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Frage Nr. 35504 von 23.08.2022

Hallo, ich männlich 28 Jahre alt, mache mir etwas Sorgen über meinen Penisumfang. Da ich eine sogenannte Kegelform besitze, fängt dieser durchschnittlich dick an aber ist an der Spitze extrem dünn, ca 9cm Umfang. Leider musste ich deswegen schon negative Erfahrungen machen. Mir wurde zum Beispiel gesagt, dass man anderes gewohnt wäre. Das sogenannte „Lost Penis-Syndrom“ musste ich leider auch mal erleben. Ich bin ein großer und muskulöser Mann und eigentlich gibt es vieles was mein Selbstbewusstsein stützen kann. Bei Frauen komm ich nicht so schlecht an. Jedoch habe ich oft das Gefühl, nicht zu genügen. Leider ist das ganze mittlerweile etwas krankhaft geworden. Man vermisst sich und redet sich dann noch ständig ein, dass man falsch gemessen hat. Die Wahrnehmung ist massiv gestört. Leider neige ich stark dazu mich mit anderen zu vergleichen und viele Dinge zu hinterfragen. Generell bin ich ein sehr beeinflussbarer Mensch, was in dem Punkt mehr negativ ist. Ich hab ein Mindset, wofür mich andere bewundern und es gibt auch noch viele andere Dinge, die mich stören wo ich irgendwie immer in den Griff bekommen hab. Zum Beispiel Haarausfall, mittlerweile stehe ich darüber.
Das würde ich gerne bei allem schaffen aber die Angst kontrolliert mich. Ich war auch in einer langen Beziehung, wo wir in einer ewig langen Zeit, nur selten und teilweise Jahre keinen Sex hatten. An meiner Lust lag es nicht, was letztendlich der genaue Grund war, weiß ich bis heute nicht. Man klammert sich an die schönen Erlebnisse, die einen Kraft geben aber dann wird man wieder von negativen Gedanken überrollt. Wenn ihr mir Tipps habt, wie ich wieder normal denken kann, wäre ich euch sehr dankbar.

Unsere Antwort

Je mehr du nur in deinen Gedankenkonstrukten drehst, desto weniger weisst du, wer du wirklich bist. Dann ist es normal, dass du dich nicht mehr richtig spürst und äusseren Massstäben folgen musst, um irgendwie wieder eine Orientierung zu bekommen.

Ich würde dir deshalb dringend empfehlen, dich damit zu beschäftigen, mehr zu spüren. Wir haben dazu Texte geschrieben, wie du die Wahrnehmumg deines Penis verbessern kannst. Wenn du beim Sex mehr empfindest zum Beispiel indem du dein Becken bewegst, wird auch diese Frage wegfallen, ob dein Penis zu klein oder zu dünn ist.

Der Penis ist dazu da um etwas damit zu empfinden. Vergleiche es mal mit den Augen: natürlich kann man die Farbe seiner Iris vielleicht nicht mögen, aber das ist sekundär, da Augen sie in erster Linie zum Sehen da sind. Ich glaube nicht, dass es sehr viele Leute gibt, die sich tagtäglich das Gehirn zermartern, weil sie eine "schlechte Augenfarbe" haben. Mit dem Penis ist es genauso, je mehr du mit ihm spürst, desto mehr wirst du ihn als Teil von dir selber wahrnehmen und weniger als "Objekt" das irgendwie zu sein hat.

Lost Penis Syndrom beschreibt eigentlich, dass der Beckenboden und die Vagina der Frau so ausgeweitet sind, dass einer oder beide Partner keine Stimulation beim Vaginalverkehr empfinden. Es ist aber häufig so, dass dieses "Syndrom" gar kein Syndrom ist, sondern ein Hinweis, dass einer oder beide Partner mehr dazulernen sollten. Und zwar dazulernen wie sich die Erregung durch Bewegung und Verfeinerung der Wahrnehmung steigern lässt.

Wenn du Lost Penis also auf dich beziehst, heisst das eigentlich, dass du den Kontakt zu deinem Penis verloren hast. Den Kontakt kann man nicht wieder herstellen, indem man darüber nachdenkt und ihn von aussen beurteilt. Der Kontakt läuft natürlich über das Innere, und dabei speziell über die Nerven, das Empfinden. Deshalb empfehle ich dir dringend zu üben, mehr zu empfinden, wie oben schon beschrieben.

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