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Frage Nr. 37379 von 08.09.2023

Servus Lilli Team,
Ich bin männlich und 21 Jahre alt. Ich hab schon immer ein problem mit ängsten und zwängen. Naja ich hab in meiner Kindheit schlechte erfahrungen mit anderen jungs gemacht 1st (wurde als kind gezwungen jemanden einen runterzuh*len) und 2ts hab mich sehr minderwertig gefühlt weil viele damals schon sehr trainiert und ich total dünn hatte da n problem damit. Und nutzte wenn ich davon niedergeschlagen war immer die damalige selbtbefriedigung zum entspannen (war da so 8-10 jahre alt) wusste auf jeden fall nicht was sex ist. Irgendwann als ich wieder einen neuen in der Klasse hatte paar jahre später bekam ich flashbacks und hatte angst schwul zu sein. Das viel dann wieder weg, alle jahre gut immer interesse an mädls nie mehr drüber nachgedacht. Mit 16 kahm der in meine klasse aus der grundschulzeit und hatte wieder angst auf einmal schwul zu werden. Das hörte nach der Schulzeit auf, und jetz hab ich immer wieder mal so komische gefühle die ich nicht zuordnen kann ob ich mich angezogen fühle von einem kumpel oder arbeitkollegen. Das ist aber nicht damit vergleichbar wie wenn ich eine tolle frau sehe. Ich mache mich so verrückt damit ob ich bisexuell bin, das is schon richtig zwanghaft ich weis nicht was ich machen soll. Würde einfach mein leben mit frauen geniesen wollen ich hab auch keine lust auf eine bisexuelle erfahrung.

Unsere Antwort

Grundsätzlich ist es so, dass deine sexuelle Orientierung nicht in den Stein gemeisselt ist. Es gibt Menschen, die sich ausschliesslich von Männern oder Frauen angezogen fühlen. Andere fühlen sich gleich stark von Männern und Frauen angezogen. Manche fantasieren von den einen, würden aber keinen Sex mit ihnen haben wollen. Und so weiter. Das ist alles möglich. Und auch das kann sich im Laufe des Lebens verändern.

Wichtig ist, dass du selbst entscheidest, welche sexuellen Erfahrungen du mit wem machen möchtest. Und auch, welche Bezeichnung du für deine sexuelle Orientierung wählst. Wenn du dich nicht bisexuell nennen möchtest, dann nenn dich nicht so. Wenn du dich hetero nennen möchtest, dann nenne dich so. Höre dabei darauf, was du möchtest, und womit du dich wohlfühlst. Du schreibst, dass du keine Lust auf eine bisexuelle Erfahrung hast, dann musst du auch keine machen.

Lies dazu bitte undbedingt auch den Text «Schwul, lesbisch, hetero – das ist nicht wie schwarz und weiss».

Du scheinst deine Angst davor, bisexuell zu sein, mit dem sexuellen Übergriff in Verbindung zu setzen, den du als Kind erlebt hast. Ich kann mir vorstellen, dass du damals auch sexuelle Erregung erlebt hast. War das so? Das wäre nämlich völlig normal. Es kann sein, dass du bei einem sexuellen Übergriff sexuelle Erregung erlebt hast, auch wenn du das was passiert ist, gar nicht wolltest. Das liegt daran, dass sexuelle Erregung mit einem Reflex im Körper beginnt, den du nicht bewusst steuern kannst. Und dieser Reflex kann auch durch starke unangenehme Gefühle wie grosse Angst ausgelöst werden. Falls es dir damals auch so ging, dann lies bitte diesen Text. Dort haben wir das etwas genauer beschrieben. 

Es kann auch sein, dass die damals erlebte Erregung Einzug in deine sexuellen Fantasien gefunden hat. Auch wenn du den Gedanken an Männer mit sexueller Erregung verbindest, heisst das noch lange nicht, dass du Sex mit Männern haben möchtest. Das schreiben wir auch in dem ersten Text, auf den ich dich oben verlinkt habe. Hierzu interessiert dich vielleicht auch der Text «Wie komme ich mit meinen sexuellen Fantasien besser klar?».

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