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Frage Nr. 37801 von 29.01.2024

zu Frage 37785:
Danke vielmals für die Antwort. Ich versuche mal, die Rückfragen so gut es geht zu beantworten und ein genaueres Bild zu geben:
Die Untersuchung bei der Frauenärztin ist für mich möglich, aber schmerzhaft. Da erlebe ich ein richtiges Zusammenziehen meiner gesamten vaginalen Muskulatur, schon ab dem kurzen Moment, wo die Ärztin äußerlich meinen Intimbereich berührt. Das Gefühl ist dann so stark, dass es für mich unmöglich ist, auch nur ein bisschen zu entspannen.

In meinem sonstigen Alltag ist das nicht so extrem wie bei der Frauenärztin. Tampons kann ich verwenden und ich kann auch meine eigenen Finger ziemlich leicht einführen (je nach Erregungsgrad einer oder zwei). Dabei erlebe ich dann kein Zusammenziehen meiner Vagina, also anders als bei der Frauenärztin. Mehr als 1-2 Finger fühlen sich aber je nach Situation dennoch unangenehm/zu eng an, sodass ich die dann sofort wieder rausnehme.
Bei den Dilatoren kann ich etwa 3 von 5 problemlos einführen. Ich habe auch schon gelegentlich den 4. Dilator ohne Schmerzen verwenden können, das ist aber tagesformabhängig und klappt meist nicht. Wenn, dann nur in der Hocke und nicht liegend.

Wenn ich mit den Fingern meines Partners übe, oder er die Dilatoren hält, bin ich meist ein wenig verspannter als alleine und es geht dann nur mit einem Finger oder Dilator Größe 2.
Schmerzloser vaginaler Geschlechtsverkehr ist mir nicht möglich. Das haben wir am Anfang der Beziehung immer mal wieder versucht und uns dann gemeinsam entschieden, dass das keinen Sinn macht, wenn es mir weh tut. Wir haben allerdings viele Alternativen gefunden und somit trotzdem ein gutes Sexleben.

Zu der Frage "Erlebst du deine Vagina als aufnehmend oder steckst du die Dilatoren in deine Vagina?" würde ich sagen: eine Mischung aus beidem, aber meistens stecke ich sie rein. Ich versuche aber, meine Hüfte zu bewegen, sobald der Dilator einmal drinnen ist, und ihn dann durch die Hüftbewegung rein und rausgleiten zu lassen. Auch versuche ich, in verschiedene Richtungen Druck mit dem Dilator auszuüben und dadurch die Muskeln zu lockern. Ich hab aber das Gefühl, dass das bisher nicht so viel bringt.

Ich hoffe, das ist ok, dass ich jetzt so ausführlich geantwortet habe. Aber ich dachte mir, da bekommt ihr ein genaueres Bild.
Ich freue mich auf euren weiteren Input!

Unsere Antwort

Danke für ausführliche Beschreibung. So bekomme ich ein viel klareres Bild.

Ich lese bei dir, dass beim allein Üben schon sehr viel möglich ist. Wenn andere Menschen mit dabei sind, sind deine Muskeln im Becken angespannter. Das ist normal und verständlich. Wenn andere Menschen im Spiel sind, kommt etwas Aufregung dazu und das übersetzt sich im Körper oft mit Anspannen der Muskeln.

Du bist schon auf einem sehr guten Weg. Du hast deiner Vagina viele Gelegenheiten geboten, zum Üben und zum Überwinden der Anspannung. Es hört sich so an, als hätten du und dein Partner eine sehr gute Basis miteinander. Es spricht für eure gute Beziehung, dass ihr so viele Alternativen gefunden habt. Auf dieser gemeinsamen Kreativität könnt ihr aufbauen.

Ich stelle mir vor, dass es dich entspannt hat, als dein Partner fand, ihr verzichtet auf vaginalen Geschlechtsverkehr. Denn er möchte dir nicht weh tun.

Was ich dir wünsche, ist eine ebenso gute Beziehung zu deiner Vagina. Ich empfehle dir, für ein paar Wochen etwas neues auszuprobieren. Du machst eigentlich die gleichen Übungen weiter. Übe mit dem Dilator oder deinen Fingern, bewege deine Hüften, massiere die Vagina... Das neue ist: Nimm dir dabei Zeit, deiner Vagina "zuzuhören". Das klingt vielleicht erstmal seltsam. Was ich damit meine, ist folgendes: Es gibt ein inneres Gespür dafür, ob deine Vagina bereit ist, einen Finger, einen Dilator oder einen Penis aufzunehmen. Nimm das für eine Zeit sehr, sehr ernst. Das geht am einfachsten, wenn du wirklich langsam vorgehst. Deine Vagina kann leichter aufmachen und loslassen, wenn du Geduld hast mit ihr. Die Übungen, die du machst,  gehen in die richtige Richtung. Die Wirkung entfaltet sich umso mehr, wenn du dabei immer wieder horchst, was deine Vagina will. So kannst du Einfluss nehmen auf die Spannung in den Muskeln.

An deiner Stelle würde ich das Wort "Vaginismus" erstmal beiseite tun. Das klingt so als wäre etwas bei dir falsch oder krank. Stattdessen wünsche ich dir ein Verständnis und Mitgefühl für dich. In manchen Situationen spannen deine Muskeln im Becken an und machen die Vagina eng und wollen keine Besucher reinlassen. Das ist okay. Und du kannst dich selbst mehr und mehr kennen lernen und schauen, was es braucht, um die Anspannung etwas zu lösen und gerne Besucher reinzulassen.

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