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Frage Nr. 37934 von 02.03.2024

Ich hab eine Frage zur Schüchternheit:

Ich weiß, dass ich eine schüchterne Person bin, die vorsichtiger im sozialen Kontakt ist als andere. Ich habe meine Schüchternheit auch gut kennengelernt und merke, dass ich nicht in allen Situationen gleich schüchtern bin, sondern beobachte, dass sie ausgeprägter ist, wenn mir etwas wichtig ist. Wenn ich z.B. mit einer Person rede, die mich fasziniert, vor der ich Respekt habe, die mir was bedeutet oder bei Themen, die mir sehr wichtig sind, kann es sein, dass mein Kopf blockiert. Ähnlich beim freien Reden vor größeren Gruppen – das ja den wenigsten ganz leicht fällt. Aber meine Gedankenblockaden führen dazu, dass ich gar nicht immer alles abrufen kann, was ich z.B. an Wissen habe.

Gerade auch im Dating-Kontext finde ich das manchmal schwierig. Eloquenz wirkt attraktiv, ich bin aber in so einem Treffen eher der Zuhörer, nicht unbeteiligt, aber doch zu zurückhaltend vermutlich. Darum bekomme ich bestimmt auch öfters zu hören, dass ich ein interessanter Mensch bin und wirklich sympathisch, aber der Funke nicht übergesprungen sei, also kein Interesse an einem zweiten Treffen mehr besteht. Also tatsächlich ich bin aktiv, eigenständig, tue Dinge die andere Menschen interessant/attraktiv finden, aber schaffe es nicht meine Facetten in den Austausch zu bringen.

Ich weiß, dass ich das grundsätzlich kann: Ich habe einmal eine Lehrveranstaltung gegeben, habe ich mich sehr gut vorbereitet und bin in der in Sitzung einmal in einen Flow Moment gekommen, wo ich vom Skript vollkommen frei abgewichen bin, aber es zwischen Reden und Überlegungen keine Verzögerung gab und ich wirklich auch inhaltliche gute Sachen vermittelt habe.

Was kann ich tun, um die Blockaden zu lockern, sodass ich öfters in so einen Flow komme? Ich vermute, die Blockaden entstehen durch dreierlei: 1) innere Anspannung, Stress, gerade wenn mir etwas wichtig ist. 2) Überlagernde Gedanken, "was kann ich sagen" 3) Erwartungshaltung, gerade wenn mir etwas wichtig ist, dann auch eine gute Performance bieten zu wollen.

Ich wäre sehr dankbar für ein paar Ideen. (m, 30)

Unsere Antwort

Es ist ganz normal, dass du dich in neuen Situationen unsicher fühlst. Je öfter du solche Situationen wiederholst, umso sicherer wirst du dich fühlen. Das hast du ja bereits in der Lehrveranstaltung gemerkt. Es ist toll, dass du dich in dem Moment so sicher und kompetent gefühlt hast. Was war denn in der Situation anders als sonst? Versuch mal, mehr davon zu machen. Und erinnere dich immer wieder an diesen Moment und wie du dich dort gefühlt hast. Das warst auch du. Darauf kannst du stolz sein, und es zeigt dir, dass du wieder so sein kannst. 

Auch beim Dating kannst du mit Übung immer selbstsicherer werden. Lies dazu mal die Texte «Ich bin zu schüchtern zum Daten» und «Wie werde ich beim Verführen selbstsicherer?». Und wenn du wissen möchtest, wie du einer Person Lust auf ein zweites Treffen machen kannst, interessieren dich bestimmt auch die Texte «Wie gewinne ich jemanden für mich?» und «Warum lohnt es sich, Verführen zu üben?».

Wenn du dir bei einem Date oft unsicher bist, was du sagen könntest, kannst du dir auch vor dem Treffen bereits ein Gespräch zurechtlegen. Du kannst dir zum Beispiel überlegen, welche Fragen du deinem Gegenüber stellen kannst und was du über dich erzählen möchtest. Oder du nimmst die andere Person mit zu einer Aktivität, die dir gefällt. Dann liegt der Fokus nicht alleine auf dem Gespräch, sondern auch auf der Aktivität, die ihr zusammen macht. So kann dein Gegenüber auch noch andere Seiten von dir kennenlernen.

Gegen Stress und Anspannung hilft eine tiefe Bauchatmung. Und auch die kannst du üben. Wie das geht, erfährst du in diesem Text.

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