Hallo, ich habe vor einigen Monaten bereits die Fragen 39341 und 39456 gestellt.
Übungen, die ich seit fast einem Jahr mache:
• Kegel-Übungen helfen mir am meisten, leichter zum Orgasmus zu kommen, deshalb mache ich sie regelmäßig.
• Die Beckenschaukel übe ich schon lange, komme aber nicht richtig weiter – vielleicht übe ich zu selten? Wie kann ich Beckenschaukel, Atmung und Entspannung besser koordinieren?
• Mehrmals pro Woche berühre ich mich achtsam für ein paar Minuten, bevor ich zur üblichen Methode mit Vibrator übergehe. Durch das Üben direkt vorher spüre ich mehr und komme leichter, als wenn ich nicht vorher übe.
Veränderungen:
• Mit einem Dildo kann ich einen Orgasmus ohne Klitoriskopf-Stimulation erreichen. Dafür brauche ich viel Anspannung, harte Fantasien/Pornos und schnelle Bewegungen mit Fokus auf die G-Zone. Es dauert meist etwa eine Stunde.
• Mein Partner bringt mich zuverlässig mit Hand oder oral (über den Klitoriskopf) zum Orgasmus. Das gelingt inzwischen schneller und intensiver als früher. Er ist darin sogar besser als ich selbst – wenn ich bei ihm bin, greife ich eigentlich nie auf den Vibrator zurück.
• Squirten ist mir gar nicht mehr möglich. Beim Versuch „laufen zu lassen“ spüre ich für ein paar Sekunden mehr. Einmal hatte ich einen Orgasmus, indem ich mich auf dieses spezielle Loslassen fokussiert habe – mein einziger ganz ohne Fantasien.
• Beim Geschlechtsverkehr spüre ich dagegen immer weniger. Ich versuche, mich auf das zu konzentrieren, was da ist, statt auf das, was fehlt – indem ich bewusst erfühle, wo und wie mich der Penis stimuliert. Manchmal blitzen dabei Lustgefühle auf, verschwinden aber sofort wieder. Das erfordert so viel Konzentration, dass ich es nicht lange durchhalten kann.
Weitere Beobachtungen:
• Ich kann nur kommen, wenn ich bewusst auf einen Orgasmus hinarbeite. Oft lese ich, dass das kontraproduktiv sei – bei mir funktioniert es aber nur so. Das mindert den Genuss, weil ich mir eigentlich wünsche, dass mein Kopf abschaltet und ich einfach in den Gefühlen bin.
• Oralsex in der Face-Sitting-Position fühlt sich mit Abstand am besten an – da komme ich am schnellsten, leichtesten und intensivsten. Woran liegt das, und wie könnte ich das noch ausbauen?
Unsere Antwort
Du beschreibst ganz viele Dinge, die gut funktionieren. Und du machst viele tolle Sachen. Gleichzeitig hast du hohe Erwartungen – und möglicherweise auch Ideale? – wie du einen Orgasmus erreichen solltest. Das macht Druck. Da ist die Lektüre vieler Bücher und unserer Texte natürlich mit verantwortlich dafür. Wir geben Tipps, die allgemein gut helfen. Aber jede Person ist anders. Es geht darum, herauszufinden, was für dich stimmt. Wenn du auf einen Orgasmus hinarbeiten möchtest, dann mach das.
Allerdings würde ich da einen Deal mit mir selbst machen: Auf den Orgasmus hinarbeiten erst in den letzten etwa 10 Minuten. Du schreibst, du erlebst beim Vaginalverkehr immer weniger. Das lässt mich schon vermuten, dass du sehr am Arbeiten bist. Wenn die Konzentration auf das, was ist, so schwierig ist, ja, was wäre denn einfacher? Wo möchte dein Gehirn hin? Wichtig ist, dass du beim Sex den Oberkörper bewegst, so dass du weniger leicht ins Grübeln kommst. Bitte lies dazu diesen Text.
Ich finde es sinnvoll, auf Dingen, die funktionieren, aufzubauen. Klitorisstimulation scheint gut zu funktionieren. Vaginalstimulation eigentlich auch schon. Wie wäre es, wenn du die beiden verbindest? Also wenn du kommen möchtest beim Vaginalverkehr, könntest du zusätzlich die Klitoris stimulieren.
Was die Beckenschaukel angeht: Jeden Abend vor dem Schlafengehen drei Minuten schaukeln mit Atmung hilft, dass sich dieses Muster besser in deinem Gehirn verankert. Beckenschaukel ist nicht einfach Entspannung, sondern viel mehr ein Wechselspiel aus Spannung und Entspannung der Muskeln im Beckenboden und rund um das Becken. Du brauchst diesen Mix, um auf lockere Weise Intensität aufzubauen.
Warum du beim Oralsex in der Face-Sitting-Position am besten kommst, kann ich dir so aus der Ferne nicht einfach so sagen. Mich interessiert, was du da mit dem Körper machst. Sitzt du still auf deinem Partner? Oder bewegst du deinen Körper? Wie atmest du? Was macht dein Beckenboden? Was ist anders, als wenn du liegst? Was geht dir durch den Kopf? Beobachte dich genau, und vergleiche das mit anderen Positionen und sexuellen Aktivitäten. Das hilft dir dabei, herauszufinden, warum diese Praktik bei dir besonders lustvoll und erregend ist.
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