Je mehr du den Sex geniesst, desto eher hast du auch Lust darauf. Darin unterscheiden sich Männer und Frauen nicht. Wir besprechen hier einige Behauptungen über Männer und Frauen und ihre Lust auf Sex.
Lust am Sex fördert Lust auf Sex
Man kann nicht grundsätzlich sagen, dass Frauen und Männer unterschiedlich viel Lust auf Sex haben. Die Lust auf Sex kommt mit der Lust am Sex. Wenn der Sex sich gut anfühlt, will man auf mehr davon. Wenn er unter dem Strich eher anstrengend oder langweilig oder nicht erfüllend ist oder von unangenehmen Gedanken und Gefühlen begleitet, dann ist es logisch, dass man nicht so viel oder oft Lust darauf hat. Da unterscheiden sich Männer und Frauen nicht.
Junge Männer haben oft schneller Lust auf Sex
Jugendliche und junge Männer wird das Sexualhormon Testosteron verstärkt produziert und ausschüttet. Das kann die Lust auf Sex anfeuern. Der 16-jährige hat vielleicht schon eine Erektion, wenn er an eine Person denkt, die ihn anzieht – und dann sowieso, wenn er mit ihr schmust. Sein Penis ist bereit – aber ihre Vagina möglicherweise noch nicht. Es gibt aber auch Frauen, die im Jugendalter stets Lust auf Sex haben. Darum sollte man vorsichtig sein und nicht einfach sagen «Männer sind so und Frauen sind so». Denn das wäre sexistisch.
Männliche sexuelle Erregung meldet sich deutlicher
«Männer denken nur an Sex!» Dieser Spruch stimmt natürlich nicht. Aber der männliche Körper erinnert sie eher an Sex. Bei Männern wie Frauen wird im Verlauf des Tages immer mal wieder sexuelle Erregung ausgelöst. Das heisst, es strömt mehr Blut in ihr Geschlecht. Wenn das passiert, meldet sich der Penis deutlicher als das weibliche Geschlecht: Er wird grösser und steifer, die Hose beginnt zu spannen… Dagegen kann es sein, dass eine Frau sexuell erregt ist und das gar nicht merkt. Ihre Klitoris stellt sich zwar auch etwas auf, und die Vagina wird feuchter, aber für diese feinen Veränderungen braucht es mehr Aufmerksamkeit als beim Mann. Wenn dann zwei am Flirten, am Küssen und am Schmusen sind, und bei beiden wird sexuelle Erregung ausgelöst, kann es sein, dass es nur er merkt, weil er eine Erektion bekommt. Der Gedanken an Sex und die Lust auf Sex kommt in dieser Situation bei ihm deshalb möglicherweise schneller als bei ihr.
Emotionale Öffnung oder sexuelle Öffnung zuerst?
Es gibt das Klischee, dass bei Frauen eher mal die emotionale Öffnung da sein muss, bevor sie offen sind für Sex. Sie wollen also Zärtlichkeit, Reden, Kuscheln, bevor sie Lust auf Sex haben. Das Klischee sagt auch, dass sich Männer eher dann emotional öffnen, wenn sie Sex gehabt haben und der Sex gut geklappt hat. Überleg dir selbst wie das bei dir ist. Wie ist das bei den Menschen, mit denen du schon zusammen warst? Gut möglich, dass das bei dir ganz anders ist als in diesem Klischee. Interessant ist es auch, wenn du gleichgeschlechtliche Partner*innen hast, oder wenn du weder Frau noch Mann bist. Unbhängig vom Geschlecht ist es auf jeden Fall interessant, sich zu üerlegen: Welcher Typ bin ich eher? Erst emotionale Öffnung oder erst sexuelle Öffnung?
Geduld kann sich auszahlen
Stell dir folgendes vor: Du hast total Lust auf Sex. Dein*e Partner*in hatte einen strengen Tag oder hat wegen sonst etwas Stress. Du findest «Sex ist gut gegen Stress» und gehst gleich aufs Ganze. Dein*e Partner*in nervt sich nur, weil er*sie erst mal «runterkommen» muss. Dazu gehört: erst mal gemütlich ausspannen, mit dir kuscheln und über den Tag reden. Erst dann kriegt er*sie langsam Lust auf Sex. Euer Stil ist also anders. Wenn du also ein bisschen Geduld zeigst, erlebst du vielleicht eine freudige Überraschung. Lust auf Sex kommt bei deinem Gegenüber vielleicht nicht auf Knopfdruck. Er*sie muss erst in Stimmung kommen.
Wie kann ich meine Lust auf Sex beeinflussen?
Lies dazu bitte unseren Text Lust auf Sex – und wie du sie beeinflussen kannst.