Stell deine Frage...

Bin ich als Vater oder Mutter gut genug?

Vielleicht meinst du, dass du als Mutter oder Vater nicht genügst oder nicht fit genug für die Mutter- oder Vaterrolle bist. Dann frag dich: Wie hoch sind deine Ansprüche an dich? Erwartest du Übermenschliches? Hier sind Tipps dafür, was "gut genuge" Eltern ausmacht.

Liebe ich mein Kind genug?

Alle Eltern kennen ambivalente Gefühle gegenüber ihren Kindern. Wenn dir dein Kind auf die Nerven geht, dann erlebst du nicht Liebe, sondern Ärger, Frust, Ablehnung. Du könntest es auf den Mond schiessen. Das ist völlig normal. Alle Kinder können das, Eltern zur Weissglut treiben. Es gibt wahrscheinlich andere Momente, wo du deine Liebe zum Kind spürst.

Was erwarte ich von mir?

Das Problem könnte darin liegen, dass du eine Idee davon hast, wie du dein Kind lieben müsstest, die in der Wirklichkeit gar nicht umsetzbar ist. Es gibt das einfach nicht, die ständig bedingungslose Liebe, und immer das Beste fürs Kind zu wollen. Es gehört zum Elternsein, dass du nicht alles kannst im Umgang mit und in der Beziehung zum Kind.

Wann sind Eltern gut genug?

Perfekte Menschen gibt es nicht. Und so gibt es auch keine perfekten Eltern. Daher könnte dein Ziel sein, dass du als Mutter oder Vater gut genug bist. Gut genug bist du als Mutter oder Vater, wenn du deinen Job als Mutter oder Vater so gut wie möglich machst: Du bemühst dich um eine möglichst gute Beziehung zum Kind, du dich für deine eigenen Fehler und Schwierigkeiten, und wenn du dich bemühst, dich da weiterzuentwickeln. Die Grundhaltung dem Kind gegenüber ist eine positive.

Was, wenn ichs nicht gut mit meinem Kind meine?

Wenn du wissen möchtest, in welchen Fällen die Grundhaltung nicht positiv ist, dann lies bitte diesen Text. Wenn du dort merkst, dass dich etwas anspricht, dann ist es eine gute Idee, das genauer anzuschauen. Wir empfehlen dir auch sehr, dass du dir fachliche Unterstützung holst. Am besten, du wendest dich an eine Eltern- oder Familienberatungsstelle in deiner Nähe. Wenn du dich mit deinen eigenen Themen auseinandersetzt und weiterentwickelst, hat das eine sehr positive Auswirkung auf die Kinder: Sie merken, dass du ihnen zuliebe an dir "arbeitest" und sie lernen, dass man sich weiterentwickeln kann.

Was, wenn ich mit mir selbst nicht klarkomme?

Angenommen du hast eine Krise oder eine psychische Störung. Kinder wollen den Eltern helfen, wenn es ihnen nicht gut geht. Sie wollen, dass es den Eltern besser geht. Sie wollen sie schonen. Sie übernehmen vielleicht die Elternrolle. Das kann kein Kind und sollte kein Kind müssen. In deiner Verantwortung liegt, dass du dir Hilfe holst, um mit deinen Problemen klar zu kommen, so dass deine Kinder dir nicht mit dir selbst helfen müssen.

Wann darf ich Unterstützung holen?

Viele Eltern nehmen sich zu viel vor. Manche von ihnen meinen, sie müssten alles selbst können. Unterstützung zu holen, wäre für sie ein Zeichen von Schwäche. Ein Zeichen davon, dass sie keine guten Eltern sind. Wir sehen das ganz anders: Als gut genuger Vater oder gut genuge Mutter erkennst du, was zu viel ist. Du nimmst deine Grenzen ernst. Du wendest dich an Menschen in deinem Umfeld, die dir helfen wollen und es gut mit dir meinen. Und wenn diese Menschen fehlen, holst du dir fachliche Unterstützung: für den Alltag. Für den Haushalt. Für die Erziehung. Eine gute Idee ist, wenn du dich an eine Eltern- oder Familienberatungsstelle in deiner Nähe wendest.