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Frage Nr. 36305 von 29.01.2023

Hallo
Mein Mann (47) hat seit zwei Jahren einen entzündeten Harnleiter. Seine Beschwerden sind ein Brennen im Penis, mal mehr mal weniger, aber nie gar nicht. Er war mit dem Problem bei zwei Urologen, beide verschrieben ihm (und auch mir) mehrere Antibiotikakuren, die nichts brachten und sie kamen zum Schluss, dass man dagegen nichts weiter machen kann. Ich kann das fast nicht glauben. Eine Entzündung muss doch behandelt werden können? Logischerweise sind Salben in diesem Fall nicht möglich. Aber irgendetwas muss er doch machen können?
Mein Mann geht sehr pragmatisch damit um: "Es ist jetzt halt wie es ist." Das Problem ist, dass das Ganze einen Einfluss auf unser Sexualleben hat. Wegen dem Brennen ist der Sex für ihn nicht sehr angenehm und er hat weniger Lust. Seit er dieses Problem hat, haben wir weniger Sex. Ich verstehe ihn! Und gleichzeitig finde ich es sehr unfair. Ich habe ja auch meine Bedürfnisse und Lust. Natürlich können wir auch intim sein ohne Penetration. Das sind wir auch, aber leider auch nicht sehr oft.
Ich versuche immer wieder mit ihm über alles zu reden, was sich als schwierig herausstellt.
Habt ihr mir Tipps, wie wir als Paar mit diesem Problem besser umgehen können und eventuell Ideen, wie der Harnleiter geheilt werden könnte?

Unsere Antwort

Dein Mann hat Schmerzen oder Brennen in der Harnröhre. Wahrscheinlich war das zu Beginn eine Entzündung. Wenn die Urologen sagen, dass man da jetzt nichts mehr machen kann, heisst das normalerweise, dass es keine bakterielle Entzündung mehr gibt. Dein Mann hat aber weiterhin die selben Symptome (ohne Entzündung). Das kann vorkommen. Ich kenne die Untersuchungsbefunde von deinem Mann nicht.

Ich gehe mal davon aus, dass die Urologen einen Verengung der Harnröhre (Harnröhrenstriktur) ausgeschlossen haben, oder? Man kann das durch Harnröhrenspiegelung, eine spezielle Röntgenuntersuchung oder Uroflow ausschliessen. Wurde das gemacht? Falls nicht, sollte dein Mann nochmal einen anderen Urologen aufsuchen. Und: Wurde eine chronische Prosatitis ausgeschlossen?

Falls alle Untersuchungen gemacht wurden und alle in Ordnung waren, kann es auch daran liegen, dass dein Mann ein Problem mit seinem Beckenboden hat. Das muss nicht primär so gewesen sein. Es kann sein, dass er diese Entzündung hatte und sich dann, wegen der Schmerzen, unbewusst angewöhnt hat, den Beckenboden anzuspannen. Eine dauerhaft zu hohe Spannung im Beckenboden kann auch solche Symptome hervorrufen. In dem Falle würde sich eine Therapieversuch bei einer*m  Physiotherapeutin*en lohnen. Es wäre vorteilhaft, wenn diese Person auf den Beckenboden spezialisiert wäre. Sie könnten deinem Mann helfen, den Beckenboden zu entspannen.

Ich weiss nicht wie ihr euch, beziehungsweise dein Mann sich, beim Sex bewegt. Passiert das mit viel Spannung, dann verschlimmert das normalerweise das Problem. Beckenbewegung und Bewegung des Beckenbodens könnten helfen, es angenehmer zu empfinden.

Vielleicht kannst du das mit deinem Mann ja mal besprechen. Ich bin sicher, dass er die Schmerzen auch loswerden will.

 

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