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Frage Nr. 36378 von 21.02.2023

Hallo bin m26 und habe ein paar Fragen zum Thema Fantasien/Vorlieben bzw. sexuellem Lernen.

Mich interessiert folgendes: Ihr schreibt ja, wenn man seine Erregungspalette erweitert und lernt von einem stark angespannten zu einem locker bewegtem zustand zu kommen werden sich auch die Fantasien erweitern und evt. sogar ein bisschen ändern.

Ich bin nämlich seit Ende letzten Jahres sexuell mit Frauen aktiv & bin dadurch drauf gekommen, dass meine Pornopräferenzen gar nicht zu mir passen und ich das auch nicht im echten Leben machen will (also hartes BDSM zeug).

Meine Frage lautet also, ob ihr Tipps habt wie man auch im Kopf lernt an schöneren Dingen zu erregen. Mich begleitet nämlich immer wieder die Angst, dass ich dann den "normalen" sex zu langweilig finde und etwas "brauche", das ich aber gar nicht machen will. Außerdem fände ich es irgendwie schön, wenn ich mich am Gedanken mich beispielsweise heute mit meiner Freundin zu treffen und mit ihr sex zu haben mehr erregen könnte.

Hier noch ein Paar Details und Beobachtungen zu mir:
Wenn ich aktiv an normalen Sex denke kann ich mich nur sehr schwer und nur leicht erregen; wenn ich aber so einen Tagtraum habe in dem es um Sex geht bekomme ich meist recht schnell eine volle Erektion. Die Tagträume sind spannenderweise nie in irgendeiner Form mit harten Fantasien verbunden. Wenn ich dann den Tagtraum unterbreche, weil ich mich beispielsweise an meiner Erektion erfreuen, bricht alles ab.

Ich mache seit rund 3 Wochen fleißig eure empfohlenen Bewegungsübungen. Damit hab ich eigentlich ganz gute Erfolge. Ich mache das so, dass ich mich zunächst mit Muskelspannung errege und dann in die Bewegung übergehe und so diese "Erregungswelle" reite. Das fällt mir auch immer leichter und ich komm viel schneller in die Bewegungsmethode als am Anfang. Von 0 Erregung mit Bewegung zum Orgasmus gelingt allerdings nicht.

Ich schaue mittlerweile keine Pornos mehr sondern übe nur noch mit Bewegung und Fantasie. Ich kann mich an "normalen" Pornos auch erregen, brauche da aber i.d.R. mehr Muskelspannung um reinzukommen, als beim harten Zeug. Ich bilde mir ein, dass es mich nur erregt wenn, ich anderen Menschen bei dem harten Zeug zuschaue; wenn ich mich selbst hineinversetze vergeht es mir eher. Ich habe auch noch nie das Bedürfnis gehabt solche Szenen oder Fantasien auszuleben, mir wird dabei eher unwohl.

Kurz zur Paarsexualität:
Mich erregt Küssen und Petting beispielsweise sehr, wenn ich jetzt aber nur dran denke passiert nicht viel. Anfangs hatte ich Probleme beim Sex meine Erektion zu halten, das wurde aber von mal zu mal besser (ich denke das lag daran, das ich meine Hand und die Muskelspannung gewohnt war & natürlich war ich auch nervös).
Ich hab etwas Angst vor Doggystyle (da konnte ich bei den ersten 1-2 mal nie meine Erektion halten), finde die Stellung aber total schön und möchte sie in mein Repertoire aufnehmen. Bei den meisten anderen Stellungen klappts mittlerweile gut; dennoch habe ich es noch nicht geschafft "Vertrauen" in meine Erregung aufzubauen. Vermutlich eben weil ich mich solo schwieriger an normalen sex erregen kann. Ich gehe also eher mit einem "hoffentlich klappts diesmal wieder" Mindset hin, als mich drauf zu freuen. Ich habe das Gefühl, dass alles Rund ums Thema Sex für mich viel entspannter wäre, wenn ich mich einfacher an der Vorstellung von normalen Sex erregen könnte.

Nochmal zusammengefasst: Ich will mir keine Domina als Freundin suchen müssen um ein Erfülltes Sexleben zu haben. Ich will mich sexuell "frei" fühlen, den Sex zu haben den ich will. Ich weiß, dass man "Rollenspiele" machen kann, aber das kommt für mich nur als BONUS in Frage & dabei würde ich auch gerne mal die dominante Figur sein.
Gibt es die Möglichkeiten mir beizubringen, mich an schönen, liebevollen Fantasien gleich einfach und stark zu erregen, wie bei den harten. Für mich wärs sehr schön, wenn meine sexuellen Fantasien zu meiner Person und meinen Bedürfnissen passen würden (auch wenns nur ähnlich ist wie Träumen ;)).

Vielen Dank!

Unsere Antwort

Wahrscheinlich beziehst du dich auf das, was wir in diesem Text über sexuelle Fantasien schreiben.

Du übst erst seit 3 Wochen und hast bereits super Erfolge in dieser Zeit. Du bist also schon richtig gut unterwegs.

Deine BDSM Fantasien sind etwas, was du kannst. Sie sind eine Fähigkeit. So wie du das beschreibst, gehen sie aber nicht mit deinem Liebesgefühl oder Beziehungswunsch zusammen, wenn du mit Frauen sexuelle Begegnungen hast. Korrigier mich bitte, falls ich das falsch verstanden habe. Mir wird aus deiner Beschreibung nicht ganz klar, wobei du unsere Unterstützung möchtest.

Wenn ich dich richtig verstehe, machst du seit Ende letzten Jahres, also gerade seit ein paar Monaten, sexuelle Erfahrungen mit Frauen. Dabei hast du 1-2 mal erlebt, dass deine Erektion bei Doggy Style nicht geblieben ist. Das ist normal. Offenbar geht es jetzt besser. Du beschreibst einen ganz normalen Lern- und Übungsprozess. Guter Sex fällt nicht vom Himmel. Er ist geübt. Ich empfehle dir dazu unbedingt auch unsere Texte über das sexuelle Lernen und über das Üben beim Sex.

Von Aussen gesehen bist du schon viel näher an dem Punkt, wo du sein willst. Du schreibst selbst, dass du deine Fantasien nicht ausleben möchtest. Du brauchst dir also keine Domina als Freundin suchen, um ein erfülltes Sexleben zu haben. Du könntest beim Sex jederzeit deine Fantasien dazuholen. Denn Fantasien sind eine wichtige Ressource, um deine sexuelle Erregung zu steigern. Ausserdem kannst du weitere Lernschritte machen. Um dein Üben zu begleiten, empfehle ich dir sehr das Buch "Klappt's" von Michael Sztenc.

Es braucht viel Übung, bis wir etwas neues als erregend erleben. Auf dem Weg zum neuen ist es eine gute Idee, altes und neues zu verbinden. Du kannst die harten Fantasien jederzeit wieder einschalten. Du bist ja schon dran, deinen Körper auf eine neue Weise einzusetzen. Dadurch werden ganz von allein nach und nach neue Bilder entstehen. Wie du sagst, deine Fantasien sind ein Bonus, den du hast.

Du schreibst davon, dass deine sexuellen Fantasien nicht zu deinen Bedürfnissen passen. Was sind deine Bedürfnisse? Was möchtest du gern lernen? Ich könnte mir vorstellen, dass dir ein locker werden im Oberkörper helfen könnte, dich emotional mehr mit den Frauen zu verbinden. Ich meine damit die Brust, den Nacken, den Kiefer, die Schultern. Wenn die sich locker bewegen, sind wir sinnlicher und liebevoller drauf. Hast du mal beobachtet, was du im Oberkörper machst beim Sex? Ist der eher steif und angespannt? Oder fließt der Atem locker durch deine Brust und bis runter in deinen Bauch? Wie ist das bei der Selbstbefriedigung und wie beim Sex mit anderen?

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