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Frage Nr. 37383 von 08.09.2023

Ich kann nur sehr schwer zum Orgasmus kommen. Auch bei Sexträumen wache ich immer auf wenn ich kurz vor dem Höhepunkt bin. Ich glaube es ist mehr Kopfsache als was körperliches. Es belastet mich sehr. Kann ich da etwas machen oder gibt es Ärzte die mir helfen können?
- w/27 -

Unsere Antwort

Du schreibst sehr wenig, daher kann ich nicht genau auf deine Frage eingehen. Ich kann allgemein antworten. Und ausserdem möchte ich dir einige Gegenfragen stellen: Wann kannst du nur schwer zum Orgasmus kommen? Allein oder zu zweit? Bei welchen sexuellen Handlungen? Wie erregst du dich? Was klappt besser, was klappt weniger gut? Welche Gedanken hast du vor dem Orgasmus?

Es gibt ganz viele unterschiedliche Gründe, warum ein Orgasmus sich manchmal schlecht erreichen lässt. Ein sehr wichtiger ist, dass du körperlich etwas machst, das wenig lustvolle Gefühle ermöglicht oder dir nicht die geeignete Stimulation ermöglicht. Es kann auch sein, dass du körperlich nicht genug Intensität aufbaust. Du meinst ja, dass dein Problem nichts mit dem Körper zu tun hat. Ich würde da aufpassen. In meiner sexualtherapeutischen Praxis habe ich noch nie erlebt, dass der Körper nicht eine zentrale Rolle gespielt hat. Zum Körper gehört auch der Kopf, in dem die Gedanken entstehen, die dann dem Orgasmus im Weg stehen können. Was wir mit dem Körper machen, beeinflusst unser Erleben und unsere Gedanken. Ich möchte dir hierzu den Text über Muskelspannung nahelegen.

Es gibt einige typische Gedanken, die das Erreichen des Orgasmus stören. Einer lautet so etwa: "Ich MUSS kommen! Warum komme ich nicht???" Das ist also der Druck, den sich viele Menschen machen, wenn "es nicht klappt". Der ist so verständlich wie anti-erregend. Darum empfehle ich gerade Menschen, die lernen möchten einen Orgasmus zu erreichen, gern mal, dass sie sich in nächster Zeit ein Orgasmusverbot auferlegen. So können sie sich viel besser auf das, was ist, einlassen. Sie können besser experimentieren und lernen zu spüren und zu geniessen und sich immer lustvoller zu erregen. Und was dann eines Tages passieren kann: Plötzlich merken sie: "Hoppla, jetzt komm ich gleich!". Ohne dass sie dafür gearbeitet haben.

Ein anderer lautet: "Beim Orgasmus verliere ich die Kontrolle". Viele Menschen haben Angst vor Kontrollverlust. Aber Orgasmus bedeutet nicht Kontrollverlust. Orgasmus bedeutet für die einen freiwillige Kontrollabgabe. Die anderen kontrollieren sich auch während einer Entladung sehr – bleiben zum Beispiel still und bewegen sich nicht stark.

Es gibt auch Menschen, die Angst vor dem Orgasmus haben, weil sie danach in ein Loch fallen. Das hängt in der Regel mit sehr hoher Muskelspannung während der sexuellen Erregung zusammen. Der Sex ist dann tendenziell mit negativen Gefühlen verbunden.

Vielleicht spricht dich ja der eine oder andere Gedanke an. Lies dazu bitte auch diesen Text. Ausserdem empfehle ich dir diese Tipps dazu, wie du dein Problem selbst angehen kannst. Vielleicht interessiert dich auch das Buch "Coming Soon" von Dania Schiftan.

Ich würde Sexträume nicht in den gleichen Topf werfen wie die sexuelle Erregung im Wachzustand. Schau das unabhängig voneinander an. Es kommt nämlich gar nicht so selten vor, dass Menschen vor dem Orgasmus aufwachen, weil bei ihnen während der sexuellen Erregung das Adrenalin ansteigt, und das kann zum Aufwachen führen. Aber der Inhalt kann durchaus auch eine Rolle spielen. Was passiert in den Träumen? Was passiert genau vor dem Orgasmus? Erlebst du da etwas Erregendes/Schönes, oder erlebst du dann etwas, das die Erregung stört oder gar verbietet? Also zum Beispiel dass du im Traum denkst: "Ich darf nicht sexuell erregt sein?" oder so etwas ähnliches?

Du kannst uns gern nochmal schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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