Hallo,
mein Problem ist........
Es geht um meine zwanhaften Impuls mich ständig selbst zu befriedigen. Es spielt auch nicht unbedingt eine Rolle welches Alter, das Aussehen, oder die Kleidung usw. solange es eine Frau ist. In der Pubertät habe ich auch sehr starke Impulse gehabt. Mir ist mein frühes und heutiges Verhalten sehr unangenehm und ich schäme mich dafür, da ich es auch nicht abstellen kann.
Ein kleines Beispiel von vor ein paar Tagen: Ich war im Baumarkt um was einzukaufen. Mir ist eine Frau aufgefallen die eine helle Stoffhose und enges Top getragen hat. Man konnte leicht ihren Slip durch die Hose sehen. Es gab eine Situation, wo sie sich nach was gebückt hat. Ich fand es mega heiß und habe mir direkt vorgestellt, wie ich ihr die Hose runterziehe, den Slip zur Seite schieben und in sie eindringe. Natürlich habe ich auch durch die Gedanken daran, eine sehr starke Erektion bekommen. Ich habe sie dann noch eine ganze Zeit verfolgt und so gut wie möglich unauffällig beobachtet. Ich könnte einfach nicht aufhören, sie weiter anzuschauen. Danach bin ich schnellstmöglich nach Hause gefahren und habe mich selbst befriedigt.
Wie es dazu gekommen ist.........
Bei uns zu Hause wurden nie über Sexualität gesprochen. Meine Mutter war alleinerziehend. Sie hat mich einmal morgens dabei erwischt, wie ich dabei war mich selbst zu befriedigen. Sie meinte nur, "nein das kann doch jetzt nicht wahr sein." Mir war es total unangenehm und peinlich. Wir haben da nie wieder drüber gesprochen. Ich wurde auch nicht durch meine Mutter aufgeklärt, sondern habe es durch die bravo und Schule erfahren.
Es gab eine Phase wo ich mir gewünscht habe, mit meiner Mutter Sex zu haben. Ich wollte sie einfach fragen, ob sie es sich auch vorstellen könnte mit mir zu schlafen. Sie war Single und hat ja auch bestimmt ihre Bedürfnisse. Ich fand den Gedanken überhaupt nicht schlimm, da es ja eigentlich nur um die Befriedigung von uns beiden ging. Habe mich aber nie getraut, sie zu fragen. Ich habe sie aber oft durch das Schlüsselloch beobachtet und mich dabei selbst befriedigt. An ihrer benutzen Unterwäsche und Binden habe ich auch sehr gerne und oft gerochen.
Die selben Gedanken habe ich auch bei meiner Tante gehabt. Wollte sie auch fragen, ob sie es sich vorstellen kann, mit mir Sex zu haben. Sie ist auch schon lange Zeit single. Habe mich auch oft mit dem Gedanken an sie selbst befriedigt. Gefragt habe ich sie aber auch nicht.
Mit 13 Jahren habe ich eine 20 Jährige Freundin gehabt. Sie wollte unbedingt mit mir schlafen und hat immer angefangen, mich im Intimbereich zu berühren und zu streicheln. Ich habe dadurch natürlich eine Erektion bekommen. Ich wusste aber gar nicht was da gerade passiert und wollte es auch nicht. Ich war in den Situationen aber immer total überfordert und irgendwie in Schockstarre. Habe mich auch nicht getraut zu sagen das sie aufhören soll. Mir ist nach ein paar Mal Sex, das Vorhautbändchen abgerissen, da sie sehr stürmisch war. Dadurch werde ich noch bis heute immer wieder daran erinnert, da ich mich auch nicht getraut habe zum Arzt zu gehen. Dadurch sieht mein Penis jetzt etwas anders aus. Hinzu kommt noch, das es auch ungeschützter Sex war.
Danach habe ich wieder einige neue Freundinnen gehabt, da ist aber nicht mehr wie küssen passiert. Habe mich dann sozial zurück gezogen und habe eigentlich meine Sexualität ab dann nur mit mir selber ausgelebt und probiert was gefällt.
Auch auf meine Lehrerin in der Schule, die Freundinnen von meinem Bruder ( auch seine aktuelle), Arbeitskollegin habe ich mich auch sehr oft selbst befriedigt. Eigentlich denke ich bei fast jeder Frau die ich sehe, das ich gerne mit ihr Sex haben möchte. Dadurch muss ich mich so oft und ständig selbst befriedigen.
Seit ca 1 Jahren habe ich meine erste richtige Freundin, wo auch wirklich Liebe mit im Spiel ist. Leider sehen wir uns nur zwei Mal die Woche. Auch jetzt passiert es immer noch oft, das ich mich fast täglich selbst befriedige. Ich habe auch sehr viel Sex Toys ( künstliche Vaginas, Kissen mit Loch, Gummipuppen, Vibratoren, Penisringe, plugs usw.) die ich auch noch oft benutze.
Ich bestelle mir auch getragene Höschen von Frauen, die ich mir noch mit Orgasmus veredeln lasse. Bei mir im Haus gehe ich manchmal in den Wäschekeller und rieche und benutze die Unterwäsche meiner Nachbarinnen um mich damit selbst zu befriedigen.
Heute war ich sogar noch bei einer Massage mit Happy End durch Handjob.
Wenn ich mit meiner Freundin zusammen Zeit verbringe, habe ich nicht die Gedanken, wenn ich andere Frauen sehe. Das passiert nur wenn sie nicht da ist. Wir haben letztes Wochenende das erste Mal Sex gehabt. Es war ein unglaublich tolles und schönes Gefühl. Davor haben wir es schon öfters versucht miteinander zu schlafen, aber es hat nicht geklappt. Meine Erektion war nicht hart genug, um in sie eindringen zu können.
Mich beschäftigt mein früheres und jetztige Verhalten doch schon sehr, da es mich auch beeinträchtigt. Mir ist es auch unangenehm, immer bei jeder Frau zu denken, das ich Sex mit ihr haben möchte und eine Erektion bekomme.
Auch die Situation im Baumarkt war definitiv nicht schön, da es auch vorkommen könnte, dabei erwischt zu werden. Es fühlt sich auch in gewisser Weise so an, als ob ich meine Freundin jedes mal betrügen würde, wenn ich es mir selber mache, auch wenn es eigentlich nur um Druckabbau geht.
Ist mein Verhalten noch in Ordnung, oder schon eher krankhaft? Es würde mir helfen eine Einschätzung von einem Experten Team zubekommen.
Was ich versucht habe um es zu ändern.....
Ich habe versucht den Frauen aus dem Weg zu gehen. Ich bin nicht mehr so oft zu meinem Bruder gefahren, damit ich seine Freundin nicht sehe. Ich habe keine Sexfilme mehr angeschaut. Keine getragen Höschen bestellt. Hat aber nur kurzzeitig dazu geführt, das ich mich wenige selbst befriedigt habe. Der Drang es zu tun, war und ist immer stärker gewesen.
Angaben zur Person.....
Mein Name ist [...]. Bin Männlich, Anfang 40 und lebe alleine. Habe seit ca. 1 Jahr meine erste richtige Freundin. Wichtig zu erwähnen ist glaube ich noch, das ich ca. 17 Jahre single war.[...] In dieser Zeit war die Sehnsucht nach Zärtlichkeit und Nähe besonders stark. Da ich keine andere Möglichkeit gehabt habe, konnte ich meinen Drang nur mit mir selbst ausleben und ausprobieren.
Ich bedanke mich schon im Voraus für die Antwort.
Mit freundlichen Grüßen
Unsere Antwort
Du warst und bist ein gut erregbarer Mann mit einer gut ausgeprägten Libido und Fantasie und Neugier. Das sind Fähigkeiten, auch wenn du es nicht so einschätzt. Es ist normal, dass du täglich oder sogar mehrmals täglich Solosex hast und viele Sextoys verwendest. Es ist normal, dass du sexuelle Erregung und Lust empfindest, wenn du eine Frau siehst, und es ist normal, dass du dann beim Sex von ihr fantasierst. Es ist normal, dass du zu einer Massage mit happy end gehst. Was auffällig ist, wie sehr du dich grundsätzlich für deine sexuelle Lust abwertest.
Du bist auch nicht das einzige Kind gewesen, das ein Elternteil sexuell interessant findet und heimlich beobachtet und an der Wäsche riecht. Als Kind kann man für so etwas nicht gesetzlich bestraft werden, man lernt ja erst sozial richtiges Verhalten rund um die Sexualität. Als erwachsener Mann eine fremde Frau deshalb zu verfolgen, weil sie dich sexuell erregt, ist hingegen nicht okay. Sie könnte dich wegen sexueller Belästigung anzeigen. Für Unterwäsche zahlen ist okay; die Unterwäsche von Frauen in deinem Haus beschnuppern, ist nicht okay. Da könnte dich auch jemand wegen Belästigung anzeigen. Hier macht es Sinn, dass du etwas tust, damit du dich besser in Griff hast und keine Straftaten begehst.
Du hattest immer das Bedürfnis nach sexueller Erregung mit einer Frau. Du warst aber nicht in sexuellen Beziehungen mit Frauen. Das ist interessant. In meiner Erfahrung sind das immer irgendwelche Ambivalenzen – also gemischte Gefühle, die einander in die Quere kommen –, wenn gesunde Menschen wie du keinen Sex mit frauen haben, obwohl sie eigentlich eine Sehnsucht nach Sex mit einer Frau haben. Da ist rgendetwas, das will, und irgendetwas, das nicht will – oder nicht darf.
Wenn man etwas will und es sich gleichzeitig verwehrt, kann sich das zu einem Drang entwickeln. Das, was man nicht haben darf, will man immer mehr. Der Zwiespalt zwischen Wollen und nicht Wollen oder nicht Dürfen löst eine Spannung aus, einen Stress. Die Spannung muss sich irgendwie entladen. Zum Beispiel über Solosex. Wenn du dich dafür verurteilst, dass du Frauen sexuell erregt anschaust, und dass du beim Solosex Gedanken an diese Frauen hast, machst du dir noch mehr Stress. Und schliesslich hast du wahrscheinlich von Kind auf das Gefühl, Solosex sei irgendwie falsch. Auch das ist stressig und fördert Spannung. Drang geht immer mit Spannung einher. Beobachte dich mal: Du wirst merken, dass du, wenn immer du deine sexuellen Bedürfnisse oder Handlungen als dranghaft erlebst, alles andere als entspannt bist.
Die Frage ist auch, welche Rolle deine Beziehungslergeschichte hier spielt. Die 20-jährige hat sich strafbar gemacht, weil sie Sex mit dir viel jüngerem Minderjährigen hatte. So wie du das beschreibst, waren das traumatische Erlebnisse. Du warst während sexuellen Begegnungen, wo es zum Vaginalverkehr kam, völlig überfordert und in einem sogenannten Freeze-Zustand (Schockstarre). Sie hat dich vergewaltigt und deinen Penis verletzt. Ich könnte mir vorstellen, dass diese Erfahrungen mitgespielt haben bei deiner Hemmung oder Ambivalenz, mit Frauen sexuelle Beziehungen einzugehen. Du schreibst selbst, dass du wegen des Vorhautbändchens immer wieder daran erinnert wirst. Ich frage mich, ob dich das, was du mit der Frau erlebt hast, dich heute mehr beeinträchtigt als du meinst.
Zum anderen wäre es interessant, die Beziehung mit deiner Mutter genauer anzuschauen. Wie viel hattest du von ihr? Du scheinst einsam gewesen zu sein. Wieviel Mutterliebe gab es? Gab es einen Vater? Vaterliebe? Deine Mutter hatte kein grosses Verständnis für das, was du gemacht und erlebt hast: Sie hat dich beschämt, als sie dich bei der Selbstbefriedigung gesehen hat, und sie hatte keine Offenheit dafür. So wie ich das verstehe, bist du dann offenbar auch nicht zu deiner Mutter gegangen, als du die schrecklichen Erfahrungen mit der 20-jährigen hattest und als dein Penis verletzt war. Sie war demnach keine Vertrauensperson für dich. Wie hast du das allein ausgehalten?
Ja, was war da wohl alles in deiner Kindheit? Wie hast du gelernt, mit unangenehmen Gefühlen umzugehen? Sexuelle Erregung kann auch helfen, unangenehme Emotionen zu vergessen und emotionale Spannung "wegzumachen". Das könnte ich mir bei dir auch vorstellen.
Bei all dem, was du erlebt hast, ist es umso eindrücklicher, dass du heute eine Partnerin hast. Das ist ja auch eine Fähigkeit, dass dir das endlich gelungen ist. Und deine Sehnsucht, Sex mit einer Frau zu haben, kannst du heute auch ausleben. Du merkst ja selbst, dass du das dranghafte Erleben und Verhalten nicht hast, wenn du mit ihr zusammen bist. Wie wäre das, wenn ihr miteinander wohnen würdet? Möglicherweise könnte sich deine Sehnsucht dann endlich beruhigen. Vielleicht gibt es da aber auch irgendwelche "Löcher", die eine Freundin nicht füllen kann.
Ich bin zwar Psychotherapeutin, Sexualtherapeutin und Traumatherapeutin, aber du sitzt nicht in meiner Praxis. Ich kann daher nur aus der Ferne Vermutungen aufstellen. Ich finde, es geht bei dir um drei Sachen:
1) Eine sexpositivere Haltung entwickeln. Du findest bei uns viele Tipps zum Solosex. Ein Ziel ist, dass du ihn angenehmer und schöner erlebst und nicht mit so negativen Gedanken verbindest. Du wirst dann auch eher Sex-satt. Ich bitte dich dazu auch, diesen Text über dranghafte Sexualität zu lesen.
2) Einen besseren Unmgang mit Gefühlen und der damit verbundenen Spannung lernen. Du kannst lernen, diese Spannung besser über den Körper zu beeinflussen. Hierzu bitte ich dich, diesen Text zu lesen. Der ist verlinkt mit vielen weiteren Texten, die ich dir auch empfehle.
3) Deine Geschichte anschauen und mit emotionalen Altlasten aufräumen.
Ich würde dir vor allem bei Punkt 3 empfehlen, dir einen Psychotherapeuten zu suchen. Freilich kannst du uns auch wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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