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Natürliche Verhütung: Die Temperatur-Methode

Bei der Basaltemperaturmethode misst du täglich die Temperatur nach dem Aufwachen. Nach dem Eisprung steigt sie an. Diese Methode ist nicht besonders sicher.

Was ist die Basaltemperatur?

Basaltemperatur nennt man die Temperatur, die dein Körper direkt nach dem Aufwachen am Morgen hat. Am tiefsten ist sie am Eisprung-Tag. Ein bis zwei Tage nach dem Eisprung kannst du einen Temperaturanstieg von 0.2 bis 0.5 Grad Celsius beobachten. Die Temperatur bleibt bis zur Menstruation erhöht.

Wie messe ich die Basaltemperatur?

Bei der Temperatur-Methode der natürlichen Verhütung misst du die Temperatur täglich nach dem Aufwachen, möglichst zur gleichen Tageszeit, immer auf die gleiche Art: im Mund, in der Vagina oder im After. Miss sie nicht unter den Achseln, das ist nicht genau genug. Vor dem Messen solltest du mindestens 6 Stunden geschlafen haben.

Bei welcher Temperatur bin ich nicht fruchtbar?

Du kannst davon ausgehen, dass die fruchtbare Zeit vorbei ist, wenn zwei Dinge zutreffen:

  • wenn an 3 aufeinanderfolgenden Tagen die Temperatur täglich höher war als an den 6 Tagen davor
  • wenn der letzte der 3 höheren Werte mindestens 0.2 Grad Celsius über dem höchsten der 6 Werte davor war

Das heisst, du kannst mit der Temperatur-Methode nicht den Beginn der fruchtbaren Phase berechnen, sondern nur das Ende.

Wie sicher ist die Temperatur-Methode?

Der Pearl-Index ist je nach Studie zwischen etwa 4 und 20. Das heisst, dass 1 bis 20 von 100 Frauen, die ausschliessdlich mit der Temperatur-Methode verhüten, im Lauf eines Jahres schwanger werden.

Warum ist die Temperatur-Methode allein nicht sicher?

Viele Verhütungsfehler bei der Temperatur-Methode passieren, weil Frauen die Temperatur nicht richtig beurteilen. Du bist ja schon in den Tagen vor dem Eisprung fruchtbar. Die Temperatur-Methode sagt dir aber erst nach dem Eisprung, wann du nicht mehr fruchtbar bist. Ausserdem reagiert die Basaltemperatur sehr sensibel auf unterschiedliche Einflüsse. Sie kann schwanken, wenn du häufig reist, ständig zu völlig unterschiedlichen Zeiten ins Bett gehst, oder wenn dein Schlafrhythmus sonstwie gestört ist. Sie kann auch schwanken, wenn du Stress hast und deine Lebensroutine gestört wird – zum Beispiel nach einer Trennung oder im Urlaub. Wenn du krank bist, kann deine Temperatur logischerweise auch ansteigen. Und es gibt auch andere körperliche Gründe für einen leichten Temperaturanstieg («subfebrile Temperaturen»), die nichts mit dem Zyklus zu tun haben.

Wie kann ich die Temperaturmethode sinnvoll einsetzen?

Wir empfehlen die Temperaturmethode nur, wenn du sie als Teil der symptothermalen Methode anwendest. Das heisst, du beurteilst auch den Zervixschleim. Du solltest auf jeden Fall Kondome oder ein Diaphragma verwenden, sobald du merkst, dass du den Temperaturanstieg nach den Regeln der Temperatur-Methode nicht klar beurteilen kannst. Ausserdem solltest du sie erst einsetzen, nachdem du die Temperatur mehrere Monate lang beurteilt hast und mehrere Monate einen offensichtlichen Temperaturanstieg messen konntest.