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Liebeskummer: Wie komme ich über eine Trennung hinweg?

Es fällt vielen schwer, Trennungen zu akzeptieren und Abschied zu nehmen. Es löst unangenehme Gefühle aus, die Beziehungsrealität und die Trennungsrealität anzuschauen. Doch der Abschied wird schwerer, wenn du wegschaust und in Träumen und guten Erinnerungen schwelgst.

Wieso ist der Abschied so schwer?

Viele Menschen vermeiden Abschiede. Denn sie haben Angst vor dem Verlust des Vertrauten und vor dem ungewissen Neuen. Dieser Text soll dir dabei helfen, die Trennung zu akzeptieren und Abschied zu nehmen. Doch so wie jede Beziehung ganz individuell ist, ist auch jede Trennung individuell. Such dir die Stellen in diesem Text raus, die auf deine Situation passen.

Wie unterschiedlich können Trennungen sein?

Es gibt für beide Seiten sehr erfüllende Beziehungen, die enden, weil eine Lebensentscheidung dazu führt. Es gibt Beziehungen, die waren recht unbefriedigend und doch ist es schwer, über die Trennung hinwegzukommen. Es gibt Trennungen, die bedeuten, nie wieder Kontakt zu haben. Es gibt Trennungen, die bedeuten, dass zwei Menschen bestimmte Dinge nicht mehr miteinander tun, aber grundsätzlich noch Umgang miteinander haben. Es gibt unglaublich viele Möglichkeiten, sich zu trennen.

Wieso endet unsere Beziehung einfach so?

Besonders schwer zu verarbeiten ist eine Trennung, die dir unerklärlich erscheint. Aber eine Trennung hat Gründe. Beziehungen enden nicht einfach so. Möglicherweise gefallen dir die Gründe für die Trennung nicht und du möchtest dort am liebsten nicht hinschauen. Um doch einen Blick zu wagen, lies bitte diesen Text.

Warum fürchte ich mich vor dem Abschied?

Viele Menschen vermeiden Abschiede. Denn sie haben Angst vor dem Verlust des Alten und vor dem ungewissen Neuen. Dabei hilft dir der Abschied gerade gegen diese Angst. Wenn du dich gebührend verabschiedest, ehrst du die Person, und du ehrst auch eure Beziehung. Du verlierst nicht, wenn du dich verabschiedest. Du gewinnst etwas hinzu.

Was gewinne ich bei einem erfolgreichen Abschied?

Du begreifst, dass dein Leben weiter gehen wird, ganz gleich, was passiert ist. Derart bereichert kannst du dich mutig ins Neue, Unbekannte vorwagen. Wenn du den Abschied vor dir herschiebst, bleibst du gedanklich verhaften in der Beziehung. So nimmst du dir die Chance, eigenhändig den Trennungsschmerz zu lindern. Du erlebst einen Kummer, der immer wieder hochkommen kann, solange du mit der Trennung nicht deinen Frieden findest.

Woran merke ich, dass ich ihm oder ihr nachhänge?

Vielleicht malst du dir weiter aus, wie toll er oder sie ist. Und du trauerst einer ach so schönen Zukunft nach, die es mit ihm oder ihr nun nicht geben wird. Aber diese schöne Zukunft hätte es in der Realität wohl auch nicht gegeben. Denn es gab Gründe für eure Trennung. Ertappst du dich vielleicht dabei, dass du häufig eher «ich halt das aus» oder «wir stehen das durch» gedacht hast als «ich will das»?

Wie kann ich mich von meinen Träumen verabschieden?

In der Realität ist wahrscheinlich auch viel gelaufen, das du nicht wolltest. Ihr habt euch vielleicht selten geschrieben, euch kaum gesehen und bei Problemen hat eine oder einer nur nach Ausreden gesucht, statt sich um eine Lösung zu bemühen. Wenn du einer Beziehung nachtrauerst, die eigentlich schrecklich war, lies bitte diesen Text.

Wie schaffe ich es, Abschied zu nehmen?

Abschiedsrituale können helfen. Vielleicht möchtest du ein Abschiedsgespräch mit dem Bild deines oder deiner Ex führen. Insbesondere wenn die wahre Person nicht mit dir sprechen möchte. Du könntest ihm oder ihr sagen, was du alles mit ihm oder ihr erlebt hast. Oder was dir gefehlt hat. Oder wo du dich falsch verhalten hast und was du bereust. Oder was du künftig dafür tun möchtest, um bessere Beziehungen zu führen. Du kannst ihm oder ihr aber auch sagen, wie er oder sie dein Leben reicher gemacht hat, und welche Erfahrungen mit ihm oder ihr du bewahren und wertschätzen wirst.

Wie nehme ich auf meine Weise Abschied?

Vielleicht möchtest du auch auf andere Weise Abschied nehmen. Das kann zum Beispiel ein Brief sein, den du nur für dich schreibst. Was auch immer dir in den Sinn kommt zum Abschied nehmen, probier es aus.

Ist ein Abschlussgespräch sinnvoll?

Deine Gedanken kreisen um ein gemeinsames Abschiedsgespräch. Vielleicht willst du wissen, was die Gründe für die Trennung waren. Du willst wissen, was du anders hättest machen können. Es ist eine gute Idee, dass du dir erst einige Wochen Zeit lässt, um mit dir klar zu kommen. Deine Gefühle brauchen eine Entwicklungschance. Das geht allein besser als mit dem oder der Ex. Du musst das wirklich allein tun. Oder mit der Hilfe von engen Freunden. Es gehört ja genau zur Trennung dazu, dass du jetzt nicht Trost und Unterstützung durch den oder die Ex bekommst. Im Gegenteil: Du musst einigermassen ruhig bleiben können, wenn der oder die Ex ehrlich mit dir redet. Denn wahrschenlich hörst du Dinge, die du nicht gern hörst. Und bitte mach dir nichts vor: Der Sinn des Gesprächs darf nicht sein, den oder die Ex zurückzugewinnen. Möglicherweise will der oder die Ex auch kein Gespräch. Dann findet es auch nicht statt. Er oder sie ist es dir nicht schuldig, und du kannst es nicht erzwingen.

Wann hört es auf, weh zu tun?

Der Moment wird kommen, an dem du aufwachst und dein erster Gedanke ist nicht mehr die vergangene Beziehung. Sei aufmerksam für die Momente, in denen alles gut ist. Es ist sinnvoll, wenn du den Abschied bewusst in deinen Tag einplanst. Nach dem Motto «Lieber geplant intensiv, als dauernd unterschwellig». Du könntest dafür jeden Tag maximal 30 Minuten Gesprächszeit reservieren, bis du nicht mehr das Verlangen danach hast. Dieser Moment wird kommen. Versprochen. Wenn du bereit bist, wieder in die Zukunft zu blicken, lies bitte diesen Text.

Wie kann ich Freunden helfen, die unter einer Trennung leiden?

Ein Freund oder eine Freundin, die frisch getrennt ist, kann ganz schön anstrengend sein. Es macht keinen Sinn, wenn du den Hauptteil der Arbeit leistest und er oder sie sich in Selbstmitleid ausruht – und seinen oder ihren Frust an dir rauslässt. Du hast es nicht mit einem Opfer zu tun, das geschont werden muss und nicht überfordert werden darf. Sondern du hast jemanden vor dir, der lernen muss, mit Lebensrealitäten umzugehen.

Warum hilft es hier Klartext zu sprechen?

Auch wenn er oder sie dir Dinge übelnimmt, die du sagst, ist es sinnvoll, dass du ihm oder ihr die Realität vor Augen hältst. Die Sichtweise eines Freundes in Frage zu stellen, kann weitaus liebenswerter sein, als jemanden sehenden Auges immer wieder gegen die Wand laufen zu lassen.