Stell deine Frage...

Frage Nr. 36373 von 21.02.2023

Hey,
Ich hab eine Frage zu Verhütung. Ich (m) und meine Partnerin sind seit 3 Jahren ein Paar. Obwohl wir beide derzeit noch keine Kinder wollen, bin besonders immer ich derjenige, der sich viel Sorgen darum macht, dass doch etwas Verhütungstechnisch schief gehen könnte. Wir haben lange mit Kondom
verhütet und gleichzeitig hat sie noch eine Hormonspirale. Seit kurzem schlafen wir auch ohne Kondom miteinander, was wir sehr genießen. Trotzdem wittere ich oft eine Schwangerschaft, wenn es ihr nicht gut geht oder mache mir unproduktive Gedanken darüber. Ich bin mir darüber bewusst, dass die Hormonspirale die sicherste Methode ist, aber ich gehe immer davon aus zu diesen 0,16% zu gehören, die dann doch Kinder bekommen. Deswegen versuche ich zum Beispiel auch, nicht in ihr zu kommen, um das Risiko noch geringer zu halten. Ist es „unverantwortlich“, wenn ich gerade keine Kinder möchte, „nur“ einfach zu verhüten? Es fällt mir glaube ich auch echt schwer, die Kontrolle abzugeben. Beim Kondom hab ich ja die „Macht“ darüber, aber bei der Spirale muss ich vertrauen. Ich frag mich oft, ob da nicht ganz kurzfristig sich doch was verschieben kann, es dann nicht wirkt oder oder oder

Könnt ihr mir sagen, ob ich mir ungerechtfertigt Gedanken mache? Ich würde gerne etwas mehr genießen können.

Liebe Grüße!

Unsere Antwort

Wie du richtig schreibst, gehört die Hormonspirale zu den sichersten Verhütungsmitteln, die es gibt. Es ist also sehr verantwortungsbewusst, so zu verhüten, wenn ihr momentan keine Schwangerschaft wollt. Eine „doppelte“ Verhütung ist unnötig.

Ich empfehle dir daher, am Umgang mit deiner Angst zu arbeiten, statt an der Verhütungsmethode. Momentan vermeidest du, um mit deiner Angst klarzukommen. Du versuchst, nicht in deiner Freundin zu kommen. Das funktioniert aber nur sehr kurzfristig. Vermeidung macht die Angst auf lange Sicht immer stärker, denn du machst ja nicht die Erfahrung, dass sie unbegründet ist. Im Gegenteil: Du fütterst deine Angst immer weiter, indem du dir beim Sex Gedanken machst und dich anspannst, um nicht zu kommen. All das sind Signale an deinen Kopf und Körper, dass dies eine gefährliche Situation ist. Dadurch wächst die Angst. 

Um mehr Sicherheit zu gewinnen, musst du dich der Angst also stellen. Also zum Beispiel den Samenerguss in deiner Partnerin zulassen. Gefühlen von Angst und sorgenvollen Gedanken kannst du beim Sex besonders gut durch Bewegung entgegenwirken. Denn dann kommst du raus aus der Anspannung. Bitte lies dazu mal diesen Text. Auch Atmung ist sehr wirkungsvoll, um deinem Nervensystem zu signalisieren, dass es keine Angst haben muss. Durch Bewegung und Atmung kannst du dich mehr auf das konzentrieren, was in deinem Körper passiert. Und dadurch kommst du leichter wieder zum Genuss.

Ich empfehle dir auch, mit deiner Partnerin zu sprechen. Weiß sie von deinen Sorgen? Habt ihr mal besprochen, was denn wäre, wenn der höchst unwahrscheinliche Fall einer Schwangerschaft eintritt? Schweigen und Tabuisieren helfen nicht bei Angst. Sich anvertrauen und Sorgen teilen, hilft hingegen meistens.

Schau dir mehr Antworten und Infotexte an zum Thema