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Frage Nr. 37867 von 21.02.2024

Liebes Lilli Team

Ich (m26) habe ca. ab meinem 13. bis 23. Lebensjahr ausschließlich nur zu Pornos masturbiert.

Als ich merkte, dass meine Erektion beim Sex mit meiner Partnerin (9 jährige Beziehung) nicht mehr richtig hart wurde und ich auch Probleme hatte überhaupt meine Erektion zu halten, habe ich das Porno schauen komplett eingestellt.

Seitdem ich auf Pornos verzichte, habe ich das Gefühl, dass meine Erektionen beim partnerschaftlichen Sex langsam wieder etwas härter und langanhaltender geworden sind.

Mit dem Pornoverzicht habe ich dann gemerkt, dass masturbieren nicht mehr möglich ist. Ich schaffe es nicht mich so zu erregen, dass es für eine Erektion reicht. Ich habe das Gefühl sexuelle Lust nur im Kopf zu empfinden, körperlich äußert sich meine Erregung nicht. Ich möchte meine Lust gerne, auch unabhängig von meiner Partnerin, mit mir selbst ausleben können.

Inspiriert von eurem Beitrag „Fühlen lernen“ berühre und streichle ich mich jeden Abend seit ca. 1 1/2 Monaten am ganzen Körper, Genitalbereich und den erogenen Zonen vor dem einschlafen, um meinen Körper besser spüren zu lernen. Mittlerweile spüre ich ein (so würde ich es beschreiben) kühles kribbeln an den überstrichenen Flächen (Bauch, Lenden, Brust). Auch die Übungen aus dem Buch „Klappt’s?“ (von euch empfohlen) führe ich gelegentlich durch.
Allerdings bekomme ich in den meisten Fällen keine Erektion, selbst bei starken sexuellen Gedanken. Während des „Streichelns“ im Genitalbereich erreicht meine Erektion an manchen Tagen max. ca. 50%. Es gab wenige Male bei denen ich eine vollständige Erektion erreichte. Ich habe zudem festgestellt, dass ich einfacher Erektionen bekomme, wenn ich nicht in meinem gewohnten Umfeld (zu Hause, Alltag) unterwegs bin.

Ich frage mich, ob ich das Training richtig mache und wie ich das „Streicheln“ mit Erregung bzw. Erektionen verbinden kann?
Eine Einschätzung von eurer Seite und Handlungs-/Übungsempfehlung wären sehr hilfreich für mich.
Vielen Dank!

Unsere Antwort

Super, wie du dich ans Üben gemacht hast! Und super, dass das in der Paarsexualität besser klappt. Damit du dich gut sexuell erregen kannst, brauchst du so genannte "Erregungsquellen". In der Paarsexualität wird dir da viel mehr geboten, als wenn du deinen Penis einfach streichelst. Streicheln ist gut zur Wahrnehmungsförderung, und damit du besser geniessen kannst. Für die sexuelle Erregung brauchst du aber intensivere Berührungen und mehr Stimulation. Hast du unsere Tipps zur Selbstbefriedigung schonmal gelesen? Wichtig ist insbesondere die Bewegung des Beckens und der Beckenbodenmuskulatur. Denn damit förderst du die Durchblutung im Becken und damit im Penis. Ich möchte dir daher besonders die Tipps zur Beckenschaukel und zum Spiel mit dem Beckenboden nahelegen. Das wird ja im Buch "Klappt's?" auch beschrieben.

Ich empfehle dir auch sehr unseren Text über das Üben. Üben heisst nicht von Anfang an Können. Üben braucht Geduld. 50% Erektion ist mehr als 0%. Und an manchen Tagen ist es besser. Ich würde als Vergleichspunkt nicht die volle Erektion nehmen sondern den schlaffen Penis. Und da läuft ja doch wesentlich mehr bei dir. Du bist auf einem guten Weg.

Ausserdem empfehle ich dir, dass du wieder Pornos verwendest. Ja, du liest ganz richtig. Pornos sind ja eine wichtige Erregungsquelle für dich. Statt von 100 auf 0 runterzufahren, fahr erst mal auf 50 runter. Das heisst: Schau erst ein bischen Porno, dann leg den Porno weg und stimulier dich ohne Porno, und wenn du wieder einen stärkere Kick möchtest, schaust du wieder hin. Du kannst auch mal den Ton abstellen oder nur den Ton anstellen, so dass du weniger Input vom Porno kriegst. Oder: Schau ein bisschen hin, dann mach mit Fantasien weiter. Die Idee ist: Hol dir so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig, vom Porno. Das hilft dir in der Übungsphase.

Wenn du mal wieder anstehst, schreib uns einfach wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.

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