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Die Pubertät und der männliche Körper

Die Pubertät ist die Zeit im Leben, in der du zum Mann wirst. Sie beginnt im Gehirn und setzt dann viele Veränderungen am ganzen Körper in Gang.

Was ist die Pubertät?

In der Pubertät finden viele Veränderungen statt, die mit der körperlichen und sexuellen Reifung verbunden sind. Kurz gesagt: Die Pubertät ist die Zeit im Leben, in der du zum Mann wirst. Sie beginnt bei Jungen in Mitteleuropa zwischen 10 und 14 Jahren und dauert ein paar Jahre. Bei einem grossen Teil der jungen Männer ist sie mit 17 bis 19 Jahren abgeschlossen. Der Beginn und Verlauf der Pubertät ist zum grossen Teil genetisch – also erblich – bedingt. Es spielen aber auch andere Faktoren wie etwa Ernährung und körperliche Gesundheit eine Rolle.

Wie verläuft die Pubertät?

Viele Veränderungen laufen gleichzeitig ab. Es ist bei jedem anders, wann die Pubertät genau beginnt, wie schnell die einzelnen Veränderungen auftreten, wie die genaue Reihenfolge ist und wann die Pubertät abgeschlossen ist. Man kann das im Voraus nicht sagen. Das Längenwachstum, das Wachstum der Gesichtshaare und Körperhaare und der Stimmbruch dauern meistens noch an, wenn das Wachstum von Hoden und Penis schon abgeschlossen ist. Wenn nach dem 16. Geburtstag keine sichtbaren Pubertätszeichen aufgetreten sind, sollte eine Untersuchung gemacht werden. Ein sehr verspäteter oder ausbleibender Pubertätsbeginn sollte immer ärztlich abgeklärt werden, und auf Grund der so gestellten Diagnose erfolgt dann eine differenzierte Therapie.

Die Pubertät beginnt im Gehirn

Die Pubertät beginnt, wenn der Hypothalamus – das ist ein wichtiges Steuerzentrum im Gehirn – das Gonadotropin-Releasing-Hormon freisetzt. Dieses bewirkt, dass die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) das Follikel stimulierende Hormon (FSH) und Luteotrope Hormon (LH) ausschüttet.

Die Hoden wachsen und setzen Testosteron frei

LH und FSH machen, dass die Hoden wachsen. Das findet im Schnitt mit 11 statt, kann aber auch früher oder später stattfinden. Die vergrösserten Hoden geben jetzt sehr viel Testosteron ab. Dieses Hormon ist für sämtliche weiteren körperlichen Entwicklungen in der Pubertät sehr wichtig. Gleichzeitig verändert sich auch der Hodensack (Skrotum). Er bekommt mehr Falten und wird erst rötlich, manchmal später auch stärker pigmentiert, also dunkler.

Haare wachsen

Haare in der Geschlechtsregion beginnen zu wachsen, und du bekommst auch Haare unter den Achseln und im Gesicht. Die Behaarung deines Körpers und deiner Geschlechtsregion ist mit 16, 17 Jahren so in etwa wie bei einem erwachsenen Mann. Im Verlauf des erwachsenen Lebens verändert sie sich auch. Bei manchen Männern wachsen die Brusthaare erst zwischen 20 und 30 Jahren. Oder die Brusthaare bleiben völlig aus. Beides ist normal.

Veränderter Körpergeruch und Akne

Die Schweissdrüsen nehmen ihre Funktion auf, so dass sich der Körpergeruch verändert. Auch der Duft in der Geschlechtsregion verändert sich. Die Körperpflege und die Pflege des Geschlechts werden wichtig. Die Talgdrüsen der Haut können bedingt durch das Testosteron mehr Talg absondern, und die Ausgänge der Talgdrüsen verstopfen. Das nennt man Pubertätsakne – auch die ist vorübergehend.

Der Penis wächst

Das Wachstum des Penis beginnt im Schnitt zwischen 11 und 15. Dein Penis wächst spätestens ab 19 Jahren nicht mehr weiter. Er bleibt ein Leben lang, so lang wie er ist. Er schrumpft nicht.

Erster Samenerguss und Geschlechtsreife

Du siehst zwei schematische Abbildungen vom Beckenbereich einer Person mit Penis. In der linken Abbildung ist der Penis schlaff. In der rechten Abbildung ist der Penis steif. In der linken Abbildung sind Blase, Prostata und Schwellkörper beschriftet. In der rechten Abbildung sind die Hoden und Nebenhoden, die Cowper-Drüsen, der Samenleiter, die Harnröhre und ein Schliessmuskel unterhalb der Blase beschriftet. Mit Pfeilen ist der Weg des Ejakulats eingezeichnet. In den Hoden zeigen Pfeile nach oben zu den Nebenhoden, dann zeigen Pfeile die Samenleiter entlang zur Blase. In der Blase zeigen Pfeile von den Samenbläschen nach innen Richtung Prostata. Von der Prostata führt ein Pfeil in die Harnröhre und in der Harnröhre zeigen Pfeile Richtung Penisspitze.Deine Bläschendrüsen (Samenblasen) und deine Prostata wachsen und fangen an zu arbeiten: Sie produzieren Sekrete (Flüssigkeit), die die Beweglichkeit und das Überleben der Spermien (Samenfäden) nach der Ejakulation möglich machen. Diese Sekrete machen den grössten Teil des Ejakulats (Sperma) aus. Die erste Ejakulation – also der erste Samenerguss – tritt etwa mit 12 auf – es kann aber auch früher oder später sein. Das Ejakulat enthält in der Regel schon Spermien. Dadurch bist du geschlechtsreif, kannst also eine Frau schwängern.

Wann kommt es zur Ejakulation?

Es kann zur ersten Ejakulation kommen, wenn du dich sexuell erregst – zum Beispiel durch Berührungen oder durch Fantasien. Die erste Ejakulation kann aber auch im Schlaf passieren: Alle Menschen haben im Schlaf Phasen der sexuellen Erregung. Bei jungen Männern ist es normal, dass sie dabei eine Ejakulation haben.

Spontane Erektionen

Es kommt wegen der hohen Testosteronproduktion häufig zu spontanen Erektionen.

Du kommst in den Stimmbruch

Der Kehlkopf wächst, die Stimmbänder werden länger und deshalb wird die Stimme tiefer. Man nennt das den Stimmbruch. Das passiert in der Regel irgendwann zwischen 11 und 16.

Der Körper wächst

So im Schnitt mit 14 haben viele Jungen den Hauptwachstumsschub. Nach und nach verändern sich auch die Proportionen, die Schultern werden breiter, und die Muskelmasse nimmt zu. In dieser Phase kann es zu Wachstumsschmerzen kommen, und es kann auch sein, dass du zwischendurch mal «linkische» Bewegungen hast. Das legt sich alles wieder wenn der Wachstumsschub vorbei ist. Das Körperwachstum ist irgendwann zwischen 17 und 21 abgeschlossen.

Es kann zur Brustvergrösserung kommen

Wegen der hormonellen Umstellung kann es auch vorübergehend zu einer Anschwellung der Brustdrüsen kommen, die auch leicht schmerzen kann. Die Schwellung bildet sich später wieder zurück. Etwa die Hälfte der jugendlichen Männern erleben eine vorrübergehende Brustvergrösserung. Man nennt das auch Pubertätsgynäkomastie.