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Was ist ein Myom, und wie wird es behandelt?

Ein Myom ist eine gutartige Geschwulst (Tumor) der Gebärmutter. Die Beschwerden können unterschiedlich sein. Das Myom kann auch unentdeckt bleiben und keine Beschwerden machen.

Was ist ein Myom?

Ein Myom ist eine gutartige Geschwulst (Tumor) der Gebärmutter. Gutartig bedeutet, dass es kein Krebs ist, also kein bösartiger Tumor. Du kannst dein ganzes Leben mit ihm leben. Es besteht meist aus einer Muskelschicht und ist besonders sexualhormonsensitiv. Das bedeutet: es wächst wegen der Sexualhormone Östrogen und Progesteron. Myome sind die häufigsten gutartigen Tumoren der Gebärmutter bei Frauen im gebärfähigen Alter. Du kannst auch mehrere Myome haben.

Was sind typische Symptome?

Je nach Grösse, Anzahl und Ort kann ein Myom zu unterschiedlichen Beschwerden führen. Es kann auch sein, dass du keine Beschwerden hast, weil das Myom an einer Stelle sitzt, an der es nicht stört. Typische Beschwerden können sein:

  • Verlängerte oder stärkere Menstruation. Denn das Myom kann das Zusammenziehen der Gebärmutter während der Periode behindern. Dann können Blut und Gewebe schwieriger herausbewegt werden und die Blut-Gefässe können länger offen bleiben und bluten.
  • Schmerzen bei der Menstruation. Es kann zu Schmerzen kommen, weil mehr Kraft aufgewendet werden muss, um das Blut und Gewebe herauszubewegen.
  • Verstopfungen, Probleme beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (in der Tiefe). Denn wenn ein vergrösserter Uterus durch viele Myome vorliegt, können Nachbarorgane verdrängt und eingeengt werden.

Wie schnell wächst ein Myom?

Wie sich ein Myom entwickelt, kann nicht vorhergesagt werden. Einige wachsen schnell, andere bleiben jahrelang gleich gross und andere wiederum schrumpfen. Die Ursache für die Entstehung ist noch nicht genau erforscht. Sicher ist: Ein Myom ist ein gutartiger Tumor und entartet praktisch nie bösartig.

Wie werden Myome entdeckt?

Sie werden meist durch Zufall im Ultraschall durch Frauenärzt*innen entdeckt. Grosse Myome können durch die Bauchdecke getastet werden. Selten muss durch eine Gewebeentnahme im Rahmen einer Operation die Diagnose gesichert werden.

Wann muss ein Myom behandelt werden?

Wenn ein Myom Beschwerden macht, sollte es behandelt werden. Verlängerte, starke oder unregelmässige Menstruationsblutungen können belastend sein. Abhängig von Grösse und Ort kann die Einnistung der befruchteten Eizelle verhindert werden oder das Wachstum und die Entwicklung des Ungeborenen eingeschränkt sein. Es kann ohne Behandlung zu Fehlgeburten oder Problemen in der Schwangerschaft oder bei der Geburt kommen. Solange Myome jedoch keine Beschwerden verursachen, muss nichts unternommen werden. Da das Myom eine hormonabhängige Erkrankung ist, bessern sich die Beschwerden nach der Menopause deutlich.

Wie wird ein Myom behandelt?

  • Mit Medikamenten. Mit Medikamenten, die eine Schwangerschaft verhindern, kann eine regelmässige und eine weniger schwache Mens herbeigeführt werden. Durch Medikamente kann der Spiegel der Sexualhormone (Östrogen und Progesteron) gesenkt werden, weshalb das Myom dann schrumpft. Bei den eingesetzten Medikamenten handelt es sich um den Wirkstoff Ulipristalacetat, ein Progesteron-Rezeptor-Modulator.
  • Mit einer Myom-Embolisation: hier wird die Blutversorgung zum Myom unterbunden. Wenn das Myom nicht durchblutet wird, stirbt es ab. Eine andere Behandlungsart ist die HIFU-Behandlung. HIFU steht für hochintensiver fokussierter Ultraschall. Eine weitere Option ist die Sonata Behandlung. In Narkose führt der*die Ärzt*in eine Sonde in die Gebärmutterhöhle ein, lokalisiert das Myom und behandelt es durch Hitze. Auf Latein heisst das Radiofrequenz-Ablation unter transcervikaler Ultraschallkontrolle. Die Ultraschallkontrolle kennst du wahrscheinlich von Routineuntersuchungen. Mit ihr kann durch das Gewebe geschaut werden, d.h. es wird ultraschallkontrolliert. Die Sonata Behandlung dauert in der Regel nur ein paar Minuten pro Myom. Durch die Hitzebehandlung schrumpfen die Myome in den folgenden Wochen und Monaten. Nach 3 Monaten haben sich erfahrungsgemäss 90 % der Blutungsstörungen reduziert.

  • Durch eine Operation. Ärzt*innen können nur das Myom operativ entfernen oder eine Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter) durchführen. Dies kann entweder laparoskopisch (Bauchspiegelung) oder offen (Laparatomie) geschehen.