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Pilzinfektionen – Candidiasis

Typisch für eine Pilzinfektion ist der weissliche quarkähnliche Ausfluss. Oft juckt der betroffene Bereich. Wenn du diese Beschwerden zum ersten Mal hast, solltest du zu deiner Frauenärztin gehen.

Krankheitszeichen bei Candidiasis

Pilzinfektionen werden meist (zu 90-95%) durch den Hefepilz Candida albicans hervorgerufen. Typisch für Candidiasis ist ein weisslich-käsiger Ausfluss. Möglich ist auch eine Rötung der Geschlechtslippen und der Vagina (Scheide) mit weisslichen Auflagerungen, die man abwischen kann. Oft juckt der befallene Bereich; auch Schmerzen sind möglich. Die Beschwerden treten nicht nur beim Geschlechtsverkehr auf, sie können aber beim Geschlechtsverkehr stärker werden.

Zur Frauenärztin gehen

Wenn du die hier erwähnten Beschwerden erstmals hast, solltest du eine Frauenärztin aufsuchen. Pilzinfektionen können auch immer wiederkehrend auftreten. Du spürst sie eventuell vor allem in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus. Das hängt mit dem Anstieg des Progesteron zusammen. Wiederkehrende Pilzinfektionen kannst du, wenn du die Zeichen gut kennst, auch ohne Arztbesuch behandeln. Einmal solltest du aber mindestens bei der Ärztin gewesen sein.

Wie werden Pilzinfektionen behandelt?

Für die Behandlung von Pilzinfektionen gibt es Scheidenzäpfchen, Creme oder Tabletten, die nach den Anweisungen der Ärztin oder des Apothekers durchgeführt werden sollen. Achtung: Hör nicht zu früh damit auf und behandle den Pilz nicht nur auf der Vulva, sondern immer auch in der Vagina. Der Pilz klingt nach einer Weile auch von allein wieder ab. Spätfolgen gibt es keine. Du könntest es auch mal mit Kokosöl probieren: Gemäss einer Laborstudie werden bestimmte Candida-Arten durch Säuren im Kokosöl zerstört. Du solltest natives Kokosöl verwenden (virgin coconut oil), das aus frischen Kokosnüssen gewonnen wurde.

Ein bisschen Pilz ist normal

Der Hefepilz kommt auch bei gesunden Menschen vor, aber in geringer Anzahl. Candida wird meist nicht sexuell übertragen – die Übertragung von Frau zu Mann ist viel häufiger als die Übertragung von Mann zu Frau. Auch in Hallenbädern kommt er öfter vor.

Wie kommt es zur Infektion?

Nur wenn die Zusammensetzung der normalen Keimbesiedlung der Vagina gestört ist – zum Beispiel bei Allgemeinerkrankungen oder Antibiotika-Behandlung – kann der Pilz plötzlich anfangen, sich zu vermehren, und Krankheitszeichen hervorrufen. Noch häufiger entwickelt sich eine Pilzinfektion nach mechanischer Belastung, z.B. nach dem Geschlechtsverkehr, vor allem wenn dieser besonders lang war. Ein möglicher Grund ist auch, dass die Vagina wegen mangelnder Erregung oder hohe Muskelspannung zu wenig feucht oder relativ eng war – dabei entstehen mikroskopisch kleine Risslein in der Vaginawand, in denen sich die Erreger vermehren können. Zwei bis drei Tage später beginnen dann die Beschwerden. Zu häufiger Tamponwechsel kann auch diese Wirkung haben.

Vorsorge mit Gels und Salbe

Wenn du eine Neigung hast zu immer wiederkehrenden Candida-Infektionen, kannst du vorsorglich nach dem Geschlechtsverkehr sowie vor und nach einem Hallenbadbesuch vaginafreundliche Pflegegels oder ein bisschen Pilzsalbe am Eingang und untersten Teil der Vagina auftragen. Wenn du deine Periode hast, kannst du ein vaginafreundliches Pflegegel auf die Tampons auftragen, bevor du sie einführst.

Bewegung statt hoher Spannung beim Geschlechtsverkehr

Wenn du immer wieder Pilzinfektionen hast und gelegentlich oder regelmässig Geschlechtsverkehr hast, empfehlen wir dir sehr, mal genauer zu beobachten, wie es bei dir beim Sex eigentlich mit der Muskelspannung ist. Dazu empfehlen wir dir, diesen Text zu lesen. Du könntest es dir zum Ziel machen, beim Sex mehr in Bewegung zu kommen. Damit kannst du dich nicht so verspannen, die Vagina wird weiter und durch die bessere Durchblutung auch feuchter. Und falls du beim Geschlechtsverkehr nicht so erregt bist, interessiert dich wahrscheinlich dieses Kapitel.

Weitere Tipps

Bitte lies auch unsere Tipps zur Intimpflege. Information und Merkblätter zur Selbstbehandlung bei Infektionen findest du auch bei der Frauenpraxis Runa.