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Fragen & Antworten:
Ich und die anderen

Frage Nr. 39290 von 09.01.2025

Mir wird momentan alles zuviel

Unsere Antwort

Danke, dass du dich an uns wendest. Wobei können wir dich unterstützen?

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Frage Nr. 39261 von 15.12.2024

Danke für deinen Beitrag zum Thema Eltern sein! Ich habe momentan Mühe mit meinem Sohn. Mein Sohn hat seine Lehrerin bestohlen mit einem Freund. Ich habe ihm verboten, mit diesem Jungen befreundet zu sein, da er ein schlechter Umgang ist für mein Sohn. In letzter Zeit klaut er, geht in der Pause vom Schulgelände. Ich habe ihn auch gefragt, ob er in der Pause in einem Supermarkt etwas geklaut hat. Die Lehrerin hat ihm mit den anderen Jungen eine Strafe gegen. Ich habe ihn zuhause ebenfalls bestraft. Ich habe grosse Angst, dass mein Junge sich negativ entwickelt. Er ist in der zweiten Klasse. Ich habe ihm als Strafe auch sein Geschenk gestrichen. Er war sehr enttüscht. Ich weiss nicht mehr, was ich tun kann, damit er nicht abrutscht. Wo kann ich mir Hilfe holen und was kann ich in der momentanen Situation noch tun?

Unsere Antwort

Es ist verständlich, dass du dir Sorgen machst. Ist dein Sohn in der 2. Sek oder 2. Primar? Hast du mit deinem Sohn gesprochen, weshalb er stiehlt? Seit wann ist es so? 

So wie du beschreibst hat die Lehrperson und du Strafen angekündigt. Das ist sicher hilfreich, kann aber auch das Gegenteil bewirken und er geht noch mehr in den Widerstand. Darum genau hinschauen. Wenn du die Gründe verstehst, dann kannst du ihm besser helfen, als ihn nur zu bestrafen. Vielleicht wurde er unter Druck gesetzt, will dazugehören, rebelliert gegen die Schule usw. Auch das Verbieten von Freundschaften ist verständlich aber in der Realität kontraproduktiv. Denn wenn dein Sohn mit ihm in der Schule ist, dann ist das eine leere Drohung und du verlierst. Darum besser nachfragen, weshalb er mit ihm befreundet ist, was dieser Freund ihm bietet, wieso er ihn spannend findet usw. Klare Grenzen setzen und genau hinschauen.

Hilfe bekommst du bei der Schulsozialarbeit. Diesen Kontakt bekommst du bei der Lehrperson und zusammen mit der Lehrperson und der Schulleitung könnt ihr absprechen, was es braucht. Diese Fachpersonen können auch abschätzen mit deiner Hilfe, ob dein Sohn einen Termin beim Schulpsychologischen Dienst braucht oder was die nächsten Schritte sind. Falls du noch mehr Infos brauchst, schreibe ungeniert und gib diese Fragenummer an.

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Frage Nr. 39258 von 14.12.2024

Ich habe momentan Streit mit meinen Eltern. Ich bin weiblich und 19 Jahre alt geworden und wollte mit einer Freundin in die Ferien fahren. Meine Eltern erlaubten es mir. Ein Tag bevor ich gehen wollte, machte mein Vater einen riesen Aufstand und sagte, ich darf nicht fahren und allgemein weshalb ich überhaupt fahre etc. Er sagte, ich müsste ihr absagen. Es geht dabei nicht darum, dass sie es bezahlen sollten oder so. Ich habe diese Ferien selber bezahlt. Ich fühlte mich in einem Konflikt, da ich eigentlich gehen wollte, aber mein Vater es mir nicht erlauben wollte. Er brachte nur Argumente von wegen Stau etc. Am Ende erlaubte es mir doch. Ich habe dennoch einen Konflikt in mir und das Gefühl, ich konnte mich schlecht durchsetzten. Ich hatte gleichzeitig Schuldgefühle. Es fühlt sich auch recht belastend an. Ich hatte nicht das Gefühl, das mein Vater auf meine Bedürfnisse eingeganen ist, weshalb ich auch wütend bin. Ich merke es auch, wie es nichts bringt über meine Bedürfnisse zu sprechen, da er es nicht verstehen will oder andere Argumente vorbringen. Ich fühle mich auch sehr verletzlich und habe grosse Angst. Gleichzeitig komme ich mir irgendwie schwach und abhängig vor. Es wurde mir immer wieder empfohlen eine Aussprache zu machen, was ich auch gemacht habe, jedoch habe ich gemerkt, wie es nichts bringt und ich kein Verständnis erhalten, sondern nur Vorwürfe. Es hiess nicht "ich verstehe deinen Standpunkt oder meine emotionale Reaktion tut mir leid", allgemein habe ich noch nie eine Entschuldigung erhalten, nur Ausreden. Ich fühle mich hilflos und weiss nicht mehr, was ich in einer solchen Situation noch tun kann. Ich habe das Gefühl, meine Eltern wollen mich irgendwie nicht wirklich als eigenständiges Individium sehen, sondern wollen eine unbewusste Abhängigkeit, mir kommt es zumindest so vor als wollen sie auch kein Konflikt oder können diesen nicht austragen. Ich habe von aussen nie eine Rückmeldung erhalten, weshalb ich dich frage, ob ich übertreibe oder ob meine Reaktionen und Gefühle gerechtfertigt sind?

Unsere Antwort

Dein Vater verdirbt dir die Stimmung. Er hat dir deine Ferien gar nicht zu erlauben. Du bist volljährig. Du bezahlst deine Ferien selbst. Es geht ihn nichts an. Offensichtlich weiss er aber, wie er dir schwere Schuldgefühle macht. Und so deutet sein Verhalten darauf hin, dass er deine Selbständigkeit verhindern will. Damit verdirbt er dir auch deine Lebensfreude. Jetzt geht es wohl darum, dass du deine eigene Entwicklung förderst, eigenständig wirst und eigene Entscheidungen auch gegen den Willen deiner Eltern triffst. Leider kann man bei Eltern nicht mit Sicherheit darauf vertrauen, dass sie lernfähig sind. Du hast schon probiert, mit deinem Vater zu verhandeln. Dabei hättest du dir gewünscht, er würde ab und zu einsichtig sein, wie "ich verstehe deinen Standpunkt oder meine emotionale Reaktion tut mir leid“.  Du hattest keinen Erfolg. Darum gib die Hoffnung auf, dass deine Eltern dich als eigenständiges Wesen sehen. Es reicht, wenn du das kannst. Du brauchst ja die Kraft und den Mut, deine Lebensweise vor dir selbst zu vertreten. Sonst wirst du dauernd von Schuldgefühlen geplagt und fährst möglicherweise nicht mehr in die Ferien. Und das nicht, weil du keine Lust zum Reisen hast, sondern weil du das Schuldgefühl nicht erträgst. Du hast das selbst schon gut erkannt: 1. Schuldgefühle schränken ein, und 2. muss man gar nichts falsch gemacht haben. Die Schuldgefühle kommen trotzdem, wenn man von Anderen, z.B. Eltern abhängig bleibt.

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Frage Nr. 39234 von 10.12.2024

Ich habe auf euerer Seite gesehen das eine ähnliche Frage bereits gestellt wurde. Mein Grossvater hatte eine Psychose. Ich habe totale Angst selber eine Psychose zu erfahren. Ich habe totale Angst, dass ich die Störung vererbt habe. Ich habe telweise, wenn sich etwas an meiner Wahrnehmung verändert totale Angst bis Panik, dass jetzt dann eine Psychose ausbricht. Ich habe Angst, dass ich nach der Geburt eine Psychose habe. Ich denke immer wieder irgend jemand in meiner Familie muss es auch noch treffen. Ich fühle mich auch total ohnmächtig und habe das Gefühl nichts dagegen tun zu können. Ich habe das Gefühl, dass ich dann mein gewünschtes Leben nicht leben kann und mit dieser Krankheit leben muss und meine Ziele nicht erreichen kann. Was kann ich da tun? Was kann ich machen, damit ich keine Psychose entwickle? Was kann ich gegen die Angst davor tun?

Unsere Antwort

Kann es sein, dass du uns in letzter Zeit sehr oft geschrieben hast? Wir bekommen auffällig viele Fragen, die sich thematisch sehr ähneln.

Dich lässt scheinbar der Gedanke, dass du “verrückt” bist oder werden könntest, einfach nicht mehr los. Womöglich vermeidest du es, bei einer Fachperson Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil du Angst davor hast, dass du dann die Bestätigung bekommst "verrückt" zu sein. Wie ist das bei dir?

Deine grosse Angst vor einer Psychose spricht erstmal dagegen, dass du tatsächlich eine Psychose hast. Wie du jedoch selbst merkst, belastet dich die Angst vor der Psychose sehr stark. Dazu kannst du Hilfe in Anspruch nehmen und dazu raten wir dir sehr. Schau dazu bitte mal in diesen Artikel von ocdland.com Ich könnte mir vorstellen, dass du dich darin wiedererkennst.

Egal, wie nun die konkrete Diagnose heisst. Das können wir auf die Ferne nicht beurteilen. Das, was du erlebst, ist behandelbar.

Du kannst zurückfinden zu einem Alltag, der nicht bestimmt wird von Ängsten und Sorgen rund um eine mögliche Psychose. Du kannst Wege finden, wie du das Leben kannst, das du leben möchtest und deine Ziele erreichst.

Um zu dieser Leichtigkeit und Selbstbestimmung zurückzufinden, empfehlen wir dir sehr, dass du dich an eine Fachperson wendest. Wie bereits empfohlen: Du könntest dich zunächst bei der Angst- und Panikhilfe melden. Dort kann man dir eine Therapeutin*einen Therapeuten vermitteln.

Diese Antwort gilt auch für 39257.

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Frage Nr. 39232 von 10.12.2024

Sammelantwort 39232:

Ich fühle mich in letzter Zeit sehr erschöpft und müde. Zum Beispiel nach einer Therapiesitzung oder einer Prüfungsphase. Warum geht es mir so? Und was kann ich dagegen tun?

Unsere Antwort

Es ist ganz normal, wenn du dich nach einer Therapiesitzung oder einer Prüfung erschöpft fühlst. Um deine Gefühle besser zu verstehen, ist es interessant dir anzuschauen, was im autonomen Nervensystem passiert. Im nächsten Abschnitt werde ich dir das am Beispiel der Prüfung erklären. Das Gleiche gilt aber auch für die Therapiesitzung oder andere Situationen, in denen du unter Stress stehst. 

Während einer Prüfung bist du im totalen Stress und dein Sympathikus ist sehr aktiv. Er sorgt dafür, dass dein Herz schneller schlägt, deine Atmung schneller wird und dass dein Körper Energie bekommt, um auf die Herausforderung zu reagieren. Wenn die Prüfung vorbei ist, kann es sein, dass stattdessen dein Vagusnerv aktiv wird. Dann fühlst du dich schlapp und müde. Und es kann sein, dass du nach der Prüfung erst einmal in ein Loch fällst.

Um besser zu verstehen, was in solchen Situationen im autonomen Nervensystem passiert, lies bitte diesen Text. Denn wenn du dein autonomes Nervensystem kennst und verstehst, kannst du lernen, es zu beeinflussen. Wir empfehlen dir auch das Buch "Leben mit der Polyvagaltheorie: In Sicherheit verankert" von Deb Dana. Das ist voll praktischer Tipps, wie du dein autonomes Nervensystem besser kennen lernen und regulieren kannst, und wie du zu mehr Aktivierung vom ventralen Vagus kommst.

Die Erschöpfung nach einer Therapiesitzung ist ausserdem auch deswegen sehr verständlich, weil es Energie kostet über belastende Erlebnisse und Emotionen zu sprechen und sie zu verarbeiten. Diese Erschöpfung ist auch ein Zeichen dafür, dass du dich öffnest, und dass Heilung stattfindet. Du kannst da ganz verständnisvoll mit dir selbst sein und dir die Ruhe gönnen, die du brauchst, um dich zu erholen und zu heilen.

Diese Antwort gilt auch für Fragen 39241, 39331, 39484 und 39519.

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Frage Nr. 39214 von 06.12.2024

Liebes Lilli Team
Ich schreibe weil ich sehr traurig bin. Ich habe in April mein grossvater verloren. Er leidete seit jahren an Parkison und deshalb war er eigentlich nicht sehr anwesend (psychisch gemeint). Ich habe nur Kindheitserinnerungen mit ihm, als er noch nicht krank war. Als er gestorben ist, habe ich es nicht wirklich realisiert. Im nachinein fühle ich mich aber immer wie trauriger, vor allem in der letzten zeit.

Ich sehe alle Weihnachtsdekorationen und ein melancholisches Gefühl taucht in mir auf. Ich war heute an einem Weihnachtsmarkt mit kollegen und plötzlich fange ich fast an zu weinen, weil ich mich daran erinnere, dass es die erste weihnachtszeit ist, die ich ohne ihn verbringe. Oft fröie ich mich über Sachen und dann plötzlich nicht mehr und denke an ihn, auch zusammenhangslos. Oft passiert es auch, dass ich am abend im Bett, kurz vor dem schlaf, einfach anfange zu weinen und erst im nachhinein realisiere, dass meine gedanken an ihm gehen.
Ich habe generell ein schlechtes Gefühl und seitdem er tod ist, schaffe ich es nicht vollständig mich über etwas zu fröien ohne an ihm zu denken und dann wieder traurig zu werden. Ist es normal? Ist es nur eine Phase? Wie und wann wird es besser?

Unsere Antwort

Auch wenn die schönen Erfahrungen mit deinem Grossvater eine ganze Zeit her sind, haben sie eine Bedeutung für dich. Es ist in Ordnung, das anzuerkennen.

Es ist normal, dass du um deinen Grossvater trauerst. Es ist, wie du sagst, die erste Weihnachtszeit ohne ihn. Da gehört es dazu, dass traurige Gefühle aufkommen.

Gibt es Menschen, mit denen du deine Trauer teilen kannst? Wer könnte dich trösten? Wer vermisst ihn auch? Mit wem könntest du gemeinsam die kostbaren Erinnerungen an ihn nochmal aufleben lassen? Trauern wird in der Regel leichter, wenn du damit nicht allein dastehst. Auch Gespräche mit anderen Menschen, die ihre Grosseltern verloren haben, können dir jetzt gut tun. Auch dabei merkst du, dass du nicht allein damit bist.

Zum Leben gehören die traurigen Momente ebenso wie die fröhlichen. Du tust dir gut, wenn du auch dem traurigen Raum gibst. Es geht irgendwann vorbei, auch wenn es sich jetzt nicht so anfühlt.

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Frage Nr. 39212 von 06.12.2024

Stimmt es das Frauen wie Milch altern und Männer wie Wein? Oder ist das nur ein Vorurteil?

Unsere Antwort

Nein, die Vorstellung, dass Frauen mit zunehmendem Alter an Attraktivität verlieren, während Männer mit dem Alter interessanter werden, ist ein Vorurteil. Dieses Bild wurde durch kulturelle Schönheitsideale geprägt und hat keine wissenschaftliche Grundlage.

In unserer Gesellschaft wird Frauen oft gesagt, dass Jugend gleichbedeutend mit Schönheit sei, während Männer eher nach ihrem Erfolg oder ihrer Ausstrahlung beurteilt werden. Deshalb wirken ältere Männer oft «attraktiver», während Frauen strenger bewertet werden. Medien verstärken dieses Klischee, indem sie ältere Männer positiv darstellen, während ältere Frauen selten als attraktiv gezeigt werden. So werden beispielsweise graue Haare und Falten bei Männern in den Medien oft als Zeichen von Reife und Charisma gewertet, während Frauen für dieselben Merkmale weniger positiv bewertet werden. 

In Wirklichkeit altert jeder Mensch anders, und Attraktivität hat nicht nur mit dem Alter zu tun, sondern auch mit vielen anderen Faktoren wie Selbstbewusstsein und Ausstrahlung.

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Frage Nr. 39198 von 04.12.2024

Was ist eine Zwangsstörung und ist sie heilbar? Sind Depressionen und Angststörungen heilbar?

Unsere Antwort

Eine Zwangsstörung ist eine Art Notprogramm, um Sicherheit durch Kontrolle zu erlangen.

Zwangsstörungen sind ein Versuch, schlimme Gefühle zu vermeiden und mehr Kontrolle zu gewinnen. Vielleicht hast du einen „Putzfimmel“, einen Waschzwang oder einen Ordnungstick. Vielleicht musst du auch zwanghaft ganz bestimmte Gedanken denken. Am Anfang versprachen dir diese Handlungen Sicherheit. Durch die ständige Wiederholung werden sie zum Zwang. Das kann dann zum Teil viele Stunden am Tag in Beschlag nehmen und dir und deinem Leben sehr in der Quere stehen.

Mit psychotherapeutischer Unterstützung ist es möglich, einen guten Umgang mit diesem Notprogramm zu erlernen, sodass es den Alltag nicht belastet. Auch bei Depressionen und Angststörungen ist das möglich. Bezüglich Heilung kann man sagen: Einige Menschen erholen sich komplett von einer psychischen Störung, andere nicht. Interessant ist, wie sich die einen und wie sich die anderen verhalten im Umgang mit ihren Symptomen. Eine gute Psychotherapie hilft, die Logik hinter den Symptomen zu verstehen und anderes Fühlen und Verhalten zu ermöglichen. Eine gute Psychotherapie steigert die Chancen auf Heilung sehr.

Um von einem zur Gewohnheit gewordenen Notprogramm loszukommen, ist es zunächst wichtig, dass du verstehst und anerkennst, warum dein Erleben und dein Verhalten so ist, wie es ist. Es ist wichtig, dass du Mitgefühl für dich und dein Leiden entwickelst und dir Achtung dafür schenkst, dass du es geschafft hast, zu überleben. Gleichzeitig solltest du Verständnis dafür entwickeln, dass es alles andere als leicht ist, dein Erleben und Verhalten zu verändern.

Wir erhalten in den letzten Wochen auffällig viele Anfragen, die dieser Frage sehr ähneln. Kann es sein, dass du uns schon oft geschrieben hast? In dem Fall ermutige ich dich sehr, den nächsten Schritt zu gehen und eine Psychotherapie in Anspruch zu nehmen.

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Frage Nr. 39187 von 03.12.2024

Vielen herzlichen Dank für die Antwort auf die Frage Nr. 39161 von 27.11.2024! Ich suche mir immer wieder unbewusst Situationen, die mich stressen. Ich lande immer wieder in Stresssitustion und Konfliktsituation, deshalb die Frage, ob ich süchtig nach Stress bin. Als ich "süchtig nach Stress" gegoogelt habe haben die Symptome, wie beispielsweise die Grenzen nicht spüren, auf mich zugetroffen.

Unsere Antwort

Wenn du immer wieder stressige Situationen suchst, dann kann es sein, dass das einfach der Zustand ist, den du kennst – und dass du ihn suchst, weil wir das Vertraute suchen. Du hast in deiner letzten Frage geschrieben, deine Eltern seien "schlecht reguliert". Ich weiss nicht, was du genau damit meinst. Aber es ist vorstellbar, dass bei euch ständig Aufregung geherrscht hat.

Ausserdem sind Eltern Vorbilder, die uns beibringen sollten, mit Stress und Konflikten umzugehen. Angenommen, deine Eltern haben das nicht gemacht, dann musst du das noch lernen. Man landet ja nicht einfach in einer Stresssituation oder einer Konfliktsituation. Sondern man leistet einen Beitrag dazu, dass es so weit kommt. Du kannst lernen, mit Stress und Konflikten sinnvoller umzugehen. Dazu fände ich eine Psychotheapie sinnvoll. Geht das für dich?

Es kann auch sein, dass du den "Kick" suchst, den Stress auslösen kann. Es gibt komplizierte Zusammenhänge zwischen chronischem Stress und der Produktion von bestimmten Hormonen und Neurotransmittern. Ob da bei dir etwas aus dem Gleichgewicht ist, solltest du mit einer Fachperson besprechen. Ich empfehle dir dazu auch psychotherapeutische Unterstützung. Nicht zuletzt sollte man auch abklären, ob ADHS bei dir eine Rolle spielt.

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Frage Nr. 39181 von 02.12.2024

Ich erlebe mich immer wieder wie ich in die gleichen Situationen und an die gleichen Menschen gerate. Ich hatte heute morgen das Gefühl das etwas in mir angetriggert wurde. Meine Chefin fragte mich, ob ich ettwas hochladen kann. Ich hatte plötzlich das Gefühl nicht mehr ich selbst zu sein. Innerlich dachte ich, ich werde ausgenutzt und wieso kann sie nicht die anderen fragen. Gleichzeitig fühlte ich mich übergangen und hatte das Gefühl, dass sie mich ausnutzt und meine Grenzen überschreitet. Innerlich drehte ich durch, während ich ihr sagte, dass ich momentan keine Zeit habe und sie es besser selber machen sollte. Ich hatte danach auch einen Angstanfall oder eine Panikattacke. Ich hatte das Gefühl, dass sie mir einen Auftrag gibt, welcher nicht in meinen Aufgabenbereicht gehörte. Es ging darum, dass sie gerne Leute rekrutieren möchte. Ich hatte das Gefühl, dass dies nicht mein Aufgabenbereich ist, weshlab ich mich abgegerenzt habe. Ich habe aber gemerkt, wie schlecht mir dies gelungen ist und wie innerlich die Sicherungen durchgingen. Ich mekte auch, wie ich Mühe hatte, die passenden Wort zu finden. Ich habe immer wieder das Gefühl Sachen zu machen, welche ich nicht machen muss und diese freiwillig oder zu machen und erst nachher zu merken, dass es nicht meine Aufgabe ist. Das Recrutieren von Personal ist denke ich nicht meine Aufgabe, da ich unterrichte und dafür nicht extra bezahlt werde. Ich rege mich dann über mich selber auf und merke wie ich mich teilweise in diese Rolle manövriere oder teilweise manövriert werde und wie ich dann erstarre. Ich fühle mich dann hilflos und gefangen.Womit hängt dieses Muster zusammen? Ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken. Ich fühle mich hilflos, da ich das Gefühl habe mir selber dabei zu zusehen. Wie kann ich mich von diesem Muster lösen?
Danke vielmal für eure Hilfe!

Unsere Antwort

Die Fragen, die du hast, sind vielschichtig. Wenn du sie gründlich klären möchtest, wäre eine Psychotherapie sinnvoll. Dort kannst du ganz persönlich deinen emotionalen Lernweg studieren und dich selbst gut verstehen lernen.

Du erlebst, dass dich immer die gleichen Gefühle quälen. Auch bestimmte Situationen und bestimmte Menschen fühlen sich für dich gleich an. Du könntest dich fragen, was diese Menschen und Situationen miteinander verbindet. Haben sie vielleicht Ähnlichkeit mit Erziehungspersonen aus deiner Kindheit und Jugend? Diese prägen nämlich unser Erlebenel. Wenn Erziehende die Gefühle von Kinder und Jugendliche übergehen, sie ungerecht behandeln und keine Widerworte zulassen etc., lernen diese zu gehorchen. Meistens haben die Kids genau gemerkt, was falsch lief. Sie können sich aber nur innerlich ärgern und wütend werden. Die gefühlte Ohnmacht kann zu Panikattacken führen. Die Kids lernen nicht, sich zu beruhigen und im Kontakt mit den Anderen, meist Höhergestellten, zu bleiben. Sie üben nicht, mit Argumenten für die eigene Position einzutreten. Im Gegenteil. Weil die Wortlosigkeit so quält, steigen Aufregung und Angst immer mehr. Dann kann der Wunsch entstehen, nie wieder in eine solche Situation zu kommen. Du denkst vielleicht: "Ich möchte das Gleiche (!) nicht nochmal erleben."

Und schon passiert das Gleiche wieder, in einer anderen Situation und/oder mit einem anderen Menschen. Jetzt ist deine Angst bestätigt worden, aber du hast noch nicht gelernt, dich zu beruhigen und auf all das zurück zu greifen, was du schon weisst. Wahrscheinlich stimmt es, dass die gestellte Aufgabe nicht in deinen Bereich gehört. Möglicherweise delegiert deine Chefin etwas zu gern. Du bist aber nicht in Lebensgefahr. Hilf deinen Gefühlen, das zu merken.

Nimm auf jeden Fall deine Wahrnehmung und deine Einschätzung ernst. Du wirst immer wieder Menschen treffen, die von dir etwas wünschen, was du nicht erfüllen möchtest. Das ist dein gutes Recht. Dein Ziel könnte Selbstwertschätzung und Selbstverständnis sein, indem du lernst, dich selbst zu beruhigen und übst, deine Person, deine Haltung und deine Grenzen zu vertreten.

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Frage Nr. 39178 von 01.12.2024

Hey,

ich habe mir die Videos:
(...)
angeschaut und habe selber gemerkt, dass ich extrem stark in der Opferrolle bin und das mich das extrem stark in meinem Wachstum (als Menschen / im Leben) hindert.

Ich habe versucht heute die Opferrolle zu meiden und mir ist oft aufgefallen, dass ich mich gerne in der Rolle wiederfinde. Dies habe ich gemerkt, als ich oft ausreden für das Handeln für meine Ziele gefunden habe, statt zu handeln. Die anderen sind Schuld.... wenn ich nur das Leben der Person x hätte, dann wäre das nicht so etc.

Ich habe gemerkt, dass ich in der Opferrolle bin und habe heute mein Denken geändert. In den beiden Videos, wurde auch gesagt, dass das Leben eben schwer ist und die Bedingungen eben hart sind. Doch statt Aufzugeben, sollte man daran Arbeiten. Das Leben wird nie leicht sein. Das anzunehmen hat mich heute extrem weit gebracht. Ich war seit langem nicht mehr so Produktiv wie heute.

Was ich ebenfalls im Bezug aufs Dating gemerkt habe ist, dass ich wirklich fast immer sage, dass ich keine Chance bei Frauen habe... Wegen meiner Herkunft, oder meiner Penisgröße. Daran lässt sich nichts ändern und sich darüber aufregen bringt mich nicht weiter.
Ich sollte die Gegebenheit akzeptieren und daran arbeiten meine Chancen bei Frauen zu erhöhen und mich trauen Frauen anzusprechen etc.

Ich wollte euch Fragen, ob ihr ein paar Artikel über die Opferrolle empfehlen könnt, eventuell auch ein Buch oder habt ihr auch ein paar Gedanken dazu?

Mich hat das heute so sehr beeindruckt, dass ich ganze Zeit in der Opferrolle war und ich deshalb kaum fortschritte im Leben gemacht habt und heute wo ich die Rolle gemieden habe so produktiv war. Das hat mich heute so positiv beeinflusst, dass ich gerne mehr über die Opferrolle erfahren möchte.

Danke schonmal im voraus!

Unsere Antwort

Es freut mich, dass du etwas gefunden hast, was dir Kraft und Energie gibt. Und es ist wichtig, dass du dir die Zeit nimmst, dich selbst besser zu verstehen. Dabei möchte ich dich ermutigen, das Konzept der „Opferrolle“ noch einmal differenziert zu betrachten. Es ist beeindruckend, wie sehr dir die Videos geholfen haben, aber es lohnt sich, einige der Aussagen kritisch zu hinterfragen.

Die Idee, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen, ist wichtig und kraftvoll. Doch gleichzeitig ist es wichtig, anzuerkennen, dass „Opfer“ zu sein in bestimmten Situationen real und valide ist. Zum Beispiel: Diskriminierung aufgrund deiner Herkunft oder deiner sozialen Situation kann tiefgreifende Auswirkungen auf deine Chancen und dein Selbstbild haben. Das bedeutet nicht, dass man alles passiv hinnehmen muss, sondern dass es wichtig ist, diese Realitäten zu benennen, zu verstehen und dann Wege zu finden, wie man damit umgehen kann – ohne sich selbst dafür zu verurteilen.

„Opfer“ zu sein bedeutet, dass dir etwas widerfahren ist, das du nicht kontrollieren konntest – sei es Diskriminierung, Gewalt, systemische Ungerechtigkeiten oder eine Naturkatastrophe. Das anzuerkennen, ist der erste Schritt, um gesund damit umzugehen. Die sogenannte „Opferrolle“ wird oft negativ dargestellt, als wäre sie eine Ausrede oder ein Zeichen von Schwäche. Aber das ist zu simpel: Du darfst anerkennen, dass manche Dinge schwierig oder unfair sind, ohne dabei den Glauben an deine Handlungsfähigkeit zu verlieren.

In den Videos wird betont, dass das Leben hart ist und man daran arbeiten muss, anstatt aufzugeben. Das kann man so sehen und es sicherlich oft hilfreich zu verstehen, dass Schwierigkeiten einfach auch Teil des Menschseins sind. Aber das bedeutet nicht, dass du dich dafür schuldig fühlst, wenn manche Dinge nicht klappen oder du manchmal negative Gedanken hast. Denn es ist auch wahr, dass du nicht alles kontrollieren kannst. Sich Unterstützung holen und Selbstmitgefühl haben, sind an dieser Stelle viel hilfreicher und produktiver als sich zu beschuldigen. Ich wünsche dir, dass du deine neue Energie nutzt, um herauszufinden, was dir wichtig ist und was du tun kannst, um dir ein erfülltes Leben zu gestalten – in deinem eigenen Tempo und auf deine eigene Art. Vielleicht hilft dir ja auch dieser Text dabei Wie finde ich heraus, wer ich bin und was ich will?

Du sprichst den Bereich Dating an und wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du diesbezüglich aktiver werden. Das freut mich, denn du kannst da tatsächlich sehr viel machen! Wir haben einige Texte dazu geschrieben. Schau doch gern mal in unser Kapitel Tipps fürs Dating und Verführen. Dort findest du zum Beispiel Texte wie Wie mach ich mich interessant, attraktiv, sexy und liebenswert?

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Frage Nr. 39137 von 24.11.2024

Ich weiss momentan nicht was ich tun soll. Ich habe jede Lernphase in der Uni Probleme. Ich fühle mich danach erschöpft oder habe eine Depression. Ich leide an Prüfungsängsten und habe Belastendes erlebt. Ich habe das Gefühl, aufgrund dieser Belastungen eine schlechtere Fähigkeit mit Stress und Belastungen zu haben. Ich versuche wirklich, Selbstregulationsübungen zu machen, mich zu orientieren also im hier und jetzt, dennoch habe ich Mühe. Ich fühle mich dadurch hilflos und weiss nicht mehr, was ich machen kann...

Unsere Antwort

Grundsätzlich ist es super, dass du Selbstregulationsübungen machst. Du tust also etwas, um dir zu helfen. Du schreibst, dass du Mühe hast und dich dadurch hilflos fühlst. Gelingt es dir überhaupt nicht, dir zu helfen, oder gelingt es manchmal etwas? Oft ist es so, dass wir das Unangenehme ganz weg haben wollen, und dann sehen wir nicht, dass es ein Erfolg ist, dass es uns schon ein klein wenig besser geht.

Das heisst also: Es hilft, wenn du nicht so viel von dir selbst erwartest. Du hast Belastendes erlebt, du hast Prüfungsängste. Dass du nach einer Prüfungsphase in ein Loch kippst, ist verständlich: Nach Stress folgt gern mal die Erschöpfung (körperlich wie emotional). Oft machen wir uns dann Stress, weil wir Angst haben, dass der unangenehme Zustand nicht mehr weggeht. Aber nach jedem Loch geht es bergauf. Was kannst du dann zur Selbstpflege machen, so dass es dir in dem Loch ein klein wenig besser geht? Was kannst du dir Gutes tun?

Ich würde dir gern unsere Texte zum autonomen Nervensystem empfehlen. Dann verstehst du besser, warum du nach einer Stressphase in ein Loch kippst, und warum in einer Stressphase Belastungen gern wieder hochkommen. Du lernst auch, was du tun kannst, um dein Nervensystem besser im Griff zu haben. Bitte beginne dazu mit diesem Text und lies auch die Texte, auf die er dich verlinkt. Am Schluss des letzten Textes machen wir eine Buchempfehlung – "Leben mit der Polyvagaltheorie: In Sicherheit verankert" von Deb Dana. Das könntest du dir kaufen. Ich finde es sehr gut zur Selbsthilfe.

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Frage Nr. 39070 von 12.11.2024

Guten Tag. Ich (W) habe eine Frage zur Verwendung von Pronomen. Letztens war ich auf einer Veranstaltung und jede Person sollte sich den eigenen Namen auf ein Schildchen aufschreiben und das passende Pronomen dahinter. Es waren auch nichtbinäre Personen dabei und jemand schrieb „they - them“ auf. Leider verstehe ich nicht, was „they them“ übersetzt auf Deutsch genau bedeutet und wie ich das Pronomen korrekt einsetzen kann. Die Person trug einen männlichen Namen. Vom optischen Eindruck her war ich dazu verleitet, die Person mit einem weiblichen Pronomen anzusprechen.
Ich möchte jede Person so ansprechen wie von ihr gewünscht! Nur manchmal ist das schwierig. Vor allem wenn man eine Person nicht kennt, sagt man in guter Absicht am Ende noch was unpassendes oder verletzendes.

Wenn ich über z.B diese Person in der dritten Person auf Deutsch spreche, wie soll ich dann eine Frage stellen? „Möchten Sie etwas trinken?“ Aber „Sie“ wäre dann ja Plural oder die höfliche weibliche Form. Oder steht „they“ dafür, dass sich jemand mehr als einer Identität zugehörig fühlt und damit ist das Plural korrekt?

Wenn ich sage: „Möchte they etwas trinken?“ dann klingt das auch seltsam, weil ich zwei Sprachen vermische und andere Menschen ohne Englischkenntnisse das nicht verstehen.

Ich habe versucht, immer den Namen der Person zu verwenden, statt ein Pronomen, aber das funktioniert nicht immer.

Manchmal lese ich auch he-him oder she-her.
Warum reicht „he“ oder „she“ dabei nicht als Angabe? Mich irritieren die Zusätze him, her, them noch mehr…


Ich habe auch noch eine Frage zu intergeschlechtlichen Menschen. So wie ich es verstehe, kommen diese mit nicht eindeutigen Geschlechtsmerkmalen auf die Welt. Und es gibt verschiedenste Variationen? Nirgendwo gibt es da eine Grafik dazu. Wie kann ich mir all diese Variationen vorstellen ?
Und kann es sein, dass sowas unentdeckt bleibt, z.B wenn ein Mensch mit Penis auf die Welt kommt, aber noch eine Gebärmutter hat ? Die sieht man ja nicht aufs erste.
Warum leugnen so viele, dass es mehr als 2 Geschlechter gibt, wenn es doch faktisch unzählige Variationen gibt ?

Ich möchte gerne allen Menschen mit Respekt und Achtung begegnen und würde mich über eine Antwort freuen. Danke

Unsere Antwort

Es ist wirklich toll, dass es dir so wichtig ist, die Geschlechtsidentität aller Menschen zu respektieren! Damit machst du schon das Allerwichtigste. Wenn Personen merken, dass du dir Mühe gibst und sie verstehen möchtest, werden sie auch bei kleinen „Fehlern" gut und gelassen reagieren. Und wenn du etwas nicht weißt, frag sie! Die meisten erklären das gern, wenn sie wissen, dass du aufrichtiges Interesse daran hast. Wenn dir das falsche Pronomen mal rausrutscht, entschuldige dich einfach kurz und sprich weiter. Meistens ist das gar nicht schlimm.

Nichtbinäre Personen verwenden oft they/them, weil das im Englischen gut funktioniert, um geschlechtsneutral über jemanden zu sprechen. Es ist zwar eigentlich Plural, aber grammatikalisch funktioniert das trotzdem. Leider ist das im Deutschen nicht so. Es gibt deshalb dafür keine Übersetzung und deswegen schreiben die Menschen auch they/them auf ihr Namensschild. Es ist oft einfach ein Weg zu signalisieren, dass man nichtbinär ist. Langfristig finden wir hoffentlich auch im Deutschen ein neues, nichtbinäres Pronomen, aber momentan hat sich da noch keines durchgesetzt. Daher ist dein Weg mit dem Namen statt des Pronomens super. Viele nichtbinäre Menschen empfinden das auch als die beste Lösung. Wie gesagt: Frag am besten immer die
Person selbst.

Das mit dem "she/her", "he/him" oder "they/them" ist einfach eine Gewohnheit. Es gibt dafür nicht so richtig einen Grund, außer vielleicht, dass es dadurch Menschen noch leichter gemacht
werden soll, das richtige Pronomen zu verwenden. Und außerdem klingen "she" und "he" im Englischen sehr ähnlich, deshalb dient es dort auch manchmal dazu, Missverständnisse zu vermeiden. Aber es gibt auch Leute, die nur "sie", "er" oder "they" als ihr Pronomen nennen und das ist genauso richtig.


Zum Thema Intergeschlechtlichkeit haben wir zwei Texte geschrieben. Schau dir die doch mal an. Du hast schon richtig gesagt, dass es sehr viele Variationen gibt. Nicht alle davon sind von außen sichtbar. Und ja, es kann auch sein, dass so etwas unentdeckt bleibt. Wenn dich das interessiert, schau dir doch mal die Website des Bundesverband Intergeschlechtliche Menschen oder die Website von InterAction an.


Deine letzte Frage ist eine sehr große und komplexe. Leider kann ich sie dir auch nicht wirklich beantworten. Manchen Menschen macht es Angst, dass es mehr als 2 Geschlechter gibt. Sie fühlen sich dadurch verunsichert, vielleicht auch in ihrer eigenen Identität. Es wird dazu auch noch viel geforscht. Vielleicht ist ja dieser Text interessant für dich.

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Frage Nr. 39068 von 12.11.2024

Danke für die Antwort auf die Frage Nr. 39023 von 04.11.2024! Es hilft mir das Geschehen besser einzuordnen! Ich habe dazu noch eine ergänzende Frage. Ich erlebe, dass ich z.B. auch, dass eine ehemalige Klassenkamaradin, wenn ich ihr begegne sich wegdreht oder so tut als würde sie mich nicht kennen. Ich habe nicht nur mit der Arbeit eine solche Erfahrung gemacht, sondern auch sonst habe ich erlebt, dass Menschen so tun als würden sie mich nicht kennen. Womit hängt das zusammen?

Unsere Antwort

Du solltest solche Erfahrungen nicht überbewerten. Möglicherweise war deine ehemalige Klassenkameradin gerade mit etwas anderem beschäftigt und hatte keine Lust auf Kontakt. Nicht alle Menschen sind im sozialen Umgang geschickt. Etliche möchten sich in dem, was sie gerade denken, fühlen oder tun, nicht unterbrechen lassen. Manche sagen dann kurz ‚Hallo‘ und gehen weiter ihrem Vorhaben nach. Manche tun so, als bemerkten sie die Bekannten nicht. Manche sind wirklich so vertieft, dass sie  tatsächlich Freund*innen und Bekannte nicht bemerken. Es gibt also viele Möglichkeiten. Nicht immer ist das Verhalten anderer absichtlich gegen dich gerichtet. Wir raten dir, dein Selbstwertgefühl sehr gut zu pflegen. Dann kann es dir gelingen, das Verhalten anderer unangenehm zu empfinden, ohne dass du dich schlecht fühlen musst. 

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Frage Nr. 39056 von 10.11.2024

Ich grüble immer super oft und mache mir viele Gedanken, wie ich den jetzt bei Frauen ankomme, oder ob ich gut aussehe.

Ich denke immer an die verschiedenen Szenarien, wenn ich jetzt doch eine Frau anspreche oder sonst was...

Ich Grübel generell super viel, über das Leben etc. und Lebe oft in der Zukunft, statt im jetzt zu sein.

Ich habe im Internet das Buch hier gefunden "Jetzt! Die Kraft der Gegenwart von Eckhart Tolle"

Denkt ihr, dass Buch könnte mir helfen das Grübeln in den Griff zu bekommen?

Unsere Antwort

Auch ich kann natürlich nicht hellsehen und daher leider auch nicht wissen, ob das Buch dir helfen wird. Viele Menschen finden dieses Buch wertvoll. Ich kenne weder das Buch noch dich gut genug, um einzuschätzen, ob es hilfreich für dich ist. Eventuell wären aber auch die Bücher von Russ Harris für dich interessant.

Allerdings kann es auch sein, dass du generell ein wenig mehr brauchst als ein Buch. Hast du mal überlegt, zu einer psychologischen Beratungsstelle oder ähnlichem zu gehen? Mit einer Fachperson zu sprechen, kann eine große Wirkung haben. Vielleicht schaust du mal in unsere Adressliste dazu.

Zudem haben wir auch einige Texte zum Thema Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl geschrieben. Guck doch zum Beispiel hier mal rein:

 

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Frage Nr. 39047 von 08.11.2024

Liebes Lilli-Team,
ich (w, 28) habe manchmal das Problem, dass ich nur unscharf sehe und alles vor meinen Augen verschwimmt. Das kenne schon seit vielen Jahren. Eigentlich dachte ich immer, dass ich ein Problem mit den Augen habe und diese ermüdet sind oder so, aber irgendwann ist mir bewusst geworden, dass das nur in bestimmten Moment auftritt, wenn mich etwas belastet oder ich an schwierige Dinge denke. Wenn mit mir in diesem Zustand jemand redet, bin ich irgendwie auch ziemlich weit weg und weiß, dann manchmal später nicht mehr, worüber wir gesprochen haben oder antworte so automatisch und monoton, dass das anderen schon aufgefallen ist. Deshalb glaube ich inzwischen, dass es nicht ein Problem mit meinen Augen ist. Kann das etwas wie Dissoziation sein? Warum funktionieren dann meine Augen nicht mehr? Sitzt das Problem dann in den Augen oder ist das ein Problem im Gehirn, dass das Bild nicht richtig zusammensetzt? Wenn ich mich stark fokussiere schaffe ich es oft, dann wieder scharf zu sehen, aber das ist nicht einfach und das ist auch schon in ungünstigen Situationen aufgetreten. Sollte ich zu einem (Augen?)-Arzt gehen?

Unsere Antwort

Angst, Stress und verschwommenes Sehen oder andere temporäre Sehstörungen und Derealisation/Dissoziation können miteiander auftreten. Ich empfehle dir, dass du zur*zum Hausarzt*zur Hausärztin gehst und die Symptome genau beschreibst. Je nachdem überweist dich der Arzt*die Ärztin zu bestimmten anderen Spezialist*innen. Wegen der Stressthematik ist es aus meiner Sicht auch sinnvoll, dass du mit einer Psychotherapeut*in sprichst.

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Frage Nr. 39045 von 08.11.2024

Hallo Lilli,
Ich bin weiblich, 18 Jahre alt und habe Probleme mit meinem Sozialleben. [...]

Könnt ihr dieses private Beispiel bitte nicht veröffentlichen

Unsere Antwort

Ich habe deine Frage gekürzt, weil du darum gebeten hast, das private Beispiel nicht zu veröffentlichen.

Du stellst keine konkrete Frage. Wie können wir dich am besten unterstützen?

Ich vermute, du möchtest echtes Selbstbewusstsein erleben, statt einer selbstbewussten Fassade. Und du möchtest rausfinden, wer du bist. Schau dazu doch mal in unseren Text Wie finde ich heraus, wer ich bin und was ich will?

Echtes Selbstbewusstein und eine Klarheit, wer du bist, sind sehr hoch gesteckte Ziele. Es ist in Ordnung, wenn du noch auf dem Weg bist, diese Qualitäten zu entwickeln.

Hast du eine Idee, woher dein niedriges Selbstbewusstsein kommt? Ich empfehle dir, auch mal in unseren Text Wie hängen meine Probleme mit meiner Kindheit zusammen? zu schauen.

Schreib uns gerne wieder und beschreibe etwas genauer, wie wir dich unterstützen können.

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Frage Nr. 39039 von 07.11.2024

Hallo Lilli !
Vor ein paar Tagen sah mich (w 14) meine Mutter nackt und meinte ich soll doch etwas besser auf meine Hygiene achten und mich unter den Achseln und die Schamhaare rasieren. Ich wusste nicht was ich darauf sagen sollte, ich habe mich einfach nur geschämt . Seitdem spreche ich mit meiner Mutter nur das Notwendigste. Vor allem verstehe ich nicht warum das für sie so wichtig ist. Ich kann akzeptieren, wenn mich deswegen Mädels aus unserer Klasse ansprechen, aber die Kritik meiner Mutter hätte ich nie erwartet. Wie soll ich mich jetzt verhalten ?

Unsere Antwort

Dass dir das peinlich ist, ist absolut nachvollziehbar. Nackheit ist etwas sehr Intimes. Und negative Bemerkungen über die eigene Nackheit lösen Scham aus. Und dass dir die Meinung deiner Mutter peinlicher ist als von Mädels aus der Klasse, ist auch verständlich: Deine Mutter ist dir viel näher, daher trifft einen so ein Urteil mehr. 

Jede Person hat eigene Wertvorstellungen bezüglich Intimrasur und Intimhygiene. So auch deine Mutter. Manchmal vergessen Menschen, dass andere Leute eigene Vorstellungen haben und "stülpen" einem eine Meinung über. So scheint es deine Mutter getan zu haben: Für sie fühlt es sich richtig an, die Körperhaare zu rasieren. Jedoch gibt es hier kein richtig oder falsch: Jede Person darf das selber für sich entscheiden. Der gesellschaftliche Trend bezüglich Körperbehaarung hat sich übrigens in den letzten 50 Jahre mehrmals verändert. Jede Generation hat da wieder eigene Vorstellungen. Auch daran siehst du, dass keine Meinung darüber in Stein gemeisselt ist.

Wenn du den Mut hast, könntest du deine Mutter ganz offen fragen: Wie hat sie das gemeint? Warum sollte man die Haare entfernen? Vielleicht wollte deine Mutter mit dir über Intimhygiene generell sprechen, und ihr Einstieg war etwas ungeschickt. Gerade in der Pubertät beginnen die Schweissdrüsen unter den Achseln vermehrt zu arbeiten. Eventuell wollte sie dir einen Tipp geben, was du dagegen machen kannst.

Falls du momentan noch nicht den Mut findest, sie darauf anzusprechen: Bleib bei dir und deinem Körpergefühl. Wenn sich für dich die Körperhaare gut anfühlen, dann lass sie wachsen. Dein Körper, deine Regeln. Und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wo sie dich stören, dann bist du auch bereit sie zu entfernen. Lies hierzu bitte diesen Text.

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Frage Nr. 39035 von 06.11.2024

Sammelantwort 39035:
Hallo Lilli,
ich habe eine Frage...

Unsere Antwort

Dies ist eine Sammelantwort. Wir bekommen zurzeit viele Fragen gestellt, die sich in ihrem Inhalt stark ähneln und auf die wir nicht einzeln eingehen können. 

Zu den Symptomen einer generalisierten Angststörung kann die Angst gehören, verrückt zu werden. Ob diese Angst bei dir begründet ist, können wir aus der Ferne nicht beurteilen. Es macht auch keinen Sinn, wenn du dich selbst probierst, zu diagnostizieren. Das einzig sinnvolle ist die Diagnose durch eine Fachperson, die du live siehst.

Ein Flashback ist Zeichen einer traumatischen Verarbeitung, und diese ist wiederum ein Zeichen dafür, dass du etwas erlebt hast, was absolut nicht normal ist. In einem Flashback kannst du furchtbare Gefühlszustände und Ängste erleben. Bitte lies diesen Text über Flashbacks.

Wenn du eine Panikattacke erlebst, kann es dir helfen, dich über deine Atmung zu beruhigen. Tipps dazu findest du in den Texten Wie beruhige ich mich selbst? und Bauchatmen belebt und beruhigt. Ausserdem empfehle ich dir eine Beratung bei der Angst- und Panikhilfe.

Ausserdem möchten wir dich dazu anregen, dass du dich mit deinen Gefühlen auseinandersetzt und lernst, dich selbst besser zu verstehen. Lies dazu bitte diesen Text über das autonome Nervensystem und die Texte, auf die er dich verlinkt. Denn welche Gefühle du hast und wie du die Welt und andere siehst, hängt sehr davon ab, welche Nerven bei dir gerade besonders aktiv sind. Das kannst du auch lernen, zu beeinflussen.

Du kannst zurückfinden zu einem Alltag, der nicht bestimmt wird von Panik, Ängsten und Sorgen darum, die Kontrolle zu verlieren. Du kannst Wege finden, deine Ziele zu erreichen und das Leben zu leben, das du leben möchtest.

Um zu dieser Leichtigkeit und Selbstbestimmung zurückzufinden, empfehlen wir dir sehr, dass du dich an eine Fachperson wendest. Du könntest dich, wie oben erwähnt, zunächst bei der Angst- und Panikhilfe melden. Dort kann man dir eine Therapeutin*einen Therapeuten vermitteln. Du kannst dich auch an eine Beratungsstelle der Opferhilfe wenden, um dort die Möglichkeit einer Traumatherapie zu besprechen. Weitere Anlaufstellen findest du in dieser Liste.

Diese Antwort gilt auch für die Fragen 38946, 39021, 39124, 39183, 39461, 39565.

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Frage Nr. 39020 von 04.11.2024

Hoi Lili
Ich bin momentan etwas verzweifelt. Ich merke, dass ich immer wieder mit Depressionen zu kämpfen habe. Ich habe das Gefühl es hängt mit einer unglücklichen Erfahrung zusammen, welche diese ausgelöst hat. Ich habe momentan das Gefühl, dass ich da nie wieder heraus komme und die Depression immer wieder kommt. Ich hatte lange Zeit keine Beschwerden mehr und das Gefühlt, es gehe mir gut. In letzter Zeit und im Sommer hatte ich dann wieder eine depressive Episode. Ich bin etwas aufgeschmissen, da ich nicht mehr weiss, was ich noch tun kann. Ich mache eine Therapie und versuche meine Biografie aufzuarbeiten, aber dennoch lande ich wieder in der Depression. Es fühlt sich frustirerend an und irgendwie habe ich Angst, dass ich den Weg daraus nicht schaffe. Mache ich etwas falsch oder habe ich etwas vergessen zu machen? Kann ich von Depressionen heilen oder wird mein Leben immer so aussehen?

Unsere Antwort

Es tut mir leid, dass es dir gerade so geht. Das ist sicher sehr anstrengend und frustrierend. Leider ist ja auch Hoffnungslosigkeit selbst ein Symptom der Depression. Gedanken wie „Es wird nie besser werden“ sind eine Art Geschichte, die dein Kopf sich erzählt und die leider typisch ist bei depressiven Phasen. Aber du hast ja selbst schon erlebt, dass es anders und besser sein kann. Du hast erlebt, dass Depressionen geheilt werden können. Diese Gedanken sind also nicht die Wahrheit.

Vielen Menschen hilft es, wenn sie akzeptieren, dass solche Gedanken immer mal wieder kommen. Wir müssen sie nicht krampfhaft wegdrücken, aber ihnen auch nicht unnötig viel Aufmerksamkeit schenken. Man kann lernen, sich innerlich von diesen Gedanken zu distanzieren, sodass sie weniger Macht über das eigene Verhalten haben. Denn das Verhalten ist sehr wichtig, um aus einer Depression herauszukommen und es ist viel leichter zu beeinflussen als Gedanken und Gefühle es sind. Welche Verhaltensweisen helfen dir? Oft helfen soziale Kontakte und positive Aktivitäten wie ein Spaziergang in der Natur oder ein schönes Essen. Das sind kleine Dinge, aber sie summieren sich. Könntest du so eine kleine positive Aktivität heute vielleicht noch tun? Dieser Ansatz kommt übrigens aus der Akzeptanz- und Commitmenttherapie. Vielleicht ist das ja eine Herangehensweise, die für dich passt.

Ich frage mich aber auch ein wenig, wieso du diese Ängste und Zweifel nicht in deiner Therapie besprichst? Dafür ist die Therapie ja schließlich da. Das solltest du also unbedingt ansprechen. Eventuell wäre es auch sinnvoll, dass ihr mal über die Möglichkeit von Medikamenten sprecht, falls das bisher nicht Teil deiner Behandlung war. Auch wenn Medikamente nicht alles lösen, können sie manchmal durchaus helfen, aus schweren Phasen herauszukommen. 

Wenn du das Gefühl hast, es nicht mehr auszuhalten und Suizidgedanken hast, melde dich unbedingt bei einer Notfallstelle, wie z. B. der Telefonseelsorge in Deutschland und Österreich oder bei der dargebotenen Hand in der Schweiz. Diese Stellen sind jederzeit erreichbar. Bei Lilli findest auch viele weitere Adressen, an die du dich wenden kannst. Auch an die Polizei kannst du dich in solchen Krisen immer wenden.

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