Frage Nr. 39548 von 17.03.2025
Antwort auf 39507
Liebes Team! Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Ich bin mir sehr unsicher welchen Weg ich verfolgen möchte und ob eine OP mir geben kann was ich brauche. Es gibt ja auch da keine Garantie dafür, dass das Ergebnis dann so ist wie ich vorher ausgesehen habe plus natürlich Risiken die sich in dyspareunie etc. äußern könnten oder?
Zusätzlich sehe ich die Gefahr der „retraumatisierung“, nachdem ich mit dem Thema Nähte bei geburtsverletzungen schon schlechte Erfahrungen gemacht habe. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen so weiterzuleben. Es ist schon seit 5 Jahren schlimm für mich und nicht besser geworden. Für Sexualtherapie fehlt mir leider das Geld. Ich fühle mich noch immer schlecht.
Was meinen Sie mit der Art wie ich mit diesen Gefühlen umgehen soll? So eine Art Skill oder Ähnliches? Viele Grüße und herzlichen Dank für ihre Hilfe!
Unsere Antwort
Deine Überlegungen machen sehr viel Sinn. Du hast Recht, dass du nicht vorhersagen kannst, wie das Ergebnis wäre bei einer Narbenkorrektur und ob es zu einer gewissen Retraumatisierung kommen könnte. Ausschliessen kann man das nicht, deshalb lohnt es sich, diesen Weg sehr bewusst zu gehen und sich vorher gut beraten und begleiten zu lassen.
Bezüglich der Verarbeitung von traumatisierenden Erlebnissen und schlechten Gefühlen sowie der Reintegration der neu aussehenden Vulva in dein Körperbild gibt es tatsächlich viele Techniken und Skills. Am besten können diese natürlich schon in einer (Sexual-)therapie vermittelt werden. Ausserdem gibt die Begleitung durch eine Fachperson eine gewisse Sicherheit und kann auch durch frustrierende Phasen durchhelfen. Aber wenn das aktuell für dich nicht möglich ist, dann gibt es auch die Möglichkeit, dir verschiedene Skills anzulesen oder im Internet anzuschauen und sie selbst auszuprobieren. So kannst du in deinem eigenen Tempo vorangehen und dein Veränderungsprojekt in deinen Alltag integrieren.
Auch auf der Lilli haben wir diverse Texte, die zu diesem oder ähnlichen Themen Hilfe bieten: Zum Beispiel zum Thema Umgang mit schwierigen Gefühlen: Ich komme mit meinen Gefühlen nicht klar, was tun? oder Gefühle und das autonome Nervensystem und Wie beruhige ich mich selbst? Es gibt Techniken, wie du deinen Körper nutzen kannst, um die schwierigen Gefühle zu beeinflussen. Tipps dazu findest du in diesem Text: Wie beeinflusse ich meine Stimmung über meinen Körper.
Hier ein Text, der das Thema Körperbild anschaut und Tipps gibt, wie du dich in deinem Körper wohler fühlen kannst.
Wir haben auch einen Text, der das Thema anspricht, wenn du ein Problem mit einem Körperteil hast. Im Text wird das Beispiel besprochen, wenn zum Beispiel die eigene Bauchform als störend empfunden wird. Aber du kannst den im Text thematisierten störenden Bauch mit deiner problematisch erlebten Vulva ersetzen und schauen, ob dir der Text so einige Inputs geben kann. Der Text mit der Übung: In deine Kraft kommen mit Bauchatmung kann dich besser mit deinem Körper verbinden und dir mehr Erdung und Kraft geben.
Das sind alles sehr wirksame und kraftvolle Instrumente und Skills. Es ist allerdings wichtig, dass du dich diesen Übungen wirklich verschreibst und sie regelmässig anwendest und wiederholst. Denn mit einmal machen ist es nicht getan.
Es ist ein Entwicklungsprozess. Diesen Entwicklungsprozess kannst du starten, indem du dich darauf einstellst, dass es Zeit brauchen wird. Und es braucht dein Dranbleiben und häufige Wiederholungen. Dann wirst du mit der Zeit Veränderungen bemerken und du wirst die Erfahrung machen, wie stark du Einfluss haben kannst auf dein Befinden. Falls du zwischendurch irgendwo anstehst, kannst du uns auch wieder schreiben. Gib dann bitte wieder die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 39547 von 17.03.2025
Bezug zu 39508
Liebes Team! Erstmal danke für die Tipps. Könnten Sie die Diagnosen für mich einordnen? Was bedeutet das für mein zukünftiges Leben und meine Sexualität? Ich dachte sowas haben nur „ältere“ Frauen? Warum wird man über die Schäden die vaginale Geburten verursachen nicht aufgeklärt? Ich hätte wirklich gerne eine Wahl gehabt. Viele Grüße!
Unsere Antwort
Du fragst danach, wie du die Diagnosen Cystocele und Rektocele Grad 1 für dich einordnen sollst.
Eine Cystocele Grad 1 bedeutet vereinfacht gesagt eine leichte Lockerung und Vorwölbung der vorderen Scheidewand. Eine Rektocele Grad 1 bedeutet eine leichte Lockerung und Vorwölbung der hinteren Scheidenwand. Grad 1 ist der mildeste Grad. Dieser milde Grad kann eigentlich nur bei der gynäkologischen Untersuchung mit dem Spekulum bemerkt werden. Von aussen sieht man eine Cystocele und Rektocele Grad 1 nicht. Nach vaginalen Geburten findet man diese leichten Lockerungen der Vaginalwände bei vielen Frauen und sie führen in der Regel nicht zu Einschränkungen oder Beschwerden, weder im Alltag noch in der Sexualität. Also grundsätzlich sind milde Cysto- und Rektocelen nichts Schlimmes und kommen sehr häufig vor, auch bei jungen Frauen. Oft werden diese Lockerungen von der Frau gar nicht bemerkt. Bei einer zusätzlichen Schwächung der Beckenbodenmuskeln ist ein Beckenbodentraining sinnvoll. Und das hast du ja schon gemacht. Lass dir also durch diese Diagnosen keinen Stempel aufdrücken oder vergiss sie gleich wieder, denn sie sind wirklich nichts Schlimmes.
Ich habe den Eindruck, dass es bei dir durch diese Diagnosen vor allem zu einer psychischen Belastung gekommen ist, die dir jetzt stark zu schaffen macht. Dies ist genauso ernst zu nehmen, und es ist wichtig, dass dein Behandlungsteam auch die psychologische Seite deiner Belastung anschaut und mit dir Wege findet, wie du da am besten unterstützt werden kannst.
Es gibt auch einiges, was du selbst tun kannst, um dich bei der Reintegration deiner nach der Geburt leicht veränderten Vagina in dein Körperbild selbst zu unterstützen.
Schau dir, wenn du magst, unsere Antwort zur Frage 39548 an. Diese Fragerin hat ebenfalls eine Herausforderung nach der Geburt durch ein verändertes Aussehen ihrer Vulva zu bewältigen und du findest in der Antwort viele Links zu Texten und Übungen, die eventuell auch dir helfen könnten, wieder in ein gutes Körperselbstbild und in deine innere Kraft zu kommen.
Und du hast Recht: es wäre gut, wenn Frauenärztinnen schon in der Schwangerschaft das Thema der möglichen körperlichen Schädigungen durch die Geburt ansprechen würden. Auch wenn es richtig ist, dass ein Kaiserschnitt den Beckenboden und die Vagina weniger belastet als eine vaginale Geburt, sind die gesundheitlichen Vorteile einer vaginalen Geburt gegenüber einem Kaiserschnitt in vieler Hinsicht sehr viel höher, sowohl für die Frau als auch für das Baby.
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Frage Nr. 39517 von 11.03.2025
Ich nehme die Pille Maxim schon viele Jahre. Ich habe sie heute wieder nach der 7-tägigen pillenpause genommen und bemerkt, dass aus meinen Brüsten eine weiß, milchige Flüssigkeit austrat, die sogar durch das Tshirt gegangen ist. Das hat mich sehr verunsichert. An was kann das liegen? Die Flüssigkeit kam aus beiden Brüsten.
Unsere Antwort
Eine milchige Sekretion aus beiden Brüsten kann verschiedene Ursachen haben.
Ich würde dir auf jeden Fall eine Untersuchung bei der Frauenärztin empfehlen. Sie wird wahrscheinlich eine Ultraschalluntersuchung der Brüste und eine Blutuntersuchung vorschlagen, um das Prolaktin-Hormon und das Schilddrüsenhormon zu messen. Auch wird sie dich fragen, ob du in letzter Zeit bestimmte Medikamente einnehmen musstest wie Antidepressiva, Antipsychotika oder Opiat-Medikamente. In der Regel stehen gutartige Ursachen hinter einer Sekretion aus den Brüsten. Und ich würde es abklären gehen.
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Frage Nr. 39515 von 11.03.2025
Meine Tochter ist 12 Jahre alt und hat ihre Periode.
Sie leidet unter Übelkeit und ich würde gerne wissen was man dagegen tun kann weil sie sich so schlecht fühlt während ihrer Tage. Sie hat dann manchmal auch Verdauungsprobleme. Sie tut mir so leid damit. Gibt es neben der Pille andere Mittel gegen diese Übelkeit?
Unsere Antwort
Hormonell bedingte Übelkeit ist leider oft nicht ganz einfach zu behandeln.
Ihr könntet es mit Vitamin B6 probieren. Auch eine Behandlung mit Mönchspfeffer wäre einen Versuch wert.
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Frage Nr. 39508 von 10.03.2025
Hallo liebes Beratungsteam! Ich bin 33 Jahre jung und habe 2 Kinder vaginal geboren. Seitdem hab ich massive Probleme mit meinem Körperbild. Ich bin eigentlich immer sportlich und fit gewesen und sehe mich nun mit einer cystocele und rektocele grad 1 konfrontiert. Meine Gebärmutter sitzt auch tiefer, was aber angeblich keine Senkung sein soll. Das passt alles überhaupt nicht zu meinem Körperbild.
Jedes Mal wenn ich mich nackt sehe oder einen Finger in die Vagina einführe bin ich schockiert wie sich alles anfühlt. Hab schon regelrecht Angst davor was mich da erwartet. Wie weit sie wieder sein wird und wie nah ich wieder sofort an meinem Muttermund sein könnte. Nun ist es leider so, dass ich schon an Therapien alles durch habe. Vaginallaser, Pessar, BB-Physio, BB-Zentrum.
Mich irritiert dieses neue (furchtbare) körpergefühl so dermaßen dass ich mir wünsche 2 Kaiserschnitte gehabt zu haben. Die letzte Geburt ist bereits 6 Jahre her. Was können Sie mir raten? Viele freundliche Grüße!
Unsere Antwort
Es kann psychisch sehr belastend sein, wenn sich eine Frau nach ihren Geburten nicht mehr gut zurechtfindet in ihrem etwas veränderten Körper. Es kann dann manchmal zu einer regelrechten Fokussierung auf diese Region kommen und die Frau fühlt sich nicht mehr integer oder gesund oder sexuell attraktiv.
Schwangerschaften und Geburten sind manchmal für den Körper recht intensive Erlebnisse, die es danach zu verarbeiten gilt. Es muss ein neues Körpergefühl und -bild etabliert werden, und der Körper und insbesondere der Genitalbereich muss auf eine Art wie wieder zurückgewonnen und reintegriert werden. Das kann manchmal eine recht intensive Arbeit sein, die sich aber auf alle Fälle lohnt
Lies mal unsere Texte zum Thema Körperbild und Körpergefühl. Da bekommst du Ideen und Tipps, wie du dich selbst bei diesem Prozess am besten unterstützen kannst.
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Frage Nr. 39507 von 10.03.2025
Liebes Team! Ich bin 31 Jahre jung und Mama von 2 Kindern. Bei meiner letzten Geburt vor 5 Jahren wurde ich nicht korrekt genäht.
Es handelte sich um einen DR I der am Vaginaeingang nicht sauber adaptiert wurde. Deshalb steht meine Vagina knapp 1cm offen und der Eingang ist nach rechts verzogen. Jetzt hatte ich bei der ersten Geburt schon eine traumatische Erfahrung beim Nähen (keine adäquate Betäubung etc.). Ich hätte gerne mal eine gute Erfahrung mit dem Thema gemacht. Gerade weil ich mir nochmal eine vaginale Geburt und eine Naht getraut habe. Bei der Nachuntersuchung bei der Gyn wurde nur gesagt „alles super“- als ich dann sagte, dass es für mich nicht korrekt genäht aussieht, hat sie es erst zugegeben. Ich habe auch danach die Hebamme die genäht hat konfrontiert und auch andere ärzt*innen nach einer Einschätzung gefragt. Die Reaktionen waren immer nach dem Motto: „das ist ja nur minimal“ und sie würden es so lassen. Gefahr der Überkorrektur, Blutungen etc…..
Jetzt hab ich mittlerweile von so vielen Frauen gehört, dass sie nicht gut genäht wurden und was die Fachpersonen so an unempathischen Aussagen treffen. Das macht mich so unfassbar sauer. Finde mittlerweile so lächerlich was in den Geburtsvorbereitungskursen zu dem Thema gesagt wird.
Ich verstehe diese „Fachleute“ einfach nicht. In meinem Kopf sind solche Gedanken wie „wir Frauen werden für dumm verkauft“, „es ist total egal ob wir uns nach einer Geburt noch attraktiv finden, Sex haben wollen/können etc“. Und ich fühle: jemand hat sich negativ an mir verewigt und jetzt soll ich mein Leben lang damit rum laufen.
Wenn es jetzt bei gynäkologischen Untersuchungen (die ich inzwischen meist vermeide) noch nicht mal thematisiert wird, bin ich wieder sauer weil ich mich wieder nicht gesehen fühle und einfach verarscht und für dumm verkauft.
Ich verstehe mittlerweile den Trend zur wunschsectio sehr gut, auch in Bezug auf den BB, und frage mich oft warum ich mir überhaupt 2 vaginale Geburten angetan habe. Vorher wird immer ein riesiges Theater gemacht in der Schwangerschaft und die postpartale Gesundheit von Müttern ist scheißegal.
Können Sie mir was zur Perspektive der Gyns und Hebammen sagen? Ich kann nicht mein Leben lang wütend sein, das weiß ich. Wünsche mir aber sehr diese Erfahrungen nicht gemacht zu haben und möchte meinen unversehrten Körper zurück. Fühle mich zerstört, in meiner Weiblichkeit beeinträchtigt und empfinde riesigen Hass auf das System. Sorry für die heftigen Gefühle… viele Grüße!
Unsere Antwort
Ich kann gut verstehen, dass du wütend bist, insbesondere, wenn du dich wiederholt von den Ärztinnen und Hebammen bei den Nachuntersuchungen nicht gut betreut und ernst genommen gefühlt hast. Da kann sich Vieles anstauen und unverarbeitet bleiben. Auch das Gefühl der Versehrtheit nach einer Geburt kennen sehr viele Frauen, nur schon durch die Geburt selbst, die ja oft zu zum Teil bleibenden körperlichen Beschädigungen führt, aber natürlich auch wenn der Dammriss nicht gut genäht wurde oder nicht gut verheilt ist.
Dein Frust und dein Ärger sind sehr nachvollziehbar. Und dass sich dein Ärger und Misstrauen auf das ganze System ausweiten kann ebenfalls. Allerdings ist es schade, wenn du durch diesen inneren starken Frust dich wie "abmeldest" und dadurch zum Beispiel auch gesundheitliche Untersuchungen zu meiden beginnst.
Seit du deine Anfrage geschrieben hast, sind nun einige Tage vergangen. Wie geht es dir seither damit? Hat sich etwas verändert, dadurch, dass du es verschriftlichen konntest?
Meine Erfahrung ist, dass ungelöster emotionaler Ärger oder Frust sehr ernst zu nehmen sind. Und deshalb würde ich dir empfehlen, den Fokus vor allem darauf legen, wie du mit diesen negativen Gefühlen umgehen möchtest. Auch in einer Art, bei der du sozusagen wieder das Ruder über deine Befindlichkeit und Emotionen übernimmst. Denn wir haben mehr Macht, unsere Emotionen zu steuern als viele von uns denken. Häufig gibt es bei starken Emotionen auch verschiedene Phasen, die sich wandeln können, zum Beispiel von Wut, Abwehr, hin zu Annehmen und neu Integrieren.
Du hast etwas Schwieriges erlebt und den Eindruck, dass dir körperlicher Schaden zugefügt wurde. Dann ist Ärger eine wichtige Emotion, um dich abzugrenzen, um dich zu wehren und so weiter.
Idealerweise findest du dann Lösungen. In deinem Fall könnte das zum Beispiel eine Narbenkorrektur sein, wenn du denkst, dass das essentiell für dein Gefühl einer wieder intakten Vulva ist und du dich mit ihr in deiner Sexualität wieder wohl fühlen kannst. Und es gibt auch die Möglichkeit, sich stattdessen mit dieser neuen Vulva zu verbinden. Diese Vulva hat Spuren der Geburten davongetragen und ist ein Teil von dir. So ein Prozess der Re-Integration ins Körperbild ist eigentlich nach jeder vaginalen Geburt nötig. Bei einer offensichtlichen, bleibenden Vulvaveränderung wie bei deiner, ist dieser Prozess natürlich anspruchsvoller und kann länger dauern. Und dennoch ist er möglich und wichtig, und sehr heilsam. Es ist möglich, sich auch mit einer veränderten Vulva wieder sexuell attraktiv und lustvoll zu fühlen. Aber es braucht dafür eine bewusste Arbeit mit einer dem Körper zugewandten Einstellung. Da gehört auch Abschieds- und Vergebungsarbeit dazu, sich selbst und anderen gegenüber.
Welchen Weg du gehen möchtest, kannst nur du spüren. Vielleicht möchtest du dir noch stärker bei den Ärzten Gehör verschaffen und Wege einleiten, um eine operative Korrektur der Naht zu erreichen. Oder vielleicht möchtest du es beim jetzigen Zustand belassen, und deine ganze Energie und Aufmerksamkeit darauf lenken, wie du mit Integrationsarbeit zur Wiedererlangung deines Gefühls der körperlichen Integrität im Genitalbereich kommen kannst. Du könntest dich dabei auch von einer guten Sexualtherapeutin begleiten lassen.
Vielleicht interessieren dich in diesem Zusammenhang auch unsere Texte über Körperbild und Körpergefühl.
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Frage Nr. 39497 von 07.03.2025
Ich habe die letzten Tage beobachtet, dass mein Ausfluss gelblich war. Davor war er 1.2 Tage leicht bräunlich. Normalerweise bedeutet dies für mich, dass ich bald die Periode bekomme. Ich habe sie aber nicht bekommen. Weshalb ist das so?
Unsere Antwort
Es kann vorkommen, dass die Menstruation unregelmässig kommt. Und einmalige Absonderlichkeiten sind kein Grund zur Beunruhigung. Lies dazu auch diesen Text. Erst, wenn dies über mehrere Menstruationszyklen der Fall ist, solltest du das von einer Ärztin abklären lassen.
Oder hattest du Geschlechtsverkehr? Falls die Möglichkeit besteht, dass du schwanger sein könntest, mach bitte einen Schwangerschaftstest.
Wenn der Ausfluss unangenehm fischig riecht und du vermehrten Ausfluss hast, dann sind das mögliche Anzeichen für eine Infektion (z.B. eine Gardnerella-Infektion). Umso mehr wenn du auch Juckreiz oder Brennen am Geschlecht empfindest (das muss aber nicht unbedingt sein). Auch dann solltest du zur Frauenärztin gehen und das abklären lassen.
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Frage Nr. 39487 von 03.03.2025
Ich möchte eine Mastektomie machen. Eo bekomme ich eine als Frau.
Unsere Antwort
Das lässt sich so pauschal nicht sagen. Grundsätzlich muss für eine Mastektomie – wenn sie von der Krankenversicherung bezahlt werden soll – ein medizinischer Grund vorliegen. Dieser Grund kann zum Beispiel Brustkrebs sein oder der Leidensdruck aufgrund einer Transidentität. Diese medizinische Notwendigkeit wird auch Indikation genannt und sie muss von einer Ärztin oder Psychotherapeutin diagnostiziert werden. Wenn es keine medizinische Notwendigkeit für die Mastektomie gibt, dann muss sie selbst gezahlt werden. In einem solchen Fall müsste man vermutlich eine Praxis für plastische Chirurgie finden, die das macht.
Wieso möchtest du denn eine Mastektomie? Vielleicht willst du uns dazu ja noch einmal schreiben. Gib in diesem Fall bitte diese Fragenummer mit an. Vielleicht findest du auch diesen Text hilfreich: Was, wenn ich keine Brüste haben will?
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Frage Nr. 39477 von 01.03.2025
Ist es normal 48 - 24 Stunden vor der periode eine starke Libido zu haben und sich öfter selbstzubefriedigen? Manchmal habe ich aber auch 24- 48 Stunden vor der periode starke Kopfschmerzen. Warum ist es so unterschiedlich?
Unsere Antwort
Die Tage vor der Menstruation sind für viele Frauen besondere Tage, in welchen sich die Frau anders fühlt als sonst. Das können psychische oder körperliche Veränderungen unterschiedlichster Art sein, so wie du es beschreibst.
Von dem her ja, es kann völlig normal sein, wenn du in dieser Zeit plötzlich eine starke sexuelle Lust verspürst, oder eben Kopfschmerzen oder andere Symptome.
Ich empfehle den Frauen, sich in diesen Tagen gut auf sich selbst und ihre Bedürfnisse zu besinnen und das äussere Leben entsprechend daran anzupassen. Oft sind Rückzug und Selbstfürsorge wichtig in dieser Phase des Zyklus. Vertrau deinem Körper und folge ihm.
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Frage Nr. 39475 von 01.03.2025
Wie kann man sich „schön“ kleiden? Einen eigenen Style finden? Ich laufe oft herum und fühle mich schäbig gekleidet. Aber ich finde es schwierig gerade auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit und begrenztem Budget. Habt ihr Ideen? (W, 26)
Unsere Antwort
Deinen eigenen Stil findest du vor allem durchs Ausprobieren. In welchen Kleidungsstücken fühlst du dich wohl? Attraktiv? Selbstsicher? Schön? Achte etwa mal darauf, ob deine Kleidung beeinflusst, wie du dich bewegst oder wie du dich in deinem Körper fühlst. Experimentiere mit verschiedenen Farben und Schnitten. Das geht ja auch im Laden – ohne, dass du gleich was kaufen musst.
Als Inspiration kannst du auch mal anderen Frauen genauer ansehen und beobachten, was dir an ihrem Style gefällt oder nicht gefällt. Mach dir vielleicht eine kleine Liste mit Farben, Mustern oder Kleidungsstücken, die du schön findest. Auch social media kann natürlich hilfreich sein, um Inspiration zu finden. Aber sei auch vorsichtig damit, denn dort wird viel gezeigt, was unecht, unrealistisch oder sehr verschwenderisch ist. Und das möchtest du ja offenbar nicht, denn du erwähnst selbst Nachhaltigkeit. Ich finde es klasse, dass du das mitdenkst! Eine tolle Möglichkeit, um nachhaltiger und für weniger Geld Kleidung auszuprobieren, sind Second Hand Läden. Es gibt mittlerweile sogar einige Online-Shops und Websites, bei denen du gebrauchte Kleidung kaufen kannst, falls es sowas vor Ort bei dir nicht gibt. Eine komplett kostenlose Möglichkeit sind sogenannte Kleidertauschpartys. Schau doch mal, ob es sowas bei dir gibt. Oder organisier selbst eine mit deinen Freundinnen.
Noch eine Anmerkung zum Schluss: Sich „schön“ zu kleiden oder generell „schön“ zu sein, ist keine Pflicht! Vielleicht hast du gar keine Lust, allzu viel Geld und Zeit darin zu investieren. Auch das ist völlig in Ordnung! Am Ende soll deine Kleidung dir dienen und nicht andersherum – das heißt, du musst dich in ihr wohlfühlen und sie muss funktional sein für die Aktivitäten, die du gern tust.
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Frage Nr. 39437 von 24.02.2025
In mir ist ein tiefes Gefühl der Trauer wenn ich an die Vergangenheit denke. Ich vermisse die Zeit wo ich keine Brüste hatte. Und habe das Gefühl diese Zeit nicht richtig genutzt zu haben. War immer zu angepasst und habe mich nie getraut oben ohne zu sein. Aber ich konnte doch nicht wissen das ich nur zehn Jahre Zeit haben werde. Das konnte ich doch nicht wissen als Kind damals! Ich habe auch heute Momente wo ich nachts heftig weinen muss wenn ich daran denke das meine flache Brust nie wieder zurück bekomme.
Dieser Verlust tut auch nach fast 30 Jahren genauso weh. Und ich glaube ich werde auch in 30 Jahren um das trauern was ich nicht mehr habe. Ich konnte mich mit meinem weiblichen Körper nie wohlfühlen. Verstecke meine Brüste unter weiten Tshirts und meine Hüften manchmal unter langen pulvern. Es schmerzt mich auch das Männer in mir die junge Frau und keine Kumpel sehen, obwohl ich mich nicht weiblich kleide. Ich weiß nicht weiter.
Unsere Antwort
Es erscheint mir eine sinnvolle Idee, wenn du als ersten Schritt Zeit und gute Unterstützung hast für diese Trauerarbeit. Du empfindest einen tiefen Verlust, es ist sinnvoll dich diesem Empfinden mitfühlend und wohlwollend zuzuwenden. Dafür ist fachliche Unterstützung ausgesprochen hilfreich. Dabei kann dich zum Beispiel eine psychologische Beratung oder Psychotherapie unterstützen.
Ich interessiere mich dafür, wie du eingebettet warst während dein Brustwachstum begann. Mit der Pubertät startete eine neue Lebensphase. Du wurdest vom Mädchen zur Frau. Wer hat dich in dieser Zeit unterstützt? Welche weiblichen Vorbilder hattest du? Hat dich das Frauwerden gefreut oder abgeschreckt? Wieso? Konntest du mit jemandem über deine Gefühle sprechen rund um deine körperlichen Veränderungen und das Wachstum deiner Brüste? Wer waren deine Freund*innen? Wie ist deine Mutter damit umgegangen? Was bedeutet es für dich ganz persönlich, eine Frau zu sein? Offensichtlich war und ist es dir unangenehm, wie andere auf dich reagieren aufgrund deiner Brüste. Konntest du darüber mit jemandem sprechen? Weisst du, wie es anderen damit ging?
Für viele junge Frauen ist es eine grosse Veränderung, dass sie anders wahrgenommen werden, seit sie Brüste haben. Es gibt unterschiedliche Reaktionen darauf, die einen finden das unglaublich unangenehm und die anderen unglaublich toll. Und dann gibt es noch alles dazwischen.
Wahrscheinlich hast du unsere Texte zum Thema Brüste schon gelesen. Für den Fall, dass du sie noch nicht kennst, verlinke ich sie dir hier:
Ich stelle mir vor, dass es dir aktuell überhaupt nicht denkbar erscheint, dich deinen Brüsten liebevoll anzunähern. Deshalb halte ich es für sehr wichtig und richtig, dass du zunächst Trauerarbeit machst. Beobachte, wie du dich dann fühlst, wenn dein Verlust den notwendigen Raum bekommen hat.
Du kannst uns einfach wieder schreiben, wie es dir mit dem Beantworten der Fragen und mit den Texten gegangen ist. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 39428 von 08.02.2025
Hallo
Ich werde bald eine Laparoskopie und dann Einlage der Mirena für meine Endometriose haben. Mir macht etwas Sorgen: Ich habe sehr schwere Depressionen mit Suizidalität gehabt. Deshalb kommen Gestagenpillen nicht in Frage. Ich lese bei der Mirena auch Depression und Suizidalität in den Nebenwirkungen. Scheinbar gab es auch Registerstudien, die ein erhöhtes Risiko zeigten.
Ist das Risiko einer Depression bei der Mirena erhöht? Und wann nach der Einlage ist das beurteilbar?
Und weil ich zwar sexuell nicht aktiv bin, aber mich krankheitshalber mit Verhütungsmitteln auseinandersetzen musste: wieso werden diese in der Schweiz nicht durch die Krankenkasse übernommen? Ich sehe Sexualität nicht als Luxusgut sondern als Grundbedürfnis, welches Teil der Gesundheit ist. Und Schwangerschaft birgt ein gesundheitliches und soziales Risiko für die Schwangere. Die Kosten selbst tragen zu müssen benachteiligt einerseits Menschen mit Uterus und andererseits trifft dies besonders sozial minderprivilegierte Menschen.
Wie sehr ihr das?
39425
Ich hatte schon einmal eine Vollnarkose und bin aus der Narkose mitten in eine Panikattacke hinein aufgewacht (hatte noch nie eine Panikattacke).
Gibt es etwas, was ich dagegen tun kann bei der nächsten Narkose?
Ich habe insbesondere Angst, weil noch die Mirena eingesetzt wird, also jemand in meinem Unterleib etwas macht, was ich danach spüre und ein schreckliches Gefühl finde (fühle mich an Gewalt aus der Kindheit erinnert). Ich habe Angst aufzuwachen, nicht orientiert zu sein bzw nicht zu wissen, dass ich im „Jetzt“ und nicht mehr im „Früher“ bin.
(Tut mir Leid für die lange mehrteilige Frage.)
Unsere Antwort
Du beschreibst ein vielschichtiges Thema. Es geht um die Behandlung deiner Endometriose, um eine Vergangenheit mit Depression und Suizidalität, um Gewalterfahrungen in der Kindheit.
In deinem Fall halte ich ein eingehendes Beratungsgespräch in einer Fachstelle zur sexuellen Gesundheit für das richtige. Ich glaube, eine persönliche Anlaufstelle wäre gut.
Ich halte es eher für problematisch, wenn du grosse Angst vor Depression hast durch die Einlage der Mirena. Im Idealfall freust du dich auf die Einlage der Mirena. Aus der Arbeit mit rezidivierenden Depressionen weiss man, dass es nicht förderlich ist, etwas zu tun, was die Angst vor einer Depression fördert. Deshalb würde ich dir nicht empfehlen, etwas zu machen, wovor du so grosse Angst hast. Das solltest du unbedingt mit deiner behandelnden Ärztin besprechen. Es ist wichtig, dass hier deine Sorgen vor der Einlage gut aufgefangen werden. Du kannst sie um ein ausführliches Gespräch bitten.
Zum Thema Zugang zu Verhütungsmitteln gehen wir mit dir einig. Mit den Berater*innen aus der Fachstelle zur sexuellen Gesundheit kannst du besprechen, welche Möglichkeiten es vor Ort gibt.
Die Narkoseärzt*innen sollten wissen, dass du das letzte mal eine Panikattacke hattest. Sag ihnen das vorher. Im Vorgespräch sollte dein Thema Platz finden. Sie sollen dir sagen, was sie dir empfehlen, um diesmal keine Panikattacke zu bekommen.
Auch über die Gewalt in der Kindheit kannst du mit den Berater*innen in der Fachstelle zur sexuellen Gesundheit sprechen. Sie können dich eventuell an weitere spezialisierte Stellen weiterverweisen.
Falls dir damit wohler ist, kannst du auch schriftlich Kontakt aufnehmen zu einer Beratungsstelle in deiner Nähe.
Schau doch mal, ob dir das weiterhilft.
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Frage Nr. 39419 von 04.02.2025
Ist beim ersten Mal eine Verhütung mit Kondom geeignet oder muss ich mich mit noch etwas gleichzeitig schütze wie zum Beispiell der pille?
Ist es normal das wenn mich jemand fingert, dannach für etwa einen Tag bisschen Blut mit dem Ausfluss raus kommt?
Unsere Antwort
Super, dass du dich vor deinem ersten Mal mit diesem wichtigen Thema auseinandersetzt! Je mehr du darüber weisst, desto weniger Angst machen die möglichen Risiken. In diesem Text werden alle Verhütungsmittel kurz vorgestellt, unter anderem auch das Kondom und die Pille.
Nun zu deiner ersten Frage: Wenn du Kondome richtig anwendest, sind sie sicher genug und du brauchst kein zweites Verhütungsmittel mehr. In diesem Text wird die Sicherheit von Kondomen sowie das Pro / Contra gut erklärt. Damit Kondome einen möglichst hohen Schutz bieten, musst du ein paar Dinge beachten. Die häufigsten Fehler, die im Umgang mit Kondomen passieren – und zu ungewollter Schwangerschaft führen können – sind folgende: Reissen des Kondoms (wegen falscher Grösse, oder zu wenig Gleitmittel in trockener Vagina), Petting ohne Kondom (schon der Lusttropfen kann Samen enthalten), Luft im Reservoir oben (die Spitze zudrücken beim Abrollen), zu frühes Auspacken des Kondoms (dann trocknet es aus und wird rissig), Einreissen beim Auspacken (z.B. zu spitze Fingernägel beim Auspacken). Wenn ihr Gleitmittel benutzen wollt, verwendet unbedingt ein offizielles Gleitgel auf Wasser- oder Silikonbasis und kein Öl: Fett greift das Latex des Kondoms an. All dies wird hier genauer beschrieben. Der Vorteil des Kondoms, gegenüber der Pille oder Spiralen, ist der zusätzliche Schutz gegen sexuell übertragbare Krankheiten. In diesem Text kannst du mehr darüber erfahren.
Wenn du dich generell für die Sicherheit einzelner Verhütungsmethoden interessierst, ist der «Pearl Index» vielleicht interessant für dich: Damit wird angezeigt, wie sicher ein Verhütungsmittel ist. Der Pearl Index wird auf profamilia.de gut erklärt.
Um deine zweite Frage zu beantworten, müsste ich mehr wissen. Bist du erregt beim Fingern? Fühlt es sich lustvoll an? Bist du feucht? Hast du teilweise Schmerzen beim Fingern? Ich frage das, weil das Bluten mit deinem Beckenboden zu tun haben könnte: Ein angespannter Beckenboden wird weniger feucht und so kann es Mikroverletzungen geben beim Fingern. Warum das so ist, kannst du in diesem Text genauer nachlesen. Falls das so ist, gibt es in diesem Text gute Übungen zum Entspannen des Beckenbodens. Oder hat dein Freund scharfe, lange Fingernägel? Auch so können Mikroverletzungen entstehen. Das wird hier kurz beschrieben.
Falls dir diese Tipps nicht weiterhelfen, kannst du uns einfach wieder schreiben. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 39403 von 01.02.2025
Hallo! Ich habe euch schon mal geschrieben,kann aber die Frage nicht mehr finden.Ich bin 26 Jahre alt und besorgt.Ich finde dass meine Periode schwach ist.Das dauert schon so ca.3-4 Jahre.
Früher war sie stärker.
Sie verläuft so:
1.-3.Tag nur leichte braune oder bisschen rote Schmierblutung
4.und 5.Tag kommt dann richtiges Blut,aber nicht besonders stark.(so 2-3 Binden normaler Größe reichen am Tag)
6.und 7.ganz leichte Blutung
8.Tag eventuell nur braune Schmierblutung.
Ich habe einmal meinen Frauenarzt darauf angesprochen,doch er meint dass das normal ist.(ich hatte noch keinen GV,deshalb auch keine speziellen Untersuchungen).
Doch ich mache mir Sorgen dass meine Periode nich normal ist bzw.dass sie zu kurz und schwach ist(im Internet habe ich gelesen dass sie Schmierblutungen am Anfang nicht zur Periode zählen,dementsprechend dauert sie dann nur 3 Tage)
Ich habe auch Angst,dass ich deshalb eines Tages nicht schwanger werden kann also aufgrund solcher Periode.Das ist auch meine größte Sorge.
Außerdem ist auch mein AMH Wert ein wenig nieddig (20,7 pmol/L).Habe Angst dass ich bald schon in die Wechseljahre komme.
Was ist Ihre Meinung dazu?
Vielen Dank!
Unsere Antwort
Ich habe kürzlich bei der Frage 39344 über die schwache Menstruation geschrieben. Vielleicht war das deine Frage. Schau dir doch die Antwort mal an.
Zu deinem AMH-Wert: Labors können unterschiedliche Normwerte haben. Aber eigentlich ist ein AMH-Wert von 20 pmol/l ein guter, hoher AMH-Wert und deutet auf eine gute ovarielle Eizell-Reserve hin. Das heisst, dass sich grundsätzlich für eine Schwangerschaft genügend Eifollikel in deinen Eierstöcken befinden.
Wie in der Antwort der Frage 39344 erwähnt, kann eine schwache Menstruation normal sein oder sie kann auf eine hormonelle Störung hinweisen im Sinne von einer niedrigen Oestrogenproduktion wie dies zum Beispiel bei starkem Untergewicht auftreten könnte. In diesem Fall könnte die Fruchtbarkeit dadurch schon eingeschränkt sein. Aber die Fruchtbarkeit kann auch bei einer schwachen Menstruation gegeben sein.
Bei der Frau gibt es viele verschiedene Einflussfaktoren auf die Fruchtbarkeit. Es gibt keinen eindeutigen, einfachen Test, um die Fruchtbarkeit der Frau sicher nachzuweisen. Der Antimüllerhormonwert kann gewisse Hinweise geben. Bei einem sehr tiefen AMH-Wert (unter 5 pmol/l) ist die Wahrscheinlichkeit, schwanger werden zu können, stark beeinträchtigt. Aber schlussendlich wird erst der konkrete Versuch, über 6 bis 12 Monate schwanger zu werden, zeigen, ob die Frau fruchtbar ist oder nicht. Bei Zuständen mit Oestrogenmangel kann im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung eine Behandlung mit Sexualhormonen inklusive Oestrogene die Fruchtbarkeit erhöhen.
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Frage Nr. 39395 von 31.01.2025
Welche Schmerzstärke ist bei der Frauenarzt-Untersuchung normal? Meine Ärztin sagt meist so etwas wie "jetzt wird es kurz kalt" und "jetzt drückt es gleich ein bisschen". Das was ich spüre ist aber definitiv nicht nur Druck, sondern Schmerzen. Am schlimmsten ist das Tasten mit den 2 Fingern, es tut höllisch weh wenn sie die reinschiebt. Sobald sie stillgehalten werden, geht es wieder. Ich wüsste gerne ob das normal ist? Wenn andere Frauen sagen, dass die Untersuchung für sie unangenehm ist, meinen sie dann, dass sie ein Druckgefühl spüren oder dass sie Schmerzen haben?
Ich selbst kann bei mir normalerweise auch schmerzlos 2 Finger einführen, aber nur wenn ich sexuell erregt, feucht und entspannt bin und mir Zeit lasse. Das ist ja alles auf dem Frauenarztstuhl nicht gegeben. Es muss alles ziemlich schnell gehen und ich kann jeweils nur kurz bewusst versuchen tief zu atmen und zu entspannen, spätestens nach ein paar Sekunden zieht sich durch den Schmerz alles wie automatisch zusammen.
Ich weiß auch nicht genau was ich mir hier von der Frage erwarte. Aber ich habe jetzt bereits Angst vor der nächsten Untersuchung und spiele schon mit dem Gedanken, deshalb nur noch in größeren Abständen (alle paar Jahre) hinzugehen.
Unsere Antwort
Du beschreibst es gut. Es macht bezüglich Schmerz einen grossen Unterschied, ob du entspannt bist, wenn etwas in deine Vagina kommt. Ebenso, ob du dich darauf einstellen kannst und darauf vertrauen kannst, dass es nicht schmerzhaft sein wird. Wenn du aber aus vergangenen unangenehmen Erfahrungen mit Gyni-Untersuchungen weisst, dass es weh tun könnte, dann ist es viel wahrscheinlicher, dass du dich anspannst und es deshalb auch schmerzhaft werden kann. Hinzu kommt womöglich, dass zum Beispiel die Frauenärztin unter Zeitdruck steht und deshalb nicht merkt, dass du vielleicht etwas mehr Zeit und Vertrauen brauchst, um dich entspannen zu können.
Es ist deshalb enorm wichtig, dass du der Frauenärztin Feedback gibst und sie informierst, dass du recht starke Schmerzen hast, so wie sie die Untersuchung durchführt. Überleg dir, was du brauchen würdest, damit es für dich leichter geht. Probiere zum Beispiel ein paar Atemtechniken aus, die dein Stresssystem beruhigen können und gib der Frauenärztin Bescheid, wenn sie etwas langsamer vorgehen soll, oder wenn du einen kurzen Moment brauchst vor dem nächsten Untersuchungsschritt. Wenn du nur stumm versuchst auszuhalten und dich durchzubeissen, wird sie vielleicht nicht einmal merken, wie schlimm es für dich ist. Und das Verkrampfen führt dazu, dass die Vagina enger wird, was es auch für die Frauenärztin schwieriger macht, die Untersuchung durchzuführen. Es ist also euch beiden geholfen, wenn ihr zusammen Bedingungen schafft, die dein Alarmsystem beruhigen und die dich ins Vertrauen bringen, dass deine Frauenärztin auf deine Bedürfnisse und Schmerzsignale achtet und durch Anpassung von Tempo und der Art ihres Vorgehens, die Untersuchung für dich angenehmer gestaltet.
Nimm die Sache in deine Hände und versuche, für dich die besten Bedingungen zu kreieren. Denn es ist möglich, dass die frauenärztliche Untersuchung schmerzfrei sein beziehungsweise werden kann.
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Frage Nr. 39382 von 28.01.2025
Habe viele Frauen leichte prämenstruelle Blutung? Bevor meine Periode richtig losgeht habe ich 3 bis 4 Tage leichte Blutung bzw Schmierblutung braun/bisschen rot so dass ich fast auch keine Binde benötige. Ist das komisch oder alles normal?
Unsere Antwort
Schmierblutungen vor Beginn der Menstruation können vorkommen.
Sie können ein normales "Eintröpfeln" oder ein Zeichen für eine Gelbkörperschwäche sein. Dabei wird nach dem Eisprung im Eierstock nicht genug Gelbkörperhormon Progesteron gebildet. Oder es sinkt etwas zu früh wieder ab, so dass es zu einer vorzeitigen Schmierblutung kommt. Das kannst du in diesem Text genauer nachlesen. Dort erfährst du auch, was du tun kannst, wenn dich die Schmierblutungen stören.
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Frage Nr. 39381 von 28.01.2025
Ich habe mich in letzter Zeit häufiger mit dem Kinderkriegen beschäftigt. Ich merke jedoch, dass ich noch sehr viele offene Wunden habe. Meine Mutter hat damals ihre Wunden nicht verarbeitet und vermutlich so auf mich übertragen. Ihr ist es nach der Geburt und in der Schwangerschaft nicht gut gegangen. Auch als ich ein Kind war, hat sie häufig am Tag geschlafen und war nicht anwesend. Ich bin mir nicht sicher ob ich Kinder möchte, gleichzeitig habe ich auch grosse Angst, dass ich wieder eine Depression nach der Geburt entwickle. Mein Mann ist beruflich sehr eingespannt, meine Mutter will ich nicht um Hilfe bitten. Gibt es andere Hilfen? Wie kann ich eine psychische Störung vorbeugen?
Unsere Antwort
Du scheinst dir grosse Sorgen zu machen. Du möchtest einem Kind ein gutes Umfeld bieten und bist nicht sicher, ob du dazu in der Lage bist. Ich kann gut verstehen, dass dich das umtreibt. Du wirst Verantwortung tragen für ein Kind, daher ist es eine gute Idee, sich bestimmte Gedanken im Vorfeld zu machen.
Es ist okay, dass du da gerade unsicher bist und noch auf dem Weg, für dich Klarheit zu erlangen, ob du Kinder möchtest oder nicht und unter welchen Umständen. Beide Entscheidungen sind gute Entscheidungen, wenn sie für dich stimmen. Hilfestellung bei der Frage ob Kinder oder nicht bietet die Website keinen-fehler-machen.de Dort gibt es viele Anregungen, um deine Gedanken und Wünsche zu sortieren.
Gerne möchte ich dich dazu anregen, deine Sorgen runterzuschreiben. Ein bisschen was hast du uns schon geschildert, werde nun konkreter. Was würde genau passieren? Wie würde dein Alltag aussehen, wenn deine Sorgen zutreffen? Und wenn du damit durch bist, überleg dir, wie du es haben möchtest. Wie würdest du deinen Alltag mit Kind gerne gestalten? Was und wen braucht es dafür, welche Veränderungen? Was könnten nächste Schritte sein, um dahin zu kommen, wo du hinwillst?
Ich interessiere mich für die offenen Wunden, von denen du schreibst. Was sind das für welche? Was ist genau passiert, was dich verletzt hat?
Du schreibst auch, dass du Angst vor einer Depression nach der Geburt hast. Heisst das, du hast Erfahrung mit depressiven Episoden in der Vergangenheit? Hattest du hierzu bereits Unterstützung durch eine Fachperson? Wie waren deine Erfahrungen damit?
Weiss dein Partner davon, dass du dir im Falle einer Familiengründung Unterstützung von ihm wünschst. Könntest du dir vielleicht sogar vorstellen, dass ihr gemeinsam Verantwortung übernehmt für eure gemeinsamen Kinder? In vielen Köpfen steckt eine alte Überzeugung, dass die Frau allein für die Kinder zuständig ist. Falls der Mann etwas tun soll, muss sie ihn aktiv um Hilfe bitten. Das kann in der Realität zu grossen Belastungen für Mütter führen. Wie denkst du da? Wie denkt dein Mann darüber? Könntet ihr euch ein unterstützendes Netzwerk von Freunden/Nachbarn aufbauen, um nicht auf die Familie angewiesen zu sein?
Fragst du nach Hilfen nach der Geburt oder jetzt um einer psychischen Störung vorzubeugen?
Nach der Geburt kannst du dich an eine Fachstelle für sexuelle Gesundheit oder eine Familienberatungsstelle wenden. Falls sie dir nicht direkt weiterhelfen können, geben sie dir geeignete Adressen.
Um einer psychischen Störung vorzubeugen, kannst du in dein Wohlergehen investieren. Das könnte zum Beispiel bedeuten, dass du Geschehnisse aus der Vergangenheit aufarbeitest. Schau dazu doch zunächst mal in unseren Text: Wie hab ich mich an mein Elternhaus angepasst?
Schau mal, wie diese Antwort bei dir landet. Schreib uns gern wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 39378 von 28.01.2025
Zu 39368:
Mit Schleimhautfetzen meine ich Stücke, die mit dem Blut kommen, aber eher weisslich sind und eben flach wie ein Stück Haut.
Ich hatte vor der Pille sehr viele Koagel, diese waren jedoch dunkelrot und nicht flach.
Wisst ihr, was das ist?
Unsere Antwort
Wenn es weissliche Klumpen sind, dann ist es wahrscheinlich das Scheidensekret. Das Scheidensekret besteht mengenmässig hauptsächlich aus abgeschilferten Schleimhautzellen, und die können manchmal ein wenig zusammenklumpen, dann sieht das so wie Fetzchen aus. Das ist nichts Schlimmes.
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Frage Nr. 39377 von 28.01.2025
Hallo, ich, w 27, habe PCOS mit Insulinresistenz und daher unregelmäßige Zyklen. Allerdings haben diese in den letzten Jahren eine "annehmbare" Länge bekommen (40-50 Tage – ja, immer noch zu lang, aber nicht mehr monatelang und völlig unregelmäßig).
Jetzt habe ich allerdings einen sehr merkwürdigen Zyklus. Ich bin heute schon an Tag 80 und es ist kein Ende in Sicht. Was mich zudem beunruhigt ist, dass ich schon seit mehreren Wochen oft Schleim gemischt mit Blut finde. Diese Blut-Anteile habe ich normalerweise nie. Es ist auch richtig rot, zwar nur wenig, aber eindeutig Blut, und es kommt immer wieder.
Ich habe in zwei Monaten meinen nächsten Frauenarzttermin. Soll ich früher schon mal hingehen oder gibt es eine harmlose Erklärung?
Unsere Antwort
Wenn du lange keine Blutung mehr hattest, kann es sein, dass es wegen der wahrscheinlich hoch aufgebauten Gebärmutterschleimhaut gelegentlich zu leichten Schmierblutungen kommt, also dass kleine Anteile der Gebärmutterschleimhaut abfliessen als leicht blutiger Schleim.
Ich denke, dass das okay ist, wenn du es in zwei Monaten deiner Frauenärztin beschreibst. Es ist hilfreich, wenn du dir einen Blutungskalender machst, dass du dir also die Tage aufschreibst, an denen du diese leichten Blutungen hast und wie stark sie jeweils sind, und dies dann zur Frauenärztin mitbringst.
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Frage Nr. 39368 von 26.01.2025
Hallo
Ich nehme eine kombinierte Pille seit 6 Monaten im Langzyklus wegen Endometriose. Eigentlich wäre das Ziel 63/7, aber ich habe immer wieder Durchbruchblutungen, auch jetzt noch zB nach 3 Wochen. Da habe ich jeweils mehrere Tage zunehmende Schmerzen und dann Blutungen, die auch mehrere Tage anhalten, sodass ich die Pillenpause vorziehen muss.
Ich bin unsicher, wie weiter: Die Schmerzspitzen sind etwas geringer als ohne Pille und die Blutungen etwas weniger (waren vorher zu stark). Aber dafür habe ich bei der Pillenpause grosse Schleimhautfetzen (Bedeutet das, dass die Schleimhaut zu sehr verdickt ist?), die Blutungen sind unvorhersehbar und ein Risiko für Thrombosen.
Also die Pille hat gewisse Nutzen, aber ich bin nicht so glücklich damit. Nur gibt es nicht viele Alternativen. Ich möchte keine reine Gestagenpille wegen meiner Vorgeschichte schwerer Depression und Suizidalität.
Ich habe bald wieder Nachkontrolle in der Sprechstunde, aber finde es da schwierig, weil meist kaum Zeit ist.
Habt ihr einen Rat? (w, 26)
Unsere Antwort
Eine Alternative wäre sonst noch die Mirena-Hormonspirale - je nachdem, wo die Endometrioseherde liegen. Je näher sie bei/in der Gebärmutter liegen, desto besser kann die Hormonspirale wirken. Bei Endometrioseherden im Bauch/Darmbereich wirken die Hormonpillen besser als die Spirale.
Am besten schmerzlindernd bei Endometriose wirkt gemäss Studien schon die durchgehende Gestagentherapie mit Dienogest 2mg/Tag, aber bei einer Vorgeschichte mit schweren Depressionen ist schon Vorsicht geboten. Deshalb ist wahrscheinlich die kombinierte Pille wirklich eine der besten Optionen für dich. Die Zwischenblutungen bei einer Langzeiteinnahme können ein Problem sein. Allerdings lohnt es sich da, genügend lange auszuprobieren, denn häufig bessert sich das über die Monate.
Ich weiss nicht genau, was du mit Schleimhautfetzen meinst. Bei einer starken Blutung kann es zu Blutklumpen bzw. Koageln kommen. Die sind nicht gefährlich, sondern einfach ein Zeichen für eine starke Blutung. Das Thromboserisiko erhöht sich durch die Blutungen nicht. Das Thromboserisiko ist aber grundsätzlich bei kombinierten Pillen höher als bei reinen Gestagenpillen.
Lass dich nochmals gut bei deiner Frauenärztin beraten.
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