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Fragen & Antworten:
Liebe und Beziehung

Frage Nr. 40008 von 10.07.2025

Hallo zusammen, ich bin männlich und anfangs 20. Ich bin seit einem Jahr in einer Beziehung mit der besten Freundin die ich mir vorstellen könnte. Nun bin ich mit Freunden vom Fussball in den Ferien für zwei Wochen. Ich habe meine Freundin eine Weile nicht mehr gesehen und hatte allgemein grosses sexuelles Bedürfnis zum Zeitpunkt des Geschehens. Als wir jetzt gestern am Sonntag waren, habe ich eine Dame kennengelernt die die Freundin einer Dame war, mit der ein Typ von meinem Team etwas hatte. Wir waren also zu viert da, alle sehr betrunken und dann war ich plötzlich mit ihr alleine. Sie war die ganze Zeit sehr anhänglich und hat plötzlich mich angefangen zu küssen. Ich war sehr perplex und habe gezögert doch konnte dann doch nicht widerstehen. Nach dem Kuss habe ich aber gemerkt, dass ich einen riesen Fehler gemacht hatte, da ich eigentlich meine Traumfrau Zuhause hatte. Nun habe ich ein sehr schlechtes Gewissen denn niemand weiss davon ausser ich. Am liebsten würde ich es auch nicht meiner Freundin erzählen, da sie sich bestimmt sehr unnötige Sorgen macht, da ich die andere schon wieder vergessen habe. Ich habe auch keine Kontaktdaten von ihr und sie bewusst auch auf Insta abgelehnt, es gibt also keinerlei Bindung.

Unsere Antwort

Ich kann gut verstehen, dass dich diese Situation stark beschäftigt. Du brauchst dich deswegen nicht selbst zu verurteilen. Du hast direkt gemerkt, dass dieser Kuss ein Fehler war, und dir ist bewusst, wie sehr dir deine Beziehung am Herzen liegt. Der Kuss war keine bewusste Entscheidung gegen deine Freundin, sondern ist in einem Ausnahmezustand passiert. Ihr hattet viel getrunken, du hattest ein grosses sexuelles Bedürfnis und der Kuss wurde nicht von dir initiiert. Du merkst, dass du entgegen deinen Werten gehandelt hast und kannst dich jetzt dafür entscheiden, dich in Zukunft anders zu verhalten.

Ob du mit deiner Freundin darüber reden möchtest, ist deine Entscheidung. Du kannst überlegen, was dafür und was dagegen spricht. Möchtest du deiner Freundin davon erzählen, um dein Gewissen zu erleichtern? Würde es dir damit besser gehen? Oder möchtest du ihr nicht davon erzählen, weil die Situation für dich nicht weiter wichtig ist? Wie würde es dir damit gehen, wenn du es nicht erzählen würdest? Welchen Einfluss hätte das auf eure Beziehung? Du musst das auch nicht sofort entscheiden, sondern kannst dir mit dieser Entscheidung Zeit lassen.

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Frage Nr. 40006 von 10.07.2025

Hallo Lilli,

erstmal danke für eure Antwort auf die Frage 39775. Eure Tipps haben mein Gefühlsebene in wenig beruhigt und ich bin gerade dran, mich auf ein Gespräch mit meinem Freund vorzubereiten, um das so anzusprechen. Ich hatte das Gefühl, davor erstmal mit mir selbst und meine Wünschen im Reinen zu sein, deshalb hatte ich u.A. mit Podcasts Inspiration für dieses Gespräch gesucht.

Ihr habt gefragt, was ich in einer Sexualtherapie erreichen wollte, sollte ich sie mir eines Tages leisten können. Im Grund geht es dabei genau um die Fragen, die ich versuchte, mit Podcasts zu bearbeiten. Um Fragen, wie ich selbst mit meiner Vulvodynie und dem Frausein umgehen kann, z.B. durch Podcasts von Ann-Marlene Henning. Und eben auch die Fragen, wie ich trotz Vulvodynie meine Beziehung erhalten und stärken kann, hier z.B. der Podcast von Christian Thiel.

...und inzwischen würde ich mir tatsächlich eine Beratung wünschen, denn die Aussagen von Christian Thiel hängen wie ein Gerichtsurteil über mir:

"es ist wissenschaftlich, in Studien erwiesen, dass die Paare mit guten Beziehungen und der niedrigsten Trennungsrate 3-4 Mal pro Woche Sex haben"

-> RUMMS, autsch, das tut weh. Wenn es schon die Wissenschaft sagt...

"Wenn mir ein Klient sagt, der Sex liegt bei einer 2-3 auf eine Skala von 1-10, warum ist der dann mit dieser Person zusammen? Da die Qualität des Sex die Qualität der Gefühle füreinander anzeigt, ist da eine Trennung angesagt."

-> AUA. Die Qualität ist minus 3. Da Sex die Gefühle anzeigt und umgekehrt Gefühle kreiert, ist unsere Beziehung wohl zum Scheitern verurteilt. Ein Wunder, dass mein Partner das schon sechs Jahre aushält.

"Wenn der Sex schlecht ist, sucht sich einer der Partner früher oder später den Kick durch den Hormoncocktail woanders. Und Sex sorgt erst für die Bindung durch die Ausschüttung der Hormone. Deshalb wird er sich dabei auch verlieben und mehr Bindung verspüren, als bei der eigentlichen Partnerin wo diese Hormone fehlen."

-> WEIA. ich warte tatsächlich seit Jahren mit angehaltenem Atem auf diese Situation, dass sie doch mal eintritt...

Ich komme damit nicht klar. Ich fühle mich seit diesen Aussagen nicht mehr sicher, ich warte nur noch auf das Ende der Beziehung und kreiere damit vielleicht eine self-fulfilling prophecy.

Was meint ihr bei Lilli denn dazu? Ja, ihr habt Recht, auf meine Lebenssituation passt der Podcast nicht. Aber gleichzeitig sind das ja Aussagen, die wissenschaftlich fundiert und erforscht sind. Gerade das mit den Hormonen beim Sex, die erst für die Bindung sorgen, und dass die Qualität des Sex und das Gefühlsleben füreinander sich direkt beeinflussen.

Habt ihr einen Tipp, wo ich mir außerhalb des Vulvodynie-Vereins, der auf diese emotionalen Themen nicht wirklich eingeht, da Hilfe holen kann wenn ich mir keine individualisierte Thrapie leisten kann?

Dankeschön!

Unsere Antwort

Ich halte die Aussagen, die du aus dem Podcast zitierst, für sehr kritisch. Natürlich weiß ich nicht, in welchem Kontext sie stehen. Aber so, wie du es schreibst, kann ich das nicht bestätigen.

Viel hilfreicher erscheint uns die Ansicht, dass Beziehungen unglaublich individuell sind. Was Paare zusammenhält ist sehr unterschiedlich. Es ist definitiv nicht nur die Häufigkeit und die Qualität des Sex. Es lassen sich keine allgemeinen Aussagen über die Gefühle füreinander ableiten aus der Qualität des Sexuallebens. Es geschieht nicht zwangsläufig, dass sich Menschen beim Sex verlieben.

Bitte erlaube keine größeren Schlussfolgerungen aus diesen Podcasts, als dass sie dir aufzeigen, wovor du Angst hast. Mit der Erfahrung in der Paar- und Sexualtherapie decken sich die Aussagen von Christian Thiel nicht. Warst du schonmal in einem Wald, der seit langem Naturschutzgebiet ist? Dort gibt es Bäume in den kreativsten Formen, weil sie sich an die Umstände angepasst haben. So blicken wir bei Lilli auf Beziehungen: mit Neugier auf die Kuriositäten der Anpassung und großem Erstaunen darüber, was alles funktionieren kann.

In einer langfristigen Beziehung haben Paare alle möglichen Gefühle zueinander. Von "ich würde dich am liebsten auf den Mond schießen", "ohne dich wäre mein Leben viel besser" über "mit dir ist es eigentlich ganz nett", "toll, dass ich nicht allein bin" bis hin zu "es ist so ein riesiges Geschenk, dass es dich gibt" und "ich möchte mir mein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen". Das ist normal.

Es ist auch normal, dass es in langjährigen Beziehungen Phasen gibt, in denen es Unzufriedenheit mit der Häufigkeit der sexuellen Begegnungen gibt. Entscheidend ist, wie ihr damit umgeht. Davon habe ich noch kein Bild. Welches Verhalten beobachtest du bei deinem Freund? Zieht er sich zurück? Versuche ganz klar zu unterscheiden zwischen Fantasiebildern deiner Angst und seinem tatsächlichen Verhalten.

Was ich bei dir beobachte, ist, dass gerade die Angst und die Hilflosigkeit am Steuer sitzen. Das muss nicht so bleiben.

Ich möchte dich sehr darin bestärken, das Gespräch mit deinem Freund zu suchen und den Erhalt deiner Beziehung in die Hand zu nehmen. Schau auf deine Möglichkeiten und wenn dann wieder die Angst und Hilflosigkeit in das Zentrum deiner Aufmerksamkeit rücken, schau wieder auf deine Möglichkeiten. Wie könntest du einen wertvollen Beitrag dazu leisten, dass ihr gut umgeht mit eurem Sex?

Eine Therapie kannst du dir derzeit nicht leisten. Es gibt viele andere Dinge, die dir helfen können. Was tut dir gut? Wie kannst du dir mehr davon gönnen? Mit wem kannst du reden über das, was dich bewegt? Je besser du für dich da bist, desto besser ist auch deine Beziehung.

Ich habe jetzt ein bisschen was davon mitbekommen, wie dich Empfehlungen von außen verunsichern können. Daher wäre meine Empfehlung, dass du nicht so sehr aussen schaust, was dir weiterhilft. Was fühlt sich für dich persönlich stimmig an? Und was fühlt sich für deinen Partner stimmig an? Ich halte es für eine gute Idee, dass du dich darin stärkst, was du brauchst und was für dich stimmt.

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Frage Nr. 39975 von 02.07.2025

Hallo lilli

Ich bin m 36. Habt ihr Tipps wie man mit unerwiderter liebe umgeht. Sie ist jetzt in eine andere Stadt gezogen. Ich fühl mich jetzt furchtbar. Was kann ich tun, damit mich das jetzt nicht auffrisst? Dieses Wechselbad der Gefühle macht mich krank. Wie kann ich damit abschließen?
Ich weiß auch nicht was ich vom leben will und das mit 36. Ist es da nicht schon zu spät für etwas neues? Ich komm mir schon so alt vor.
Mein selbstwert ist sehr bescheiden. Gibt es noch eine Chance, oder ist der Zug für mich schon abgefahren?

Unsere Antwort

In deine Frage spielen verschiedene Dinge rein. Nicht nur die unerwiderte Liebe, sondern du scheinst dir auch generelle Lebensfragen zu stellen.

Die kurze Antwort wäre, dass der Zug für dich ganz und gar nicht abgefahren ist. Du hast genügend Zeit herauszufinden, wo dein Leben noch hinführen soll.

Du scheinst neben der Beziehungsfrage auch eventuell nach deinem nächsten Weg oder auch nach einer Passion zu suchen. Dafür würde ich dir erstmal raten, deine Gefühle in Bezug auf das Leben und die Liebe wie sie sind anzunehmen. Wenn einen jemand nicht zurückliebt, ist das erstmal hart und dabei darf es auch eine Art Trauerprozess geben. Höre auf dich und was du im Moment brauchst, tu dir etwas Gutes, spreche mit einem Freund/ einer Freundin/ Familie darüber und verarbeite es in Ruhe und mit so viel Zeit wie nötig. Auch kannst du dich dann ab und zu aktiv ablenken. Verabrede dich, mach etwas was dir Spass macht oder fange ein neues Hobby an, das du schon immer probieren wolltest. Es ist auch in Ordnung, dass so ein Verarbeitungsprozess erstmal nicht einfach ist.

In diesem Text gibt es viele gute Tipps, wie man sich nach einer "Trennung" (wie es sich für dich ja sozusagen anfühlt) wieder gut, oder auch bereit für eine neue Beziehung fühlen kann. Du erzählst auch, dass dein Selbstwert eher bescheiden ist. Für eine Beziehung ist dies ein zentraler Punkt, lies gerne hier mehr dazu. Auch dieser Text kann dir dabei helfen, auf eine selbstsichere Art in ein neues Dating Leben einzutreten. Vielleicht interessiert dich allgemein, welche Partnerinnen konkret zu dir passen, da könnte dir dieser Text helfen. Viel Erfolg! 

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Frage Nr. 39962 von 29.06.2025

Guten Tag
Ich bin 41 Jahre alt und Lehrer an einer Schule für Erwachsene Geflüchtete in jungem Alter. Ich bin seit 20 Jahren Single und habe auch kaum sexuelle Erfahrungen. Nun hatte ich im endenden Schuljahr eine Schülerin, die ich umwerfend finde. Natürlich habe ich mich professionell verhalten und mir nichts anmerken lassen. Sie mag mich bestimmt auch, auf normale Nachrichten betreffend der Schule antwortet sie meist mit einem Herzchen und einmal lag ein Brief auf meinem Tisch "danke für alles, wir lieben sie". Die Klasse wusste nicht, wer das geschrieben hat. Mein Kopfkino läuft da natürlich. Aber es ist auch gut möglich, dass sie mir nur sagen möchte, dass sie mich als Lehrer mag. Sie kommt aus der Ukraine und ist aufgeklärt (nicht durch mich).
Die Schülerin wird nächste Woche die Schule beenden und das Abhängigkeitsverhältnis endet offiziell. Sie wird in 4 Monaten 18...
Soll ich es wagen, ihr nach dem Schulabschluss zu schreiben oder ist die Gefahr (Entlassung, Probleme) zu gross?
Auch wenn unsere Interessen vielleicht nicht für eine lange Beziehung übereinstimmen, Zeit mit ihr zu verbringen, würde mich extrem freuen.

Unsere Antwort

Wir raten dir aus berufsethischen Gründen davon ab, deinen Beziehungswünschen nachzugehen. In der Schweiz, wie auch in Deutschland hat Lehrpersonal auch nach der formalen Beendigung der Ausbildung besondere Verantwortung. Der Grund ist das Abhängigkeitsverhältnis aufgrund von Machtunterschieden, das zwischen Lehrpersonal und Studierenden besteht. In der Schweiz sind sexuelle Kontakte in den Standesregeln der Lehrerverbände auch nach dem Abschluss ausdrücklich verboten.

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Frage Nr. 39915 von 19.06.2025

38799

Sind die Sorgen berechtigt?

Ich finde es komisch, weil er einfach Frauen hinterherläuft und total verkrampft danach sucht. Ich mache deshalb auch ungern was mit ihm, weil er immer am Abend in Bars gehen möchte und Frauen ansprechen möchte und mich überreden möchte mitzumachen. Bei mir läuft es auch nicht, aber ich will keine Frauen in Bars oder Clubs kennlernen, ich mag die zwei Orte einfach nicht. Ganz normal im Alltag wäre mir angenehmer.

Wenn wir Abends unterwegs sind, dann sagt er sehr oft der Abend ist erst gut wenn er eine Nummer von einer Frau bekommt oder er Sex mit einer Frau hat, was fast nie der Fall war. Dann ist er deprimiert. Er will immer was machen, aber ich mag Clubs und feiern gehen einfach nicht und komme auch nicht gut bei Frauen an, aber akzeptiere einfach die Situation.

Er möchte auch immer das ich immer auf reisen mitkomme, aber ich weiß das er immer nur Frauen kennenlernen möchte, Erfahrungen mit anderen Menschen machen möchte und in Clubs und Bars gehen möchte. Ich habe ihn deshalb auch gesagt, dass ich deshalb nicht mit ihm verreisen möchte. Ich bin eher introvertiert, bleibe gerne zuhause und möchte keine anderen Menschen kennlernen. Wir sind genau das Gegenteil geworden.

Ich weiß nicht, er verliert sich extrem in Frauen. Eventuell sollte ich meine Vorstellungen auch nicht auf ihn aufsetzen, wie ihr geschrieben habt.

Er will sein Bodycount pro Jahr immer erhöhen. Ihm gibt es Selbstbewusstsein, mit vielen Frauen zu schlafen, sich Männlich zu fühlen. Welcher Mann möchte das auch nicht, dass kann ich schon verstehen. Er erhofft sich einfach viel Sex mit Frauen und viel Spaß. Das hat er mir so gesagt.

Ich habe ihm auch gesagt, dass ich mir auch sorgen mache. Er relativiert das und sagt das er Frauen in anderen Ländern hätte, aber sie weit weg sind...

Es geht eigentlich nur um Sex und eine Beziehung oder F+ wäre für ihn gut, weil er dann nicht viele Frauen ansprechen muss um selten an Sex zu kommen. Dann hätte er eine Freundin und kann immer mit ihr Sex haben, so seine Worte. Also eher eine Beziehung.

Das kann ich auch nachvollziehen, wenn man 1 bis 3 F+ am laufen hat ist das bestimmt cool und hat sein Spaß. Freund von mir macht das auch, er hat 3 Frauen und rotiert dann immer durch wie er Lust hat. Er strahlt immer so, scheint richtig Spaß zu haben. Kann ich mir auch vorstellen, wenn man 3 Attraktive Frauen am Start hat und abwechselnd Sex mit ihnen hat.

Unsere Antwort

Es ist verständlich, dass du dir wegen des Verhaltens deines Freundes Sorgen machst. Und es ist gut, dass du deine Sorgen mit ihm besprichst. Letztendlich ist es aber seine Entscheidung, ob er so weitermachen oder etwas verändern möchte.

Grundsätzlich ist es nicht problematisch, wenn jemand viel Sex haben oder auf Reisen neue Erfahrungen sammeln möchte. Wenn jemand jedoch seinen Selbstwert oder sein Gefühl der Männlichkeit von sexuellen Erfolgen abhängig macht, kann das auf Dauer belastend sein. Für ihn, aber auch für euer Miteinander.

Du hast geschrieben, dass du es selbst lieber ruhiger magst und gerne andere Dinge unternimmst als in Bars oder Clubs zu gehen. Dafür sollte in eurer Freundschaft auch Platz sein. Vielleicht könnt ihr euch darauf einigen, dass ihr andere Dinge miteinander unternehmt und du nicht mit in Bars oder Clubs gehst, wenn dir das nicht gefällt. Du solltest dich nicht verstellen oder Dinge tun müssen, die du eigentlich gar nicht willst.

Wenn du merkst, dass sich die Freundschaft so sehr verändert hat, dass sie nicht mehr die Art von Freundschaft ist, die du dir wünschst, kannst du auch erst einmal auf Abstand gehen und dich mehr auf Freundschaften konzentrieren, in denen du dich wohler fühlst.

Du hast geschrieben, dass du bei Frauen weniger erfolgreich bist und das akzeptiert hast. Würdest du dir wünschen, dass das anders wäre? Dann kann ich dir unsere Texte im Kapitel Tipps fürs Dating und Verführen empfehlen.

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Frage Nr. 39903 von 17.06.2025

wie können frauen die lespisch sind kinder bekommen?

Unsere Antwort

Lesbische Frauen können auf unterschiedliche Weise Kinder bekommen. Manche lassen sich in einer Klinik mit dem Samen eines Spenders befruchten. Andere fragen zum Beispiel einen Freund, ob er ihnen hilft, ein Kind zu bekommen. In dem Fall klärt man vorher gut ab, welche Rolle er im Leben des Kindes spielen wird. Es gibt auch Paare, die gemeinsam mit jemand anderem ein Kind großziehen. Das nennt man Co-Parenting. Und manchmal adoptieren lesbische Paare auch oder nehmen ein Pflegekind auf.

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Frage Nr. 39846 von 31.05.2025

Hallo liebes Lilli-Team

ich bin 16 Jahre alt und männlich.
Ich schreibe euch, weil ich mich momentan ziemlich verzweifelt fühle.

Bald werde ich 17 und hatte bisher noch nie eine Liebesbeziehung. Ich war noch nie verliebt, hatte noch nie meinen ersten Kuss oder auch nur Händchen gehalten – einfach gar nichts in dieser Richtung. Das macht mich unglücklich, denn ich wünsche mir schon seit längerer Zeit eine Freundin. Aber so wie es gerade läuft, wird das nichts, denn ich bin dafür viel zu schüchtern und introvertiert.

Außerhalb meiner Familie habe ich nur wenige Menschen, mit denen ich regelmäßig spreche – alles Jungs. Mit Gleichaltrigen rede ich allgemein nicht viel, oft weiß ich gar nicht, worüber ich sprechen soll. Mit Mädchen fällt es mir noch schwerer als mit Jungen. Bei Mädchen fühle mich oft unbeholfen und verkrampft, obwohl ich das gar nicht sein will. (Bei Jungs eher nicht, weiss bei ihnen einfach oft nicht was sprechen.)

Wenn schon normale Gespräche so schwer sind – wie soll ich dann jemals eine Beziehung führen?

Ich wünsche mir wirklich eine Freundin – nicht in erster Linie wegen Sex, sondern weil ich mir eine liebevolle Beziehung mit einem tollen Mädchen wünsche.
Ich will auch betonen, dass ich mich ganz klar von frauenfeindlichen Incel-Gedanken distanziere. Ich mache niemand anderem die Schuld – ich weiß, dass es an mir liegt. Vielleicht spielt auch mein Aussehen eine Rolle: Ich bin ein wenig übergewichtig und habe etwas Brustansatz, was mir unangenehm ist – aber das ist nicht der Hauptgrund, nur ein Teil davon.

Liebes Lilli-Team, wie kann ich etwas verändern? Wie kann ich offener auf Mädchen zugehen und nicht so verkrampft und komisch wirken? Wie kann ich mich endlich verlieben? Bitte gebt mir konkrete, hilfreiche Tipps – nicht nur den Hinweis, dass "die Richtige schon irgendwann kommt" oder ich nicht drängen müsste.
Ich wünsche mir wirklich bald eine Freundin. Spätestens in einem Jahr hätte ich gerne jemanden an meiner Seite.
Ich fühle mich im Moment sehr hilflos.

Vielen Dank und liebe Grüsse

Unsere Antwort

Mit deinen Gefühlen und Gedanken bist du keinesfalls alleine. Wenn du durch unsere Fragen liest, wirst du sehen, dass es vielen Jugendlichen ähnlich geht wie dir. Auch dass du mit 16, bald 17, noch keine sexuellen Erfahrungen mit anderen gemacht hast, ist absolut im Bereich des "Normalen". 

Du schreibst, du warst noch nie verliebt. Hast du schon mal erlebt, dass du gewisse Menschen lieber magst als andere? Dass es dir wichtig ist, wie es ihnen geht? Dass du dir Gedanken um sie machst? Spürst du schon mal eine sexuelle Anziehung zu jemandem? Eine körperliche Erregung, wenn du diesem Menschen nahe bist, oder an diesen Menschen denkst? 

Du scheinst unsicher zu sein, was dich und dein Aussehen betrifft. Um dich darin zu stärken, müsste ich mehr wissen. Oder du beantwortest die Fragen für dich, vielleicht hilft dir das ja auch schon weiter. Hast du Hobbies? Was machst du in deiner Freizeit?

Dein Freizeitverhalten ist eine Möglichkeit, Leute kennenzulernen, Gespräche zu üben und Selbstsicherheit zu entwickeln - zumindest auf dem Gebiet deiner Hobbies. Bewegst du dich gerne? Gibt es eine Sportart, die dich interessiert? Wäre es denkbar, dass du einem Verein, oder einem Club beitrittst?

Dort treffen sich Gleichgesinnte und man hat auch automatisch ein Thema. Zudem: Wenn du eine sportliche Betätigung machst, hilft das meistens auch dabei, ein gutes Körpergefühl zu entwickeln. Sprich: Dich wohl zu fühlen im eigenen Körper.

Körperpflege ist ausserdem gutes Körperwahrnehmungstraining. Wenn du das angenehme Berieseln mit dem Duschstrahl geniesst, wenn du dich genüsslich mit Duschgel einseifst und mit Körperlotion einschmierst, fühlt sich angenehm an. Einen Körper, der sich gut anfühlt, magst du auch mehr. Ein Mann, der sich in seiner Haut wohlfühlt, hat eine attraktivere Ausstrahlung. Vergiss dabei dein Geschlecht nicht: Du kannst auch deinen Penis sanft massieren und ihn einfach mal Berührungen geniessen lassen. Ein Penis ist schliesslich nicht nur ein Mittel zum Zweck. Nimm dir auch Zeit dafür, deinen Körper zu berühren. Zum Beispiel kannst du noch mehr Stellen deines Körpers berühren, wenn du Selbstbefriedigung machst.

Bevor du dir Gedanken machst, was du mit einem Mädchen sprechen könntest, finde ich es wichtig, dass du dich selber toll findest. Nur schon aus deinen Zeilen erkenne ich tolle Charakterzüge von dir: Nämlich, dass du dir sehr reflektiert Gedanken machst. Das zeigt mir die Stelle, wo du dich klar von Incels distanzierst. Vielleicht kannst du mal eine Liste erstellen mit positiven Eigenschaften und Charakterzügen von dir? Dabei können dir auch Freunde, Familienmitglieder oder Lehrpersonen helfen: Die kennen dich ja gut und können sicher etwas Positives beisteuern. 

Und schliesslich noch ein Tipp für die Gespräche. Wenn du nicht weisst, was du mit anderen sprechen könntest: Stelle Fragen. Wenn deine Gesprächspartner*innen erleben, dass du an ihnen interessiert bist, werden sie gerne mit dir reden. Man muss nicht immer etwas zu erzählen wissen, es reichen auch gute Fragen - um die anderen sprechen zu lassen. Falls dir keine Fragen in den Sinn kommen: Es gibt ganz viele Inputs im Internet, wenn du nach "gute Fragen zum Kennenlernen" googlest. Oder frag ChatGPT nach guten Fragen, um Leute besser kennenzulernen. Wir haben auch Tipps dazu, wie man jemanden anspricht. Zum Thema "Selbstsicherheit" haben wir auch einen Artikel: Wie man sich interessant, attraktiv, sexy & liebenswert macht. Vielleicht findest du in diesen Artikeln noch ein paar Tipps oder Ideen.

Wenn du bei mir in der Praxis wärst, würde ich mit dir anschauen, wie du eigentlich durchs Leben gehst. Denn deine Haltung und dein Gang transportieren stark, wie du auf andere wirkst. Ich möchte dich dazu anregen, damit zu spielen, indem du vor dem Spiegel gehst und verschiedene Haltungen ausprobierst. Wie würde ein Mann gehen, der weiss, dass er Frauen gefällt? Was machst du anders? Wie fühlt es sich für dich an, es so zu machen als ob du den Frauen gefallen würdest?

Falls du das Gefühl hast, du brauchst professionelle Hilfe, um an deinem Selbstwert zu arbeiten, könntest du dich bei einer Jugendberatungsstelle melden. In der Schweiz gibt es in jedem Kanton entsprechende Stellen mit gratis Angeboten. Im Folgenden findest du eine Übersicht über Beratungsangebote für Jugendliche. Alternativ kannst du auch einfach "Jugendberatungsstelle" + deinen Wohnort bei Google eingeben.

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Frage Nr. 39803 von 22.05.2025

Hallo Lilli, ich bitte im Voraus diese Nachricht ganz zu kürzen.
[...]

Unsere Antwort

Ich möchte dir gleich zu Beginn sagen: Du hast nichts "Schlimmes" gemacht. Was du beschreibst, ist sehr menschlich, und du bist ganz sicher nicht die Einzige, die eine solche oder ähnliche Situation erlebt hat. Viele Menschen machen in ihrem Leben ähnliche Erfahrungen. Und du hast dich gut verhalten. Du hast erkannt, dass dir dieser Kontakt nicht guttut, und du hast entsprechend gehandelt, indem du dich von dem Kontakt abgegrenzt hast.

Das Grübeln und das schlechte Gewissen, die jetzt hochkommen, sind Teil deines Lernprozesses. Sie zeigen nicht, dass du falsch gehandelt hast, sondern dass du dich weiterentwickelst und Verantwortung für dich und dein Handeln übernimmst. Es ist ganz normal, dass man manchmal etwas Zeit braucht, um eine Situation zu verstehen und richtig einzuschätzen. Verurteile dich nicht dafür. Natürlich ist es leicht, im Nachhinein zu sagen: "Das hätte ich doch schon vorher wissen müssen". Aber wenn du deine Zeit gebraucht hast, um die Situation richtig einzuordnen und zu entscheiden, wie du reagieren möchtest, dann hatte das seine Gründe. Vielleicht war die Situation nicht so eindeutig, wie sie dir im Nachhinein erscheint.

Wichtig ist, dass du jetzt weisst, was für dich in Ordnung ist und was nicht. Und dass du dich entsprechend verhältst. Deswegen ja, du kannst die Situation beruhigt abhaken. 

Du fragst ausserdem, ob es reicht, was du deinem Freund gesagt hast. Hast du denn das Gefühl, ihm noch etwas sagen zu wollen? Oder ist es für dich gut so, wie ihr darüber gesprochen habt? Wenn ja, dann reicht das auch. 

Wir haben die Frage auf deinen Wunsch hin gekürzt.

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Frage Nr. 39802 von 22.05.2025

Hallo Lilli, ich bitte im Voraus diese Nachricht ganz zu kürzen.
[...]

Unsere Antwort

Wir möchten dich gerne bei deinem Anliegen unterstützen.

Leider können wir deine Frage nicht beantworten, wenn wir die Frage komplett kürzen. Denn wir müssten in unserer Antwort Bezug nehmen, auf das, was du schreibst. Somit wird es dann doch veröffentlicht.

Bitte gib uns genau an, welchen Teil deiner Frage wir veröffentlichen können und welchen nicht. Du kannst zum Beispiel den zu kürzenden Teil in Klammern setzen.

Wenn du uns bis Sonntagnacht nochmal schreibst, können wir deine Frage noch bis spätestens Donnerstag 12 Uhr beantworten.

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Frage Nr. 39789 von 19.05.2025

Liebes Lilli-Team

Ich bin 35 Jahre alt und seit etwa 1.5 Jahren Single. Mit meinem letzten Freund war ich zwei Jahre zusammen, bevor er sich von mir getrennt hat. Das Single-Dasein an sich wäre ganz ok, ich unternehme viel mit Freundinnen und Familie. Allerdings wünsche ich mir Kinder und mir rennt langsam die Zeit davon. Zwischenzeitlich habe ich einige Männer gedatet, woraus sich aber keine feste Beziehung ergeben hat. In einen Mann war ich sehr verknallt, aber er wollte nichts Festes und hat sich auch immer eher unverbindlich verhalten, worauf ich es beendet habe. Bis heute denke ich noch regelmässig an ihn, auch wenn es vielleicht gar nicht so gepasst hätte…

Nun hatte ich beim Online-Dating zwei Männer kennengelernt und fand (blöderweise) beide sympathisch. Ich habe mich dann auch eine Weile mit beiden getroffen, was ich – obwohl wir keine Exklusivität vereinbart hatten – für mich etwas schwierig fand. Mit einem Mann kam es zu keiner körperlichen Annäherung, beim anderen Mann kam es nach dem dritten Date zum Kuss und in späteren Dates auch zu Petting. Nach diesem Date hat mich dieser Mann gefragt, ob wir uns nur noch exklusiv treffen wollen. Ich war im ersten Moment überfordert, weil ich ja den anderen Mann noch getroffen habe und irgendwie auch noch nicht wirklich innerlich bereit war mich zu entscheiden. Ich habe nach längerer Stille zugesagt, dass das für mich in Ordnung sei, ich mir aber über meine Gefühle nicht im Klaren sei. Ich erklärte ihm, dass ich ihn mögen würde und ich das Gefühl hätte, dass wir sehr gut zusammenpassen, aber gleichzeitig nicht so richtig verliebt sei. Er hingegen sagte mir, dass er im Gegensatz zu mir in mich verliebt sei, etwas war er zum ersten Mal in seinem Leben so erlebt hat.

Etwa zur gleichen Zeit kam auch mein Ex-Freund auf mich zu und wollte mich zurück, nachdem er gemerkt hat, dass er wohl während unserer Beziehung ein Burn-Out hatte und darum auch sehr energielos war (was ein wichtiger Grund für unsere Trennung war). Darüber habe ich länger nachgedacht, denn mein Ex-Freund ist ein guter Mensch und er hat auch viele positive Eigenschaften. Aber ich habe die Beziehung in den letzten 1.5 Jahren verarbeitet und mich gefühlsmässig abgegrenzt und seine Lebenssituation nicht ganz stabil (zurzeit keinen Job, lebt seit der Trennung bei seiner Schwester), daher habe ich dies abgelehnt. Aber es hat definitiv nochmals zu meinem Gefühlschaos beigetragen und teilweise hatte ich das Gefühl, dass ich überhaupt nicht mehr weiss, wo ich stehe.

Nun date ich weiter diesen Mann, wir sehen uns regelmässig und verhalten uns in vielen Aspekten wie ein Paar. Bislang hat er zweimal bei mir übernachtet, Sex hatten wir inzwischen schon öfters. Bei einem Treffen fühle ich mich verliebt und denke, doch, dass passt, ich kann mir eine gemeinsame Zukunft vorstellen und wir überlegen auch schon an einem Wochenende zusammen rum. Bei einem anderen Treffen wäre es mir am liebsten er würde wieder gehen und ich fühle mich eingeengt – obwohl ich ihn objektiv nicht für irgendetwas kritisieren kann. Und ich denke mir, hey das müsste die «Honeymoon-Phase» sein, ich sollte doch Zeit mit ihm verbringen wollen. Auch als ich nun in den Ferien war, habe ich ihn kaum vermisst.

Er ist ein guter Typ, unsere Werte stimmen in grossen Teilen überein und wir mögen ähnliche Aktivitäten. Er sieht gut aus (vielleicht nicht 100 % mein Typ, aber gut). Wir wohnen in der Nähe und objektiv gibt es wenig, dass mich stört. Er ist klar daran interessiert die Beziehung weiter zu vertiefen, was ich aber etwas abblocke. Ich verhalte mich ambivalent und fühle mich richtig schlecht dabei. Ich würde selber nicht gerne so behandelt werde, weil ich ihm gemischte Signal sende. Mein Problem ist aber, dass ich mich wirklich ambivalent fühle. Manchmal fühlt es sich sehr gut an, dann plötzlich fühle mich wieder unwohl, ohne einen Grund dafür benennen zu können. Ich hatte bislang drei längere Beziehungen (zwischen 2 und 6 Jahren). Die Beziehungen waren alle ziemlich gesund, am Schluss waren es immer relativ einvernehmliche, gütliche Trennungen (bei den letzten beiden u.a. aufgrund ziemlich unterschiedlicher Aktivitätsbedürfnisse). Ich hatte bei diesen Beziehungsanfängen nie das Bedürfnis mich zurückzuhalten, ich habe mich gefreut, wenn es verbindlicher wurde und ich z.B. den Eltern vorgestellt werden sollte.

Ich weiss nicht, warum es diesmal so anders ist. Ob ich einfach nicht genug verliebt bin, obwohl es objektiv zu passen scheint (und ich auch wirklich immer wieder Dates mit ihm habe, wo ich mich verliebt fühle). Insgesamt habe ich aber weniger Lust auf Körperkontakt, als in anderen Beziehungen. Grundsätzlich merke ich, dass er schneller vorangehen möchte als ich. Und ich finde sein Tempo objektiv gesehen nicht unangemessen (ich find es grundsätzlich völlig ok, nach drei Monaten Dating auch ein Pyjama bei der anderen Person zu lassen), aber mich setzt es – je nach Tagesform – unter Druck. Ich will ihm nicht wehtun, habe aber trotzdem das Gefühl, dass ich ihn mit meinem widersprüchlichen Verhalten verletze.

Habt ihr mir einen Rat, wie ich etwas Ordnung bringe in mein Gefühlschaos? Wie soll ich damit umgehen? Denkt ihr, dass es überhaupt eine Chance gibt, dass sich hier stabile Gefühle entwickeln oder sollte ich das Ganze besser beenden? Ich weiss nicht, was das Gefühlschaos bringt: Setze ich mich unter Druck, weil es nun schon drei Mal mit meinen Beziehungen nicht geklappt hat und ich jetzt nochmals Angst habe, dass es (wieder) der Falsche ist oder setze ich mich unter Druck, dass ich unbedingt eine Familie gründen möchte und mir deshalb an einigen Tagen die Gefühle «schönrede». Ich wäre dankbar um ein paar Inputs!

Entschuldigt, dass der Text so lange geworden ist.

Unsere Antwort

Ich verstehe, dass sich das sehr verwirrend für dich anfühlt. Grundsätzlich rate ich dir, vorsichtig zu sein mit den Erwartungen, wie ein Beziehungsanfang sich anfühlen "soll" oder "muss". Da schwirren viele Ideen herum in unserer Gesellschaft, die nicht immer hilfreich sind. Auch zum Beispiel die Vorstellung einer Honeymoon-Phase, bei der man ununterbrochen mit der anderen Person zusammen sein will. Das muss nicht so sein. Nicht alle Menschen oder Paare haben das so erlebt und führen dennoch sehr innige und liebevolle Beziehungen. Gleichzeitig heißt eine sehr intensive Honeymoon-Phase bei weitem nicht, dass eine gute und stabile Beziehung dabei herauskommt. Auch wie sich Verliebt-Sein anfühlt, kann durchaus unterschiedlich sein, je nach Person und Lebenslage.

Ich denke, du hast schon recht, dass du dich unter Druck setzt. Es könnte übrigens auch sein, dass du deine guten Gefühle für diesen Mann hinterfragst, weil du eine Familie möchtest und deine Ansprüche an einen Partner diesbezüglich vielleicht besonders hoch sind. Genauso sind deine Theorien denkbar. Egal, was davon stimmt, würde ich dir empfehlen, dir Zeit zu geben und den Druck rauszunehmen. Ihr datet erst seit 3 Monaten. Das ist noch nicht sehr lang. Je mehr du mit diesem Mann erlebst, umso mehr können sich deine Gefühle formen und klären. Sei achtsam für deine Gefühle, aber leg auch nicht alles auf die Goldwaage. Auch das gelingt leichter, wenn du mehr Erfahrungen mit ihm hast und damit einen größeren Kontext, in den du die Gefühle einordnen kannst. Denk auch daran: Du hattest schon drei gute Beziehungen. Du hast also offensichtlich die Fähigkeit, gute Partner zu erkennen. Vertrau darauf. 

Idealerweise solltest du auch mit dem Mann darüber sprechen. Du sagst, du möchtest ihn nicht verletzen. Das wird dir am besten gelingen, wenn du offen bist mit ihm. Du kannst ihm ruhig sagen, dass du noch nicht recht weißt, wo es mit euch hingeht, du aber neugierig bist, es herauszufinden. Wie gesagt, es ist völlig in Ordnung, das nach 3 Monaten noch nicht zu wissen. Sprich mit ihm, wenn du dich unter Druck gesetzt fühlst. Oft kann man in guten gemeinsamen Gesprächen am besten herausfinden, was da eigentlich gerade in einem selbst los ist.

Übrigens könnte eine weitere Art, Druck rauszunehmen, darin bestehen, dass du dich konkret mit alternativer Familienplanung beschäftigst. Also dir wirklich mal die Zeit nimmst, darüber nachzudenken, ob und wie du Kinder haben könntest, ohne eine klassische romantische Beziehung mit dem Vater zu haben. Mittlerweile gibt es da ja einige Möglichkeiten, wie etwa Regenbogenfamilien, oder eine Samenspende. Vielleicht kommen auch Pflege- oder Adoptivkinder für dich infrage, dann wäre der Zeitrahmen weniger eng.

Letztendlich kannst natürlich nur du wissen, was richtig ist. Ich kann ja nicht in deinen Kopf oder dein Herz gucken. Ich möchte nur dafür plädieren, etwas nicht voreilig zu beenden, nur weil es eventuell nicht die Stereotypen von Romantik erfüllt, die wir oft in unseren Köpfen haben. Hör lieber auf dich und auf das, was für dich ganz individuell passt.

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Frage Nr. 39779 von 17.05.2025

Hallo bin M 28,

wenn ich nicht mit mir selber klar kommen, unzufrieden mit meinem Körper bin, ich mich selbst vernachlässigt habe, keine Ziele habe, unsicher mit mir selber bin... Macht es dann überhaupt Sinn zu daten? Ich glaube nicht, weil ich dann nur Sex und Aufmerksamkeit von Frauen viel um meine Unzufriedenheit zu stopfen? Aber das würde meine Probleme nicht lösen und ich mache mich dann Frauen abhängig was ungesund ist und sogar meine Situation schlechter macht?

Corona war echt schwer für mich und habe dadurch leider viele Negative Gewohnheiten entwickelt und bin in ein Loch gefallen.

Sollte ich dann lieber auf mich schauen und mit mir selber klarkommen und dann erst daten, wenn ich mich wohler mit mir fühle und stolz auf mich bin und damit auch meine Ausstrahlung besser ist? Ich habe nicht so viel zu bieten und unternehme auch nichts, weshalb ich nicht interessant bin und nichts über mich erzählen kann.

Wie erreiche ich meine Ziele? Wenn ich anfange Ziele zu setzen, dann nehme ich mir zu viel vor und setze dann nichts um. Das heißt ich muss mir 1 Ziel vornehmen, doch mein Ego sagst ich mache zu wenig. Wie kann ich das umsetzen? Hättet ihr ein Beispiel dazu?

Ich denke sowas wie Selbstmitgefühl würde helfen, nicht zu hart zu mir selbst zu sein. Ich habe mir ein Buch Selbstmitgefühl von Kristen Neff gekauft und habe es für hilfreich empfunden und dadurch hatte ich auch mehr Motivation meine Ziele zu erreichen und konnte dadurch auch mehr umsetzen.

Ich kann auch nicht mit meinen Gefühlen umgehen.... Ich habe mal ChatGPT gefragt und die KI meinte ich sollte 1. Atmen und mich beruhigen, 2. Das Gefühl benenen und 3. zu mir sagen es ist Ordnung das ich das fühle und dann 4. etwas gutes für mich tue. Das hat mir gut geholfen. Dann hält man seine Gefühle aus ohne sie zu betäuben. Aber was wenn man zufällig etwas einen triggert oder zufällig ein negativer in den Gedanken kommt, weshalb ich mich schlecht fühle, was mal passieren kann ohne Grund? Das selbe spiele nochmal?

Das war bestimmt erschlagend, doch hoffe ihr könnt mir helfen. Ich habe das Potenzial und brauch eine kleine Starthilfe, von euch, damit ich mein Leben auf die Reihe bekomme.

Ich hoffe, eure Seite gibt es noch eine weile :-)

+++

Ergänzung zu der Frage 39779.

Sollte ich mich zuerst selbst finden? Bei mir selbst anklang finden?
Mich selbst attraktiv finden lernen. Es gibt auch die Selbstfindungsphase. Ich glaube das passiert erst jetzt bei mir. Wenn ich das habe, also mich selbst so mag wie ich bin, brauche ich mich nicht für andere verstellen und stehe selber zu mir und respektiere mich selber und kämpfe nicht mit mir selber? Ich selbst in die wichtigste Person im Leben und sollte nicht erwarten das Sex oder Aufmerksamkeit von Frauen meine Probleme lösen wird?

Ich hoffe ich habe euch nicht mit meinen Fragen erschlagen :-)

+++

Noch eine Ergänzung 39779

Warum sollte ich es überhaupt mit Frauen versuchen, wenn ich nie Erfolg dabei hatte? Ich hatte schon wieder die selbe Situation. Ich laufe hinter einen Typen der extrem gut aussieht, tätowiert breit gebaut und guten Style von weitem sieht man wie die Frau in anschaut und anlächelt und bei mir schaut sie nur auf den Boden. Ich habe nie Erfahrung gemacht das Frauen mich überhaupt wollen. Andere Männer sind immer besser als ich für Frauen gewesen.

Was bringt es dann überhaupt weiter zu machen wenn ich beim Ansprechen oder Anschreiben die Frau nie Interesse an mir hat? Warum sollte ich da weiterkämpfen für etwas was ich nicht haben oder erreichen kann? Bei anderen klappt das direkt oder ohne das sie was machen müssen. Da kommen die Frauen sogar auf einen zu. Solche Erfahrungen habe ich nie gemacht, ich bin komplett unsichtbar für Frauen. Das schon mein ganzes Leben lang. Ich weiß nicht was ich machen soll. Eventuell wie ich vorher schon geschrieben habe, einfach mit mir selber klar kommen und mich mit meinen Freunden umgeben. Darauf habe ich Einfluss und bei Frauen irgendwie nicht egal wie man sich verhält oder wenn man anders anspricht oder anschreibt. Das Ergebnis ist immer ein Korb, geghosted werden oder sonst was. Ist doch normal das man sich dann mit anderen Männer vergleicht? Ich muss irgendwie wie die anderen Männer werden, damit ich attraktiv für Frauen bin. Ich muss wie der andere Typ Mann mich tätowieren und breit werden und gut gestyled. Das kommt immer gut an. Dann wird es bestimmt besser und ich komme dann endlich auch mal an das unerreichbar Sex ran. Was schwieriges im Leben kann man nicht erreichen als Sex, also für mich.

Unsere Antwort

Zuerst einmal möchte ich dir einen Satz bestätigen, den du ganz am Schluss der ersten Frage geschrieben hast: Du hast das Potenzial. Das sehe ich genauso! Und ich finde, du kannst stolz auf die Fortschritte sein, die du bereits gemacht hast. Du setzt dich reflektiert mit den Dingen auseinander, mit denen du unzufrieden bist. Und du hast bereits gute Schritte unternommen, um etwas zu verändern.

Was das Dating angeht, kannst du auch dann daten, wenn du nicht ganz mit dir selbst zufrieden bist. Es stimmt allerdings, dass Dating keine Lösung für deine Unzufriedenheit ist. Wenn du lernst, dich selbst zu mögen und dich mit dir selbst wohlzufühlen, wirst du dich auch beim Dating wohler fühlen. Denn wenn du erkannt hast, dass du liebenswert bist, ohne dich verstellen zu müssen, dann sehen das auch die anderen. Und das wirkt sich positiv auf deine Ausstrahlung aus.

Du schreibst, dass du nicht viel zu bieten hast und langweilig bist. Das glaube ich dir nicht. Ich vermute, dass du einfach noch nicht erkannt hast, was dich ausmacht. Was sind deine Interessen? Was macht dir Spass? Was machst du in deiner Freizeit? Worüber würdest du gerne mehr lernen? Worauf bist du stolz? Was schätzen andere an dir? Was mögen deine Familie oder Freund*innen an dir? Um dich selbst besser kennenzulernen, empfehle ich dir die Tipps in unserem Text Wie finde ich heraus, wer ich bin und was ich will?.

Du fragst dich, wie du deine Ziele besser erreichen kannst. Welche Ziele hast du? Es hilft, wenn du dir ein Ziel setzt, das du selbst erreichen willst. Und nicht eines, das du dir setzt, weil du denkst, dass es von dir erwartet wird. Nehmen wir als Beispiel das Ziel, eine Sprache zu lernen. Warum möchtest du diese Sprache lernen? Weil du reisen und dich verständigen können möchtest? Weil du die Sprache interessant findest? Oder willst du andere beeindrucken? Oder hast du das Gefühl, dass man mehrere Fremdsprachen können muss? Du kannst dich leichter für ein Ziel motivieren, das du für dich selbst erreichen möchtest und nicht für andere.

Wenn es dann an die Umsetzung geht, kann das natürlich erst einmal überfordernd sein. Vielleicht hast du dir Grammatikbücher gekauft, eine App heruntergeladen und dir vorgenommen, jeden Tag eine Stunde lang zu üben. Und vielleicht merkst du nach kurzer Zeit, dass dir das zu viel wird. Du bist enttäuscht, dass du es nicht schaffst, die Sprache zu lernen. Dann finde den Weg, der am besten zu dir passt, um dein Ziel zu erreichen. Vielleicht sind das kleinere Schritte: zehn Minuten am Tag oder zweimal die Woche zu lernen. Vielleicht hilft es dir auch, dich bei einem Sprachkurs anzumelden oder mit einer anderen Person zusammen zu lernen, weil du dich so besser motivieren kannst. Wichtig ist, dass du trotzdem Spass auf dem Weg zum Ziel hast und dich nicht einfach durchquälst. Lass dich nicht entmutigen, wenn es mal nicht so läuft, wie du es geplant oder erwartet hattest. Erkenne stattdessen deine Erfolge an, ganz egal, wie klein oder gross sie sind. Und vielleicht möchtest du das Ziel auch ganz konkret formulieren. Anstatt zu sagen "Ich möchte Französisch können", könntest du sagen: "Im August fahre ich für eine Woche nach Frankreich und bis dahin möchte ich mich einigermassen mit den Menschen dort verständigen können."

Und ganz sicher hilft dir dabei auch Selbstmitgefühl. Denn wenn du immer sehr hart mit dir bist, kann das natürlich dazu führen, dass du ein Ziel auch schneller wieder aufgibst. Im Gegenteil hast du ja sogar schon mithilfe des Buchs gemerkt, wie sehr dir das Üben von Selbstmitgefühl geholfen hat. Du kannst auch mal genauer hinschauen, wo es eigentlich herkommt, dass du so hart mit dir bist. Mit diesem Text kannst du dem auf den Grund gehen. Übrigens gehört zum Selbstmitgefühl auch, dich nicht dafür zu verurteilen, dass die Coronazeit dich sehr herausgefordert hat. Das ist total verständlich. Und natürlich kann es sein, dass du dadurch ein paar Gewohnheiten entwickelt hast, die du jetzt wieder verändern möchtest. Du bist auf einem guten Weg dahin.

ChatGPT hat dir gute Vorschläge gemacht, wie du mit deinen Gefühlen umgehen kannst. Wir haben die folgenden Texte geschrieben, mit denen du dieses Thema noch vertiefen kannst:

Zum Schluss fragst du, warum du es überhaupt mit Frauen versuchen solltest, wenn du damit bisher keinen Erfolg hattest. Ich kann gut verstehen, wie frustrierend das sein kann. Dating ist ähnlich wie Fussballspielen. Selbst Weltklassespieler treffen das Tor im Verlauf eines Spieles nur ausgesprochen selten. Trotzdem geben sie nicht auf. Beim Daten hilft es, wenn du das auch so siehst: Körbe sind normal. Und wenn's dann mal klappt, ist das, als hättest du ein Tor geschossen. Lies dazu doch mal diesen Text. Du musst dich nicht tätowieren lassen oder wie andere Männer werden, um beim Dating erfolgreicher zu werden. Schau dir auch mal die Texte im Kapitel Tipps fürs Dating und Verführen an. Dort findest du viele Tipps, die dir beim Dating helfen können.

Diese Antwort gilt auch für die Fragen 39780 und 39782.

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Frage Nr. 39775 von 16.05.2025

Hallo Lilli,

ich wende mich mit der Bitte um einen Rat an euch. Ich leide an Vulvodynie und Geschlechtsverkehr ist nicht regelmäßig, und teilweise auch nur mit Einschränkungen möglich. Anfangs praktizierten mein Partner und ich noch "alternativen Sex", aber ich habe den Eindruck, sein Interesse danach ist fast ganz erloschen. Es scheint ihm nicht zu geben, was er braucht. Selbst wenn der aufnehmende GV klappt, scheint er nicht auf seine Kosten zu kommen.

Ich höre gerne die Podcasts des Paartherapeuten Christian Thiel und dieser ist der Meinung, wenn der Sex aufhöhrt oder schlechter als 5 auf einer Skala von 1-10 ist, dann ist die Beziehung eigentlich zum Scheitern verurteilt. Keine Nähe, keine Anziehung etc. Aber was kann ich tun? Seine Tipps kann ich nicht umsetzen, da es ja an der Vulvodynie liegt. Ich bin seit Jahren in Behandlung, und es ist nicht abzusehen, dass es schnell besser wird. Es wird nur ganz langsam besser.

Ich habe große Angst um meine Beziehung, wenn der Sex als wichtige Säule einer Beziehung nicht fungieren kann. Was ist dazu eure Meinung?

Außerdem sagt Christian Thiel, dass eine offene Beziehung so gut wie nie funktioniert. Denn bei regelmäßigem, gutem, also intimem Sex verlieben sich die Leute. Ich bin offen dafür, dass mein Freund zu einer Prostituierten ginge, oder wir gemeinsam in den Swinger-Club gehen. Ich wäre auch offen dafür, auf entsprechenden Plattformen ein anderes Pärchen für gemeinsamen Sex daheim zu finden. Aber ich möchte eigentlich nicht, dass er eine Affäre hat. Ich glaube, das liegt daran:

Bei funktionierenden offenen Beziehungen wird die offene Beziehungsform nicht gewählt, weil etwas "fehlt". Es ist alles ok in der Beziehung, aber es besteht Neugierde, Abenteuerlust oder Lust auf mal was Anderes. Hier liegt die Betonung: Was Anderes, gleich Gutes. Nicht etwas Besseres. In meinem Fall würde die Beziehungsform gewählt, weil etwas fehlt, weil die andere Frau etwas Besseres ist. Ich glaube nicht, dass das die Beziehung überleben würde. Aber ständigen Mangel überlebt sie auch nicht, und bis jetzt hat mein Freund kein Interesse an meinen Vorschlägen wie Swinger Club, etc. gezeigt. Wenn dann an einer anderen vertrauten Frau...

Obwohl unsere Beziehung sonst gut läuft, ist das ein Thema, über das kaum Kommunikation stattfindet, weil es so schwierig und aussichtslos scheint. Was kann ich tun, um mich aus der Zwickmühle zu befreien? Für eine Sexualtherapie fehlt mir das Geld.

Auch wird die Vulvodynie eher wieder schlechter, weil ich so wütend auf sie geworden bin, dass ich mir mit meinen Dilatoren und Therapien nicht mehr liebevoll hinwenden kann. Auch der Sex, der noch möglich war, wird schlechter, weil ich mich so unter Druck setze zu funktionieren. Da erkenne ich mich manchmal in Fragen von Männern mit Erektionsschwierigkeiten wieder, die sich genaue die gleichen Sorgen machen....

Vielen Dank!

Unsere Antwort

Du hast schon richtig erkannt, dass du dir sehr viel Druck machst.

Krankheiten können eine Herausforderung für eine Liebesbeziehung sein. Liebesbeziehungen können allerdings auch helfen, einen guten Umgang mit Krankheiten und schwierigen Umständen zu finden. Ich habe den Eindruck, dass du auf deine Beziehung gerade hauptsächlich mit der ersten "Brille" schaust. Doch du bist eine wertvolle Beziehungspartnerin auch mit Vulvodynie.

Du hast dir Podcasts angehört, die auf deine Lebenssituation nicht so recht passen. Du fühlst dich verunsichert statt gestärkt. Deshalb würde ich dir empfehlen, leg die Infos von dort mal zur Seite. Sie sind für dich nicht passend.

Weiß dein Partner, dass du dir so grosse Sorgen machst? Könntest du ihm davon erzählen, damit er eine Chance hat, dir Erleichterung zu verschaffen?

Du darfst Grenzen haben. Deine Krankheit sollte nicht dafür herhalten, dass du deine eigenen Grenzen missachtest. Denn das ist auch ganz wichtig für eure gute und stabile Beziehung, dass du dich gut und aufgehoben fühlst. Du musst nichts zulassen, was sich für dich nicht gut anfühlt. Es ist in Ordnung, das deinem Partner zuzumuten.

Um bei der Vulvodynie weiterzukommen, empfehle ich dir unseren Text dazu sowie die Website vulvodynie.ch. Dort kannst du die Geschichten von anderen Betroffenen erfahren und es gibt Empfehlungen für Podcasts zum Umgang mit Vulvodynie.

Es klingt für mich so, als würdest du rund um die Vulvodynie alles allein schultern. Ich fühle darüber großes Mitgefühl für dich. Du bist sehr engagiert im Bewältigen deiner Vulvodynie und gibst dir sehr große Mühe, deinen Partner trotzdem sexuell zufrieden zu stellen. Dir hier Druck rauszunehmen und mit größerem Mitgefühl nach dir zu schauen, halte ich für sehr wichtig.

Kannst du sehen, wie viel du bereits investierst? Ich wünsche dir, dass du Stolz darauf entwickelst, wie du trotz widriger Umstände dranbleibst. Und dass du dir die Frage stellst, was dein Partner dazu beitragen kann, dass es insgesamt leichter wird.

Du sagst, für eine Sexualtherapie fehlt dir das Geld. Was würdest du dort erreichen wollen?

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Frage Nr. 39767 von 14.05.2025

Hallo Lilli,

ich würde gerne dem Fragesteller von 39731 was aus weiblicher Perspektive antworten. Sowohl ich als auch viele meiner Freundinnen sind mit Männern zusammen, die entweder körperlich kleiner sind, Bauchansatz haben, Glatze bekommen, weniger verdienen und sogar einen geringeren Bildungsabschluss haben... weil wir Frauen sind, die für uns selbst sorgen können, unser eigenes Geld verdienen und niemanden brauchen, der uns versorgt. Im Gegenteil, Versorgung heißt ja auch Abhängigkeit. Was gefällt uns an unseren Männern? Wir haben geteilte Interessen, sie sind selbstbewusst (ja das geht auch klein und mit Bauch!), können sich elegant bewegen, haben eine tolle Persönlichkeit und Humor und können auch zu ihren Gefühlen stehen...
Wir sind doch keine Tiere, wo es nur ums versorgt werden geht etc. Wir haben ein Großhirn. Dann müsste ja Männer auch nur Frauen mit gebärfreudigen Becken, mit glänzenden Haaren (=Gesundheit) und blutjung bevorzugen... Evolution undso, gell? Männer könne sich evolutionär gesehen so besser fortpflanzen. (Achtung, Sarkasmus). Ich glaube, du und deine Kumpels fanden bestimmt schon schmale Frauen mit kleinen Busen und anderen "evolutionären Nachteilen" gut und sexy, oder? Vielleicht weil sie ein ansteckendes Lachen hatten, oder schöne Augen.... und schon war das Echsenhirn aus und das Großhirn an....

p.s. und was extrem unsexy ist, wenn Männer so denken, wie in deinen Videos. Die meisten Frauen, die ich kenne, würden da beim ersten Date aufstehen und das Lokal wieder verlassen...

Unsere Antwort

Vielen Dank für deinen interessanten Beitrag. Vielleicht sieht der Fragesteller ihn auch. 

Du hast gut zusammengefasst, dass es bei der Attraktivität eines Mannes nicht nur auf das Aussehen ankommt, oder darauf, wie gut ein Mann für eine Frau sorgen kann. Wir haben darüber den Text Wie mach ich mich interessant, attraktiv, sexy und liebenswert? geschrieben. Vielleicht interessiert er dich und alle Mitlesenden auch. 

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Frage Nr. 39766 von 14.05.2025

Ich bin 18 Jahre alt, weiblich und in einer Beziehung – eigentlich glücklich. Wäre da nicht dieser eine Typ, der mich ziemlich durcheinanderbringt...

Wir haben uns vor etwa vier Jahren kennengelernt. Damals lief kurzzeitig etwas zwischen uns, aber es blieb oberflächlich. Er hatte danach ein Jahr später eine Beziehung und hat sich dennoch immer wieder oberflächlich bei mir gemeldet. Er meldete sich immer wieder bei mir , meist mit harmlosen Fragen wie „Wie geht es dir?“.Ich fühlte mich im Nachhinein auch etwas benutzt, da er nicht mich als Freundin wählte, sondern eine andere Frau ein Jahr später. Ich habe dann innerlich mit dem Thema abgeschlossen.

Vor etwa einem Jahr meldete er sich plötzlich mitten in der Nacht bei mir. In der Nachricht schrieb er, dass er damals nicht wusste, was er wolle – aber heute wisse er es. Er fragte mich, ob er mich zum Essen einladen dürfe. Danach könne ich mich entscheiden, ob ich ihn besser kennenlernen möchte. Ich fand es merkwürdig, dass die Nachricht zu so später Stunde kam, aber sie war ziemlich fehlerfrei und wirkte durchdacht.Ich habe ihm höflich abgesagt, weil ich in einer Beziehung bin und das nicht richtig fände. Er freute sich für mich und wir hatten keinen Kontakt mehr. Ich habe wieder mit ihm abgeschlossen.

Vor ein paar Tagen meldete er sich bei mir, da er in der Nähe von meinem alten Arbeitsplatz war und fragte mich, ob er dies richtig im Kopf habe. Ich habe ihn darauf angesprochen, warum er überhaupt noch Kontakt suche oder mich nach einem Abendessen frage. Seine Antwort war, dass er mich immer toll gefunden habe – und immer noch finde, weshalb er sich wieder gemeldet hat. Als er kürzlich in der Nähe von meinem alten Arbeitsplatz war und mir die Nachricht schickte, meinte er, er habe dies ganz ohne Hintergedanken getan.

Mein Freund glaubt ihm und meint, das sei einfach nett gemeint. Eine Freundin hingegen ist überzeugt, dass er noch etwas von mir will und es ernst meine.

Mich verunsichert das sehr. Ich dachte eigentlich, dass ich über ihn hinweg sei, denn ich hatte keine Gefühle mehr für ihn. Aber in letzter Zeit merke ich, dass da doch noch etwas in mir ist – eine gewisse Anziehung. Ich weiß nicht, ob es nur körperlich ist oder ob ich mir ein Abenteuer wünsche. Er hat mir zwar nie direkt etwas in die Richtung angeboten, aber ich merke, dass ich Fantasien habe. Manchmal denke ich sogar während dem Sex mit meinem Freund an ihn. Das fühlt sich für mich schon wie ein innerer Betrug an.
Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich frage mich, wie ich es schaffe, ihn wieder aus meinem Kopf zu bekommen?

Unsere Antwort

Was du da erlebst, ist erst einmal ziemlich normal: Ab und an Fantasien über andere Menschen zu haben, ist normal, auch in glücklichen Beziehungen. Vermutlich bekommst du diesen Mann am ehesten aus deinem Kopf, indem du das Ganze gelassen siehst. Da hat jemand romantisches und sexuelles Interesse an dir gezeigt – das fühlt sich gut an und kann eben Fantasien und Erregung auslösen. Das ist normal und verständlich. Wenn du dem Ganzen keine große Beachtung schenkst – dir also keine Sorgen darum machst oder das alles angstvoll beobachtest, und du die Fantasien nicht unterdrückst, aber auch nicht befeuerst – wird es vermutlich mit der Zeit von selbst wieder abflauen und verschwinden.

Wenn du allerdings wirklich eine sexuelle oder romantischen Beziehung mit diesem Mann willst, dann hast du im Grunde drei Optionen: 1.) Du sprichst mit deinem Freund und ihr schaut, ob sowas für ihn okay wäre. Das wäre dann eine offene Beziehung, vielleicht ist ein solches Modell ja interessant für euch.

2.) Du trennst dich von deinem Freund und schaust, wo es zwischen dir und dem anderen Mann hingeht.

3.) Du hast eine heimliche Affäre. Das birgt ein hohes Risiko für Verletzungen auf allen Seiten, aber es ist theoretisch eine Option.

Vielleicht hilft es dir, da mal so klar, aber eben auch gelassen, darüber nachzudenken.

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Frage Nr. 39746 von 11.05.2025

Liebes Team,

zur Frage Nr. 39664 habe ich noch eine Nachfrage:
Zwischen der letzten Verabredung und der jetzigen sind fünf Wochen vergangen. Früher ging es bei ihr anscheinden nicht. Auch wenn ich da schriftlich im Chat Konakt halte, so richtige Nähe entsteht da natürlich nicht. Da hatte ich dann auch beim Treffen nicht das Gefühl, einen weiteren Schritt zu wagen, also zu fragen, ob du ich Hand nehmen darf oder sie küssen darf, weil sie mir dann schon wieder ein wenig fremd erschien und mir das dann unpassend erschien. Es ist auch im Chat so, dass sie mal eine Sprachnachricht überhört oder länger braucht um etwas zu beantworten, während ich paralell sehe, dass sie aber Zeit findet auf Instagram etwas zu posten, aber scheinbar keine Zeit mir zu antworten. So wirkt das ganze sehr unverbindlich und ambivalent und ich fühle mich nicht richtig gesehen, also anderes hat dann Priorität. Das spiegelt sich manchmal auch im Gespräch, dass sie nicht richtig nach mir fragt, sondern einfach ins Plaudern gerät und dann feststellt, dass sie mir etwas wichtiges aus ihrem Leben, wie etwa einen geplanten Jobwechsel gar nicht erzählt. Sie scheint die Zeit mit mir zu genießen und fand unser letztes Treffen auch schön, wie sie geschrieben hat, aber da fehlt mir etwas. Auf der anderen Seite hat sie Initiative gezeigt, als ich Ideenlos war, was wir machen können und hat was vorgeschlagen. Aber im Kino kommt man sich auch nicht wirklich näher. So wirkt das ganze auf mich manchmal wie eine nette Bekanntschaft, wo manchmal ein leicht flirty Spruch oder Insiderwitze auftauchen, aber es keinen Schritt weiter geht, weil sie immer wieder gewißermaßen verschwindet. Ich würde mich eigentlich lieber jemanden zuwenden, die mir mehr entgegenkommt und da deutlicher ist. So wie es jetzt ist, fühle ich mich manchmal enttäuscht. Auf der anderen Seite ist ja auch nunmal ein interesannter Mensch. Ich weiß nicht, ob ich da noch warten soll, was ich schon lange genug getan habe, oder mich anderen zuwenden soll.

Unsere Antwort

Ich verstehe, dass dich diese Entwicklung enttäuscht. Ich kann dir deine Frage nicht beantworten, denn letztendlich kannst nur du das entscheiden. Allerdings klingst du für mich eigentlich schon recht klar. Du schreibst, du fühlst dich nicht gesehen. Du schreibst, du möchtest dich lieber jemand anderem zuwenden. Du scheinst doch also im Grunde schon zu wissen, was du möchtest und was dir guttut.

Außerdem muss es ja nicht ganz oder gar nicht sein. Du kannst sie ja weiterhin treffen und kennenlernen. Nicht, um zu warten, sondern einfach, weil du sie interessant findest und es ja vielleicht eine schöne Freundschaft werden könnte. Und gleichzeitig kannst du versuchen, andere Frauen kennenzulernen, die eher das suchen, was du auch suchst.

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Frage Nr. 39723 von 05.05.2025

Hallo ich bin 13 jahre alt. Ich verliebe mich ziemlich schnell und vertraue dieser person dann viel zu schnell ich wurde schon oft abgewiesen und habe jetzt ziemliche vertrauensprobleme was liebe an geht. ich ritze mich auch manchmal um meinen herzens schmerz zu vergessen es ist schon gewonheit. was kann ich tun?

Unsere Antwort

Es ist schon mal sehr gut, dass du wahrnimmst, was dich belastet und was du noch dazulernen könntest. Abgewiesen werden steckt niemand so leicht weg: Es kann den Gedanken fördern, dass du nicht genügst, oder jemand anders besser ist. Und das schmerzt, es macht traurig oder wütend.

In der Pubertät geht es darum geht, Selbstsicherheit zu erlangen. Da sind solche Zurückweisungen besonders schwierig. Mit dem Ritzen scheinst du eine Form gefunden zu haben, deine Gefühle loszulassen. Lenkt dich der Schmerz einfach vom anderen Schmerz ab? Oder hilft es dir, weil du dich nach dem Ritzen wieder besser spürst? 

Wie du selber merkst, hilft es dir langfristig nicht. Du kannst anders mit negativen Gefühlen umgehen. Das kannst du lernen. Es gibt dafür sogenannte "Skills": Das sind Gegenstände, die auch einen Reiz im Körper auslösen. Weil du dich damit nicht verletzt, sind sie ungefährlich.

Am einfachsten ist ein Gummiband ums Handgelenkt. Das kannst du zupfen. Das tut ein wenig weh, verursacht aber keine Verletzungen. Im Skills Shop findest du ausserdem ganz viele Ideen und Möglichkeiten, die du mal ausprobieren könntest. Vielleicht hast du auch etwas ähnliches zuhause.

Ideal wäre natürlich, wenn du die Gefühle nach aussen lassen könntest. Indem du zum Beispiel Sport machst, oder dich sonst einfach körperlich auspowerst. 

Wichtig wäre auch zu wissen, wie tief du dich verletzt: Ist es nur ein oberflächliches Ritzen, das kaum blutet? Oder schneidest du dich tief? Womit schneidest/ritzt du dich? Nehmen wir an, es sind doch eher tiefe Schnitte, die als Narben sichtbar bleiben. Dann rate ich dir, eine professionelle Beratung zu suchen. Es gibt ein Sorgentelefon für Jugendliche, wo du dich melden kannst. In der Schweiz ist das die Nummer 147 von Pro Juventute. Die können dir gegebenenfalls auch weiterhelfen mit konkreten Beratungsstellen oder Psycholog*innen. In Deutschland wäre es die Nummer 116 111. In der Schweiz gibt es zudem regionale Anlaufstellen der Kinder- und Jugendpsychiatrien. Du findest die nächste für dich, wenn du deinen Wohnort bei Google eingibst und dann zusätzlich "Ambulatorium Jugendliche" schreibst. 

Zum Schluss möchte ich dir noch ein paar Tipps geben, wie du dich besser schützen kannst gegen die Vertrauensprobleme beim Daten. Grundsätzlich sehe ich kein Problem darin, jemandem zu schnell zu viel preiszugeben: Du zeigst dich echt und authentisch, das kann auch eine Stärke sein. Jedoch können nicht alle Menschen mit so viel Ehrlichkeit und Offenheit am Anfang umgehen. Wenn du dich in dein Gegenüber versetzt, verstehst du vielleicht, dass viel Offenheit auch Angst machen kann. Womöglich führte das jeweils zu den Rückzügen, die du erlebt hast.

Wenn du das Interesse einer anderen Person wecken möchtest, versetze dich in sie hinein. Sehe die Situation mit ihren Augen. Wie würdest du reagieren, wenn dir jemand ziemlich früh im Datingprozess so viel Vertrauen schenkt? Vielleicht gelingt es dir so, deinen Wunsch nach Offenheit etwas zu bremsen.

Für den Fall der Fälle, dass du zurückgewiesen wirst, bereite eine Liste vor mit tollen Eigenschaften von dir. Die kannst du speziell schön gestalten und an einem besonderen Ort aufbewahren. Wenn du dann eine Enttäuschung erlebst, nimmst du die Liste und liest dir durch, was für ein wunderbarer Mensch du bist. Vielleicht helfen dir Freund*innen beim Erstellen der Liste? Oder andere Menschen, mit denen du eng im Kontakt bist und die dich gerne haben?

Was du sonst noch tun kannst in Bezug auf deine Selbstsicherheit, findest du in den folgenden zwei Texten: Wie du einen Korb besser handlen kannst und wie du beim Daten selbstsicherer wirst.

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Frage Nr. 39721 von 05.05.2025

Wann sollte Mann seinen ersten Kuss haben (alter bitte)

Unsere Antwort

Es gibt kein "richtiges" Alter für den ersten Kuss. Lass dich nicht von anderen unter Druck setzen. Der richtige Zeitpunkt für den ersten Kuss ist dann, wenn du dich bereit fühlst und es wirklich möchtest.

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Frage Nr. 39712 von 04.05.2025

Hallo Lilli,

meine Partnerin und ich (m) brauchen Unterstützung, weil wir in unserer Beziehung nach vielen Gesprächen nicht wirklich weiterkommen und uns Unterstützung von außen wünschen. Wir (40) sind seit mehreren Jahren in dieser Beziehung.
Es geht einerseits darum, Bedürfnisse des einzelnen zu erkennen und klarer zu kommunizieren. Auch wäre es uns wichtig, unsere Beziehungsdynamiken besser zu durchschauen. Es steht die Frage im Raum, was unsere Beziehungsbasis überhaupt ausmacht, da hier öfter Zweifel bestehen.
Beide sind bereit, auch eigene Themen, die Teil der Situation sind, in Einzelsitzungen aufzuarbeiten.

Ein großer Punkt ist unter anderem auch unsere Sexualität. Hier sind wir an einem toten Punkt angelangt. Eine mögliche Öffnung der Beziehung ist schon länger Thema.

Wir möchten gezielt jemanden finden, der zu unserem Anliegen passt. Wer wäre für uns die passende Ansprechperson / Therapieform ? Welche Ausbildung oder Hintergrund sollte diese Person am besten haben ?Was sollen wir bei der Wahl berücksichtigen ? Wir haben auch etwas Sorge, an jemanden zu geraten, der dem Thema Beziehungsöffnung nicht offen oder zumindest neutral gegenübersteht und uns davon abrät, weil das nicht in das Wertesystem der Therapieperson passt.

Danke für einen Rat!

Unsere Antwort

Ihr scheint gute Voraussetzungen dafür mitzubringen in einer Paar- und Sexualberatung eure Perspektive zu erweitern und dazuzulernen.

Ich empfehle euch, im Erstgespräch die Dinge anzusprechen, die euch wichtig sind und zu schauen, ob euch die Antworten dazu zufriedenstellen. Es kann durchaus sein, dass ihr nochmal zu einer anderen Fachperson wechseln werdet, falls es nicht oder nicht mehr passt. Womöglich findet ihr auch schon relevante Informationen auf der Website oder könnt vorab ein Telefonat führen oder per Mailkontakt Informationen einholen.

Ich weiß zu wenig über eure Themen als dass ich euch konkret eine bestimmte Therapieform empfehlen könnte. Es klingt nach Themen, die viele Paare beschäftigen. Therapeut*innen mit einer Zusatzqualifikation für Paare können euch da gut begleiten. Sehr wichtig dabei ist vor allem die gefühlte Passung. Für euch beide muss es sich richtig anfühlen. Ein großer Wert entsteht auch schon dadurch, dass eine Person den Raum hält für wichtige Gespräche.

Meine Empfehlung wäre: schaut euch die Website von Therapeut*innen oder Berater*innen in eurer Nähe an, sucht die raus, die euch am meisten ansprechen, holt erste Informationen ein und vereinbart bei 1 bis 3 Therapeut*innen ein Erstgespräch.

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Frage Nr. 39710 von 03.05.2025

Liebes lilli-Team,
ich weiß gar nicht so richtig wo ich anfangen soll. Ich bin weibl., 23 Jahre alt und mittlerweile ist ein ganzes Jahr vergangen, was wirklich schlimm für mich war. Im Sommer 2024 ging ich eine Beziehung mit einem Mann ein, für den ich unglaublich viele Gefühle hatte. Wir waren sofort auf einer Wellenlänge und hatten eine sehr schöne Zeit.

Eigentlich sollte man seinen Partner gerade in der Anfangsphase so oft wie möglich sehen wollen, doch schon nach kurzer Zeit waren ihm andere Sachen wichtiger. Seine Werkstatt, sein bester Freund gingen vor, er meldete sich tagsüber gar nicht, war ständig online und rief nur spät am Abend mal an. Ich war diejenige, die immer nach Treffen gefragt hat. Habe in dieser Zeit meine Freundinnen öfter gesehen als ihn. Kurz gesagt, ich war alleine, obwohl ich in einer Beziehung war. Das Ganze ging auch nicht lange, nach 2 Monaten zog ich den Schlussstrich, bin dann aber schon am nächsten Tag wieder hin, weil ich es bereut habe. Da hieß es seinerseits er hätte Zeit für eine Beziehung, er kann mir nicht das geben, was ich verdiene.
Es sind Wochen vergangen, in denen es mir so schlecht ging wie noch nie. Ich saß nur noch rum und hing am Handy, konnte meine eigenen Hobbys nicht ausleben, weil ich mich nicht aufraffen konnte und floh von einem Treffen mit Freunden ins Nächste. Gab es kein Treffen und ich war alleine zu Hause, hatte ich das Gefühl durchzudrehen. Ich konnte nicht mehr alleine sein und kann es bis heute nicht.

Eigentlich geht es mir immernoch genauso, nur mit dem Unterschied, dass er sich wieder gemeldet hat. Im Herbst fragte er nach Treffen, wir könnten Freunde sein und immer mal was unternehmen. Weil ich das Gefühl hatte, es würde mir damit besser gehen, sagte ich zu. Es war ein ewiges Hin und Her meiner Gefühle. Ich liebe ihn immernoch und ich weiß nicht wieso. Meine Laune änderte sich von Hass, zu Trauer, zu glücklich, wenn ich wusste, ich sehe ihn bald. Ich musste immer wissen wann unser nächstes Treffen anstand, um mich auf etwas Kommendes zu freuen. Um die Weihnachtszeit war es besonders schlimm, viele freie Tage und er fragte immer weiter.

Wir schliefen wieder miteinander und ich muss sagen, dass es bis heute anhält. Anfang 2025 war es wieder so gut, dass wir es nochmal mit einer Beziehung versuchten. In dieser Zeit sahen wir uns nicht oft, ich fragte, er hatte keine Zeit. Am Anfang hieß es er nimmt sich jetzt die Zeit. Ich sollte mir jeden Samstag Abend etwas vornehmen, da macht er immer was mit seinen Jungs. Er ging oft feiern und ich erinnere mich an einen Abend. Ich wollte auf ihn warten, weil keiner meiner Freundinnen Zeit hatte. Bin dann irgendwann schlafen gegangen und als ich gegen 6.00 Uhr wach wurde, war er immernoch nicht da. Gegen 7 kam er dann irgendwann und ich merkte immer wieder, ich bin alleine, obwohl ich in einer Beziehung bin. Nicht zu wissen, wann wir uns sehen machte mich fertig, mich zurückzustellen und immer andere zu fragen um etwas zu unternehmen, obwohl ich eig etwas mit ihm machen wollte, machte mich fertig. Nach ein paar Wochen an einem Freitagabend (kurz bevor ich zu ihm wollte) schrieb er mir eine Nachricht. Ich frage und frage und frage und er hat keine Zeit. Er fühlt sich gestresst von mir und kommt zu nichts in seiner Werkstatt. Daraufhin war er 4 Tage wie vom Erdboden verschluckt.

Dann wieder eine Nachricht, wir können nochmal reden aber das macht er nur für mich, nicht für sich. Hab dann gesagt nein danke und mich distanziert. Immer, wenn ich mich distanziere, kommt er wieder. Also ging es jetzt wieder los und ich stehe wieder vor dem gleichen Punkt. Er schreibt, wir machen was, weil es mir auf diese kurze Zeit besser geht wenn ich weiß, ich sehe ihn. Aktuell meint er immer wir können jetzt öfter was machen und dann kann man mal schauen, was daraus wird. Ich hab mich in dieser ganzen Zeit sehr viel mit Bindungsstilen beschäftigt. Ich bin ängstlich, er vermeidend. Zumindest trifft immer alles darauf zu. Oder kann es sein, dass es schon narzisstische Züge sind?
Ich komme nicht davon los, habe aber auch das Gefühl, dass ich es gar nicht will. Dass ich eig will, dass er sich ändert und alles einfach gut ist. Aber dennoch weiß ich, wie dumm das eigentlich ist. Ich weiß nicht mehr weiter.

Unsere Antwort

Sicher ist, dass du sehr unglücklich bist. Du trägst dieses Unglück jetzt schon fast ein Jahr. Du hast dich mit dem neuen Freund auf gleicher Wellenlänge gefühlt und mit ihm eine schöne Zeit erlebt. War die Zeit so schön, weil du so unglaublich viele Gefühle fühlen konntest? Das wäre verständlich und kommt relativ häufig vor. Du hast dich zu einer jungen Erwachsene entwickelt, die sich eine Beziehung wünscht. Deine Gefühle haben dir deine Bereitschaft dafür gezeigt. Da deine Gefühle sind im Kontakt mit deinem Freund entstanden, hast du gedacht, er hätte genauso viele Gefühle für dich, wie du für ihn. Das hast du nicht mehr überprüft. Das ist normal, wenn man selbst so viele Gefühle hat. Er hat dir allerdings von Anfang an deutlich gezeigt, dass er sich nicht viel Zeit nehmen wird und ihm Vieles wichtiger ist als du. Deine Gefühle haben das nicht verstanden. Sie haben sich nicht von ihm zurück gezogen und wurden zu Hoffnungen und Wünschen. Das erklärt, warum du es mit dir allein nicht so gut aushältst. Darum stehst du unter Dauerspannung, ob und wann er sich meldet und ob er vielleicht doch so viel fühlt wie du. Nach fast einem Jahr Prüfungszeit hast du wohl gelernt, dass er andere Bedürfnisse hat als du. Lies dazu bitte auch diesen Text.

Wie wäre es, wenn du deine Gefühle zu deinen Fähigkeiten zählst? Du bist die, die tief fühlen kann. Mit so einer Fähigkeit muss man sorgfältig umgehen. Das hast du gemerkt. Wenn die tiefen Gefühle an der falschen Person kleben bleiben, fühlt man sich allein. Wenn die tiefen Gefühle von der Beziehungsperson beantwortet werden, fühlt man sich glücklich.

Wir raten dir, dein Gefühl als eine Fähigkeit anzusehen, die dir gehört und die du selbst verwaltest. So könnten dir deine Gefühle helfen, dich zu trösten und einen eigenständigen Weg zu gehen. Um dir den Weg zu erleichtern, könntest du dir eine Psychotherapeutin suchen, die dich unterstützt. 

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Frage Nr. 39678 von 10.04.2025

Ich habe folgendes Problem: Ich denke regelmässig an einen Typen, von dem ich am Anfang etwas Ernstes wollte, er aber nicht von mir und dann zu einem späteren Zeitpunkt wollte er etwas Ernstes, jedoch war ich vergeben. Er hat mich, als er in einer Beziehung war, immer mit "Hallo Hüsche" angeschrieben und gefragt wie es mir gehe. Ich habe ihm dann gesagt, dass ich das unpassend finde, da er in einer Beziehung sei. Er sagte, er möchte einfach wissen, wie es mir geht.

Er hat sich dann zu einem späteren Zeitpunkt entschuldigt und gefragt, wie es mir gehe und ob ich Lust hätte etwas mit ihm zu machen. Er meinte, er habe mich damals nicht fair behandelt und ob ich nochmals Lust hätte ihn kennenzulernen und etwas mit ihm zu machen. Er hat dies zweimal gemacht.

Für mich kam das damals sehr überraschend. Ich war in einer Beziehung, wordurch dies nicht in Frage kam. Ich denke aber teilweise immer noch an ihn, da ich mich damals in ihn verliebt habe. Ich denke ein Teil in mir hängt irendwie noch an ihm. Als ich ihn ein anderes Mal zufällig gesehen habe, bin ich erstarrt. Ist diese Reaktion normal?

Ich habe momentan etwas Mühe, da ein Teil von mir noch der ganzen Sache nachtrauert und ihn vermisst. Ein anderer Teil ist aber glücklich. Wie kann ich mich von ihm lösen?

Unsere Antwort

Es ist normal, dass du manchmal an ihn denkst und ihn vermisst. Du warst in ihn verliebt und das war mit schönen Gefühlen verbunden. Da kann es vorkommen, dass diese Gefühle und Erinnerungen manchmal wieder hochkommen, oder dass du die Zeit vermisst, in der du dich so gefühlt hast. Und es ist normal, dass du manchmal der Zukunft nachtrauerst, die du dir damals mit ihm gewünscht hast. 

Gleichzeitig kann es sein, dass du ihn in deiner Erinnerung schön zeichnest. In der Realität ist vielleicht auch viel gelaufen, das du nicht wolltest. Du schreibst ja zum Beispiel, dass er dich damals nicht fair behandelt hat. Du überwindest die Geschichte am ehesten, wenn du bereit bist, sein Verhalten mit offenen Augen anzusehen. Auch all das wofür du lieber blind warst. Schreib doch mal auf, worunter du gelitten hast, und dann erinnere dich daran, dass er wusste, dass du darunter leidest. Vielleicht wird das in dir Wut und Traurigkeit wecken, aber es hilft dir, Abschied zu nehmen und dich abzulösen.

Um innerlich Abschied zu nehmen, können ausserdem Abschiedsrituale helfen. Vielleicht möchtest du ein Abschiedsgespräch mit einem Bild von ihm führen. Du könntest ihm sagen, was du alles mit ihm erlebt hast. Oder was dir gefehlt hat. Oder was du künftig dafür tun möchtest, um bessere Beziehungen zu führen. Du kannst ihm aber auch sagen, wie er dein Leben reicher gemacht hat, und welche Erfahrungen mit ihm du bewahren und wertschätzen wirst. Und vielleicht möchtest du auch auf andere Weise Abschied nehmen. Das kann zum Beispiel ein Brief sein, den du nur für dich schreibst. Was auch immer dir in den Sinn kommt zum Abschied nehmen, probier es aus. Lies dazu auch diesen Text.

Ausserdem schreibst du von deiner Reaktion, als du ihn einmal zufällig gesehen hast. Was genau meinst du damit, dass du erstarrt bist? Was hast du in dem Moment gefühlt? Welche Gedanken hattest du?

Wenn du möchtest, kannst du uns noch einmal schreiben und diese Fragen beantworten. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage mit an.

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