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Fragen & Antworten:
Ich und die anderen

Frage Nr. 37922 von 29.02.2024

kann man trans und autist sein? oder schließt autismus aus?

Unsere Antwort

Ja, auch Menschen mit Autismus können trans sein. Das eine schliesst das andere nicht aus. Möchtest du mehr darüber wissen, was es heisst trans zu sein? Dann interessiert dich vielleicht dieser Text.

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Frage Nr. 37898 von 26.02.2024

Wie kann ich ein Tagebuch führen?

Habt ihr da ein Paar Tipps?
Sollte man sowas am besten Jeden Abend machen?
Sollte man am Abend immer schauen / überlegen, was einem gut getan hat?

Ich wollte reinschreiben, was mir gut tut und was mir nicht so gut tut. Damit ich mehr auf meine Gefühle eingehe und weiß, was ich tun sollte, da es mir gut tut und was ich eher meiden sollte.

Das habe ich aus euren Texten gelesen, wo es um Gefühle geht. Das Gefühle Wegweiser sind.

Dazu noch eine Frage. Können Gefühle auch falsch sein? Also ich entwickele Gefühle, die beispielsweise nicht "real" sind. Beispielsweise vor dem Präsentieren hat man Angst oder eine neue Sache zu machen. Da würde man sich ja denken, Gefühl sagt: Stopp, hier ist es Gefährlich, hier ist Potenziell Gefahr.

Doch das stimmt ja nicht?

Unsere Antwort

Das Schreiben eines Tagebuchs ist etwas sehr persönliches und deiner Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Am besten probierst du verschiedene Methoden aus und schaust, was dir am besten gefällt.

Du könntest zum Beispiel frei aufschreiben, was dir durch den Kopf geht. Oder du könntest dich an bestimmten Fragen orientieren. Google mal «Journaling Fragen», dann findest du viele Anregungen. Du kannst auch etwas malen oder zeichnen, oder Bilder und Fotos einkleben. Oder du schreibst Gedichte. Das ist das tolle an einem Tagebuch. Es kann so sein, wie du es haben möchtest. 

Auch wie oft du dort hineinschreiben möchtest, ist dir überlassen. Manche Leute schreiben gerne jeden Abend ins Tagebuch, während andere nur hin und wieder etwas schreiben. Probier es aus und schau, wie du dich am wohlsten fühlst. 

Vielleicht hast du den Text «Wie entdecke ich, was ich will und was ich fühle?» schon gelesen. Aber falls du ihn noch nicht kennst, findest du dort weitere Anregungen für das Schreiben eines Tagebuchs.

Was deine Frage zu den Gefühlen betrifft. Es ist ganz normal, wenn du in neuen Situationen unangenehme Gefühle hast. Wenn du zum Beispiel noch nicht oft eine Präsentation gehalten hast, ist es ganz normal, dass dir diese Situation Angst macht. Die Angst ist dabei nicht «falsch». Sie sagt dir, dass die Situation unbekannt und neu für dich ist, und du ein bisschen vorsichtig sein solltest. Trotzdem ist es manchmal so, dass die Angst grösser ist, als es nötig wäre. In jedem Fall wirst du immer sicherer und erfahrener, je öfter du die neue Situation wiederholst. Wenn du öfter eine Präsentation hältst, wird die Angst immer weniger und du kannst sie Stück für Stück überwinden.

Falls du sie noch nicht gelesen hast, interessieren dich dazu bestimmt auch die Texte «Gefühle ernst nehmen»  und «Wie lerne ich meine Gefühle verstehen?».

 

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Frage Nr. 37894 von 25.02.2024

Ich habe gerade euren Beitrag zu Gefühlen gelesen.

Ich habe eigentlich immer meine Gefühle unterdrückt. Ich habe einfach im Leben so weiter gemacht. Kann man sich denn wirklich auf seine Gefühle verlassen? Ist das nicht riskant?

Manchmal muss man halt seine Gefühle unterdrücken oder unangenehme Sachen tun. Da spielt doch in den meisten Fällen keine Rolle wie man sich fühlt sondern die Handlung und was man tut ist doch wichtiger um im Leben weiterzukommen Oder?

Über Gefühle oder so kann ich auch nicht reden. Das macht man ja auch nicht wirklich?

Unsere Antwort

Wir haben mehrere Texte über Gefühle, daher weiss ich jetzt gerade nicht, welchen du meinst. Grundsätzlich empfehle ich dir aber das ganze Kapitel über Gefühle.

Was ist riskant daran, wenn du dich auf deine Gefühle verlässt? Gefühle sind ehrlich. Sie sind Wegweiser. Sich auf Gefühle verlassen heisst aber nicht, dass du die Gefühle 100% auslebst. Sondern du nimmst sie ernst und schaust, was sie dir sagen wollen. Und du schaust auch, was du brauchst, um dich in dem Augenblick zu trösten.

Das ist etwas anderes als die Gefühle unterdrücken. Wenn wir sie unterdrücken, kann es sein, dass sie uns plötzlich übermannen. Wir lernen so auch nicht den Umgang damit. Das kannst du in diesem Text nachlesen.

Wenn du deine Gefühle ernstnimmst, können sie immer "mitschwingen", ohne dich zu übermannen. Beispiel: Ich habe Angst davor, vor einer Gruppe von Menschen zu sprechen. Ich nehme diese Angst ernst. Ich überlege mir, ob sie mir irgend etwas konkretes sagen möchte. Richtig, das tut sie: Ich sollte meine Präsentation vorbereiten und auf einen Zettel schreiben, was ich genau sagen möchte vor diesen Menschen. Ich mache das und merke, dass die Angst etwas geringer wird. Aber sie ist immer noch da. Ich frage mich, wovor ich Angst habe. Aha, ich habe Angst davor, dass die Leute mich abwerten werden. Ja, denke ich, das kenne ich von mir. Ich beruhige meine Angst durch Bauchatmung. Ich nehme diese Angst vor Abwertung innerlich in den Arm und tröste sie: "Es wird so kommen, wie es kommt. Sie werden das so finden, wie sie es finden. Ich gebe mein bestes. Und darauf kann ich stolz sein". Die Angst wird dadurch noch etwas kleiner. Sie bleibt, aber ich übe, mit ihr umzugehen. Und beim nächsten Mal, wo ich vor einer Gruppe rede, ist sie vielleicht schon von Beginn an kleiner.

Über Gefühle reden kann helfen, besser zu verstehen, warum du sie hast. Es kann dir dabei helfen, dich selbst ernst zu nehmen. Dabei macht es Sinn, wenn du dir eine Person dafür aussuchst, zu der du Vertrauen fassen kannst.

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Frage Nr. 37883 von 24.02.2024

Hallo lilli, ich bin weiblich und 14 Jahre alt. Immer wenn ich in der Schule bin schwitze ich total dolle unter den Achsel. Mein T-shirts ist dann dort immer nass. Ich trage immer einen Polover. Das schwitzen kann nicht davon kommen, dass mir zu warm ist, weil mir eigentlich oft eher kalt ist als warm ist. Mir ist dann immer am ganzen Körper kalt außer unter den Achseln. Ich fühle mich auch nicht gestresst oder so( weil manche ja wegen so etwas schwitzen). Zuhause schwitze ich nicht, obwohl dort die gleichen Temperaturen sind. Ich schwitze nicht nur in der Schule sondern auch wenn ich mit Freunden unterwegs.
bin. Ich will, dass das aufhört! Bin ich krank? Ich vermute das das von der Pubertät kommt. Aber sicher bin ich mir nicht.
LG
P.S. Früher habe ich nie geschwitzt. Auch nicht bei Sport oder anderen Aktivitäten.

Unsere Antwort

Genau, du sagst es, es kommt vor in der Pubertät und es kann sich später auch wieder ändern. Es kann sich verschlimmern, wenn man sich stresst, dass man auf gar keinen Fall schwitzen will. Und das ist dein Stress, denn wahrscheinlich registrierst du schon direkt auf das kleinste bisschen Schweiss und willst das es aufhört. Also ist ein Teil deiner (ängstlichen) Aufmerksamkeit darauf gerichtet.

Du kannst lernen, dich mehr zu entspannen in Bezug auf das Thema und damit kann es auch gut möglich sein, dass es weniger wird und/oder dass du damit besser umgehen kannst. Du kannst also Entspannungstechniken erlernen. Das sind zum Beispiel: Selbsthypnose, progressive Muskelentspannung nach Jacobson, autogenes Training, Meditation. Du kannst auch erstmal anfangen mit deiner Atmung zu experimentieren, dazu haben wir auch einen Text geschrieben.

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Frage Nr. 37882 von 23.02.2024

Ich (w) werde bald 30 und habe die letzten vier Jahre meines Lebens verpasst. Ich habe keine wirkliche Freundinnen, weiß nicht wohin mit meinem Leben und habe vom vielen einsam sein und Sorgen haben wirklich (nicht eingebildet) auf einmal richtig viele Falten auf der Stirn bekommen seit Herbst.

Ich hatte mal viele Träume für mein Leben. Jetzt ist es für die alle zu spät. Das waren so Sachen für wenn man in den zwanzigern ist. Ich hab keine Perspektive für die dreissiger.

Ich bin auch noch unreif, soziale kompetenz fehlt mir immer wieder, habe wie gesagt meine Freundesgruppe, von der ich schon vor 9 Jahren geträumt hab, immer noch nicht gefunden.

Jetzt sind/werden alle erwachsen/reif, und ich kann nicht mehr nachholen/machen, was ich machen müsste/wo ich stehe. Es ist als wäre ich in der Zeit stehen geblieben. Aber es ist fast forward viele Jahre später. Ich bin hinterher. Ich weiß nicht was ich machen soll.

Unsere Antwort

Zunächst mal: Du kannst immer nachholen. Es gibt Leute, die holen ihre Jugend mit 70 nach – oder noch später. Mein Tipp: Lass dich nicht beirren von Dingen die du liest oder hörst darüber, was in den 20-ern oder 30-ern zu laufen hat. Das macht dich nur unglücklich. Jede*r von uns hat seine*ihre ganz persönliche Lebens- und Entwicklungsgeschichte.

Und dann: Es gibt in unserer Gesellschaft das Phänomen der Postadoleszenz. Das ist ein Lebensabschnitt, wo die Menschen eigentlich erwachsen sind, aber sie sind gefühlt noch nicht im Leben angekommen. Das hängt mit den immer längeren Ausbildungen zusammen, mit der immer längeren Abhängigkeit vom Elternhaus. Das ist ein äusserst unbefriedigender Zustand, der sich aber locker bis 30 oder noch länger hinziehen kann.

Früher wurde man viel schneller "ins Leben geworfen" und konnte sich gar keine Gedanken darüber machen, was man wohl will. Man hatte deshalb auch keine Probleme mit Perspektivlosigkeit: Das wurde einem einfach vorgegeben. Wir sind in diesem Sinne verwöhnt. Aber mit dieser Verwöhnung kann auch eine Überforderung kommen. Es kann sehr schwierig sein, in diesem Leben einen Sinn, eine Aufgabe, eine persönliche Bedeutung zu finden.

Vielleicht willst du uns noch etwas genauer schreiben: Hast du einen Beruf? Hast du irgendwelche Aufgaben? Wo stehst du denn ganz konkret in deinem Leben? Was spricht dagegen, dass du den einen oder anderen Traum jetzt angehen kannst? Möglicherweise begeistern dich die Dinge derzeit ganz grundsätzlich nicht so. Meine Empfehlung wäre, dass du trotzdem etwas unternimmst. Denn alles was du tust, bringt dich einen Schritt weiter aus diesem Schwebezustand, und jede Erfahrung hilft dir, herauszufinden, was du willst.

Falls du uns wieder schreiben möchtest, gib bitte diese Fragenummer an.

 

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Frage Nr. 37877 von 22.02.2024

Hallo liebes Lilli-Team,
Ich bin der Fragesteller aus Frage Nummer 37822 und meine Frage schließt sich auch (teilweise) an diese Frage an. Vielen Dank dafür, dass ihr meine erste Frage beantwortet habt.

Ich glaube inzwischen, dass mein Grundproblem folgendes ist: Ich bin depressiv, weswegen ich wenig Hoffnung habe, dass ich bestimmte Ziele erreichen kann, bzw. dass sie sich tatsächlich lohnen. Deswegen gehe ich kaum Dinge an und bleibe an den meisten Tagen einfach im Bett liegen. Dadurch baue ich aber natürlich auch keine Ressourcen auf bzw. mache kaum positive Erfahrungen, wodurch ich wiederum keine Motivation aufbaue, Dinge zu tun und auszuprobieren. Quasi ein Teufelskreis von mangelnder Hoffnung und mangelnder Initiative.

Ich bin bereits in Therapie (meine zweite, seit ca. einem Jahr) und nehme Citalopram (seit 2015, habe die Dosis letzten Herbst auf 40mg erhöht). Leider habe ich den Eindruck, dass beides wenig bringt. Meine Therapeutin ermahnt mich zwar jedes Mal, ich solle pünktlich ins Bett, pünktlich aufstehen, mich um meine Aufgaben kümmern (Jobsuche bspw.), aber ganz im Ernst: Das das sinnvoll wäre wusste ich auch vor der Therapie. Und das Medikament hat die Wirkung, die es Anfang 2015 hatte inzwischen auch weitgehend eingebüßt.

Was kann ich jetzt noch tun? Meine Therapeutin hat angesprochen, dass mir evtl. ein stationärer Aufenthalt helfen könnte, weil es dort eine äußere Struktur gibt, die mir Halt geben könnte, allerdings würde ich das nach Möglichkeit gerne vermeiden.

Vielen Dank für eure Antwort im Voraus.

P.S.: Hier noch ein paar Antworten auf eure Fragen die ihr in eurer Antwort gestellt habt:

1. "Warum möchtest du das eigentlich? Wenn du keine Lust hast zu malen oder zu zeichnen, warum möchtest du es dann können?"

Ich denke mir, dass es Spaß machen könnte, wenn man es gut kann. Wenn die Ergebnisse aber nicht zufriedenstellend sind, dann kann ich mir vorstellen, dass ich eher frustriert sein werde, da das Bild auf dem Blatt nicht meiner Vorstellung im Kopf entspricht. Ich habe mal Bass gespielt, da war das ähnlich. Im Allgemeinen geht es mir darum, Dinge zu können, um mich cool und selbstbewusst fühlen zu können. Ihr habt geschrieben, ich hätte hohe Erwartungen an mich selbst; das stimmt wahrscheinlich. Wie kann ich diese senken?


2. " Was machst du gerne? Was tut dir gut? Und dann mach das."

Ich habe den Eindruck, dass die Dinge, die ich gerne tue und die Dinge, die mir gut tun, verschieden voneinander sind. Ich liege gerne daheim in meinem Bett, spiele Videospiele oder surfe durch's Internet. Das läuft aber immer auf (passives) Konsumieren hinaus. Etwas Produktives kommt dabei nicht herum, also auch keine "Ressourcen". Und meine Wohnung muss ich dafür auch nicht verlassen, sodass ich auch keinen Kontakt mit anderen Leuten habe, wenn ich das tue.


3. "In dem Text [...] geht es ja vor allem um die Dinge, die dir Spass machen und die dich interessieren. Was sind diese Dinge für dich? Und gibt es vielleicht etwas, was du gerne einmal ausprobieren möchtest, einfach weil es dir Spass machen könnte? Und bei dem es ganz egal wäre, ob du es irgendwann mal so richtig gut kannst oder nicht?"

Siehe 2. Dazu: Mir fällt es sehr schwierig, Dinge einfach nur so zum Spaß zu machen. Wenn ich Andere sehe, die das Gleiche tun, dann vergliche ich mich schnell mal mit diesen Leuten. Meist fällt so ein Vergleich nicht gut aus. Kurz: Mir fällt da wirklich kaum was ein.


4. "Was magst du jetzt schon an dir? Was hast du in deinem Leben schon geschafft, worauf du so richtig stolz bist? "

Wenig. Ich habe mal auf den Rat einer Freundin hin so eine Liste angefertigt und sie an meine Zimmertür gehängt. Ich schaue sie mir allerdings selten an. Und viele Punkte darauf lassen sich leicht entwerten. Kurz: Die "Ressourcenwirkung" hier ist leider klein.


5. "[...] Vielleicht findest du es langweilig ins Fitness-Studio zu gehen, aber es gibt eine andere Sportart, die dir Spass macht?"

Gutes Beispiel: Klettern ist ganz nett. Allerdings habe ich aktuell weder das Geld, regelmäßig Klettern zu gehen, noch die Disziplin, das auch regelmäßig zu tun. Ich war letztes Jahr genau ein einziges Mal Klettern. Das war mit zwei Bekannten zusammen. Das war auch schön und wir haben uns gesagt, dass wir gerne bald mal wieder Klettern gehen würden, aber das ist jetzt mehrere Monate her. Soooo viel Spaß macht's dann anscheinend auch nicht.

(Tut mir leid für die lange Nachricht und den negativen Ton. Mir geht's in letzter Zeit halt psychisch leider nicht so gut.)

Unsere Antwort

Bei Depression wissen wir, dass Aktivität hilft. Aktivität und ein klarer Plan, was du am Tag zu tun hast. Insofern hat deine Therapeutin recht, wenn sie findet, ein stationärer Therapieaufenthalt könnte sinnvoll sein. Noch besser wäre, wenn du etwas hättest, in dem du einen Sinn sehen würdest. Eine Aufgabe, eine Arbeit, die dir einen Sinn und das Gefühl von Selbstwirksamkeit gibt.

Wenn du den ganzen Tag im Bett bist – wer finanziert das? Lebst du bei deinen Eltern? Vielleicht möchtest du uns deine Lebenssituation etwas genauer schildern. Was mich auch interessieren würde: Gabs mal eine Zeit bei dir, wo du schon richtig im Leben gestanden bist? Wenn ja, was hat dich da rausgeworfen?

Jede Depression hat ihren Sinn. Frag dich was der Sinn deiner Depression wäre, wenn es einen gäbe. Wovon würde sie dich abhalten? Wovor würde sie dich schützen? 

Du schreibst, du hast hohe Erwartungen an dich. Hohe Erwartungen sind ein gutes Rezept für Frust. Wenn du sie aus dem Weg räumen willst, frag dich zuerst, woher kommen sie? Seit wann hast du sie? Wer hat sie dir vermittelt?

Du wertest dich ab. Du kannst das freilich auf die Depression schieben. Die Frage ist aber, wo das Huhn ist und wo das Ei? Gab es mal eine Phase in deinem Leben, wo du dich in dir selbst gut gefühlt hast? Wenn nicht: Wann fing das mit der Selbstabwertung an?

Möglicherweise musst du bis in die Kindheit schauen. Dann interessiert dich vielleicht dieser Text.

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Frage Nr. 37860 von 20.02.2024

Liebes Lilli-Team
Ich bin die damalige Fragestellerin von Frage Nr. 37218.
Meine Frage begründet eine lange Leidensgeschichte und soll aber gerodet zur Erlösung zu Ende gehen. Ich möchte Suizidbeihilfe in Anspruch nehmen. Jedoch habe ich keine Kraft diesen langwierigen Weg, den man psychisch Kranken auferlegt, durchzustehen. Haben psychisch Kranke nicht dieselben Rechte wie körperlich Erkrankte? Mein Entscheid kommt nicht aus einer „Phase“ raus. Habt ihr Erfahrungen mit dem Ausland?
Danke.

Unsere Antwort

Wir haben keine Erfahrung mit aktiver und passiver Sterbehilfe. Darum können wir dir nur die Websites angeben, die du wahrscheinlich schon kennst. In Europa ist in vier Ländern Sterbehilfe erlaubt. Jedes Land hat gesetzliche Grundlagen und genau beschriebene Protokolle, nach denen Sterbehilfe erlaubt ist. In der Schweiz gibt es z.B. die Organisation Exit für  professionelle und legale Suizidhilfe. Der «langwierige Weg» wird dir in keinem Land erspart bleiben. Darum fügen wir doch noch an: Such dir auch für einen solchen Weg eine verlässliche (professionelle) Begleitung und lass dir den Weg zum Weiterleben offen. Hier findest du Notfall-Adressen.

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Frage Nr. 37846 von 19.02.2024

Hallo.Ich brauche Hilfe.Mein Analberrich juckt schon seit ein paar Monaten.Ich habe früher ca.2-3 Jahre jeden Tag Feuchttücher nach jedem Stuhlgang benutzt.Seit einem halben Jahr mache ist das nicht mehr,weil ich dachte das der Juckreiz davon kommt.Ich war bei meiner Frauenärztin und Hausärztin und sie meinten ich habe keine Hämorrhoiden.Sie meinten es ist nur ein bisschen rot und vermuteten,dass meine Haut dort nur ein wenig gereizt ist.Ich habe Deumavan und Bepanthen plus benutzt ,aber es hat nicht wirklich was gebracht.Manchmal ist der Juckreiz stärker und manchmal weniger.In einem Monat habe ich ein Termin beim Dermatologen.Welche Creme soll ich bis dann benutzen? Können Sie mir was vorschlagen? Und juckt es? Kann es ein Pilz sein? Danke

Unsere Antwort

Ich kann aus der Ferne nicht genau beurteilen, was du genau hast. Es ist aber gar nicht soo selten. Daher haben wir dazu auch einen Text geschrieben. Ich empfehle dir, dass du die Tipps darin befolgst.

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Frage Nr. 37844 von 19.02.2024

Liebes Lilli-Team
Beim Dating haben ich und ein Mann uns dazu ausgetauscht, was uns wichtig ist. Da hat er mir gesagt, dass er aus religiösen Gründen seine allfälligen, zukünftigen männlichen Kinder beschneiden lassen wollen würde und wie ich dazu stehe. Ich habe mir bislang dazu noch nie Gedanken gemacht. Ich kenne aber selber einen Mann, der als Kind aus religiösen Gründen beschnitten wurde und das heute seinen Eltern vorwirft (er hat das Gefühl, das sein Sexualempfinden schlechter ist). Ich denke, man auch sehr guten Sex mit beschnittenem Penis haben (gemäss beschnittenen Exfreunden...), aber ich finde es trotzdem irgendwie kritisch, diese Entscheidung für ein Kind zu treffen, ohne medizinische Indikation. Ich würde meinem Kind z.B. auch keine Ohrlöcher stechen wollen, bevor es selber sich dazu entscheiden kann. Eine Beschneidung scheint mir hier noch ein grösserer Eingriff zu sein. Was meint ihr dazu?

Unsere Antwort

Lilli setzt sich für die Rechte der Kinder ein. Darum vertreten wir die Haltung, mit der Beschneidungs-Entscheidung zu warten, bis der Junge urteilsfähig ist. Als Beitrag für die Entscheidung klären wir über medizinische Beschneidung auf.

Es gibt Menschen wie der Mann mit dem du dich austauschst, für die die frühe Beschneidung von Jungen ein wichtiger Teil ihrer Religion ist. Das Verbot dieser Beschneidung wäre für sie eine Einschränkung der durch die Verfassung garantierten Religionsfreiheit. Und auch die späte Beschneidung widerspräche ihren Glaubensregeln. Sie berufen sich dabei auf eine 2000 Jahre alte Tradition. Hier spielt das Gefühl der Zugehörigkeit eine wichtige Rolle. Ein unbeschnittener Junge könnte sich in einer jüdischen oder muslimischen Gemeinschaft als Aussenseiter fühlen - ebenso wie eine Familie, die sich gegen eine frühe Beschneidung ihres Jungen entscheidet.

Während die Beschneidung von Mädchen in vielen europäischen Ländern verboten ist, bleibt die Beschneidung von Jungen weitgehend erlaubt. Nur Schweden hat eine gesetzliche Regelung: «Nach dem Gesetz dürfen Beschneidungen nur von Ärzten und unter Betäubung vorgenommen werden, bei Jungen unter zwei Monaten auch von dazu von der schwedischen Gesundheitsbehörde speziell legitimierten Personen» (TAZ, 12.7.2012)

Wir würden immer für eine Beschneidung unter medizinisch einwandfreien Bedingungen plädieren. Im Internet findest du sehr viele informative Beiträge zu dieser komplizierten Debatte. Als Beispiele zum Weiterdenken empfehlen wir dir Beiträge in «Blätter» und «Sozialinfo».

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Frage Nr. 37826 von 02.02.2024

Antwort auf Frage 37780:

Ich versuche mal statt auf das Aussehen zu achten, mehr an meiner Ausstrahlung und Einstellung zu arbeiten.

Eventuell muss man nicht extrem viel Muskeln haben, doch wenn man halbwegs Fit aussieht, sollte das eigentlich reichen. Wie ihr das auch geschrieben habt.

Ich versuche mal Schritt für Schritt die Inhalte der Texte mal umzusetzen.

Ein Problem von mir ist, dass ich nie Frauen kennlerne. In meinem Beruf sind leider nur Männer und in meinem Freundeskreis auch nur Männer. Die meisten haben halt auch Probleme mit Frauen, weshalb ich keine Frauen über mein Freundeskreis kennlerne.

Könnte mit einem neuen Hobby Frauen kennlernen, doch meistens waren da auch immer nur Männer. Und ein extra ein Hobby auszusuchen wo nur Frauen sind, ist irgendwie auch kacke. Dann gehe ich da nur hin für Frauen und nicht wegen dem Hobby. Dann komme ich mir vor wie ein schmieriger Typ.

Wie kann ich denn Frauen kennlernen?

Frauen auf der Straße ansprechen könnte ich auch machen, doch da ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass man relativ ähnlich ist, beziehungsweise hat man keine gemeinsamen Interessen. Also ist unwahrscheinlich, dass man gemeinsame Interessen hat, oder?

Feiern gehen, sowas wie in Clubs gehen mag ich nicht so und Alkohol trinke ich auch nicht. Klar könnte ich auch was nicht alkoholisches Trinken, doch wenn ich kein Alkohol trinke und die meisten anderen schon, dann ist man nicht wirklich auf einer Wellenlänge mit der Zielgruppe von Menschen, die gerne in Bars gehen.

Irgendwie super schwierig, was kann ich machen?

Unsere Antwort

Toll, dass du unseren Text gelesen hast und schon etwas für dich mitnehmen konntest. 

Ich kann verstehen, dass es in deinem Umfeld momentan schwierig ist, Frauen kennen zu lernen. Ich finde, es ist eine gute Idee, dir ein Hobby zu suchen, bei dem du auch auf Frauen triffst. Natürlich solltest du das Hobby nicht nur der Frauen wegen machen. Such dir am besten etwas, was dir Spass mach und wo du, auch unabhängig von den Frauen, gerne hingehst. Überleg mal: Was interessiert dich? Was macht dir Spaß? Was wolltest du schon immer mal ausprobieren? Und dann werde kreativ. Vielleicht hast du Lust, eine bestimmte Sportart zu machen, einen Sprachkurs zu besuchen, dich einer politischen Gruppe anzuschliessen oder einen Tanzkurs zu besuchen. Vielleicht hast du auch noch ganz andere Ideen.

Wenn du Frauen auf der Strasse oder im Club ansprechen möchtest, empfehle ich dir, vorher mit ihnen zu flirten. Wie das geht, erfährst du in diesem Text. Flirten macht Spass und hilft dir zu erkennen, ob auch die Frau Interesse an dir hat. Und wenn du dich fragst, wie du eine Frau dann am besten ansprechen kannst, interessiert dich bestimmt dieser Text.

Ob auf der Strasse oder im Club — natürlich kann es dir passieren, dass es zwischen dir und der Frau, die du angesprochen hast, einfach nicht richtig passt. Das ist ganz normal und gehört beim Dating dazu. Das ist ein bisschen, wie in einem Champions-League-Spiel ein Tor zu schiessen: Es braucht viele Versuche, es steht einem viel im Weg, es kann vieles schiefgehen – auch wenn man selbst das beste macht, was man kann, und auch noch gut dabei ist. Daher rate ich dir, die Haltung eines Profifussballers anzunehmen: "Wenns schief geht, bin ich nicht frustriert, sondern es feuert mich an, mehr zu versuchen". Mehr dazu findest du auch in diesem Text.

Ich empfehle dir ganz grundsätzlich, dass du versuchst, neugierig auf neue Menschen zu sein. Auch wenn du nicht direkt eine Frau kennenlernst, die dir gefällt, vielleicht lernst du andere Leute kennen, über die du dann wieder jemanden kennenlernst und so weiter.

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Frage Nr. 37822 von 02.02.2024

Hallo liebes Lilli-Team,
Ich (m, 33) habe ein Problem: Ich würde gerne eure Tipps aus dem Text "Wie mach ich mich interessant, attraktiv, sexy und liebenswert?" umsetzen. Allerdings habe ich bemerkt, dass ich viele Dinge gern tun oder können würde, aber zu "ergebnisorientiert" bin. Das heißt, ich würde z.B. gerne gut zeichnen / malen können, habe aber keine Motivation zu üben. Ich würde gerne fit sein, habe aber keine Lust zu trainieren. Ich denke, ihr versteht, was ich meine. Meine Frage also ist: Wie kann ich lernen, den Prozess an sich zu mögen / genießen, anstatt ihn nur als notwendiges Übel zu sehen? (Quasi ein bisschen nach dem Motto "der Weg ist das Ziel".) Wenn ich meine Haltung in dieser Hinsicht nicht ändere werde ich wohl nie anfangen, etwas an mir zu verändern. Ich merke dann, dass ich mir oft Dinge denke wie "Ach, so sehr lohnt sich der Aufwand auch wieder nicht" oder "Ach, das schaffst du wahrscheinlich eh nicht", was mich dann natürlich runterzieht. Wie komme ich gegen solche Gedanken an? Ich habe mir im Internet schon ein paar Tipps diesbezüglich durchgelesen [...], habe aber wenig Hoffnung, dass ich sie umsetzen kann. Könnt ihr mir da helfen? Vielen lieben Dank euch!

Unsere Antwort

Toll, dass du unseren Text gelesen hast und unsere Tipps gerne umsetzen möchtest. Ich kann verstehen, dass sich der Gedanke daran für dich momentan frustrierend anfühlt. Dein Fokus scheint tatsächlich vor allem darauf zu liegen, irgendwo angekommen zu sein. Du möchtest etwas können oder etwas sein. Und ich frage mich: Warum möchtest du das eigentlich? Wenn du keine Lust hast zu malen oder zu zeichnen, warum möchtest du es dann können?

Du scheinst hohe Erwartungen an dich selbst zu haben, und daran, was du glaubst können oder sein zu müssen. Und dann ist es total verständlich, wenn du schnell die Motivation verlierst. Dann siehst du nur all die Dinge vor dir, die du noch nicht kannst. Und du verlierst den Mut, überhaupt mit etwas anzufangen. 

Stattdessen könntest du dich auf die Dinge konzentrieren, die du gerne machst und die dir Spass machen. Und ich bin mir sicher, dass es solche Dinge gibt. Was machst du gerne? Was tut dir gut? Und dann mach das. Einfach weil es an sich Spass macht. Und ohne damit ein Ziel erreichen zu wollen. In dem Text «Wie mach ich mich interessant, attraktiv, sexy und liebenswert?» geht es ja vor allem um die Dinge, die dir Spass machen und die dich interessieren. Was sind diese Dinge für dich? Und gibt es vielleicht etwas, was du gerne einmal ausprobieren möchtest, einfach weil es dir Spass machen könnte? Und bei dem es ganz egal wäre, ob du es irgendwann mal so richtig gut kannst oder nicht?

Und statt dich darauf zu konzentrieren, wie du gerne sein möchtest, kannst du dich fragen: Was magst du jetzt schon an dir? Was hast du in deinem Leben schon geschafft, worauf du so richtig stolz bist? 

Aber vielleicht gibt es trotzdem etwas, das du gerne an dir verändern möchtest. Dann kannst versuchen herauszufinden, wie es dir Spass machen würde, dahin zu kommen. Wenn du zum Beispiel gerne fit sein möchtest, aber dir die Motivation fehlt, überleg mal, wie dir das Trainieren Spass machen könnte. Vielleicht findest du es langweilig ins Fitness-Studio zu gehen, aber es gibt eine andere Sportart, die dir Spass macht? Werde kreativ und sei dabei nicht so streng mit dir. 

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Frage Nr. 37760 von 25.01.2024

Hallo lilli

Ist der feministische Ausspruch:"die zukunft ist weiblich" nicht auch sexistisch. Mich ärgert es wenn er und ähnliche Aussagen so unreflektiert herausgesagt werden. Neulich fand ich ein Buch mit diesem Titel im Buchladen. Wieso tut man sowas. Schadet das nicht dem Ruf des Feminismus, der gegen Sexismus und Diskriminierung stehen soll.
Ist das am Ende nicht auch Wasser auf den Mühlen von gewissen Influencern mit sehr zweifelhaften Ansichten und Dünger auf den Boden der incelcommunity und rechter Parteien. Ich glaube wir hätten viel weniger Gewalt gegen Frauen und Männer bzw Gewalt im Allgemeinen wenn unsere Gesellschaft gleichzeitig auch auf männliche Probleme und Anliegen eingeht und das genauso staatlich gefördert wird wie es bei Frauen der Fall ist. Die Ignoranz der Gleichstellungspolitik gegenüber Männern kann einfach nicht zur gewünschten compliance vieler Männer führen sich für Frauenrechte einzusetzen. Man kann die Gleichung nicht lösen wenn man nur einseitig ansetzt.
W46

Unsere Antwort

Das kommt darauf an, wie man Sexismus und Diskriminierung definiert. Es gibt die Ansicht, dass Sexismus jegliche Form von Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechts ist. Es gibt aber auch die Ansicht, dass Sexismus  - so wie zum Beispiel auch Rassismus - nur dann vorliegt, wenn zu den Vorurteilen auch Macht dazukommt. Wenn also eine strukturelle, systematische Benachteiligung in der Gesellschaft vorliegt. Das trifft auf Männer als Gruppe nicht zu, denn Männer füllen in unserer Gesellschaft immer noch einen Großteil der machtvollen Positionen aus. Für individuelle Männer kann das natürlich ganz anders aussehen.

Klar ist aber, dass Sexismus auch Männern schadet. Zum Beispiel werden Männer oft dafür bestraft, wenn sie "zu feminin" sind oder wenn sie traditionell weibliche Aufgaben übernehmen wollen. Oder sie fühlen sich durch ihre Geschlechterrolle unter Druck gesetzt, besonders stark, aggressiv oder erfolgreich sein zu müssen. Auch sie werden also in einer sexistischen Gesellschaft stark über ihr Geschlecht definiert und das kann ganz schön einschränkend sein.

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Frage Nr. 37758 von 25.01.2024

Stimmt es dass Grübeln bei Depressionen oder hartnäckige Zwangsgedanken auch etwas psychotisches hat/anmutet? Wegen dem obsessiven (Hängenbleiben) an Gedanken?
Warum/ ist das der Grund, warum da manchmal Augmentation mit Antipsychotika hilft?

Unsere Antwort

Grübeln und Zwangsgedanken sind ganz einfach Grübeln und Zwangsgedanken und haben in sich noch nichts Psychotisches.

Eine Psychose ist ein Verlust des Kontakts zur Realität. Sie umfasst in der Regel Wahnvorstellungen (falsche Überzeugungen darüber, was geschieht oder wer man ist) und/oder Halluzinationen (Dinge sehen oder hören, die nicht da sind). Die Arten von Wahnvorstellungen und Halluzinationen hängen oft mit den depressiven Gefühlen zusammen. Manche hören z.B. Stimmen, die sie kritisieren oder ihnen sagen, dass sie es nicht verdienen zu leben. Eine Person kann auch falsche Vorstellungen über ihren Körper entwickeln, z.B. glauben, dass sie Krebs hat.

Wenn eine Person eine Depression mit Grübeln und Zwangsgedanken hat, ist das also noch keine psychotische Depression.

Zur Augmentation mit Antipsychotika: Es gibt möglicherweise antidepressive Eigenschaften von gewissen Antipsychotika, ausserdem stimmungsstabilisierende Wirkungen bei bipolaren Störungen. Ausserdem gibt man Antipsychotika bei psychotischen Symptomen.

Schreibst du über dich selbst? Dann empfehle ich dir, dass du deine Fragen mit dem Arzt*der Ärztin, die dich behadelt, klärst. Denn jeder Mensch ist unterschiedlich, und jede Depression auch.

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Frage Nr. 37731 von 19.01.2024

Hallo,
ich hatte die Frage 37664 gestellt.
Ja, es ist die Angst, eine Frau ungewollt zu schwängern. Ihr schreibt gut trockenwischen langt, doch bin ich mir meiner nie sicher, ob es wirklich trocken genug war. Wenn ich im Schlaf eine Ejakulation hatte, habe ich immer das Bedürfnis mich danach ausgiebig duschen zu müssen. Was mache ich, wenn Sie gerne nackt neben mir liegt und genau solch eine Situation passiert? Und auch nach der Dusche scheint tagsüber immer wieder etwas nachzufließen, sodass es sich stets nass und kalt anfühlt. Sofern es sich hierbei immer um Sperma handeln sollte, wie gefährlich ist es, damit tagsüber bei Familie, Freunden oder auf der Arbeit herumzulaufen und nicht direkt duschen zu können? Was wäre, wenn ich durch einen Toilettengang, auch Sperma auf meine Hände gerät, welches über das Händewaschen nicht weggewischt wurde? Was wäre, wenn ich das Händewaschen nicht gut genug oder gar nicht vorgenommen hätte? Inwiefern gefährde ich dadurch meine Mitmenschen?

Unsere Antwort

Du hast eine falsche Vorstellung von deinen Spermien. Um eine Schwangerschaft auszulösen müssen Spermien IN der Vagina sein und das auch noch mit ihrer umgebenden Flüssigkeit. Vom Bauch schafft es ein Spermium unmöglich in die Vagina. Du hast  unsere Texte gelesen und wir haben dir bereits auf deine Frage geantwortet. Du schreibst selber was dein Problem ist: Angst.

Man hat im Leben immer wieder vor etwas Angst, das ist normal und menschlich. Wenn man versucht, diese Angst immer wieder loszuwerden, weil man sie nicht fühlen will, dann wird sie sich auf irgendein Thema stürzen. Meist sucht die Angst sich Themen mit (vermeintlich) grosser Verantwortung. Verantwortung ist das Gleiche wie Macht. Bei dir ist das das Thema Potenz. Achtung ich übertreibe jetzt absichtlich: Du denkst also, du hättest soviel Macht, dass schon vom blossen "Anblick" eines deiner Spermien jemand schwanger werden könnte. Du solltest dich dringend mit dem Thema Angst, Macht und Verantwortung auseinandersetzen und darüber nachdenken.  Wenn du alleine nicht weiterkommst, würde ich dir empfehlen dich an einen Psychotherapeuten/eine Psychotherapeutin zu wenden, damit dein Denken und somit auch Leben in Zukunft weniger eingeschränkt ist.  

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Frage Nr. 37696 von 11.01.2024

Sind Frauen wirklich emotionaler als Männer

Unsere Antwort

Die kurze Antwort lautet: Nein, Emotionen hängen nicht vom Geschlecht ab.

Die lange Antwort ist aber komplizierter. Es gibt durchaus Unterschiede zwischen Menschen in Bezug darauf, wie stark, wie viele und welche Gefühle sie empfinden. Ein gewisser Teil davon scheint angeboren zu sein, aber viel ist auch erlernt – das heißt geprägt durch die Erziehung und die Umgebung, in der eine Person aufwächst. Und Frauen und Männer werden da immer noch sehr unterschiedlich erzogen. Viele Jungs lernen, dass Gefühle irgendwie schwach und "unmännlich" sind. Oft wird von ihnen erwartet, Gefühle nicht zu zeigen. Das kann auch dazu führen, dass manche den Zugang zu ihren Gefühlen verlieren, weil sie sozusagen eine Mauer bauen müssen, über die die meisten Gefühle nicht drüber kommen. Andere fühlen durchaus viel, zeigen es aber nicht. Es kommt also auch darauf an, was du genau meinst mit „emotional“. Denn das kann ja vieles heißen: Gefühle erleben, Gefühle zeigen, über Gefühle sprechen, und so weiter.

Mädchen wird dagegen oft beigebracht, dass sie sehr auf die Gefühle anderer achten sollen. Also zum Beispiel, dass sie niemanden verletzen oder vor den Kopf stoßen sollen. Dadurch entwickeln Mädchen meist ein größeres Verständnis und Bewusstsein für Gefühle. Allerdings passiert es auch, dass manche so sehr auf die Gefühle anderer fokussiert sind, dass sie ihre eigenen kaum noch wahrnehmen. Du siehst also, wie Menschen ihre Gefühle erleben und mit ihnen umgehen, ist ziemlich individuell und komplex.

Egal, welches Geschlecht sie haben: Vielen Menschen tut es gut, sich mit ihren Gefühlen mal etwas näher zu beschäftigen. Falls du dazu mehr wissen willst, empfehle ich dir unser Kapitel Meine Stimmung, meine Gefühle.

 

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Frage Nr. 37688 von 10.01.2024

Ich habe eine Frage zum Thema Körperempfindungen und Gefühle im allgemeinen. Ihr sagt ja oft, wenn man sich z.B. beim Sex bewegt, dann hat man angenehmere Gefühle und Empfindungen. Oder: wenn man die Muskeln stark anspannt, hat man evtl. härtere Phantasien.
Beim Yoga heißt es: „Die energetische Ladung von Elebtem wird irgendwo im Körper gespeichert“. Oder zum Beispiel, dass bei manchen Körperhaltungen unerwartet Gefühle hochkommen können. Als wären die irgendwo in den Muskeln (?) auch über Jahre (?) gespeichert und man würde durch Bewegung diese Gefühle aktivieren. Und verarbeiten ?
Könntet ihr mir das mal wissenschaftlich übersetzen ? So klingt es eher nach Glaubenssystem…

Ich leide oft unter Verspannungen und Muskelschmerzen im unteren Rücken. Der Arzt sagt ich brauche mehr Bauchmuskeln. Ok.
Oft habe ich auch das Gefühl, als würde ich / mein Körper sehr unter Druck stehen. Ich fühle mich manchmal aggressiv und wütend, obwohl im hier und jetzt in der Außenwelt gar nichts passiert, was mich aktuell wütend machen könnte. Manchmal putze ich die Wohnung (=ich bewege mich) und fühle mich plötzlich wie geladen und aggressiv. (Das Putzen ist dafür nicht der Grund, ich mache es freiwillig und nicht ungern).
Manchmal fühle ich mich wie ein Dampfdruck-Kessel, bei dem aber der Dampf nicht entweichen kann. Als wäre das alles irgendwo ganz tief so abgespeichert. Ich habe angefangen Sport zu machen und hoffe, dass ich durch das körperliche Ausgelaugtsein etwas von dem Druck löst.
Trotzdem verstehe ich nicht, woher das alles kommt, warum das so ist und wie das - abseits von abstrakten Erklärungen - alles abläuft im Körper….
Danke!

Unsere Antwort

Ich kann das leider nicht wissenschaftlich übersetzen. Bei körperorientiert arbeitende Fachpersonen wirst du aber oft das Konzept eines Körpergedächtnisses finden. Gerade in der Traumatherapie ist das Konzept sehr hilfreich. Die therapeutische Richtung des Somatic experiencing zum Beispiel arbeitet ganz konkret damit. Wir wissen auch, dass durch körperliche Zustände (Haltung, Anspannung, Bewegung) Erinnerungen, alte Gefühlszustände und Flashbacks hochkommen können.

Ich mache keine klare Trennung von Körper und Geist, sondern sehe das eine als die eine Seite der Münze, das andere als die andere: Wenn du etwas denkst oder fühlst, spiegelt sich das im Körper – und umgekehrt, wenn du etwas mit dem Körper machst, spiegelt sich das in deinem mentalen Erleben.

Ich glaube nicht, dass dein Problem mangelnde Bauchmuskulatur ist. Ich könnte mir das eher folgendermassen vorstellen – schau mal was du damit anfangen kannst: Du stehst unter hoher Spannung – und damit ist sowohl mentale als auch muskuläre Spannung gemeint. Möglicherweise hast du auch einen muskulären "Panzer", um die Energie darin festzuhalten. Durch die muskuläre Spannung aktivierst du dein autonomes Nervensystem dahingehend, dass es dich zum Kämpfen (oder Fliehen) auffordert. Aktivität wie Putzen kann unter hoher Spannung geschehen: Angenommen, du atmest kurz, hast einen angespannten Kiefer, angespannte Schultern und angespannten Nacken - das lockert dich nicht, sondern treibt dich möglicherweise noch mehr in diesen Zustand.

Sport kann gut sein – wenn es mit einer Entladung von Spannung einhergeht, kommst du danach in einen Zustand der Entspannung. Ich würde dir vor allem Bewegung und Lockerung des Rumpfes, der Schultern und des Kopfes empfehlen. Tanzen wäre super. Eine Kampfsportart wäre klasse. Yoga wäre auch klasse.

Im Kapitel Meine Stimmung, meine Gefühle haben wir Tipps zur Selbstberuhigung und Tipps, wie du deine Stimmung über den Körper beeinflussen kannst. Schau die dir doch mal an.

Gern kannst du uns wieder schreiben. Gib dann die Nummer dieser Frage an.

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Frage Nr. 37644 von 01.01.2024

Hallo,
ich bin m. (31) Jahre alt und bin Jungfrau. Die letzten 6 Jahre habe ich mich, mehr oder weniger damit beschäftigt eine Partnerin zu bekommen, habe vielleicht aber nur 5 Personen angesprochen, was außerordentlich wenig ist. Die Frauen, die mich immer und immer wieder erkennen, rennen auch sichtbar weg von mir, ich belästige jedoch niemand oder schade jemanden. Ich bin auch nicht Frauenhassend, der Hass geht eigentlich nur gegen meine Mutter.
Als ich 29 wurde, bin ich mir meiner Sterblichkeit deutlich bewusst geworden und habe erkannt das ich praktisch die letzten 15 Jahre einsam gelebt habe, was eigentlich total gegen meiner Lebensvorstellung entspricht. Ich habe es geschafft vom 8. bis zum 25. Lebensjahr eine Vulva zu simulieren indem ich mit einer Matratze penetriert habe, auch wenn es mir instinktiv ziemlich falsch vorkam, ich hatte/habe eine Sucht nach leicht bekleideten Frauen aus diversen onlineshops. Nun hat mich die Realität erfasst, meine Libido ist gegen null und ich weiß nicht so richtig, wie ich das handhaben soll. Ich hatte einen Psychotherapeuten, habe aber dann wieder aufgegeben.

Unsere Antwort

Du weisst sehr viel über dich und kannst dich sehr genau ausdrücken. Du kannst Wünsche formulieren und weisst, dass du Fähigkeiten entwickeln musst, wenn du dir Wünsche erfüllen willst. Jetzt ist dir aber der Weg in eine Beziehung noch nicht gelungen. Möglicherweise stehst du dir selbst bei der Umsetzung deiner Pläne im Weg. Vielleicht hast du auch unrealistische Vorstellungen. Bist du sicher, dass du dein Ziel ernsthaft verfolgst?  Um diese Fragen zu klären, raten wir dir, es noch einmal mit einer Psychotherapie zu versuchen. Mit einem professionellen Begleiter könntest du heraus finden, wie ernst es dir ist. Zudem scheint mir wichtig, dass du dich so real wie möglich mit deinen Beziehungswünschen beschäftigst. Es soll dir ja gelingen, aus deiner Traumfrau eine ganz reale Partnerin zu machen. In einer Psychotherapie könntest du auch üben, dich immer wieder zu ermutigen und deinen Plan so lange zu verfolgen, bis du dein Ziel erreicht hast.

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Frage Nr. 37599 von 08.11.2023

Ist es normal das ich m 15 nicht mit meinen Freunden in eine Gemeinschafts Dusche nackt gehen will oder mich nicht vor den umziehen möchte? meine Freunde sagen, das kommt mit dem Alter das das mir nicht mehr peinlich ist, aber ich weiß es nicht. ist das normal oder kommt das wirklich noch?

ich kann es mir nicht vorstellen, weil ich mich schäme unter Freuden nackt zu duschen unter anderen fremden im Schwimmbad ist das ja noch so halbwegs okay aber unter Freunden mh das mag ich garnicht danke

Unsere Antwort

Danke für deine Frage und zuerst ist es wichtig zu sagen, dass es in Ordnung ist, wenn du nicht mit deinen Freunden nackt duschen willst.

Das Nacktsein kann sich unangenehm anfühlen mit Menschen, mit welchen man nahe befreundet ist. Darum ist es manchmal einfacher mit Menschen, welche man nicht so gut kennt.

Du spürst bereits, dass «nackt Duschen mit Freunden» eine Grenze von dir überschreitet und du das nicht magst. Deshalb gibt es auch keinen Grund, weshalb du das machen solltest, und du setzt dich ja bereits für deine Grenze ein. Das ist super!

So viel zu deiner Frage. Falls du aber noch untersuchen möchtest, weshalb es dir unangenehm ist, könntest du ein kleines Experiment machen und versuchen rauszufinden, was es genau ist, was du am «nackt duschen mit Freunden» unangenehm findest. Sind es die nackten Körper der Anderen? Liegt es an deiner eigenen Nacktheit? Liegt es daran, dass du Angst hast ausgelacht zu werden? Oder ist der Akt des Duschens ein Moment der Entspannung, welchen du ungerne mit anderen Menschen teilst? Diese und noch viele andere Gründe könnte es geben. Alle Gründe sind in Ordnung! Es könnte für dich einfach spannend sein herauszufinden, an was es genau liegt.

Eine andere Frage kann natürlich sein, dass du nicht weisst, wie du deinen Freunden beibringst, dass du es unangenehm findest mit ihnen zu duschen. Es entsteht ja schon ein wenig Druck. Vor allem wenn es in der Schule oder beim Hobby ist. Dazu bräuchte ich aber mehr Informationen, was genau die Situation ist. (Kannst gerne schreiben und einfach die Fragenummer anfügen)

Aber grundsätzlich will ich dich ermutigen deinen Freunden zu sagen, dass du es unangenehm findest und du darum auf das gemeinsame Duschen verzichtest. Und wenn sie deine Freunde sind, dann akzeptieren sie es. Es braucht vielleicht einfach ein wenig Zeit.

Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen. Hast du mehr Unklarheiten oder willst mir deine Situation noch mehr beschreiben, dass ich dir noch konkreter helfen kann, dann schreib mir einfach.

Unser Fragefenster ist jetzt bis Ende des Jahres zu, aber du kannst dich gerne wieder melden, wenn es Anfang Januar wieder offen ist. Gib dann einfach die Nummer dieser Frage an. Falls du auf fortnite unterwegs bist, kannst du dort noch bis zum 1.12. jeweils Dienstag bis Freitag 19-21 Uhr live mit jemandem aus dem Lilli-Team chatten. Gib auch dort bitte deine Fragenummer an.

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Frage Nr. 37568 von 04.11.2023

Eventuell die Falsche Plattform für sowas.
Ich habe mit einer neuen Arbeit angefangen. Ich verstehe mich mit einem Kollegen gar nicht. Er ist in meinem Büro. Wir sind zu 3 im Büro, mir inklusive. Die Chemie passt einfach nicht und das ist okay. Was mein Problem ist: Wenn ich Zuhause bin dann ist er mir immer noch im Kopf. Denke mir, was er besser machen könnte, dass er anders reagieren könnte, dass er sich ändern müsste, dass er voll den Stock im Arsch hat. Denke das wahrscheinlich auch damit ich bisschen mit ihm klar komme. Aber auch damit er besser wird.
Irgendwie stressen mich die Gedanken. So Art Stress Gedanken. Sollte ich doch lieber bei mir bleiben (Gedanklich) und nicht überlegen was er besser machen kann und ihn einfach seine Arbeit machen lassen? Das versuche ich, doch schweife da immer wieder ab. Ich habe auch versucht Nett zu sein und der andere Kollege meinte auch, ich bin auch nett zu ihm (Mit dem anderen Kollegen verstehe ich mich extrem gut) Es herrscht aber eine Grundspannung zwischen dem die Chemie nicht stimmt und mir.
Er nimmt alles sehr sehr negativ was man ihm sagt, wird sehr schnell beleidigt. Das habe ich auch gemerkt und ihm mehr "Raum" gegeben, in dem ich nur über die Arbeit rede und nicht sage was ihn "angreifen" könnte. Wenn es Meinungsverschiedenheiten gibt und ihm meine "andere" Meinung sage, dreht er sich immer mit dem Kopf komplett weg und hört nicht zu. Ich bleibe bei meiner Meinung. Es ist auch so, als würde er mich nicht respektieren, wenn wir verschiedener Meinung sind. Er meinte auch zu unserem 3 Arbeitskollegen wie Dumm es sei sein Geld zur Seite zu legen, für ein Teureres Motorrad. Der Typ mit dem die Chemie nicht stimmt investiert sein ganzes Geld. Der Kollege der sein Geld weglegt für sein Motorrad schaut mich verwirrt an, ich meinte zu ihm das es nicht Dumm sei, sein Geld für ein Motorrad zur Seite zu legen. Es ist seine Leidenschaft / Hobby und er sollte sein Geld ausgeben nach seinen eigenen Bedürfnissen und Wünsche und die Bedürfnisse und Wünsche unterscheiden sich bei Menschen. Da habe ich auch gemerkt, er respektiert einfach nicht andere Menschen, so wie sie sind. Für ihn gibt es "Rational" einfach nur das was er denkt ist richtig und alles andere Falsch?!
Er wirft mir bei der Arbeit auch super oft Blicke rüber und schaut böse. Ich nehme das eigentlich gelassen auf und arbeite einfach weiter. Er arbeitet auch echt nicht und ich weiß auch nicht wie er die Stelle bekommen hat.
Ich habe auch mit anderen Kollegen gesprochen und die meinten auch, er wirkte so als hätte er 4 Jahre mit keinem Menschen gesprochen. Ich habe mit ihm gleichzeitig die neue Arbeit angefangen und ganz am Anfang war er wirklich extrem unsicher. Hat seine Sätze extrem vorsichtig formuliert, damit er potenziell keinen Angreifen kann. Hatte bei jedem "Fehler" Angst und wenn ihm der Chef etwas gesagt hat ihr 3 (Also zu ihm, mir und dem anderen Kollegen) dann hat er immer extreme Panik geschoben und völlig überreagiert. Es gab paar Situationen, wo der Chef mit uns geredet hat, da wir neu sind und noch nicht wissen wie alles abläuft. Da hat er komplette emotionale Ausraster gehabt und gesagt eigentlich müssten wir gekündigt werden aus dem und dem Grund. Mit dem Kollegen mit dem ich mich gut verstehe... wir haben uns einfach angeschaut und großen Augen gemacht. Im Sinne von, was geht hier jetzt ab, es ist echt nicht wildes.

Meine Vermutung war es, dass er alles in den Arsch geschoben bekommt und selbst wenig Lebenserfahrung gesammelt hat. Und deshalb so extrem unsicher ist und soziale Interaktionen nicht wirklich einschätzen kann, ob die gut oder schlecht sind. Im laufe der Zeit hat man immer mehr mitbekommen und er hat von sich aus viel erzählt. Tatsächlich bekommt er alles von seinem Vater bezahlt, wird bekocht, sogar zur Arbeit gefahren, hat nur Online Freunde, und seine "echten" Freunde sind die Freunde von seinem Vater... Er übernimmt auch immer nur die Meinung von seinem Vater (sagt auch mein Vater hat mir gesagt das und das) hat keine Eigene Meinung und hat tatsächlich am Anfang der Arbeit meine Interessen einfach kopiert um gut anzukommen. Sowas wie Musikgeschmack oder Hobbys. Doch die stimmen einfach nicht. Er tut das glaube ich, um nicht aufzufallen und nicht anders zu sein. Nachdem Motto, wenn ich nicht die selben Interessen habe etc. dann werde ich von anderen nicht gemocht oder sowas. Er meinte auch das sich der Chef jeden Fehler aufschreibt und gegen uns hält... Doch der Chef ist genau das Gegenteil.. Er will uns so lange wie möglich behalten..
Er bekommt alles was ich mir quasi erhofft habe, also Geld. Doch merke einfach das ich zum Glück sein Leben nicht habe, da er einfach so wenig Lebenserfahrung, keine eigen Verantwortung hat und alles leider in den Arsch gesteckt bekommt.
Er Super komisch der Kerl. Er ist Mittlerweile 22 und wird bald 23.
Ich merke aber auch selber, ich stecke viel zu viele Gedanken in eine Person, mit der ich nicht klarkomme. Ich vermutete ich tue das, da ich selber unzufrieden mit meinem Leben bin. Ich könnte sowas wie mein Schlafrhythmus verbessern, habe auch gut zu genommen. Also könnte ich auch meine Ernährung umstellen mehr Sport machen. Ich habe auch gemerkt. Wenn ich das auch teilweise gemacht habe, habe ich auch viel weniger über den komischen Mitarbeiter gedacht. Eventuell will mir mein Gehirn sagen, du bist unzufrieden mit deinem Leben, ändere mal was. Als Signal quasi. Dann geht es mir auch viel besser wenn ich mich um mich selbst Pflege.
Etwas viel Text. Hoffe ihr könnt mir weiterhelfen und danke, für euere wirklich tolle Seite!
Falls das eine Rolle spielt, wir alle 3 im Büro sind Männlich
Wenn ich meine Frage: 37568 noch ergänzen darf.
Wie kann ich mein inneres Stärken und mehr mich mit meinen "Problemen" beschäftigen, als von den anderen?
Es das Problem mit den Gedanken zeigt mir auch, es stimmt auch was mit mir nicht. Und was genau? In bestimmten Lebensbereichen möchte ich mich verbessern, doch das tue ich nicht. Komme nicht in die Gänge. Ich vermute sehr stark, deshalb kommen die negativen Gedanken zu dem Kollegen, dass er sich ändern müsste, da ich mich eigentlich ändern möchte, und ich mit mir unzufrieden bin. So eine Art Projektion? Die Bestätigung war auch, als ich mehr an meinen Problem gearbeitet habe, dann habe ich viel weniger an den komischen Arbeitskollegen gedacht. Eventuell sollte ich auch ein wenig mit der Achtsamkeit beschäftigen. Ich gehe bei der Arbeit auch ab und zu raus, an die Frische Luft, und Atme tief ein und aus. Schnappe mir was um trinken aus der Küche und das tut mir immer gut :-)
Wie kann ich Grenzen aufsetzen?
Sollte ich ihn einfach mal drauf ansprechen, dass es eine negative Grundspannung zwischen uns liegt und wir es einfach mal besprechen sollten?
Eventuell sollte ich auch auch abstand gewinnen von dem Gedanken, wie Menschen eigentlich sein sollten. Das macht er ja quasi auch und ich auch bei ihm.
Ehrlich gesagt habe ich immer nur 2 Sachen getan, bei meinen Freunden. Wenn reden nie geholfen hat. Dann Kontakt abbrechen. Da kam nur 2 mal vor. Sonst waren die Freundschaften die auch aufgebaut habe immer natürlich und wenn etwas nicht gepasst habe, habe ich einfach meine Gefühle / Wünsche ausgesprochen und meine Freunde haben das immer Respektiert und das wars dann schon. Bei der Arbeit geht das nicht (also Kontaktabbruch) Aber könnte mal zu mindestens mit ihm reden, damit ich es versucht habe. Ich bin bereit mich anzupassen. Doch sollte ich das überhaupt?
Tut mir leid, für die echt langen Texte.

Unsere Antwort

Du hast recht. Wir sind nicht ganz die richtige Plattform für deine Frage. An deinem langen Text merken wir aber, dass du dich wirklich intensiv und ausdauernd mit deinem ungeliebten Kollegen beschäftigst. Auch da hast du recht. Du widmest ihm wirklich viele deiner Gefühle und sehr viel von deiner Zeit.

Sinnvoll finden wir deine Frage: «Wie kann ich mein inneres Stärken und mehr mich mit meinen ‚Problemen’ beschäftigen, als von den anderen?»

Du machst etwas, was die meisten Menschen am besten können. Du externalisierst. D.h. du siehst bei anderen sehr gut, was sie nicht können, was alles nicht stimmt und möglicherweise sogar, wie sie ihre Probleme lösen können. Du erlebst die anderen aber auch als Störung. Also möchtest du, dass die Störung verschwindet. Bei Externalisieren kann man sich nur vorstellen, dass die Anderen zur Verbesserung der Situation Änderungen vornehmen müssten. Mit deiner Haltung müsste deine Kollege was verändern, damit deine Welt in Ordnung kommt. Das klappt leider nie. Darum haben wir Menschen so oft Beziehungsprobleme.

Du hast allerdings schon sehr viel erkannt. Bisher hast du nur zweimal eine Beziehung beenden müssen, weil Reden nicht geholfen hat. In Freundschaften hast du erfahren, dass Reden hilft. In Freundschaften haben allerdings auch beide Seiten ein Interesse am Erhalt der Freundschaft. Gegenseitiger Respekt hilft auch, Kompromisse zu suchen. Bei Freund*innen ist es auch leicht zu verstehen, wenn sie so gemocht werden wollen wie sie sind. Also tolerieren wir da das Anderssein leichter.

Bei Arbeitskollegen geht das nicht. Hier bist du mit deinen persönlichen Bewältigungsmöglichkeiten und/oder deiner Frustrationstoleranz gefragt. Wie regulierst du deine Gefühle? Darf dein Ärger während deines ganzen Arbeitstag in dir herumtoben, weil dein Kollege sich störend verhält? Oder findet ihr beide (dein Ärger und du) andere Wege? Du hast schon gute Sachen rausgefunden. Sich Ablenken, Veränderungsvorschläge für sich selbst ausdenken, etwas trinken, Luft schnappen etc…. Genau so etwas iwrd dir helfen, wenn du aufhörst, so misstrauisch zu sein. Mit dir stimmt alles! Was dir nicht gut tut ist, dass du darauf nicht vertraust! Wenn du einen Kollegen hast, den du nicht magst, leidest du darunter. Das ist normal. Es ist viel schöner mit Leuten, die das «Heu auf der gleichen Bühne haben». Auch normal. Deswegen ein Langzeitleiden entwickeln, ist auch normal, macht aber gar keine Freude. Such doch mal in dir selbst nach einer Instanz, die das «Heu auf der gleichen Bühne hat» und die gern mit dir zusammen ist. Gemeinsam mit dieser inneren Instanz findest du sicher einen Weg, deinen Kollegen zu tolerieren und dir selbst ein interessantes Leben zu bieten. Vielleicht gehört es zu dir, ab und zu über das merkwürdige Verhalten des Kollegen zu staunen. Wenn du dich für dein eigenes Innenleben verantwortlich fühlst, sind die Beobachtungen und Beurteilungen von anderen Menschen ganz interessant.

Diese Antwort gilt auch für Frage 37569.

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Frage Nr. 37555 von 03.11.2023

37488 und 37507

Tut mir leid für meine Ausraster.... Könntet ihr die beiden Fragen / Ausraster bitte löschen?

Soweit ich weiß helfen Psychologen bei Themen wie Sexualität oder meinem Problem mit dem Jungfrau sein nicht oder?

Muss es dann eine Sexualtherapie sein? Glaube die Krankenkasse übernehmen die Kosten dafür leider nicht

Unsere Antwort

Deine beiden Fragen haben wir vom Netz genommen.

Nein, das muss keine Sexualtherapie sein. Denn dein Anliegen ist ja nicht in erster Linie ein sexuelles. Wenn ich all das lese, was du uns geschrieben hast, dann sehe ich da Themen wie Selbstwert, Selbstbewusstsein, Teufelskreise, Verhaltensänderungen und soziale Kompetenzen. Und natürlich auch die Verarbeitung der vielen Ablehnungserfahrungen. All das sind klassische Themen der Psychotherapie. Und auch Sexualität ist oft Teil von „normaler“ Psychotherapie. Ein kompetenter Therapeut wird daher einen Weg finden, das mit der Kasse abzurechnen.

Wenn du in Deutschland lebst, hilft dir eventuell diese Seite dabei, einen Therapieplatz zu finden. Es könnte sich auch lohnen, mal das sogenannte Kostenerstattungsverfahren zu recherchieren. Manchmal kommt man so schneller an einen Platz.

Es freut mich, dass du das angehen willst – ich glaube, das könnte dir wirklich helfen. Wir wünschen dir auf jeden Fall alles Gute dabei.

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