Frage Nr. 39909 von 18.06.2025
ich bin 17 männlich und ich eine frage
ich habe gemerkt das ich mein orgasmus nicht mehr spüre ich werde steif und bekomme ein orgasmus aber ich spüre ihn nicht ich mach selbstbefreidung immer unter der dusche
Unsere Antwort
Warum variierst du nicht einfach mal das Setting? Es spricht nichts dagegen, dass Mann ab und zu unter der Dusche Selbstbefriedigung macht. Aber wenn man das immer macht, könnte es sein, dass etwas anderes dahinter steckt, dass du es dort machst.
Damit meine ich zum Beispiel, es muss schnell gehen. Oder du denkst, dass du keine Spuren hinterlassen darfst, alles muss "sauber sein". Oder du hast Angst, dass dich jemand entdeckt und nur im Bad hast du kurz deine Ruhe. Oder du brauchst zur Selbstbefriedigung den Duschstrahl, weil du an nichts anderes gewöhnt bist.
Wenn du dich in einem der Punkte oder einem ähnlichen Thema wiederfindest, kann es gut sein, dass du dir eine Art der Selbstbefriedigung angewöhnt hast, die nicht befriedigend ist, sondern lediglich den orgastischen Reflex auslöst, dann spürt man nämlich nichts besonderes. Es wäre also sinnvoll, wenn du Neues hinzulernst.
Ich würde dir empfehlen dich mit unseren Texten zu sexuellem Lernen, sexuelle Erregung durch Druck, durch Reibung, durch den Duschstrahl, durch Körperbewegung zu befassen. Und die Wahrnehmung in deinem Penis zu schulen, sowie dein Becken und deinen Beckenboden einzusetzen. Wenn du das gelernt hast, wirst du in Zukunft mehr beim Sex spüren und mehr Vergnügen daran haben.
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Frage Nr. 39908 von 18.06.2025
Hallo Lilli Team
Stimmt es, dass es beim blasen irgendwann unangenehm für Jungs wird, wenn man den Penis länger nach dem Samenerguss weiter leckt? Wenn's so ist, wann soll ich aufhören am Penis zu lecken?
Bin W und 14
Unsere Antwort
Ja, das stimmt bei vielen Jungs und Männern. Nach dem Samenerguss kann die Eichel empfindlich werden. Manchmal so sehr, dass es sich unangenehm anfühlen kann, wenn sie weiter stimuliert wird. Das ist ganz normal.
Um zu wissen, wann du aufhören solltest, frag am besten einfach nach. Der Junge kann dir am besten selbst sagen, was sich für ihn angenehm anfühlt und was nicht. Dabei kann dir der Text Reden über Sex ist hilfreich und erotisch helfen.
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Frage Nr. 39907 von 18.06.2025
Liebes Lilli Team
Ich bin Mutter eines 15-jährigen Jungen. Ich verstehe mich gut mir ihm und wir reden ab und zu über Sex. Man hört und liest häufig wie lässig junge Mädchen mit Oralsex, also blasen, umgehen. Gibt es irgendwas, das ein Junge wissen sollte, wenn er mal Oralsex bekommt? W-34
Unsere Antwort
Schön, dass du mit deinem Sohn so offen über Sexualität sprechen kannst. Das ist gar nicht selbstverständlich, und wenn ihr beide euch damit wohlfühlt, kann das für euch beide sehr wertvoll sein. Gerade beim Thema Oralsex gibt es viele Unsicherheiten und auch jede Menge Mythen. Das Bild, dass junge Mädchen besonders lässig mit Oralsex umgehen, hält sich hartnäckig, aber das entspricht nicht unbedingt der Realität. Viele Jugendliche – egal ob Mädchen oder Jungen – fühlen sich oft unsicher, haben Fragen oder spüren sogar Druck, weil sie denken, sie müssten irgendetwas mitmachen oder bestimmten Rollenbildern entsprechen, die sie aus Filmen oder dem Internet kennen.
Was ich für deinen Sohn besonders wichtig finde: Das Allerwichtigste ist, dass alles einvernehmlich passiert und sich beide wohlfühlen. Niemand sollte zu irgendetwas gedrängt werden, und es ist völlig in Ordnung, auch mal „Nein“ zu sagen oder eigene Wünsche und Grenzen zu äußern. Hygiene spielt auch eine Rolle – sich vorher frisch zu machen, zeigt Respekt und sorgt meistens dafür, dass sich beide wohler fühlen. Es ist außerdem ganz normal, wenn man nervös ist oder nicht genau weiß, was einen erwartet. Darüber zu sprechen, was sich gut anfühlt und was nicht, kann Unsicherheiten nehmen. Vielleicht interessieren dich oder deinen Sohn ja die Texte Guter Sex: Wer befriedigt hier wen? und Reden über Sex ist hilfreich und erotisch.
Ausserdem ist das Thema Schutz wichtig: Auch beim Oralsex können Krankheiten übertragen werden, deshalb ist es gut zu wissen, dass Kondome oder Lecktücher schützen können – das darf man ruhig ansprechen.
Und noch etwas: Nicht jeder Junge erlebt beim Oralsex automatisch einen Orgasmus, und das ist völlig normal. Körperliche Reaktionen sind sehr unterschiedlich und sagen nichts darüber aus, wie „gut“ oder „richtig“ man ist. Am Ende zählt, dass die gemeinsam erlebte Sexualität immer freiwillig und schön bleibt und niemand etwas nur deshalb macht, weil es angeblich „alle“ tun.
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Frage Nr. 39895 von 16.06.2025
Ich weiblich 13 habe eine kurze Frage. Es ist schon ein bisschen schwierig das zu schreiben aber weil ich Anonym bin ist es ok
Ich würd gerne checken was ich komme oder du kommst bedeutet.Und wieso das beide geschlechter (glaube) können.
Ich bedanke mich schon jetzt für die Antwort.
Unsere Antwort
"Ich komme" sagt jemand, der kurz davor ist einen Orgasmus zu bekommen. Und das können beide Geschlechter. Alle Menschen können erregt sein und einen Orgasmus erleben. Das gehört zur Sexualität einfach dazu. Wenn du genauer wissen möchtest, was ein Orgasmus ist, interessiert dich vielleicht auch dieser Text.
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Frage Nr. 39886 von 14.06.2025
Ich bin weiblich, 61 Jahre alt und hatte seit 7 Jahren keinen Sex mit einem Mann. Ich habe jemanden kennengelernt und würde gerne wieder...Ich habe mir einen Vibrator gekauft, aber meine Vagina ist so eng bzw. Ich bin so angespannt, dass ich ihn nicht einführen kann. Ich schaffe mal gerade zwei Finger einzuführen...Was kann ich machen, um mich zu entspannen bzw . wie schaffe ich es, etwas in Penisgröße einzuführen? Wenn ich Selbstbefriedigung mache, dann nur mit klitoralem Orgasmus, das klappt aber gut. Wie kann ich trainieren?
Unsere Antwort
Was du beschreibst ist für Frauen nach den Wechseljahren normal. Wenn du lange Zeit keinen Penis oder etwas anderes mit deiner Vagina aufgenommen hast, kann es scheinen, dass die Vagina zu eng ist.
Weil das Östrogen zurückgeht, sind die Schleimhäute deiner Vagina ausserdem feiner und etwas weniger belastbar. Mehr dazu kannst du in unserem Text «Schmerzen beim GV durch Östrogenmangel» lesen.
Die gute Nachricht ist, dass du deine Vagina und ihre Wand wieder für den Sex fit machen kannst. Du hast bereits damit begonnen mit deinen Fingern und dem Vibrator. Den Vibrator würde ich erstmal beiseite legen an deiner Stelle. Die Stimulation ist sehr intensiv und der Vibrator wahrscheinlich zu breit.
Hilfreich ist regelmässiges Berühren, Massieren, Pflegen mit deinen Händen. Ich empfehle dir, dazu das "Pjur Med Repair" in der Apotheke zu kaufen, täglich etwas davon auf einen Finger zu schmieren. Gehe mit dem Finger in die Vagina hinein und massiere sie dann ein Weilchen lang - so dass es nicht schmerzvoll ist. Du kannst das anfänglich sehr vorsichtig machen. Einige Frauen beginnen mit dem kleinen Finger und steigern sich dann Schritt für Schritt. Bei dir gehen bereits zwei Finger, du hast also schon gute Voraussetzungen. Weitere Tipps, was du tun kannst, liest du hier.
Du kannst auch zur Frauenärztin gehen und mit ihr besprechen, dass sie dir eine Östrogensalbe verschreibt. Diese kannst du auch regelmässig in die Vagina einschmieren - das Östrogen baut die Vaginalhaut auf.
Ich empfehle dir, mit deinem Sexpartner darüber zu sprechen, dass du die Vagina für den Sex erst fit machen musst. Er kann da mitmachen, in dem er auch mit seinem Finger deine Vagina massiert und stimuliert - ihr könntet das in das Petting einbauen. Er kann auch das Pjur Med Repair anwenden.
Möglicherweise merkst du schnell eine Verbesserung, vielleicht braucht es mehr Geduld. Wenn deine Vagina dann wieder fit genug ist, den Penis aufzunehmen - das heisst wenn es ohne Schmerzen geht - ist es jedes Mal wichtig, dass ihr ein Vorspiel habt, während dem du dich erregen kannst und die Vagina so für das Aufnehmen des Penis weit und feucht genug wird. Ich empfehle euch, zusätzlich Pjur Med Repair als Gleitmittel einzusetzen.
Damit die Haut am Vaginaeingang auch nach den Wechseljahren geschmeidig und dehnbar bleibt, hilft eine gute Pflege. Vielen Frauen hilft das regelmässige Auftragen eines hochwertigen Öl's auf die Vulva - das heisst, du trägst das Öl auf die Klitoris, die äusseren und die inneren Geschlechtslippen auf. Das Öl kann ein Granatapfelöl, ein Lavendelöl, ein Rosenöl oder Mandelöl sein, es sollte einfach von guter Qualität sein.
Damit Geschlechtsverkehr nach den Wechseljahren weiterhin schmerzlos und lustvoll möglich bleibt, ist es wichtig, dass deine Geschlechtsregion regelmässig gut durchblutet wird. Das geschieht am einfachsten mit sexueller Erregung. In sexueller Erregung fliesst viel mehr Blut zur Vagina und zur Vulva, die Schwellkörper der Klitoris füllen und dehnen sich und die Durchblutung hilft auch, dass die Vagina gut feucht wird.
Für die gemeinsame Sexualität heisst das: Es ist wichtig, dass du zum Beispiel beim Vorspiel in eine gute Erregung kommst. Es kann sein, dass dies etwas länger braucht als in jüngeren Jahren. Nehmt euch also genug Zeit dafür. Sprich klar aus, was du am liebsten magst, wo, wie lange und wie stark. Es kann sein, dass sich deine Vorlieben verändert haben einhergehend mit den körperlichen Veränderungen über die Jahre.
Eine gutes Buch zum Thema ist "Super Sex beginnt mit 50" von Tracey Cox. Vielleicht findest du da auch noch ein paar gute Inspirationen.
Wenn ihr euch beide darum kümmert, kann eure gemeinsame Sexualität trotz der körperlichen Veränderungen lustvoll und erfüllend bleiben.
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Frage Nr. 39884 von 13.06.2025
Hallo,
ich habe vor 8 Wochen mrin erstes Kind bekommen. Ich bin 32 Jahre alt und seit 7 mit mit meinem Mann zusammen. Während dee Schwangerschaft hatten wir wenig bis gar keinen Geschlechtsverkehr. Leider habe ich bei der Geburt einen Dammriss 3 Grades gehabt und mein Beckenboden ist auch nicht mehr der alte. Die Naht wurde verpfuscht und ich kann keinen Sex haben. Ich muss wahr noch einmal oper werden. Die Ärzte lassen sich jedoch Zeit.
Ich bin jedoch richtig scharf auf meinen Mann und würde super gerne Sex haben. Er auch, setzt mich aber nicht unter Druck. Wir schreiben oder erzählen uns unsere Phantasien und geilen uns gegenseitig auf. Manchmal streicheln wir uns oder ich befriedige ihn oral. Das reicht mir aber nicht mehr. Ich möchte so gerne wieder aktiv sein. Selbstbefriedigung klappt auch nicht da meine äußere Klitoris durch den Beckenboden weh tut, sodass mein ganzer unterer Bereich nicht "erreichbar" ist. Was kann ich tun um die Zeit zu überbrücken und meine Lust einhalt gebieten? Haben Sie noch andere Ideen ? Danke für die Antwort und Hilfe.
Unsere Antwort
Ich weiss nicht genau, was du meinst mit "die Naht wurde verpfuscht"? Es kann durchaus sein, dass eine Narbe zunächst noch Schmerzen bereitet. Solange braucht dein Damm vor allem eins: Schonen.
Um dir weiterzuhelfen, muss ich zunächst genauer verstehen, worum es geht. Ich habe noch nicht ganz verstanden, weshalb ihr keinen Vaginalverkehr haben könnt. Kannst du keinen Geschlechtsverkehr haben, weil nach der Dammnaht der Vaginaeingang zu eng ist? Haben die Ärzt*innen gesagt, dass ihr solange mit Sex aussetzen sollt oder tut es weh? Was passiert genau, wenn ihr versucht, Sex zu haben? Normalerweise ist eine Dammnaht nach 6-8 Wochen soweit verheilt, dass sie stabil ist und Geschlechtsverkehr wieder möglich sein sollte. Du musst keine Angst haben, dass die Naht reissen könnte. Allerdings kann es sein, dass du noch gewisse Schmerzen empfindest beim Geschlechtsverkehr. Oder ist es so eng, dass du gar nichts mit der Vagina aufnehmen kannst? Ist es zum Beispiel möglich, einen Finger in die Vagina einzuführen? Ich empfehle euch, ein Gleitmittel zu benutzen, da in der Stillzeit die Vagina trockener ist.
Für viele Frauen braucht es nach der Geburt Zeit und Geduld, sich mit den neuen körperlichen Gegebenheiten anzufreunden. Es braucht etwas Neugier herauszufinden, was geht. Dein Körper braucht Zeit für die Heilung. Manches tut zunächst weh. da braucht es deutlich mehr Behutsamkeit als vor der Geburt. Es ist dennoch noch vieles möglich.
Vielleicht kannst du die Beziehung zu deinem Damm und deiner Vulva und Vagina stärken. Wenn du diese Körperstellen mit neuen Erlebnissen verbinden kannst, kann das heilend wirken. Eine praktische Übung dazu ist die Beckenschaukel, sowie das achtsame Erkunden deiner Geschlechtsregion.
Wie ist es mit deinen Brüsten? Sind die eine Quelle sexueller Erregung für dich? Oder könnten eine werden? Oder kann dein Mann deinen Unterbauch massieren und streicheln?
Es tönt ja so, dass ihr Lust aufeinander habt und Freude an der gemeinsamen Sexualität habt. Nach einer Geburt ist es normal, dass man sich als Paar in der Sexualität wieder etwas neu finden muss und sich an die körperlichen Veränderungen anpasst. Ich bin überzeugt, dass euch das gelingen wird.
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Frage Nr. 39875 von 12.06.2025
Hallo Lilli-Team,
Bin m30 und würde gerne anfangen Sextoys, auch Dildos verwenden.
Bei gleitgel hab ich ständig das es schnell trocknet. Kann ich alternativ vaseline oder melkfett benutzen? Ist es für den Genital und Analbereich geeignet ? Natürlich ohne Kondome. Greift das Sextoys aus Plastik/Silikon an?
Danke euch
Unsere Antwort
Es gibt drei Arten von Gleitmitteln: die auf Wasserbasis, die auf Silikonbasis und die auf Ölbasis. Ich vermute, dass du bisher Gleitmittel auf Wasserbasis verwendet hast. Denn viele Gleitmittel auf Wasserbasis trocknen recht schnell aus.
Leider vertragen sich die meisten Sextoys aus Silikon nur mit Gleitmitteln auf Wasserbasis. Die anderen Gleitmittel greifen das Material eines Sextoys an. Dann wird die Oberfläche rau und spröde. In der Gebrauchsanweisung des jeweiligen Sextoys kannst du nachlesen, welche Gleitmittel du verwenden kannst. Auch Vaseline oder Melkfett solltest du nicht mit einem Sextoy verwenden. Mehr Infos über Gleitmittel findest du in diesem Text.
Übrigens sind nicht alle Sextoys für den Analsex geeignet. Es ist sehr wichtig, dass du nur dafür geeignete Sextoys benutzt. Denn der Darm zieht Gegenstände nach oben und zu lange Objekte können bei heftigen Stössen zu lebensgefährlichen Verletzungen führen. Lies dazu bitte auch diesen Text.
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Frage Nr. 39869 von 11.06.2025
Hi, ich bin‘s, Nummer 39837. Als erstes möchte ich danke sagen, dass ihr so geduldig mit mir seid. Ich weiss, dass ich ziemlich schwer zu ertragen sein kann. Also danke.
Also, ich habe eure Nachricht gelesen. Ich habe viele Dinge ausprobiert, ja, aber nicht nur 1 oder 2 Mal. Ich habe es wirklich mehrmals ausprobiert und probiere manches immer wieder. Und ich mache auch Pausen, ich mache es nicht jeden Tag. Ich warte manchmal ein paar Tage oder sogar auch ein oder zwei Wochen bevor ich es wieder versuche. Und jedes Mal ist es gleich. Neutral. Vielleicht ein bisschen komisch.
Ich kann mir das einfach nicht erklären. Zu Hause ist eigentlich alles okay. Meine Eltern sind eigentlich gut, aber ich habe oft das Gefühl, dass ich meine Gefühle verstecken muss. Also sehen sie mich meistens Glücklich, auch wenn ich‘s nicht bin. Ich weiss, dass meine Eltern mich lieben. Sie sagen es und umarmen mich auch, aber ich fühle dann auch nichts. Ich spüre keine Liebe. Vielleicht bin ich einfach undankbar oder so ka.
Als Kleinkind hat mich mein Körper überhaupt nicht interessiert. Also habe ich es nie wirklich erkundet oder spüren gelernt oder was auch immer. Aber ich habe es fast mein ganzes Leben lang gehasst. Jetzt immer noch. Doch das ist gerade nicht so wichtig.
Für mich gibt es keine Sportarten, die ich gern habe. Seit dem Sport ein offizielles Fach in der Schule ist, hasse ich Sport im allgemeinen. Ich hatte immer solche Angst vor dem Sportunterricht. Habe ich auch immer noch. Ich kann manchmal am Abend zuvor gar nicht schlafen und manchmal weine ich im WC, was völlig erbärmlich von mir ist. Also fühle ich mich danach immer völlig erschöpft, dreckig, hässlich und allgemein schlecht. Etwas, das mir biologisch gesehen (habe ich gelesen) ein besseres Gefühl geben sollte, macht es eigentlich einfach nie. Aber ich denke, dass das nicht sehr relevant ist.
Danke nochmals, dass ihr euch Zeit genommen habt, meine Nachricht durchzulesen. Vielleicht ist diese Nachricht ein bisschen persönlicher.
Unsere Antwort
Du bist nicht schwer zu ertragen. Ich erlebe dich als neugierig, geduldig, klug und zielstrebig. Es ist eine gute Idee, dass du dranbleibst an dem, was dich beschäftigt und dir dafür die notwendige Unterstützung suchst. Das ist eine ganz wichtige Lebenskompetenz.
Das, was du von deinem Elternhaus beschreibst, hört sich für mich nicht "eigentlich okay" an. Es ist extrem belastend, ständig so zu tun als würde es dir gut gehen und niemanden zu haben, dem du mitteilen kannst, wie es dir wirklich geht. Du bist ganz schön allein mit deinen Gefühlen.
In einem solchen Umfeld hast du gut gelernt vor den anderen zu verbergen, was du wirklich fühlst. Ich vermute, du hast das so gut gelernt, dass du es selbst auch nicht mehr gut spüren kannst. Was du also richtig gut gelernt hast, ist: Gefühle wegmachen und Empfindungen wegschieben. So kommst du in deiner Familie besser klar. Um bei der Selbstberührung etwas angenehmes zu empfinden, steht dir diese Kompetenz allerdings im Weg.
Wie klingt das für dich? Ist das eine treffende Beschreibung? Was empfindest du anders?
Eigentlich ist es die Aufgabe deiner Eltern, dich mit all deinen Gefühlen und Empfindungen anzunehmen und zu begleiten. So kannst du lernen, deine Gefühle als wertvollen Teil von dir zu akzeptieren. Deine Eltern helfen dir, grosse Gefühle wieder zu beruhigen. Und sie helfen dir, Gefühlen Ausdruck zu verleihen, statt sie zu unterdrücken. Viele Eltern haben aber selbst Schwierigkeiten im Umgang mit ihren Gefühlen und können das ihren Kindern nicht gut vorleben. Dann finden die Kinder selbst irgendwann Wege, wie sie das lernen können oder sie tragen die Schwierigkeiten ebenfalls ihr Leben lang mit sich herum.
Kannst du mir genauer beschreiben, woher dein Gefühl kommt, dass du deine Gefühle verstecken musst? Was tun deine Eltern, um diese Erwartung bei dir zu wecken?
Liebe geht auch damit einher, wirklich gesehen zu werden. Wenn du verstecken musst, wie es dir wirklich geht, kann ich gut verstehen, dass du keine Liebe fühlst.
Ich finde es wichtig, zu wissen, dass du deinen Körper hasst. Denn das kann dazu beitragen, dass es dir schwerfällt, angenehmes in deinem Körper zu spüren.
Es tut mir wirklich leid zu hören, dass es dir so schlecht geht mit dem Sportunterricht. Du solltest da nicht allein durchmüssen. Weinen allein hilft nicht unbedingt, dass du dich besser fühlst. Getröstet werden hilft, dass du dich besser fühlst. Wer könnte da für dich da sein?
Mich würde noch interessieren: Was macht dir Angst beim Sportunterricht? Was genau ist da schwierig für dich?
Grundsätzlich finde ich es eine gute Idee, wenn du mit deinem Körper deine Kraft erlebst. Ich hatte dir ja schon Tanzen und Sport vorgeschlagen. Jetzt sagst du, dass dir überhaupt nichts davon Spaß machen könnte. Gibt etwas anderes, was dir gefallen könnte? Etwas wofür du Kraft brauchst zum Beispiel Steinmetzen? Schnitzen? Mit Werkzeug etwas bauen?
Mich würde ganz allgemein interessieren, was du in deiner Freizeit machst. Magst du Musik? Wie ist das bei dir mit dem Essen? Isst du etwas besonders gern? Hast du Haustiere? Magst du die Natur? Gehst du gern raus? Bastelst du? Was machst du gern? Du hast von deinen Freundinnen erzählt. Was unternimmst du mit denen?
Ich würde gern mit dir erforschen, welche Dinge es gibt, die dir grundsätzlich gefallen. Dann schauen wir gemeinsam, wie wir daraus etwas machen können, was dir helfen könnte.
Schreib uns das gerne auf und meld dich wieder.
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Frage Nr. 39867 von 11.06.2025
Hallo Lilli,
Ich möchte mit diesem einen Jungen ausgehen. Seine Schwester hat mir erzählt, dass sein Penis beschnitten ist. Ich habe gar keine Erfahrung mit beschnittenen Jungs. Wie bläst man ein beschnittenen Jungen damit er ein Samenerguss hat?
W 15
Unsere Antwort
Das Gefühl beim Oralsex für einen beschnittenen Jungen unterscheidet sich nicht nennenswert von dem bei einem unbeschnittenen Jungen. Die Eichel ist bei beschnittenen Personen ständig freigelegt und kann manchmal etwas weniger empfindlich sein, aber der Penis ist ohne Vorhaut genauso erregbar, wie mit Vorhaut. Im Grunde kannst du dich ganz darauf konzentrieren, was euch beiden gefällt. Viel wichtiger als eine bestimmte Technik ist, dass ihr offen miteinander sprecht und du dich langsam herantastest – jede Person mag es ein bisschen anders, und es ist völlig okay, ihn zu fragen, was sich für ihn gut anfühlt. Vielleicht interessieren dich ja die Texte Guter Sex: Wer befriedigt hier wen? und Reden über Sex ist hilfreich und erotisch.
Feuchtigkeit ist beim Oralsex immer wichtig, aber besonders bei beschnittenen Jungs, weil die Vorhaut fehlt, die sonst für etwas Gleitfähigkeit sorgt. Wenn du mehr über die Unterschiede zwischen beschnittenen und unbeschnittenen Penissen wissen möchtest, findest du weitere Infos in den Texten Brauche ich eine Vorhaut, oder ist die Beschneidung besser? und Keine Vorhaut mehr - wie ist jetzt der Sex?. Und wenn du dich generell für Tipps rund um Oralsex interessierst, kannst du in diesem Text nachlesen was dir wichtig ist. Wichtig ist vor allem, dass du nichts machst, was du nicht möchtest, und dass ihr beide euch wohlfühlt – alles andere ergibt sich mit der Zeit von selbst.
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Frage Nr. 39865 von 10.06.2025
Ich bins nochmal von Frage 39698
Was das Gefühl angeht. Einerseits bin ich sehr schnell von Frauen erregt (siehe Sex im Wald) und auch von steifen Penissen ( auch wenn ich hetero bin) und andererseits kommt mir das Bedürfnis nach Masturbation immer wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme. Es ist eher zum Runterkommen und Stressabbau. Ich bekomme oft schon auf der Fahrt nach Hause im Auto einen steifen Penis.
Unsere Antwort
Alles, was du schreibst, ist normal.
Es ist normal, dass du sehr schnell von Frauen erregt bist. Es ist normal, dass dich auch steife Penisse erregen. Das erleben mehr heterosexuelle Männer, als du denkst. Es ist normal, dass du Selbstbefriedigung zum Stressabbau nutzt. Und es ist auch normal, dass dein Penis schon auf der Fahrt nach Hause steif wird, wenn du eine Routine hast, dich nach der Arbeit immer deiner Selbstbefriedigung zu widmen.
Wir möchten dich darin bestärken, deine Sexualität als einen Teil von dir zu akzeptieren. Weshalb besteht da deiner Ansicht nach Änderungsbedarf?
Falls du in Zukunft wählen möchtest, was du zum Stressabbau machst, könntest du schauen, was dir sonst noch hilft, um nach der Arbeit zu entspannen. Machst du Sport? Kochst du gerne? Hast du einen Garten? Balkon mit Pflanzen? Eine körperliche Betätigung ist eine gute Variante, um den Kopf frei zu kriegen. (Deshalb funktioniert ja Selbstbefriedigung auch gut zur Entspannung.)
Für dich scheint die momentane Situation wirklich schwierig zu sein. Sonst würdest du uns vermutlich nicht weiterhin schreiben. Kannst du das genauer erklären? Wobei können wir dich unterstützen? Das würde mich sehr interessieren. Schreib uns dazu einfach wieder und gib die Nummer dieser Frage an. Dabei fällt mir auf, dass du auf die meisten der Rückfragen aus unseren vergangenen Antworten nicht reagiert hast. Woran liegt das? Lies doch die beiden letzten Antworten nochmal. Mich würde interessieren, welche Gedanken du hast beim Lesen und was du zu den Rückfragen zu sagen hast.
In deiner ersten Nachricht schriebst du: "in den letzten Tagen" seist du "ständig extrem erregt". Das klingt so, als wäre das vorher anders gewesen. Empfindest du deine jetzige Erregungsfähigkeit als etwas, das plötzlich passiert ist? Und sich stark unterscheidet von deiner Erregungsfähigkeit in den Tagen / Wochen zuvor? Falls du diese Frage mit "ja" beantwortest: Gibt es zeitgleich etwas, das sich verändert hat in deinem Leben? Gibt es Medikamente, die du in diesem Zeitraum angefangen hast zu nehmen?
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Frage Nr. 39857 von 09.06.2025
Hallo Lilli Team,
Ich brauche Hilfe. Ich bin männlich und 18 Jahre. Ich hatte am Wochenende ein Date. Wir waren erst im Cafè und dann sind wir noch zu ihr; also sie wohnt noch zu Hause bei den Eltern. Sie ist sehr hübsch. Wir waren also in ihrem Zimmer und saßen auf ihrem Bett und ich bekam eine starke Erektion. Ich war so erregt und merkte dass ich es nicht mehr lange aushalte. Also sagte ich dass ich aufs Klo müsse. Dort habe ich dann masturbiert um den Druck abzulassen. Ich hatte einen sehr starken Samenerguss. Jetzt habe ich echt ein schlechtes Gewissen dass ich mich nicht unter Kontrolle hatte und bei fremden Leute im Bad masturbiert habe. Wir treffen uns nächste Wochenende wieder. Ich hab Angst dass ich wieder so erregt sein werde...Was jann ich machen?
Unsere Antwort
Deine Situation scheint dich unter Druck zu setzen, was auch erstmal nachvollziehbar ist. Gleichermassen ist es eine ganz natürliche Reaktion, die dein Körper hatte, da du ja dein Gegenüber sehr attraktiv findest und es eine sehr aufregende Situation für dich war. Dein Körper ist gesund und deine Erregung auch. In diesem Text erfährst du mehr darüber, wie sexuelle Erregung funktioniert.
Ich verstehe, dass es dir peinlich sein kann, in dem Kontext masturbieren zu gehen. Im Moment hast du aber mit deiner Reaktion eine ganz gute Lösung gefunden und du brauchst deswegen kein schlechtes Gewissen zu haben. Du kannst lernen, deine sexuelle Erregung besser zu steuern. Das kann dir gelingen, indem du ein Verständnis entwickelst und die körperliche Wahrnehmung stärkst. Wenn du dich mehr auf deine sexuelle Erregung konzentrierst und lernst, sie wirklich gut wahrzunehmen, dann kannst du sie auch besser steuern. In diesem Text findest du weitere Tipps, wie du deine sexuelle Erregung besser steuern kannst.
Manchmal kann es auch helfen, wenn du vor dem nächsten Treffen zuhause masturbierst, damit hier auch der körperliche Druck erstmal etwas raus ist. Wenn du mehr über die ersten Male Sex lesen möchtest könnte dir dieser Text helfen. Ausserdem empfehlen wir dir das Buch Klappt's von Michael Sztenc. Dort erfährst du mehr über männliche Erregung und lernst, den Sex mehr zu geniessen und dabei als Mann selbstsicherer zu werden.
Was du in so einer Situation auch machen kannst, ist dich erstmal auf dein Gegenüber zu fokussieren. Was gefällt ihr? Worauf reagiert sie positiv? Frag sie, welche Berührungen sie mag, und was sie sich wünscht. Wenn du dich bei ihr wohl fühlst kannst du ihr auch sagen, dass du sie sehr schön findest. In diesem Text findest du Tipps, die dir das Reden über Sex erleichtern können.
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Frage Nr. 39855 von 01.06.2025
Hallo ich hatte die Frage 39698.
Ihr schreibt das ich scheinbar ein normaler junger Mann bin.
Ich hatte heute ein picknick im Wald mit einer freundin. Da es so warm war, war sie dementsprechend gekleidet. Viel Haut zu sehen. Das hat mich extrem erregt. Und da ich eine sehr lockere Hose an hatte, hat sie meine Erektion auch schnell gesehen. Sie hat mich dann immer weiter erregt. Das Ergebnis war, dass wir dann schließlich beide nackt waren und mitten im Wald Sex hatten. Ich war selber über mich überrscht, dass ich das mache. Aber meine Erregung war so stark. Ich zweifel wirklich selber an mir und denke, dass das nicht normal sein kann. Kann man dagegen etwas tun? Meine Kumpels mit denen ich spreche masturbieren vielleicht 2-3 Mal die Woche und Sex mitten im Wald haben sie auch nicht.
Unsere Antwort
Dass du dich so kritisch hinterfragst, ist eine Stärke von dir. Das zeigt, dass du dir Gedanken machst und in der Lage bist, deine Handlungen und Gedanken zu reflektieren.
So wie du den Ausflug beschreibst, scheint der Sex zwischen euch einvernehmlich gewesen zu sein. Das ist mal das Wichtigste. Um dich zu beruhigen, frage dich: Was hättest du getan, wenn deine Freundin / Kollegin, nicht auf deine Erektion reagiert hätte? Gut ist, wenn dir da eine Lösung in den Sinn kommt, wie du alleine aus der Lage kommst. Hättest du dich vielleicht unter dem Vorwand "pinkeln zu gehen" verabschiedet, und in etwas Abstand masturbiert? Und wie würdest du dazu stehen: Würdest du dich verurteilen dafür? Oder fändest du das eine gute Lösung? Aus unserer Sicht wäre das eine absolut akzeptable Lösung, denn es zeigt einen verantwortungsbewussten Umgang mit deiner Erregung.
Was du tun kannst, um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden: Manchen Jungs hilft es, wenn sie kurz vor so einer Verabredung zu Hause masturbieren. Aber in deinem Alter wirken die Hormone halt grad sehr stark, was tatsächlich zu einer erhöhten Erregungsfähigkeit führen kann. Wie stark ein Junge sexuell erregbar ist, ist zudem sehr individuell. Deshalb kann es sein, dass deine Kumpfels weniger masturbieren als du.
Falls du unter deiner Erregungsfähigkeit leidest: Im Artikel über ungewollte Erektionen gibt es Hintergrundwissen dazu und Tipps. Du könntest zum Beispiel beginnen, die Qualität beim Masturbieren auszubauen. Wir von Lilli vertreten die Meinung: Je genussvoller der Sex ist, desto eher bist du länger davon "gesättigt". Sprich: Je mehr du auch emotional befriedigt bist, desto länger hält die gefühlte Befriedigung an. Und desto seltener solltest du von deinen sexuellen Erregungen überrumpelt werden. Um das zu erreichen, kannst du Sex üben. Am einfachsten geht das mit dir alleine. Je mehr du den ganzen Körper bewegst, desto mehr wirst du emotionale Befriedigung erleben. Im folgenden Link findest du eine Auflistung von Sextipps für Männer.
In der letzten Antwort habe ich dir noch den Tipp gegeben, zu beobachten, welche Gefühle der Erregung vorausgehen. Weil Sexualität auch ein Ventil für negative Emotionen sein kann. Deshalb gebe ich dir diese Frage nochmal mit: Hast du sonst irgendwelchen Stress in deinem Leben, der dich beschäftigt? Falls ja, könnte es deiner Erregbarkeit auch helfen, wenn du diese Probleme oder Sorgen angehst.
Bitte lies auch unsere Antwort auf deine letzte Frage nochmal. Du bist ein normaler junger Mann. Das meinen wir ernst.
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Frage Nr. 39850 von 31.05.2025
Hallo,
ich (W32) bin seit 4 Jahren in einer Beziehung und merke, dass ich in dieser Beziehung komplett die Lust auf Sex verloren habe.
Ich bekomme auf die Art und Weise keinen Orgasmus und habe mittlerweile Schuldgefühle, dass ich nicht so oft Sex möchte und habe inzwischen auch ein Schamgefühl aufgebaut, was neues auszuprobieren oder einfach die Initative zu ergreifen.
Wie kann ich die Leidenschaft wieder in die Beziehung bringen und auch das Schamgefühl verlieren und wieder mehr Selbstbewusstsein haben?
Unsere Antwort
Danke, dass du dich uns anvertraust. Das kann eine ziemliche Überwindung sein, insbesondere wenn Schamgefühle im Spiel sind. Wofür schämst du dich genau? Dafür, dass du keine Lust auf Sex hast, bei dem du nicht zum Orgasmus kommst? Oder dafür, dass du nicht zum Orgasmus kommst? Bitte hilf mir, das noch besser zu verstehen.
Du schreibst, dass du auf die Art und Weise keinen Orgasmus bekommst. Was meinst du damit genau? Geht es darum, dass du beim Vaginalverkehr, so wie ihr ihn derzeit macht, keinen Orgasmus bekommst? Wie ist es beim Oralsex oder wenn dein*e Partner*in dich mit den Händen berührt?
Nehmen wir an, du kommst bei der Selbstbefriedigung zuverlässig zum Orgasmus. Dann bitte ich dich, die Art und Weise, wie du allein zum Orgasmus kommst, mithilfe von diesem Text einzuordnen. Das hilft dir, zu verstehen, was du brauchst für einen sexuellen Höhepunkt. Du kannst kreative Wege entdecken, wie du das auf die Paarsexualität übertragen kannst.
Ich weiss noch gar nichts über deine Partnerperson. Was tut er*sie, um dir Lust auf Sex zu machen? Redet ihr über euren Sex?
Du kannst einiges dafür tun, dass dir der Sex besser gefällt und du daher auch mehr Lust darauf hast. Schau dazu doch als erstes Mal in unseren Text Lust auf Sex – wie kann ich sie beeinflussen?
Unser Fragefenster macht jetzt Ferien. Du kannst uns ab dem 9. Juni wieder schreiben.
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Frage Nr. 39845 von 30.05.2025
Hallo!
Ich (weiblich) habe noch nie mit einem Mann geschlafen und ich habe eine Frage zum "zu frühen Samenerguss". Ich frage mich, warum das scheinbar so häufig so ein großes Problem darstellt (ich gehe in dieser Frage von erwachsenen Männern aus und nicht von Jungen, die gerade erst anfangen, ihren Körper sexuell kennenzulernen).
Ich frage mich, wie es konkret passieren kann, dass ein Mann einen Orgasmus hat, obwohl er das noch nicht will.
Ich würde davon ausgehen, dass ein erwachsener Mann schon des Öfteren in seinem Leben masturbiert hat (und vielleicht auch Sex hatte, aber zumindest masturbiert hat) und, dass er daher viel Erfahrung damit hat, dass er erregt ist, sich stimuliert und dann einen Orgasmus hat. Haben nicht auch die allerallermeisten Männer bereits des Öfteren beim Masturbieren Edging gemacht und dadurch gelernt, zu kontrollieren, wie erregt sie werden und wann sie kommen? Müssten nicht eigentlich die meisten Männer daher spüren, dass sie bald den Orgasmus erreichen? Müssten sie das daher beim Sex dann nicht auch spüren? Oder stelle ich mir das zu banal vor? Kann es sein, dass sie sich durch die Anwesenheit einer anderen Person nicht mehr darauf konzentrieren können, wie erregt sie gerade sind und wie weit sie vom Orgasmus entfernt sind?
In meiner vielleicht naiven Vorstellung kann man beim Sex, so wie beim Masturbieren, durch die richtige Stimulation, kontrollieren, wie erregt man wird und wie nahe man dem Orgasmus kommt. Somit kann man dann selbst bestimmen, dass man zu einer beliebigen Zeit kommt. Also zu einem Zeitpunkt, den man nicht als "zu früh" einstuft. Ist das von mir zu einfach gedacht? Oder wieso ist das "zu früh kommen" so ein häufiges und großes Problem?
Unsere Antwort
Es gibt bei der Sexualität einen angeborenen Teil und einen erlernten Teil. Der Orgasmusreflex ist angeboren und wie du Erregung genießt, gestaltest und steuerst ist erlernt.
Bei der Selbstbefriedigung ist es manchmal so, dass es sinnvoll erscheint schnell zu kommen oder dass es einen nicht stört. Zum Beispiel um vor dem Schlafen gehen noch eben kurz Stress abzubauen. Außerdem hat Mann ja auch keinen Vergleichswert, was sich besser anfühlen könnte. Das heißt, das Lernen wird in gewisser Weise limitiert. Mann hat einen (schnellen) Orgasmus und es fühlt sich auch gut an.
Die Stimulation wird also so fortgesetzt, wie er es erlernt hat. Dadurch werden diese Nervenbahnen im Gehirn "verfestigt ". Du kannst das vielleicht vergleichen mit einem Wort, das du falsch aussprichst. Du sprichst es jahrelang falsch aus, bis Dich jemand darauf hinweist, dass du es falsch aussprichst. Und obwohl du es jetzt weißt, kann es trotzdem sein, dass es dir zunächst immer wieder falsch ausgesprochen rausrutscht. Du musst es bewusst umlernen, weil es sich falsch "eingebrannt" hat und das kann etwas dauern.
Wir haben einiges dazu geschrieben wie es zur Ejakulatio praecox (vorzeitiger Samenerguss) kommt und was man machen kann.
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Frage Nr. 39837 von 29.05.2025
Hallo, danke für eure Antwort. Ich bin’s schon wieder Nr. 39781 und Nr. 39798. Ich habe alles gelesen und es hat mir geholfen, ein paar Dinge besser zu verstehen. Aber trotzdem ehrlich gesagt, vieles habe ich eh schon ausprobiert. Auch das mit den Bewegungen, das Video mit den Beckenbewegungen und was auch immer. Mehrmals habe ich eine solche Bewegungen und noch andere selbst ausprobiert. Leider spüre ich trotzdem fast nichts oder nur ganz wenig, und selbst das verschwindet sofort wieder nach einer Millisekunde. Und ich wird einfach immer hoffnungsloser. Wieso ist mein Körper einfach nicht richtig?? Wieso lässt es mich nicht ab und zu ein angenehmes Gefühl haben??
Das mit dem Tanzen ist leider auch nichts für mich. Tanzen macht mir überhaupt kein Spass und fühle mich dabei unwohl und komisch, selbst wenn ich wirklich allein bin.
Ich habe wirklich das Gefühl, dass ich schon so viel probiert habe und trotzdem komme ich immer wieder an denselben Punkt, an dem einfach nichts passiert.
Habt ihr vielleicht noch andere Ideen für jemanden wie mich, bei dem sich absolut nichts regt, egal wie viel man ausprobiert? Oder soll ich sogar zum Arzt gehen? Wenn überhaupt nichts funktioniert, dann ist doch zu hundert Prozent was falsch mit mir, oder?
Vielen Dank auf jeden Fall, dass ihr so geduldig seid mit mir. Ich hoffe, dass ich nicht allzu viel störe.
Unsere Antwort
Du störst nicht. Wir sind dafür da, Menschen wie dir weiterzuhelfen.
Du schreibst, dass du Dinge ausprobiert hast. Bedeutet das, du hast die Übungen jeweils 1 oder 2 mal gemacht? Das reicht nicht aus. Mach die gleiche Übung 5, 10 oder 20 mal. Ganz wenig spüren für einen kurzen Moment ist ein Erfolg. Jedes kleine Spüren ist ein kleiner Erfolg. Schreib dir die kleinen Erfolge auf. Das hilft, sie sichtbar zu machen und zu feiern.
Du scheinst motiviert und auch ganz schön frustriert zu sein. Vielleicht ist für dich jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, um dranzubleiben am Entdecken der angenehmen Gefühle in deinem Körper. Wie stehst du dazu? Du kannst jederzeit eine Pause davon machen und irgendwann die Übungen wieder machen. Mit dir ist nichts falsch oder kaputt.
Ich glaube mit deinem Körper ist alles richtig. Wenn ich dich richtig verstehe, spürst du bisher keine angenehmen Gefühle im Körper. Du spürst neutrales und komisches. Insgesamt spürst du wenig.
Wenig oder gar nichts zu spüren, hilft uns, mit richtig schwierigen Situationen umzugehen. Ich würde dazu gern noch mehr über dich erfahren.
Der Körper kann ausblenden, was um ihn herum passiert, indem er entweder anspannt oder ganz schlaff wird. Dann spürst du weniger.
Wie ist das bei dir? Hast du eine Idee, weshalb es in Anbetracht deiner Geschichte sinnvoll gewesen sein könnte, dass du etwas nicht spürst? Was erlebst du zuhause? Fühlst du dich gut aufgehoben und unterstützt? Wie gehen deine Bezugspersonen mit deinen Gefühlen um? Gibt es liebevollen kuschligen Körperkontakt bei euch? Wie hast du als Kleinkind deinen Körper erkunden und spüren gelernt? Hast du daran Erinnerungen?
Du schreibst, dass du Tanzen nicht magst. Gibt es andere Sportarten, die du gerne machst? Wie fühlt sich dein Körper an, wenn du kräftigen Sport machst?
Unser Fragefenster macht jetzt Ferien, du kannst uns ab dem 9. Juni wieder schreiben.
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Frage Nr. 39836 von 28.05.2025
Ergänzung zu Frage Nr. 39801
Liebes lilli-Team,
ganz lieben Dank für eure Bemühungen zur Lösung unseres Problems. Wir sind vor eineinhalb Monaten eingezogen: das Haus ist klein mit ingesamt nur drei Wohnungen - zwei im Parterre , eine ist derzeit frei, in der anderen wohnen wir. Im Obergeschoß lebt eben die Nachbarsfamilie, die offensichtlich von allem Anfang an nicht sehr begeistert war, dass sie Mitbewohner bekam.
Was die Dauer unseres Sex angeht - meine Großmutter hätte gesagt "es dauert eben solang bis es fertig ist". Will heißen, wir vögeln nicht nach einem konkreten Zeitplan. Allerdings ist mit Sicherheit zu sagen, dass der überwiegende Teil unserer "Aktivitäten" mit gedämpften Geräuschen vor sich geht. Natürlich passiert es, dass man dabei heftiger atmet oder auch mal stöhnt, aber im Vergleich dazu ist Schnarchen eine weitaus größere Lärmbelästigung.
In eurer Antwort meint ihr, "dass ich mich nicht zurücknehmen muss". Leider sehen das die Nachbarn etwas anders, wenn sie von "dauernden Sexgedräuschen" reden. Wie schon gesagt weiß ich, dass ich manchmal ziemlich laut werde - das bestätigte mein Freund schon als wir die ersten Male miteinander Sex hatten, aber er meinte auch, dass das maximal 10 Sekunden dauert. Als ich den Versuch machte, die Problematik anzusprechen, bekam ich die Antwort, wir sollten "lernen uns wie zivilisierte Menschen und nicht wie läufige Brüllaffen zu benehmen".
Ein weiteres Argument seitens der Nachbarn war die vorgebliche Rücksichtslosigkeit gegenüber ihren Kindern, die mit der Unmoral ihrer Mitbewohner konfrontiert würden. Dazu konnte ich nichts sagen, weil ich die Kinder bis heute noch nicht gesehen habe, Vergangenes Wochenende traf mein Freund im Hausflur auf zwei Jungs im Alter von etwa 15 oder 16 Jahren bei denen es sich eben um die "Nachbarskinder" handelte. Abgesehen, dass sie nicht den Eindruck schutzbedürftiger Unmündiger vermittelten, könnten wir uns eher vorstellen, dass sie sich durch lautes Sexgestöhne weniger gestört fühlen, sondern eher auf Gedanken kommen, die sonst nur läufige Brüllaffen haben...:)
Ich hoffe, es ist mir gelungen, die Situation etwas klarer zu machen und freue mich auf eure Antwort.
+++
nochmal zu Frage Nr. 39801
Manchmal gibt es unerwartete Überraschungen: Als wir gestern Abend bei uns in der Stadt waren, begegneten wir den Nachbarjungs und der Ältere fragte mich direkt: "Bist Du die, die so schreit wenn ihr Sex habt?" Und dann meinte er, dass das ihren Eltern ziemlich auf die Nerven ginge und sie etwas gegen uns unternehmen wollen, aber er und sein Bruder fänden "das einfach geil". Ich bin mir noch nicht klar, ob und wie man diese Informationen bei einer erneuten Auseinandersetzung (denn dazu kommt es sicher) ins Spiel bringen könnte.
Unsere Antwort
Vielen Dank, dass du uns eure Situation noch einmal so ausführlich beschrieben hast.
Zuerst möchte ich noch einmal betonen, dass es völlig in Ordnung ist, beim Sex auch mal laut zu sein. Und wenn das nur maximal 10 Sekunden eurer sexuellen Aktivitäten betrifft, entspricht das in keiner Weise einem "dauerhaften Lärm". Sondern es fällt unter ganz normale Geräusche, die in einem Mehrparteienhaus vorkommen können, genauso wie Lachen, Streiten, Musikhören oder auch Schnarchen. Ich bin mir sicher, dass ihr genauso auch manchmal Geräusche von euren Nachbarn hört.
Natürlich kann es trotzdem sein, dass eure Nachbarn sich gestört fühlen. Vor allem, wenn sie bis vor kurzem noch die einzigen Bewohner*innen des Hauses waren. Trotzdem ist es nicht in Ordnung, euch als "unzivilisiert" oder "unmoralisch" zu bezeichnen. Ausdrücke wie "läufige Brüllaffen" oder die Sorge um die "Unschuld der Kinder" sagen letztlich mehr über ihre Einstellung aus als über euer Verhalten.
Auch wenn ihr nichts falsch gemacht habt, könnt ihr versuchen, guten Willen zu zeigen, um die Situation etwas zu entschärfen. Ihr könnt gegenüber euren Nachbarn betonen, dass ihr euch grundsätzlich um ein gutes Miteinander bemüht und die Lautstärke insgesamt im Rahmen haltet. Ihr könnt auch versichern, dass ihr nachts Rücksicht nehmt, aber auch darauf hinweisen, dass lautes Stöhnen für ein paar Sekunden am Abend nicht als Ruhestörung zu werten ist. Ob und wie ihr die Begegnung mit den Söhnen eurer Nachbarn erwähnen möchtet, liegt bei euch.
Wenn ihr möchtet, könnt ihr zusätzlich kleine Schallschutzmassnahmen ergreifen. Zum Beispiel könnt ihr einen Wandbehang anbringen, dicke Vorhänge aufhängen oder eine zusätzliche Türdichtung im Schlafzimmer anbringen. Das dämpft die Geräusche, ohne dass ihr euch zensieren müsst.
Diese Antwort gilt auch für Frage 39838.
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Frage Nr. 39835 von 28.05.2025
Hallo Lilli,
vielen Dank für Nr. 39807 und 39775. :-) Ihr habt da ein großes Thema angesprochen: mich in meiner Haut wohler fühlen. Damit hatte ich schon vor der Erkrankung große Probleme. Auch meine Sexualität war immer schon wackelig, wie ihr es nennt. Eure Tipps zum Reden mit dem Partner finde ich viel besser als die aus dem Podcast, und auch eure Zurechtrückung meiner Wahrnehmung dieser Weltsicht empfand ich als hilfreich. Vielen Dank dafür.
Ihr habt nach meiner Vulvodynie-Therapie gefragt. Leider konnte ich mir keine privat bezahlte Sexualtherapie leisten, denn die spezielle Physiotherapie, die auch von innen am Beckenboden arbeitet, verschlingt schon ziemlich viel Geld und muss leider in Deutschland privat bezahlt werden. Außerdem habe ich noch weitere Erkrankungen, für die teilweise privat zugezahlt werden muss, um die beste Behandlung zu erhalten...
Ich war drei Monate in einer Schmerzklinik, die viel Körperarbeit gemacht hat: Feldenkrais, Fußreflextherapie, verschiedene andere Physio- und Körpertherapien. Dort wurde ich auf Schmerzmedikamente eingestellt, und erhielt auch Psychotherapie. Daheim habe ich dann über Jahre normale Kassenpsychotherapie gemacht. Aber im Rückblick erkenne ich bei der Therapeutin einige Dinge, die ich nicht hätte hinnehmen sollen. Im Grunde ging es mir durch die Psychotherapie psychisch schlechter. Meine tolle Physio und selbst entwickelte Entlastungskissen haben mich dann aus einer wirklich schweren Pudendusneuralgie zu fast vollständiger Schmerzfreiheit im Alltag gebracht, das hat fast fünf Jahre gedauert.
Als es mir besser ging, wollte ich auch die Sexualität zurück. Auch wenn das bedeutet, dass ich im Alltag durch diese Belastung der Vulva etwas weniger schmerzfrei bin, trotz der Medikamente. Ich habe nach Anleitung des Vereins und amerikanischer Youtube-Vulvodynievideos mit Dilatoren und Wands gearbeitet, sowie mit speziellen Meditationen der Pelvic Pain Foundation Australia und mit euren Berührungsübungen das Schmerzgedächtnis umtrainiert. Ich habe auch meine Erregungstechnik mit euren Übungen umtrainiert, von früher mit viel Druck und Spannung auf minimale Klopf- und Streichelbewegungen. Das hat nochmal ein, zwei Jahre gedauert.
Inzwischen kann ich manchmal GV haben, aber oft reiße ich dabei ein, auch wenn es während des Sex nicht wehtut. Ich bekomme dann von dem schmerzenden Riss einen Rückfall. Am Anfang konnte ich mich der Vulvina mit meiner Dehnern liebevoll zuwenden in der Vorfreude auf Sexualität, und es wurde ja immer besser. Inzwischen hab ich so eine innerliche Wut und Frustration und Angst vor dem Verlassenwerden, darauf dass ich feststecke im Fortschritt, und einreiße beim GV egal was ich versuche. Ich habe auch das Gefühl meine Beziehung leidet. Ich glaube, mein Partner kam besser klar, als Sex einfach tabu war. Und so ist es ein "Wann geht's wieder, wann nicht" und ein "Mist, sie ist schon wieder gerissen und ich bin schuld"...
Inzwischen habe ich daheim alleine mit meinen Dilatoren mehr Schmerzen, als damals als die Vulvodynie noch schlimmer war. Ich führe das tatsächlich auf die Psyche zurück. Mir kommt es vor, als müsste ich auf eine Prüfung hinarbeiten, deren Datum ich mir allerdings wie in einem Fernstudium selbst aussuchen kann. Dieses Datum ist der nächste Sex. Die Vulvina macht einfach dicht bei dem Gedanken an die "Prüfung", ich werde ungeduldig, drücke den Dehner rein, was man ja gerade nicht tun soll. Und mache mir dann für Tage Schmerzen. Ich kann auch nicht mehr richtig hinatmen, da ist irgendwas in mir blockiert. Auch die kleinen Bewegungen sind statisch und nicht mehr fließend... verkrampft. Wie bei Prüfungsangst. Ich weiß ja, der Sex wird wieder nicht "gut", mein Partner wird enttäuscht...
Ich kann auch ganz schwer annehmen, dass mein Partner genug Vorspiel macht. Ich merke schon, dass er nur mir zuliebe kein klassisches Vorspiel macht, was die Erregung steigert, sondern die Massagegriffe zum Lösen der Vagina, die ich ihm beigebracht habe. Das ist natürlich nicht erotisch, denn Erregung geht bei dem Druck bei mir nicht. Ich will einfach nur keine Schmerzen und die Intimität genießen, irgendwann kommt die Erregung dann sogar manchmal. Ich denke immer, wie lang das schon war, ob es wohl zu lang war, ob es ihn jetzt die Erregung kostet... auch generell gebe ich lieber, z.B. Massagen, Streicheln, und kann gar nicht gut annehmen, weil ich immer denke, den anderen nervt es sich um meinen nicht funktionierenden und nicht mehr schönen Körper zu kümmern.
Irgendwann kommt dann der Sex, und ich bin schon so angespannt, dass es nicht richtig geht. Wenn ich direkt davor mich zurückziehe um mit den Dehnern vorzulockern, macht die Vulvina komplett dicht. Weil ja der Druck herrscht, werde jetzt locker, damit es nachher klappt. Interessanterweise ist das beim Frauenarztbesuch nicht so. Ich habe eine tolle Ärztin, die mich immer als letztes drannimmt damit genug Zeit für meine Atemübungen auf dem Stuhl ist und vorher darf ich mich im Stillraum der Praxis mit meinen Dehnern auf die Untersuchung vorbereiten. Deshalb denke ich, es ist die Psyche.
Als ich noch dachte, wenn das Aufnehmen klappt, dann wird alles gut, war die Vulvina freudig und eifrig dabei. Dann merkte ich, das bloße Aufnehmen können reicht nicht, ich enttäusche trotzdem, und oft muss ich nach dem Sex deswegen weinen.
Die Blockade ist: ich vermisse Intimität, trotz viel Kuscheln und massieren. Dann kommt die Prüfung, der nächste Sex. Wenn ich sie bestehe, dann habe ich Initmität und einen glücklichen Partner. Was aber passiert, ist dass ich wieder und wieder und wieder durch die Prüfung falle... und jedesmal wird die Blockade mit den Dehnern schlimmer. Sie helfen nicht mehr, meine Muskulatur zu lockern wie früher, als es mir nach den Sessions besser ging. Das Gegenteil ist der Fall....
Ich stecke einfach fest, obwohl ich auf dem Heilungsweg schon so viele Hürden überwunden habe.
Als ich eure Antworten auch auf andere Fragen las, fand ich euren Ansatz toll, und dachte, dass da vielleicht was für mich dabei sein könnte.
Da fiel mir auch auf, dass der Podcast kritisch zu sehen ist. Einmal ging es um Erektions- und Orgasmusprobleme, und ich dachte direkt an eure Texte mit den den Erregungstechniken etc. Aber der Podcaster redete immer nur so tiefenpsychologisches Zeug...
Vielen Dank für eure Mühe!
Unsere Antwort
Ich bin beeindruckt davon, wie viel Ausdauer, Geduld und Kreativität sowie Eigeninitiative du aufgebracht hast bisher auf deinem Weg.
Meine Empfehlung ist: lass die Dilatoren ab sofort weg. Nutze nur deine eigenen Hände.
Was du jetzt brauchst, ist auf dich zu hören. Nicht auf irgendwelche Podcaster oder Methoden, die dir schonmal geholfen haben.
Du hast bereits ein gutes Gespür dafür, was du möchtest. Gönn dir das. Genau das. Nicht noch dazu irgendetwas leisten müssen. Einfach nur das, was du willst. Das kann auch eine Pause sein.
Wie ist das, wenn du das liest?
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Frage Nr. 39833 von 28.05.2025
Ergänzung zu meiner Frage Nr. 39769
Am Montag hatte ich Schwimmen tund habe es diesmal mit Masturbieren vor dem Unterricht versucht. Dieses Mal hatte ich keine Probleme, vielleicht ist das eine Lösung.
Unsere Antwort
Gut, dass du es ausprobiert hast – und schön, dass es diesmal geklappt hat! Masturbieren vor dem Schwimmen kann tatsächlich helfen, ist aber keine Garantie. Wichtig ist: Du gehst gut mit dir um – und Erektionen sind ganz normal.
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Frage Nr. 39831 von 27.05.2025
Liebes lilli Team,
ich bin 23 Jahre alt. Ich bin noch nie bei Sex mit meinen (männlichen) Partnern gekommen, und es ist nicht so als würden sie sich nicht anstrengen. Ich fühle mich kaputt und bin sehr frustriert und traurig.
Ich habe den Verdacht, dass es damit zusammenhängen könnte, dass ich so seit ich 14/15 bin nicht mehr ohne Vibrator masturbiert habe, auch Pornos schaue ich quasi immer dabei. Meine Selbstbefriedigung läuft schnell und ohne viel drum herum ab: ich suche einen Porno, halte meinen Vibrator auf meine Klitoris und warte bis ich komme. Ich möchte ohne diese Hilfsmittel zum Orgasmus kommen, aber weiß nicht wie ich das schaffen soll. Es fühlt sich an, als müsste ich mit den audio-visuellen Eindrücken meine Gedanken unterdrücken, da sie mich sonst zu sehr ablenken, und die Stimulation mit meinen Fingern fühlt sich nicht intensiv genug an oder ich verliere die Geduld.
Ich würde mich sehr über eine Antwort freuen,
Liebe Grüße!
+++
Liebes lilli Team,
ich (w23) habe euch gerade die Frage 39831 gestellt, aber mir ist noch etwas eingefallen. Oft beginne ich nicht zu masturbieren, weil ich erregt bin, sondern weil ich Lust auf das Gefühl habe oder einen Orgasmus als Stressausgleich brauche. Generell bin ich selten einfach nur so erregt, und auch in meiner Partnerschaft ist das ein Problem, weil mein Partner eine viel höhere Libido hat als ich. Ich werde halt nur selten aus dem Stehgreif horny, so wie er, manchmal passiert das erst während wir uns schon berühren. Ich frage mich ob ich mehr Lust auf Sex hätte, wenn ich auch einen Orgasmus erreichen könnte.
Das mit dem Üben finde ich deswegen auch schwierig. Mich an Vulva und Vagina zu streicheln, ohne erregt zu sein, fühlt sich seltsam an und ich mache mir dann viel Druck, dass ich davon jetzt aber auch feucht werden muss. Oft habe ich auch keine Lust mich dort anzufassen, wenn die Erregung fehlt.
Könnte meine niedrige Libido mit meiner Hormonspirale zusammenhängen? Ich habe seit ich 16 bin eine, die ich mit 21 dann erneuern habe lassen. Ich weiß nicht mehr wie meine Libido vor der Spirale war, das ist ja nun einige Jahre her...
Liebe Grüße und danke für eure Arbeit!
Unsere Antwort
Du hast interessante Beobachtungen gemacht.
Zuerst: Du bist nicht kaputt. Du schreibst, dass du Erregung auslösen und bis zum Orgasmus steigern kannst. Das zeigt, dass bei dir alles in Ordnung ist. Unser Gehirn kann bis ins hohe Alter Neues lernen. Dieser Text über „sexuelles Lernen“ kann dir wichtige Infos geben. Diese Lernfähigkeit sollte dir ermöglichen, deine bisher bekannte Erregungstechnik zu erweitern und Neue zu lernen.
Hormonspirale: Die Einflüsse der Spirale auf die Lust kann sehr unterschiedlich sein. Ich rate dir, erst einmal die Inhalte des nachfolgenden Textes zu erkunden. Denn oft hängt Libidomangel auch mit der sexuellen Lerngeschichte zusammen. Wenn du trotzdem wissen möchtest, wie es sich ohne Hormone anfühlt, kannst du dich bei deiner Facharztperson über andere Verhütungsmethoden informieren.
Zum Thema Lust: Wie in diesem Text beschrieben, empfindet jede Person Lust anders. Du schreibst, dass du keine sexuelle Erregung fühlst. Weißt du, wie sich sexuelle Erregung anfühlt? Viele Frauen wissen das nicht genau. Männer haben es oft einfacher. Bei ihnen zeigt der Penis, dass sie erregt sind. Sie lernen, das wahrzunehmen. Vielleicht bist du manchmal erregt, hast es aber noch nicht gelernt, das zu merken? Dazu ist es ratsam, immer mal wieder Kontakt mit dem Geschlecht aufzunehmen. Auch wenn gerade keine Lust da ist. In diesem Text kannst du mehr über sexuelle Erregung nachlesen.
Du bist enttäuscht, weil beim Sex mit Partner kein Orgasmus möglich ist. Das ist verständlich. Dabei gehe ich davon aus, dass du auch motiviert bist, neue Wege zu finden, um Erregung zu spüren.
Du benutzt eine Erregungstechnik mit einem Vibrator. Diese Technik haben viele Frauen entdeckt, da die Nerven, welche Vibration wahrnehmen sehr gut auf eine solche Stimulation ansprechen. Dafür könnte der Text über Vibration als Erregunstechnik interessant sein. Die Pornos liefern dir Bilder, welche deine Erregung zusätzlich unterstützen. Wie im Text übers sexuelle Lernen beschrieben, sind deine Rezeptoren sehr gut auf diese Reize trainiert.
Berührungen mit den Fingern oder Sex mit einem Partner sind andere Reize als die Vibration. Sie sprechen andere Synapsen an. Deshalb könnte es für dich schwerer sein, bei sanften Berührungen Erregung zu spüren. Du hast erkannt, dass es sich lohnt, die Vulva und Vagina mit den Fingern zu erkunden. Momentan erwartest du, dass Erregung sofort eintritt. Die Pfade, welche diese Reize jedoch zu deinem Gehirn schicken und da als Erregung gedeutet werden, sind jedoch noch sehr klein. Erst durch häufige Wiederholung wird daraus ein richtiger Weg. Es braucht also Übung.
Du beschreibst nun, dass du ungeduldig wirst, dir Druck machst und sich die Berührungen uninteressant anfühlen, wenn du übst. Das ist verständlich. Unser Gehirn mag grundsätzlich Dinge, die wenig Aufwand bringen, aber für Belohnung sorgen.
Es kann also hilfreich sein, die Übungen so zu gestalten, dass sie ab und zu auch angenehm oder auch erregend sind. Hier einige Tipps:
- Lass die Erregung manchmal bewusst weg. Erkunde dein Geschlecht mit den Fingern, ohne die Absicht, dass dies erregend sein soll. In erster Linie geht’s darum, dass du dein Geschlecht wahrnimmst.
- Wenn du mit Erregung übst: Verändere deine gewohnte Technik in kleinen Schritten. Kleine Schritte heisst, dass du deine momentane Erregungstechnik nochmal genau anschauen könntest. In welcher Position bist du, wie hoch ist deine Körperspannung und wie atmest du? Es wäre interessant zu wissen, welche Gedanken du hast, welche dich dabei stören? Störende Gedanken gehen oft mit einer erhöhten Körperspannung einher. Mehr dazu liest du im Text über das autonome Nervensystem.
- Nimm dir anschliessend nur kleine Veränderungen an der gewohnten Erregungstechnik vor. So wenig, dass es eine klare Veränderung ist, aber nur so viel, dass du auch sexuelle Erregung spürst. Probiere etwas Neues aus und kehre zur gewohnten Technik zurück, wenn die Erregung abflacht.
Hier ein paar Ideen, welche konkreten Veränderungen du dir vornehmen könntest:
- Stelle den Vibrator auf eine etwas niedrigere Stufe und versuche so, die Erregung zu steigern.
- Lasse den Porno zwischenzeitlich weg und schaue, was passiert, wenn du dich weiter mit deiner gewohnten Technik erregst.
- Beginne dich erst einmal ohne Porno, mit dem Vibrator zu erregen.
- Verändere deine Position während der Stimulation (setze dich z.B. auf ein Kissen, so als wäre das ein Partner).
- Bringe deinen Körper in Bewegung. Dabei könntest du z.B. dein Becken gegen den Vibrator und davon weg bewegen. Wie wichtig Bewegung sein kann, liest sich im folgenden Text.
- Mache zwischendurch deine bekannte Selbstbefriedigung, damit du deine Belohnung kriegst.
Viel Erfolg beim Ausprobieren!
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Frage Nr. 39829 von 27.05.2025
Ich bin (unter anderem aufgrund einer Krankheit) schon seit längerer Zeit in einer Situation, in der es sehr schwierig ist, sexuelle Kontakte zu knüpfen. Höchstwahrscheinlich wird es noch einige Zeit dauern, bis das wieder möglich sein wird. Das belastet mich psychisch sehr. Ich suche daher nach Möglichkeiten, dass ich meine Sexualität und meine sexuellen Fantasien auf irgend eine Weise "ausleben" kann.
Ich hatte deshalb die Idee, erotische Geschichten zu schreiben, in denen ich meine Fantasieszenarien beschreibe. Ich habe auch vor, manche der Texte anonym (unter einem Pseudonym) auf dafür geeigneten Erotikgeschichten-Websites hochzuladen. Ich möchte die Geschichten veröffentlichen, damit ich mich ausdrücken kann und damit meine Fantasien nicht nur Gedanken sind, die in meinem Kopf herumschwirren, sondern damit ich sie zu einem real existierendem Text machen kann, den real existierende Menschen lesen können. Es ist auf eine gewisse Weise ein Ersatz für die echten sexuellen Szenarien, die ich nicht ausleben kann. Damit könnte ich zumindest indirekt sexuelle Szenarien erzeugen und mit anderen Menschen teilen, auch, wenn es nur anonyme Menschen im Internet sind, die es lesen.
Was sollte ich dabei beachten? Habt ihr Ideen, wie ich auf diese Weise möglichst emotional befriedigend und erfüllend die nicht vorhandenen realen sexuellen Erlebnisse kompensieren kann?
Unsere Antwort
Das Schreiben erotischer Geschichten als Ausdrucksform für Sexualität kann eine sehr kraftvolle und gesunde Strategie sein – besonders in Zeiten, in denen direkte, körperliche sexuelle Erfahrungen aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht möglich sind. Du gehst das Thema sehr reflektiert an, und deine Idee zeigt sowohl Kreativität als auch einen sensiblen und verantwortungsvollen Umgang mit deiner Situation.
Viele empfinden es als hilfreich, parallel zum Schreiben ein Fantasie-Tagebuch zu führen. Darin kannst du nicht nur konkrete Geschichten entwickeln, sondern auch lose Gedanken, Tagträume, Stimmungen oder körperliche Empfindungen notieren. Und manchmal entstehen aus diesen freien Notizen später ganze Erzählungen.
Neben dem Schreiben kann auch der bewusste Umgang mit deinem Körper eine Rolle spielen. Manche Menschen schaffen sich kleine Rituale, um sich sinnlich einzustimmen: bestimmte Stoffe oder Materialien berühren, die sich angenehm auf der Haut anfühlen, sich mit einem wohlriechenden Öl einreiben, eine Decke um den Körper legen, Musik hören oder bei gedimmtem Licht schreiben. Auch beim Inhalt deiner Texte hast du alle Freiheit: Manche Menschen beschreiben das Körperliche sehr, sehr explizit und schöpfen daraus Erregung, andere widmen sich eher den Gefühlen – wie Sehnsucht, Nähe, Spannung oder Geborgenheit. Vielleicht magst du auch mal aus der Ich-Perspektive schreiben oder Figuren erschaffen, die dir in irgendeiner Weise ähneln – das kann helfen, dich noch stärker mit deinen Geschichten zu verbinden.
Du schreibst, dass du deine Texte auch mit anderen teilen möchtest. Manche tun das anonym und unter einem Pseudonym auf Plattformen wie Wattpad. Das kennst du ja vielleicht schon? Dort findest du viele Menschen, die lesen oder selbst schreiben, ohne sich persönlich zu zeigen. Das allein kann schon ein Gefühl von Verbundenheit geben.
Wichtig ist dabei immer: Achte gut auf deine Anonymität. Teile keine Informationen, durch die Rückschlüsse auf deine Person möglich wären – und entscheide selbst, wie viel du zeigen oder teilen möchtest. Du bist auf einem einfühlsamen, mutigen Weg – und es ist gut, dass du ihn gehst.
Wie ist es für dich, dir sexuelle Momente mit dir zu gestalten? Dazu könnten dich zum Beispiel unsere Texte Wie funktioniert sexuelles Lernen?, Selbstbefriedigung: Was spricht für Solosex?, Wie lerne ich tief atmen?, Wie gewinne ich meinen Körper und meine Sexualität zurück? und Gute Gefühle beim Sex durch Bewegung des Oberkörpers interessieren.
Gibt es noch etwas, wie wir dich unterstützen können dabei, dass sexuelle Kontakte für dich wieder möglich werden? Falls du dazu noch etwas teilen möchtest, schreib uns einfach wieder.
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