Frage Nr. 38872 von 24.09.2024
Guten Abend, [...weiblich] bin 70 Jahre alt.
Ich habe einen sehr lieben Freund , der einen buried Penis hat.
Ich kannte so etwas gar nicht.Er meinte, früher war sein Penis normal zu sehen , wenn er erregt war. Hat auch 2 Kinder.
Nun zu meiner Frage...
Körperlich zusammen sein , können wir nicht .
Es ist kaum möglich , seinen kleinen Penis zu stimmulieren, dass er standhaft bleibt.
Ich würde ihn so gerne verwöhnen , was ich auch tue , aber er kommt nie zum Erguss, er bricht vorher ab und meint , er braucht eine Pause... Ja... nun meine Frage, welche Möglichkeiten gibt es , meinen Freund sexuell zu befriedigen ?
Ich bedanke mich vorab herzlich und hoffe auf eine aufschlussreiche Antwort
Unsere Antwort
Also ein buried Penis bezeichnet einen Penis, der zu klein erscheint. Er ist im eigentlichen Sinne nicht zu klein.
Wenn das erst später auftritt, so wie du es beschreibst, verschwindet der Penis in Fettschichten oder in Hautlappen. Das heisst also es gab eine grosse Gewichtszunahme oder es kann auch nach dem Abnehmen bestehen bleiben, wenn sich die überschüssige Haut nicht zurückbildet.
Du schreibst nicht, ob bei ihm Erkrankungen bekannt sind. Er könnte zum Beispiel einen Diabetes mellitus (Blutzuckerkrankheit) haben. Das könnte auch erklären, warum er im Penis nichts mehr fühlt und keine Erektion mehr bekommt.
In Ausnahmefällen, kann ein buried Penis auch mal nach einer missglückten Zirkumzision (Beschneidung) auftreten.
Es wäre also am besten, wenn dein Partner mal zum Arzt geht. Dort kann dann eine Diagnose gestellt werden und auch eine Therapie vorgeschlagen werden.
Du selber kannst da gar nichts machen.
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Frage Nr. 38870 von 24.09.2024
Ich bin 20 Jahre alt und weiblich
Ich habe ein Problem, das ich allein ohne Hilfe nicht lösen kann. Ich bin seit einigen Monaten in einer sehr glücklichen Beziehung und es stimmt alles super, wir verstehen uns super. Jedoch gibt es da einen einzigen Punkt, der uns etwas Sorgen bereitet.
Es geht darum, das wenn wir uns näher kommen. Beim küssen ist alles noch toll. Doch sobald es darum geht intimer zu werden und die Kleider auszuziehen, und sich bereit für den Geschlechtsverkehr zu machen beginnt es. In meinem Kopf wird wie ein Schalter umgelegt und ich habe plötzlich Tausend von Gedanken in meinem Kopf, wie zb. gefalle ich ihm, entweicht plötzlich Gas aus mir aus, oder bekomme ich einen Krampf... und die Folge davon wäre, das ich die Stimmung und den Flow zerstöre... Und fühle mich dabei dann auch sehr unsicher, und durch diese unnötigen Gedanken, vergeht mir die Lust... dadurch überträgt sich das auf meinen Partner und der Spass ist vorbei für beide.
Ich denke es könnte sein, das ich ein tiefes nicht wirklich offengelegenes Trauma habe. denn in meiner letzten Beziehung wurde ich immer wieder mit Worten dazu gedrängt endlich GV zu haben und nach dem 1. mal mit diesem Mann hat er es beendet.
Jetzt ist meine Frage: Gibt es da Möglichkeiten diese Gedanken abstellen zu können und selbstsicherer im Bett zu werden, das ich meinen Partner lustvoll verführen kann.
Ich habe bereits mit ihm darüber offen gesprochen, jedoch hat das das Problem nicht behoben.
Unsere Antwort
Du beschreibst eindrücklich, was du alles unternimmst, um dich unsicher zu machen. Du schreibst: "In meinem Kopf wird wie ein Schalter umgelegt". Und hier liegt das Problem. Du erlebst dich selbst nicht als Denkende und/oder Handelnde. Und wenn jemand Gedanken im Kopf hat, die nicht als die eigenen erlebt werden, wird diese Person unsicher werden. Dann wird das, was sie gerade denkt (und tut), nicht als eigenes Erleben eingeordnet. So etwas ist nicht ungewöhnlich.
Immer wenn wir vor etwas Neuem stehen, können wir uns unsicher und ängstlich machen. Dann ziehen sich die neugierigen Gedanken zurück. Die Erwartung oder sogar Vorfreude, die interessiert ist, wie sich die neue Erfahrung wohl anfühlt und wie man selbst darauf reagiert, hat keinen Platz. Den ganzen Platz in den Gedanken und Gefühlen beanspruchen Befürchtungen. Im Sex entsteht dann eine Stimmung, die die Lust nimmt. Du erlebst dich selbst als Versagerin. Wahrscheinlich vermeidest du dann nächste Begegnungen.
Überleg mal, ob du dir nur beim Sex solche Hindernisse aufbaust? Wie machst du Prüfungen in Schule oder Beruf? Wie bewältigst du Probleme? Wieviel Lust hast du auf Herausforderungen? Geschlechtsverkehr ist eine Herausforderung. Du brauchst in deinem Körper Platz für deinen Partner. Du brauchst eine Stimmung, in der du ihn einlädst, Gast in deiner Vagina zu sein. Es ist also die Frage, welche Beziehung du zu deinem sexuellen Körper pflegst. Über diese Beziehung bestimmst du ganz allein.
Wir raten dir, nicht ausserhalb von dir (bei deinem Partner) und auch nicht in der Vergangenheit nach der Lösung zu suchen. Wir raten dir zu einem Standortgespräch mit deiner Sexualität. Wie hast du gelernt, deine sexuelle Erregung zu geniessen und wertzuschätzen? Wie hast du deinen Körper als dein ‚Lebenshaus‘ eingerichtet, mit dem du Erfahrungen machst und in dem du dich sicher fühlst.
Schau dich unbedingt unter unseren Infotexten um. Das Ziel aller Texte ist die Eigenständigkeit und die Aneignung der eigenen Sexualität.
Du schreibst allerdings auch, dass du das Gefühl hast, das Problem nicht allein lösen zu können. In unseren Adressen findest du viele Anregungen, an wen du dich mit deinen Fragen wenden könntest.
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Frage Nr. 38867 von 23.09.2024
Hallo- ich bin weiblich und Mitte 40. ich habe eine Frage wie ich damit dauerhaft umgehen kann, dass ich seit geraumer Zeit viel mehr Lust auf Sex habe, als mein langjähriger Lebensgefährte (gleichalt). Ich kann mich natürlich selber befriedigen- aber ich genieße es so sehr wenn wir uns gegenseitig befriedigen oder uns nahe sind. Eigentlich waren wir da immer im Einklang. Aber das hat sich gewandelt. Ich mag dies nicht totreden- weil Gespräche bislang auch nichts geändert haben/ aber auch Annäherungen meinerseits verliefen häufiger ins Leere. Ich will auch keinen Druck aufbauen- es ändert sich aber nichts. Er meint er habe viel um die Ohren- aber ich fühle mich nicht gut weil ich mich irgendwie abgewiesen und unverstanden fühle. Und weil es so ungewohnt ist. Ich habe was von der androphase gelesen- kann es sein, dass mein Partner da drinsteckt? Ich habe sorge- dass dieser Zustand sich nicht mehr ändert oder noch mehr verschlechtert- da ich jetzt auch schon nicht weiß, ob ich eine Beziehung führen möchte- wenn man sexuell nicht zusammen findet. Und diese Gedanken erschrecken mich- weil ich dann meine Gefühle ausblende- und mich dann irgendwie wie in einer Sackgasse fühle.
Unsere Antwort
Deine Situation klingt ziemlich frustrierend für dich. Du scheinst gerade eine lustvolle Phase zu entdecken, welche gelebt werden möchte. Dass du dich dabei abgewiesen fühlst, ist verständlich. Und doch ist es wichtig, dass du für dich einstehst. Denn sonst übergehst du dich selbst für die Beziehung, und das ist dann dieses Gefühl, welches du als Sackgasse beschreibst.
Der Hauptgrund, warum Menschen weniger Lust auf Sex haben, ist, dass der Sex für sie irgendwie anstrengend oder frustrierend ist. Vielleicht traut sich dein Partner nicht, dir gegenüber offen zu sagen, was es ist, was er sich wünschen würde, so dass er mehr Lust am Sex hat. Vielleicht weiss er das selbst nicht so recht. Vielleicht weiss er nicht, dass er selbst etwas tun kann, so dass der Sex für ihn lustvoller wird.
Es für ihn herausfinden und ändern kannst du nicht. Du kannst jedoch probieren, ihn dafür zu gewinnen, etwas für eure Sexualität zu tun.
Die Frage ist, wie du vorgehst. Dass dein Partner dabei unter Druck gerät, ist ein Stück weit nötig, wenn du möchtest, dass sich etwas ändert. Wichtig ist, dass du dabei fair und respektvoll bleibst. Du bist ja bereits am herausfinden, an was es liegen könnte. Dein Partner fühlt sich unter Umständen verunsichert und weiss selbst noch keine Lösung für seine Situation. Dann könntest du ihm zum Beispiel diesen Text zeigen. Der könnte ihm Lösungswege zeigen. Für dich Einstehen heisst auch: Bleib beharrlich, auch wenn er nicht sofort mitzieht.
Oder er hat deinen Frust noch garnicht richtig erfasst. Kann er aus dem, was du sagst, das Ausmaß deines Frusts wirklich nachvollziehen? Was müsstest du sagen, damit er wirklich spüren kann, wie es dir gerade geht?
Du denkst jetzt vielleicht: Das kann ich ihm doch niemals so klar sagen, wie ich es euch geschrieben habe. Und hier halte ich es für besonders wichtig, diese Denkweise auf den Prüfstand zu stellen. Denn viele Probleme rund um unterschiedlich viel Lust auf Sex verfestigen sich, weil die Intimität vermieden wird, die durch ein ehrliches Gespräch entstehen würde.
Wenn er einen Wunsch verspürt, deinen Bedürfnissen nachzukommen und auch selbst wieder mehr Lust verspüren möchte, findet ihr ein gemeinsames Ziel. An diesem könnt ihr dann konstruktiv arbeiten. Ohne aktives Zutun beider wird sich nichts ändern.
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Frage Nr. 38862 von 23.09.2024
Hallo,
ich benutze gerne Tangas ich trage sie auch in der Schule, weil mich das Erregt ist das schlimm?
Unsere Antwort
Nein, das ist nicht schlimm. Es ist schön, dass du etwas kennst, dass dich sexuell erregt.
In manchen Situationen kann sexuelle Erregung von etwas anderem ablenken. In der Schule ist es wichtig sich zu konzentrieren. Deswegen ist es gut, wenn man weiß wie man die Erregung beeinflusst.
Wenn du mehr über sexuelle Erregung erfahren willst – wie sie entsteht, wie sie ausgelöst wird, wie man sie beeinflussen kann, dann lies bitte diesen Text über sexuelle Erregung.
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Frage Nr. 38838 von 22.09.2024
Hallo Lilli Team. Ich bin männlich im den 40ern und habe ein Problem mit meiner Sexualität. Ich kann weder sagen warum aber ich mochte es schon immer Druck auf mir zu spüren vor allem auf dem Bauch. Ich mochte es schon immer wenn Frauen auf mir saßen. In meiner Jugendzeit brachte ich Freundinnen mit Wetten dazu sich auf meinen Bauch zu stellen unter dem Vorwand wie lange ich es aushalten würde. Natürlich habe ich nie erwähnt das es mich erregt. Ist ja auch nicht gerade das "Normale". Irgendwie hat sich der Wunsch danach es zu erleben bei mir in den Jahren verstärkt und ich würde es gerne irgendwie los werden. Können Sie mir eventuell Ratschläge geben?
Unsere Antwort
Ja, das hast du dir irgendwann schon recht früh angewöhnt/antrainiert. Vielleicht hast du ja schon mehr auf unserer Seite gelesen, dann weisst du, dass viele Dinge in der Sexualität erlernt sind und dazu gehört auch der Erregungsmodus. Dadurch, dass man die Muskeln besonders im Beckenboden und Unterbauch stark anspannt, kann man die Erregung steigern. Wenn jetzt jemand auf deinem Bauch steht, bist du ja gezwungen deine Muskulatur in dem Bereich stark anzuspannen. Und das ist inzwischen in deinem Gehirn mit Erregungssteigerung gekoppelt.
Das gute ist, da all das erlernt ist, kannst du auch Neues hinzulernen. Das wäre zum Beispiel, wie du die Erregung durch Bewegung steigern kannst und auch wie du die Wahrnehmung deines Penises verbessern kannst. Das alles braucht etwas Übung und Geduld, aber es lohnt sich.
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Frage Nr. 38836 von 22.09.2024
Hallo liebes Team,
ich habe oft, wenn ich erregt bin, ein schlechtes Gefühl, dass ich nicht erregt sein dürfte oder unnormal ist und habe dann auch ein schlechtes Gefühl, wenn ich mich selbst befriedige. Wie bekomme ich da denn ein normales Gefühl oder Umgang? (W 18)
Unsere Antwort
Könnte man das schlechte Gefühl Scham nennen? Scham ist ein Gefühl, das viele Menschen kennen im Zusammenhang mit ihrer sexuellen Erregung. Du kannst beobachten, wie sich Scham in deinem Körper anfühlt.
Jedes Gefühl macht sich in deinem Körper breit. Und dort kannst du es auch am besten fühlen. Wenn du Angst hast, kann es sein, dass sich deine Brust eng und deinen Bauch mulmig anfühlt. In der Wut spürst du vielleicht, dass dein Kiefer und dein Nacken ganz hart werden. Du merkst vielleicht auch, dass deine Gefühle mit deiner Atmung zusammenhängen. Wenns dir gut geht und wenn du entspannt bist, atmest du viel tiefer, als wenn du Angst, Wut oder sonst ein stressiges Gefühl erlebst. So wie du die Gefühle im Körper spürst, kannst du sie auch über deinen Körper beeinflussen: über deine Haltung, deinen Gesichtsausdruck, über Bewegung, Muskelspannung und deine Atmung.
Verstehe ich dich richtig, dass du dich entspannt fühlen willst und tief atmen, wenn du sexuell erregt bist?
Schau zunächst mal in unsere Texte: Ich fühle mich unwohl mit meiner sexuellen Erregung und Gute Gefühle beim Sex durch Bewegung des Oberkörpers
Wenn du dann weitere Fragen hast, schreib uns gern wieder. Gib dann bitte die Nummer dieser Frage an.
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Frage Nr. 38835 von 22.09.2024
Hallo
Ich glaube, ich bin bisexuell (bzw. ich wäre es wirklich wirklich gerne), aber eine Frage steht mir dabei im Weg:
Ich mag den Geschmack vom Vaginalsekret einfach nicht.
Ich begehre Frauen, ihren Körper, ihre Brüste, ich merke wie ich sexuelle Lust bekomme, ich kann mir sehr sehr gut vorstellen, weibliche Personen oral zu befriedigen - nur das Sekret, das mag ich einfach nicht. Früher dachte ich, deswegen kann ich nicht soviel Bi sein (ich glaube, das Sexualität auf einem Spektrum liegt), das homosexueller Sex mir wirklich Spass macht. Mit 19 hatte ich mal Sex mit einer Frau, aber das war eigentlich so ein Ausprobieren für die Bucket List/ zum schauen, ob es etwas für mich ist, ich war betrunken und es hat mir glaubs nicht so soo viel Spass gemacht, ich mochte den Geschmack in meinem Mund einfach nicht.
Was meint ihr?
Danke!!
Unsere Antwort
Hast du in deinem Leben schonmal die Erfahrung gemacht, dass dir etwas früher überhaupt nicht geschmeckt hat und heute schon? So könnte es auch mit dem Vaginalsekret sein. Und wie ist es eigentlich mit Sperma? Hat dir das von Anfang an geschmeckt? Viele brauchen eine gewisse Gewöhnung an den Geschmack von Körperflüssigkeiten.
Ausserdem spielt auch dein körperlicher Zustand eine Rolle bei deiner Wahrnehmung. Unsere Körperspannung beeinflusst unsere Sinneswahrnehmungen. Wenn du deinen Körper anspannst und eigentlich wegwillst von der Vulva der Frau, ist es schwieriger eine schöne Erfahrung entstehen zu lassen. So ähnlich, wie wenn du schon das Gesicht verziehst, wenn der Spinat kommt. Wir bewerten Dinge kritischer in hoher Anspannung. Eventuell warst du damals auch ziemlich aufgeregt und daher angespannt?
Gefühle von Verliebtheit oder körperlicher Anziehung hingegen können sich auf unsere sinnlichen Wahrnehmungen positiv auswirken. Außerdem kann die Konzentration auf den eigenen Körper helfen, um mit Muskelspannung und Atmung zu spielen. Damit kannst du deine eigene Erregung fördern und kritische Wahrnehmungen reduzieren.
Also, ich würde sagen, lass dir von einer Erfahrung nicht jede zukünftige vermiesen, wenn du generell Lust drauf hast. Du kannst es langsam angehen. Du könntest zum Beispiel sagen, dass es bei dir etwas Zeit braucht, bis du dich für Oralsex bereit fühlst. Und du machst erstmal all das, wovon du weisst, dass es dir gefällt.
Du scheinst ausserdem eine gute Vorstellungskraft zu haben. Wie wäre es, wenn du damit spielst, dir Oralsex vorzustellen, bei dem du dem Vaginalsekret einen wohligen Geschmack gibst? In deiner Fantasie ist alles möglich ;-)
Vielleicht wecken auch diese Fakten etwas Neugier bei dir:
Das in der Vagina vorhandene Sekret hat in den jeweiligen Zyklusphasen unterschiedliche Konsistenzen, Gerüche und Farben. Das vermehrte Feuchtwerden (die sog. Lubrikation) ist das Zeichen körperlicher und genitaler Erregung. Dabei sorgt zusätzlich Flüssigkeit aus den Vaginalwänden und Sekret aus den sog. Bartholinischen Drüsen für ausreichend Gleitmittel.
Manchmal können wir die Körpersekrete und -gerüche bestimmter Menschen lieber riechen und schmecken als die von anderen Menschen. Du kannst dann ein sog. Lecktuch verwenden, welches auf der Vulva aufgelegt wird. Das schützt nicht nur deine Sinne vor ungewollten Eindrücken, sondern auch deine Gesundheit vor ungewollten sexuell übertragbaren Infektionen.
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Frage Nr. 38834 von 22.09.2024
Hallo liebes Lilli Team,
Ich bin 17 (w) und möchte bald mein erstes Mal haben. Ich habe mir alle eure Texte durchgelesen. Die helfen mir nur ein wenig. Die Texte gehen immer davon aus, dass ich Sex mit einem Jungen , oder Person mit Penis habe. Ich bin aber mit meiner Freundin (18) zusammen und die hat wie ich eine Vulva. Es wäre auch für they their erster Sex. Es kommt mir irgendwie vor als hätten wir gar kein erstes Mal zumindest mit den Texten. Wie können wir Sex haben? Ist es möglich dass wir STDs bekommen/ entwickeln wenn wir miteinander schlafen? Wir haben beide wie gesagt noch nie mit jemandem Sex gehabt.
Ich finde aktuell Pornos mit trans Frauen ansprechender als mit cis Frauen. Ist das ungewöhlich oder ändert sich das wieder?
Liebe Grüsse
Unsere Antwort
Es tut mir leid, dass sich deine Erfahrung nicht in den Texten wiederfindet, die du gelesen hast. Wir kommen leider nicht hinterher mit der inklusiven Überarbeitung unserer Texte. Uns ist bewusst, dass das ein grosser Mangel ist. Wir haben aber an einem Kapitel zu Sex in der Broschüre "Hey You" mitgeschrieben, das bewusst inklusiv gestaltet ist. Du könntest dir das mal anschauen. Du findest es bei sexuellegesundheit.ch als PDF-Download.
Vielen queeren Personen geht es so, dass sie sich in der Beschreibung "erstes Mal" nicht wiederfinden. Letztlich gibt es viele erste Male.
Bei euren ersten sexuellen Erfahrungen könnt ihr euch am ganzen Körper küssen, euch streicheln, schlecken, eure Vulva mit den Fingern oder der ganzen Hand berühren, einen oder mehrere Finger einführen, euch aneinander reiben, indem ihr die Beine miteinander verschränkt wie bei einer Schere... Ihr könnt euch gegenseitig zeigen, was euch gefällt. Was Lust bereitet, ist ganz unterschiedlich. Die einen mögen es zart und die anderen hart oder von beidem ein bisschen. Am besten ihr redet miteinander.
Zu deiner Frage zu den sexuell übertragbaren Infektionen bei Menschen mit Vulva, die Sex miteinander haben, gibt es eine neue Seite vplusv.ch
Wenn ihr beide noch nie Sex mit jemand anderem hattet, ist es ausgesprochen unwahrscheinlich, dass eine von euch eine sexuell übertragbare Infektion hat.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass du Pornos mit trans Frauen ansprechender findest. Vielleicht ändert sich das, vielleicht nicht. Vielleicht hast du irgendwann Lust etwas anderes auszuprobieren, vielleicht nicht.
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Frage Nr. 38831 von 21.09.2024
Hallo
Ich (w,21) nehme nun schon seit 3 Jahren 200mg/d Sertralin.
Ich habe praktisch keine Libido mehr und da ich mit 18, bevor ich die Medis angefangen habe zu nehmen, schon seit 2 Jahren depressiv war, hatte ich nie wirklich Gelegenheit, mich im sexuellen Bereich auszuprobieren.
Jetzt habe ich gelesen, dass Bupropion die Libido nicht beeinträchtigen soll und möchte gerne wechseln.
Da es mir aber vor den Medikamenten wirklich sehr schlecht ging, habe ich grosse Hemmungen, etwas, das (bis auf das Verschwinden meiner Libido) so gut funktioniert, einfach abzusetzen.
Vor allem das Absetzen kann ich mir nicht wirklich vorstellen, da ich ja im Alltag weiter funktionieren muss trotz den körperlichen "Entzugserscheinungen", die so ein Absetzen ja mit sich bringt...
Nun wollte ich fragen, ob auch eine Kombi zwischen Absetzen und langsam mit Bupropion anfangen, möglich wäre.
Meine Hausärztin versucht mich ohnehin an einen Psychiater zu überweisen, weil sie sich nicht ganz wohl fühlt mit der hohen Dosis an Sertralin. Angesprochen habe ich das Thema aber noch nicht - das wäre mir auch viel zu unangenehm... Deswegen wollte ich zuerst euch fragen, ob so eine Kombi mit Absetzen und Anfangen grundsätzlich möglich wäre und wenn ja, müsste ich das dann wohl doch mal ansprechen bei meiner Hausärztin und sicher dann auch beim Psychiater.
Vielen Dank schon mal im Voraus und liebe Grüsse
Unsere Antwort
Da braucht es wirklich idealerweise das spezialisierte Wissen und die Begleitung eines Psychiaters bzw. deiner Hausärztin, um dich beim Wechsel von einem Antidepressivum auf das andere zu begleiten. Ich empfehle dir aber sehr, das Problem der Libidoverminderung anzusprechen, auch wenn es dich ein wenig an Überwindung kostet.
Eigentlich wäre es sogar an der Ärztin, dich danach zu fragen, da es doch eine nicht so seltene Nebenwirkung sein kann. Und wenn dies die Motivation zum Medikamentenwechsel ist, dann sollte das schon auf den Tisch, damit du mit den Ärzt*innen gut zusammenarbeiten kannst. Du kannst es der Ärztin ja vorab in einer Email schreiben, so wie du es hier mit uns gemacht hast. Das fällt dir vielleicht leichter. Und dann kann sie darauf reagieren.
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Frage Nr. 38822 von 19.09.2024
Hallo! Ich bin weiblich und 21 Jahre alt.
Ich hatte noch nie Sex und frage mich manchmal, wie echte Menschen im echten Leben Sex haben.
Ich habe bereits ungefähr 6 mal zufälligerweise gehört, wie andere Personen (MitbewohnerInnen, fremde Personen im Hotel im Nebenzimmer) Sex haben. In allen Fällen, die ich gehört habe, war es so: Es hat sich für mich nicht schön angehört. Ich konnte nur die Frau stöhnen hören und vom Mann hörte ich gar nichts. Ich hörte nicht, wie die Personen miteinander redeten. Es hörte sich jedes Mal für mich so an, als ob die Frau keinen Spaß hat, sondern vor Schmerzen oder vor Angst schreit. Wahrscheinlich hatte die Frau in diesem Moment Spaß, aber es hörte sich für mich an, als ob jemand gequält wird.
Das hat mich sehr verstört, da ich davor, bevor ich das je im echten Leben gehört hatte, davon ausgegangen war, dass nur die Leute in Pornos solche Geräusche machen und das unrealistisch ist. Auch in Pornos finde ich es schrecklich, wenn Frauen so schreien, als ob sie Schmerzen hätten. Ich fand es verstörend, dass es scheinbar normal ist, dass sich Frauen beim Sex so anhören, als ob sie gerade etwas sehr schreckliches erleben würden. Außerdem frage ich mich, warum ich dabei nie einen Mann gehört habe, der irgendwelche Geräusche macht.
Ich könnte mit keiner Person Sex haben, die solche Geräusche dabei macht. Wenn mein Sexualpartner solche Geräusche machen würde, müsste ich ihm sagen, dass ich mit ihm nicht Sex haben kann, wenn er solche Geräusche macht.
Ich habe beim Masturbieren absolut nicht das Bedürfnis, laut zu Stöhnen und ich frage mich, ob ich, wenn ich Sex habe, dann auch laut Stöhnen werde und wenn ja, wieso? Ich stelle es mir in meiner Phantasie nicht so vor, dass ich beim Sex laut stöhnen will. Kann es sein, dass manche Menschen nicht das Bedürfnis haben, laut zu sein und andere schon? Kann es sein, dass das Stöhnen nicht deshalb gemacht wird, weil das Stöhnen per se so viel Spaß macht, sondern weil die Personen jemand anderem zeigen wollen, wie viel Spaß sie gerade haben und das Stöhnen dabei eher als Kommunikationsmittel dient?
Wird mein zukünftiger Sexualpartner von mir erwarten, dass ich auch so laut bin?
Eine andere Sache, die mich verstört hat, war, dass ich in fast allen Fällen, wo ich es mitbekommen habe, es so war, dass die beiden Personen ins Zimmer gegangen sind und 1-2 Minuten Später konnte ich schon das laute Stöhnen hören, das nur wenige Sekunden andauerte.
Das entspricht absolut nicht dem, wie ich mir in meiner Phantasie schönen Sex vorstelle. Ich hoffe, dass das nicht die Art ist, wie man "normal" Sex hat, denn dann ist das weit weg von dem, wie ich es machen wollen würde.
Unsere Antwort
Du scheinst dir einige Gedanken über Sex gemacht zu haben. Ich kann deine Verunsicherung verstehen. Das was du dir vorstellst und wünscht, passt nicht zu dem was du gesehen und gehört hast.
Ich glaube es kann durchaus sein, dass jemand das Stöhnen als eine Art Kommunikation benutzt. Oder vielleicht, weil man es in einem Porno gesehen hat und dann denkt, das gehört wohl so. Pornos vermitteln viele falsche Sachen über Sex. Es ist gut, kritisch darüber nachzudenken. Genauso gibt es auch Menschen die stöhnen, weil es ihnen gefällt und es zu ihrem sexuellen Erleben zusätzlich etwas beiträgt.
Sex ist so unterschiedlich wie wir Menschen. Manche sind laut, manche sind leise. Manche sind langsam, manche sind schnell. Da gibt es kein normal. Du darfst beim Sex sein wie du willst und wie du dich wohl fühlst. Wenn jemand etwas bestimmtes von dir erwartet, musst du das nicht erfüllen. Die Bedürfnisse von beiden sind wichtig und es ist wichtig darüber zu sprechen, was man will und nicht.
Ich möchte dir aber auch empfehlen, nicht zu vorschnell zu sagen: das ist nichts für mich. Probier verschiedenes aus. Es kann sein, dass du mit sexueller Erregung und Lust, vielleicht auch mal etwas lauter stöhnen willst. Dann wäre es schade, wenn du es dir zuvor schon verboten hast.
Wir empfehlen sogar, das auszuprobieren. Denn das Einsetzen der Stimme kann das Steigern der sexuellen Erregung erleichtern.
Das Einsetzen der Stimme muss überhaupt nicht so klingen, wie du es gehört hast. Es kann einfach beim Ausatmen aus dem offenen Mund ein "Aaa" sein. Du kannst damit spielen, die Stimme auf verschiedene Arten einzusetzen.
Du könntest das auch jetzt schon mal versuchen. Du hast Fantasien, in denen du dir Sex vorstellst, wie du ihn schön findest. Ich frage mich, ob du bei der Selbstbefriedigung auch an diesen schönen Sex denkst? Oder an etwas anderes? Bewegst du deinen Körper? Wir haben ein Kapitel mit Tipps für Frauen zum Orgasmus geschrieben. Hier geht es auch darum, wie man den Atem und die Stimme einsetzen kann um lustvollen Sex und Orgasmus zu erleben. Lies dir den Text durch und probiere mal aus, auch deinen Atem und deine Stimme einzusetzen.
Du fragst, weshalb Männer ihre Stimme weniger einsetzen beim Sex. Auch das ist verschieden. Es gibt auch Männer die laut sind beim Sex und Frauen die still sind.
Lass dich jedenfalls nicht von den Geräuschen vom Erkunden der Sexualität mit anderen Menschen abhalten, wenn du grundsätzlich neugierig darauf bist.
Es gibt übrigens auch Pornografie, die sexuelle Begegnungen so darstellt, wie es tatsächlich abläuft, mit Gesprächen darüber, womit sich wer wohlfühlt. Danach könntest du Ausschau halten. Du findest das zum Beispiel unter den Stichworten "female-friendly" oder "feministisch".
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Frage Nr. 38814 von 18.09.2024
Hallo
Zur Frage @38746.
Ich war in der zwischenzeit bei einer erotikmassage und ja sie haben recht, die beziehung fühlt sich immer noch sicher an.
Ich habe es meiner Freundin noch nicht erzählt, habe sie nochmals gefragt ob solche massagen für sie okey sind und habe ihr auch erklärt wie das ganze abläuft.
Konnte zuerst nicht glauben das eine Frau das einem Mann erlauben kann, aber sie kann es.
Wissen sie ich interessie mich sehr für solche sachen. [...] Als ich diese Massage genoss, fühlte es sich kein bisschen wie Betrug an, da ich meine Fründin immernoch liebe und sie in schwieregen Situationen unterstüze. Ich glaube mit Ihrer Antwort diesbezüglich hatten sie recht. In zukunft werde ich meine freundin immer mal wieder Fragen ob es für sie in Ordnung ist. Jedoch Details wie z.b morgen um 10.00 gehe ich an eine Erotikmassage, möchte ich nicht kommunizieren, da mir ein bisschen Privatsphäre schon wichtig ist, aber das habe ich ihr auch gesagt und sie fand es auch okey. Ich habe wirklich eine tolle freundin :)
Danke für ihre offene Antwort. Ich hoffe in Zukunft werden mehr Leute verständis haben für tantra, sexarbeit, erotikmassagen etc.
Unsere Antwort
Vielen Dank für die Rückmeldung. Es freut uns, dass dir unsere Antwort weitergeholfen hat und du einen Weg für dich gefunden hast. Falls du wieder Mal eine Frage hast, einfach ungeniert schreiben.
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Du stellst spannende Bezüge her zur Erfindung des Vibrators. Diesen Absatz haben wir dennoch gekürzt, da Hysterie Teil struktureller Unterdrückung von Frauen war.
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Frage Nr. 38811 von 17.09.2024
Hallo, ich bin weiblich, 19 Jahre alt.
Ich würde gerne lernen mich lustvoll zu befriedigen oder einfach Sexualität mit einem Partner genießen zu können, doch ich empfinde leider nie sexuelle Lust.
Ich habe schon viel von euch gelernt. Zb was es bedeutet, dass ich mich mein Leben lang auf die schnelle Art befriedigt habe, heißt hohe muskelspannung, starker Druck, in 10 sek Blabla. Ich habe nun mal nie die genussvolle Befriedigung gelernt. Ich habe auch von euch gelernt wie ich das üben kann und mache die Übungen schon seit 1 Woche.
Jedoch empfinde ich nahezu nie sexuelle Lust, außer ich werde mit diesen harten Fantasien irgendwo konfrontiert, z.b in einem Traum. Ich habe bei euch gelesen, dass diese Fantasien normal seien, jedoch sei es nicht normal, dass NUR diese sexuelle Lust bringen. Ich weiß nicht was ich tun soll. Das war nicht immer so. Als ich in die Pubertät kam, war meine Sexualität noch „normal“ (ich konnte mich leicht durch Gedanken an ganz normalen Sex erregen), doch von Jahr zu Jahr wurde ich abgestumpfter und jetzt bin ich an diesem Punkt angekommen (seit ca 6 Monaten ist es am schlimmsten). Ich werde zwar körperlich erregt, wenn ich sexuell aktiv werde, allerdings bleibt die Lust weg.
Ich würde mir so sehr wünschen eine gesunde Sexualität zu empfinden, wie ihr sagt, ein Menü an Erregungsmöglichkeiten zu besitzen, aber ich habe Angst, weil ich an diesem Punkt bin an dem ihr schon professionelle Hilfe empfehlt:( Meine Hauptfrage ist, kann ich eure Übungen trotzdem normal machen und davon wird es dann besser oder sollte ich mir ernsthaft Hilfe holen.
LG und danke für eure tolle Arbeit!
Unsere Antwort
So wie ich deine Beschreibung lese, bist du normal. Und du hast bereits eine gesunde Sexualität.
Jeder Mensch kann sein ganzes Leben lang dazulernen. Du stehst noch am Anfang deiner sexuellen Lerngeschichte und wirst noch vieles entdecken.
Es macht Sinn, die Logik deines sexuellen Erlebens zu verstehen. Bei uns hast du sicher auch gelesen, dass der Druckmodus viele Vorteile hat. Mit dem Druckmodus, schaffst du es, sehr effizient zu einer Entladung zu kommen. Für viele Menschen ist das eine wichtige Ressource. Vielleicht kennst du das auch, dass der Druckmodus für dich in stressigen Momenten total hilfreich ist? Auch Fantasien sind eine wichtige Erregungsquelle.
Du hast jedes Recht, das zu genießen, was du schon kannst. Spiele damit, erweitere es. Aber rede nicht schlecht über all das, was du schon hast. Das hilft dir nicht weiter.
Es ist vollkommen in Ordnung, mit dem, was du mitbringst, in die Paarsexualität zu starten. Erwarte nicht zu viel von dir. Denn hohe Erwartungen sind das absolute Gegenteil von genussvollem Erleben.
Du schreibst davon, dass du gerade neugierig bist, deinen Genuss und die sexuelle Lust zu entdecken. Für das Empfinden von sexueller Lust ist ein gelöster Oberkörper sehr entscheidend. Dazu empfehle ich dir unseren Text Gute Gefühle beim Sex durch Bewegung des Oberkörpers.
Deine Sexualität ist wandelbar. Du bist normal und du bist auf dem Weg. Mehr braucht es nicht.
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Frage Nr. 38810 von 17.09.2024
Hallo (m22)
Ich habe probleme beim sex und oralverkehr meine Erektion zu behalten, da ich sehr wenig gefühl habe.
Ich habe dass gefühl, dass es daran liegt, dass ich mit pornos oraniere und einen ziemlich harten und schnellen Druck ausübe um mich zu befriedigen.
Wie kann ich wieder mehr Gefühl erhalten? Gibt es Naturprodukte oder ähnliches, welches helfen könnte?
Danke
Unsere Antwort
Das Naturprodukt besitzt du bereits in der Form deines Körpers. Für mehr Gefühl kannst du Folgendes tun:
Beobachte dich bei der Masturbation. In welcher Position machst du es? Wie ist deine Körperspannung? Wie ist dein Rhythmus, der Druck? Probiere mal neue Varianten aus. Zum Beispiel viel langsamer, mit der anderen Hand, mit weniger oder mehr Druck usw. Was macht das mit deiner Erregung? Vielleicht kannst du auch das Becken ein wenig dazu bewegen?
Diese Erkundung hilft dir deine Wahrnehmung für den Penis zu schärfen und deine Erregungsart vielfältiger zu machen. Je vielfältiger deine Erregungsart, desto mehr kannst du Sex mit anderen Menschen geniessen und es erregend finden. Dieses Üben und das zu verändern passiert aber nicht von heute auf morgen. Mehr zum sexuellen Lernen steht in diesem Text.
Du spürst weniger, weil wenn die Muskeln im Bereich des Pos und Beckens sehr anspannen, wird das Geschlecht weniger stark durchblutet – der Muskeldruck ist einfach höher als der Blutdruck. Wo wenig Blut fliesst, spürst du weniger. Es kann auch passieren, dass die Erektion weggeht oder der Penis gar nicht richtig steif wird. «Schuld» ist einerseits, dass du weniger spürst – und der Penis braucht eigentlich das Spüren, um sich erregen zu können.
Wie du beschreibst, vermute ich auch, dass es mit deiner Art dich zu erregen zu tun hat. So wie du beschreibst, masturbierst du auf eine Art, welche mit einer hohen Spannung einhergeht. Eine hohe Spannung hat Vor- und Nachteile. Zum Einen ist es sehr effizient und du kommst schnell zum Ziel. Andererseits kann es sein, dass du dich an diese hohe Spannung gewöhnt hast und dann nur noch mit dieser spezifischen Spannung (und dem Druck) zum Orgasmus kommen kannst. Alleine kann das problemlos funktionieren, aber beim Sex mit deiner Partnerin kann es sein, dass du diese Spannung nicht aufbauen kannst (Zum Beispiel weil es in gewissen Sexpositionen nicht möglich ist oder weil du dich anders bewegst als alleine) und somit schaffst du es nicht die Erregung zu steigern oder die Erektion zu halten.
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Frage Nr. 38809 von 17.09.2024
Hallo liebes Lilli-Team.
Ich bin 21 (w) und möchte mehr Erregung beim GV lernen, bei der Penetration spüre ich zwar viel, aber werde nicht erregt. Bei der Selbstbefriedigung klappt es in der letzten Zeit auch nicht mehr so gut wie ich es mir eigentlich gewöhnt bin. Am Anfang bin ich jeweils wenig erregt und es dauert recht lange, ich muss mich konzentrieren, es muss alles sehr feucht sein. Irgendwann kam aber immer ein Punkt wo sich die Erregung sehr gesteigert hat und nach dem ich den Orgasmus nicht mehr lange hinauszögern konnte uns es einfach passierte. In der letzten Zeit erreiche ich diesen "Punkt" nicht mehr, an was könnte das liegen?
Wenn ich mich an etwas reibe oder Pornos schaue, bin ich viel schneller sehr stark erregt. Ich möchte es aber wie "selber" schaffen. Es funktioniert auch nicht so wirklich wenn ich mir "nur" Fantasien ausdenke.
Habt ihr mir noch irgendwelche Tipps?
Danke!
Unsere Antwort
Du hast etwas spannendes beobachtet. Das Steigern deiner sexuellen Erregung fühlt sich derzeit eher anstrengend an. Und das alte funktioniert so viel besser als das neue. Das kennen viele. Gib nicht auf. Im Zuge des Lernens einer neuen Erregungstechnik gehen viele durch eine Durststrecke, wo das neue nicht so zuverlässig klappt wie das alte. Bleib dran.
Deine sexuelle Erregung braucht ausreichend Futter, um einen Orgasmus zu erreichen. Spiele also damit, mehr zu tun, was deine sexuelle Erregung und den Genuss füttert. Das können kreisende Hüften sein, atmen, als ob du schon sehr erregt wärst, das Einbeziehen von Gleitmittel oder ähnlichem, was feucht macht, und auch Fantasien, die das einbauen, was du mit deinem Körper in dem Augenblick tust...
Das, was du erlebst, ist zutiefst logisch. Dir fehlt etwas, wenn du Pornos weglässt. Porno schauen ist ein sehr starker Reiz. Er arbeitet vorallem mit unseren Emotionen, was dann indirekt zu sexueller Erregung im Körper führt. Du hast also bereits erkannt, dass du es "selber schaffen" möchtest. "Selber schaffen" heisst übersetzt also "über körperliche Reize und Stimulation schaffen". Es ist also ratsam, dass du weiterhin Selbstbefriedigung ohne Porno praktizierst und dich dabei neugierig beobachtest.
Ich erkenne in deiner Beschreibung, dass du eine gute Beobachterin bist: Es wäre interessant, herauszufinden, was du mit deinem Körper machst, während der Selbstbefriedigung. Wie setzt du deinen Körper ein, wenn es gut klappt? Wie ist die Spannung, die Atmung und welche Berührungen gefallen dir? Bewegst du dich? Bist du in einer bestimmten Position?
Häufig ist es so, dass viel Körperspannung mit im Spiel ist, wenn es sich anstrengend anfühlt. Diese braucht es zu einem gewissen Mass, um sexuelle Erregung zu erzeugen. Zeitgleich ist es jedoch sehr anstrengend, diese Spannung aufrecht zu erhalten oder noch weiter zu steigern. Irgendwann geht die Erregung weg, weil die Spannung zu hoch ist. Lese dazu den Text "Wie kann ich mich sexuell erregen".
Offenbar ist die Reibetechnik eine, welche dein Körper gut kennt und mit Erregung reagiert. Reibst du dich während dem Paarsex ebenfalls in einer ähnlichen Form? Und was genau spürst du, wenn du sagst, dass du bei der Penetration viel spürst? Wo ist deine Aufmerksamkeit in diesem Moment? Das Frauen über die Vagina erregt werden, hat oft damit zu tun, dass die Klitoris, welche bis zur Vagina reicht, über die Wände der Vagina stimuliert wird. Das dies als sexuell erregend empfunden wird, braucht jedoch sexuelle Lernschritte. Lese dazu den folgenden Text: Wie errege ich mich in der Vagina (Scheide)?
Viele Frauen benötigen für sexuelle Erregung auch die Stimulation über die äusseren Teile der Klitoris. Lese dazu den Text über den klitoralen und vaginalen Orgasmus.
Nun hast du einiges zu lesen und auszuprobieren. Vergesse dabei nicht, die Sache spielerisch und neugierig anzugehen. Je öfters du hinspürst und experimentierst, desto mehr wirst du Wahrnehmen wie du deine sexuelle Erregung steigern und steuern kannst.
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Frage Nr. 38803 von 16.09.2024
Guten Tag,
ich bin weiblich und führe eine heterogene Beziehung. In den letzten Jahren fällt mir aber immer mehr auf, dass mir auch Frauen gefallen bzw. ich sie sexuell anziehend finde. Dabei ist auffällig, dass ich aber vor allem jene Frauen sexuell attraktiv finde, die burschikos sind, also die eher einen männlichen "Touch" haben.
Bin ich nun bisexuell?
Danke für die Hilfe!
Unsere Antwort
Wie du über deine eigene sexuelle Orientierung denkst, ist etwas sehr Persönliches und ganz allein deine Entscheidung. Bisexualität bedeutet, dass du dich sexuell sowohl zu Männern als auch zu Frauen hingezogen fühlst. Du kannst dich selbst als bisexuell bezeichnen, musst es aber nicht. Dieser Text kann dir helfen herauszufinden, welche sexuelle Orientierung du hast.
Ausserdem ist die sexuelle Orientierung nicht in Stein gemeisselt und kann sich im Laufe des Lebens ändern. Die Wissenschaft geht davon aus, dass die meisten Menschen irgendwo zwischen „ganz heterosexuell“ und „ganz homosexuell“ liegen. Lies dazu bitte auch diesen Text.
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Frage Nr. 38796 von 15.09.2024
Hallo
Hab eine Frage und zwar hab ich ein Gleitgel für Analsex gekauft wo ich gerne für Dildos benutzen würden. Es hat eine leicht betäubende Wirkung. Ist das gefährlich ?
Außerdem steht in der Anleitung „nur zur äußeren Anwendung gedacht“
Was ist damit gemeint ? Natürlich kann denke ich etwas in den Anus rein, kann da was passieren?
Außerdem steht in der Anleitung es sei kein gleitgel. Unverständlich geschrieben.
Auf der Website ist es alt Gleitgel deklariert.
Leider der bekannte Lieferant gibt dazu keine Auskunft, ich solle die Anleitung lesen.
Bin männlich
Vielen Dank euch
Unsere Antwort
Ich vermute, die verwirrende Bezeichnung kommt daher, dass es seit diesem Jahr strengere Auflagen gibt bei der Herstellung und Zertifizierung von Gleitgelen.
Wer auf dem Produkt vermerkt, dass es nur zur äußeren Anwendung gedacht ist, kann die strengeren Auflagen umgehen. Viele auch langjährige Gleitgelhersteller sind davon betroffen, dass sie nun erst einen langen Zertifizierungsprozess durchlaufen müssen, damit sie ihr Produkt wieder Gleitgel nennen dürfen.
Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, verwende ein als Medizinprodukt zertifiziertes Gleitgel, das auch so genannt werden darf. Schliesslich gelangt das Gleitgel auch in dein Körperinneres und verbleibt dort für eine Weile. Es macht also Sinn, dass das Produkt unbedenklich ist.
Die leichte Betäubung kann dazu führen, dass du weniger spürst, wenn etwas weh tut. Wenn du vorsichtig mit deinem Körper umgehst, ist das kein Problem.
Wir empfehlen dir, dich gut vorzubereiten auf das Aufnehmen eines Dildos. Du bist gut vorbereitet, wenn die Afterschliessmuskeln locker sind. Der Afterschliessmuskel ist sehr stark und meistens sehr angespannt. Es ist darum wichtig, dass du ihn zuerst lockerst, damit er nicht verletzt wird. Dazu braucht es das passende Vorspiel. Du kannst die Öffnung zuerst streicheln und dann vorsichtig einen feuchten Finger in den After stecken und ihn sanft massieren. So weitest du ihn allmählich. Danach kannst du auch zwei Finger oder einen kleinen Gegenstand wie einen Dildo hineinstecken. Mehr dazu steht in unserem Text Wie bereite ich mich auf den Analsex vor?
Ganz wichtig ist auch, dass du nur für den Analsex geeignete Sexspielzeuge benutzt. Denn der Darm zieht Gegenstände nach oben und zu lange Objekte können bei heftigen Stößen zu lebensgefährlichen Verletzungen führen.
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Frage Nr. 38790 von 15.09.2024
Hallo. Ich bin männlich und Ende vierzig. Seit einigen Monaten habe ich das Gefühl, dass meine Erektionsstärke unterschiedlich ist- auch beim sex und je nach Tagesform. Woran kann das liegen. Die Durchblutung ist laut Arzt gut und Testosteron ist im grünen Bereich. Ich lebe schon lange in einer Beziehung und der Sex macht weiterhin viel Spaß. Aber, dass die Härte während des Sex mal abnimmt- aber auch wieder zunimmt- irritiert mich sehr. Und verunsichert mich auch. Weil das kenne ich so nicht. Sonst war die Härte eher gleichbleibend. Ist das normal?
Unsere Antwort
Es ist tatsächlich so, dass mit dem Alter sich die Erektion verändern kann. Gerade zwischen 40 und 50 kommt es bei vielen Männern zu Gefässveränderungen und damit zu einer Variabilität der Härte. Soweit ist dieser Prozess normal und es ist verständlich, dass dich das irritiert. Dennoch hilft es nur, zu akzeptieren, dass die Härte nun eher schwankt.
Der Arzt hat dir eine gute Durchblutung und einen guten Testosteronwert attestiert. Du kannst aber deinen Körper auf eine Art und Weise einsetzen, dass die sexuelle Erregung genussvoller wird und deine Erektion besser unterstützt wird. Die Härte wird trotzdem noch eher schwanken, aber deine Genuss bei den sexuellen Begegnungen steigt. In diesem Text findest du mehr Informationen, wie du mit Erektionsproblemen umgehen kannst.
Überleg mal, was du machst, um dich sexuell zu erregen. Da gibts ganz unterschiedliche Techniken. Möglicherweise ist die Technik, die du verwendest, nicht so gut für die Durchblutung und das Gespür im Penis. Vielleicht ist es auch eine anstrengende Technik. Das macht es auf die Dauer schwieriger, eine Erektion zu haben und zu behalten. Ganz oft liegt das Problem darin, dass die Muskelspannung zu hoch ist. Wenn du sehr angespannt bist, kann das Blut nicht so gut fliessen. Das kannst du mal testen, indem du deine Faust ganz fest anspannst. Du siehst, dass es um die Knöchel der Finger ganz weiss wird. Stell dir vor, das gleiche passiert in deinem Becken. Dann kann das Blut unter Anspannung nicht so gut in dein Geschlecht fliessen.
Die Antwort heisst: neues ausprobieren und oft wiederholen. In anderen Worten: Üben. Du kannst eine neue Technik üben, die lockerer ist, und für mehr Durchblutung und Gespür im Penis sorgt. Bewegung hilft, die Durchblutung zu fördern. Dadurch hat es deine Erektion etwas leichter. Tipps zum Fördern der Durchblutung findest du in diesem Text. Das Üben lohnt sich auch aus einem anderen Grund: Es fühlt sich gut an, wenn du weisst, was du tun kannst, um die Erektion zu beeinflussen.
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Frage Nr. 38781 von 12.09.2024
Hallo liebes Team
Ich bin weiblich und 16 jahre alt und versuche nun schon seit mehreren Monaten mit meinem Freund zu schlafen aber es tut jedes mal höllisch weh, ich vermute sehr sehr stark, dass ich Vaginusmus habe.
Nun zu meiner Frage: was kann ich tun ohne mich an ein*e Frauenärzt*in wenden zu müssen?
Habt ihr irgendwelche Tipps und Tricks wie ich das üben/mich herantasten könnte?
Danke im Voraus und liebe Grüsse
Unsere Antwort
Du selbst kannst dich als allererstes auf eine neugierige Reise begeben. Du schreibst, dass es beim Versuch mit deinem Freund zu schlafen, weh tut. Hast du schon mal etwas anderes ausprobiert? Du könntest mal versuchen einen Finger/Fingerspitze mit deiner Vagina aufzunehmen. Achte darauf, wann und wo es beginnt zu schmerzen. Kannst du dann erst mal anhalten und hinspüren? Verändert sich etwas? Ein Stückchen zurück, wieder hin. Was merkst du da? Wichtig ist auch herauszufinden, ob es in verschiedenen Situationen unterschiedlich ist. Alleine, oder zu zweit. Wenn du sexuell erregt bist, oder nicht erregt bist.
Beim Vaginismus ist die Vagina nicht zu eng. Die Muskeln spannen an und machen zu. Deine Vagina hat dafür einen Grund. Es könnte sein, dass du Angst hast. Dann könnte es einen Unterschied geben, ob du alleine bist und ganz in Ruhe und mit Vorsicht deine Vagina erkundest. Oder ob du in der aufregenden Situation bist, wenn du versuchst mit deinem Freund zu schlafen. Vielleicht ist auch etwas Angst da, weil du deine Vagina und Vulva noch gar nicht so gut kennt.. Deswegen macht es Sinn neugierig, vorsichtig und langsam vorzugehen. Um diesen Weg gut gehen zu können, haben wir Tipps zum alleine üben geschrieben. Du kannst auch mit deinem Freund zusammen üben, dafür haben wir diese Tipps zum Üben zu zweit. Ganz wichtig ist beim Üben: Gehe nie über deine Schmerzgrenze. Sonst machst du (und deine Vagina) eine schmerzende Erfahrung. Dann machen die Muskeln wieder zu, weil sie schützen wollen.
Das gilt übrigens auch für die/den Frauenarzt/Frauenärztin. Ich weiß nicht, warum du nicht dort hin willst. Sollte es damit zu tun haben, dass du bei der Untersuchung Schmerzen hattest, solltest du das unbedingt ansprechen oder dir jemanden suchen, der dich ernst nimmt. Denn die Schmerzen beim Geschlechtsverkehr können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Der/die Frauenarzt/Frauenärztin ist dafür da, die Ursache mit dir herauszufinden. Hier findest du Infos zu Ursachen für Schmerzen und hier eine Checkliste, die dir helfen kann, es besser einzuschätzen.
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Frage Nr. 38769 von 09.09.2024
Hallo liebes Team,
mein Freund wünscht sich, dass er auf mir kommen darf.
Ich verstehe den Wunsch nicht oder was daran erregend ist. Finde es erniedrigend. Insgeheim wünsche ich mir, er hätte den Wunsch gar nicht - wahrscheinlich, weil ich mich unter Druck gesetzt fühle.
Ich lehne den Wunsch auch ab, weil ich mir unsicher bin, ob dies eine Fantasie ist, die einzig der Pornographie entspringt.
Ich habe leider die Erfahrungen gemacht, dass Pornographie Sexualität und Intimität verhinderte und lehne es ab, dass man sich nicht eher füreinander als für eine bestimmte Praktik interessiert. Ich habe große Skepsis in mir.
Ich kann mit ihm gut darüber reden, da bin ich froh und er versteht mich auch und gibt den Wunsch auf und erfreut sich anderer Dinge.
Dennoch - vielleicht könnt ihr mir helfen diese Fantasie einzuordnen. Ist sie weit verbreitet/ hängt sie Eurer Erfahrung nach auch eher mit Pornographie zusammen/...? Wie kann ich damit umgehen, dass mir männliche - pornografisch anmutende Fanatasien solche Angst machen?
Vielen Dank,
(W/33 Jahre alt)
Unsere Antwort
Offensichtlich spürst du Ablehnung. Gleichzeitig scheint dich das Thema noch zu bewegen.
Ich möchte dich dazu einladen, in eine Richtung zu denken, die euch beiden gerecht wird.
Bislang kannst du dich in den Wunsch deines Freundes noch nicht so recht hineinversetzen. Könntest du dir vorstellen, deinen Freund zu fragen, was er daran erregend findet? Ist es das Sehen des Sperma? Oder etwas anderes? Wie könnte es auf eine Weise stattfinden, die du nicht erniedrigend findest? Gibt es Qualitäten des Szenarios, die dir auch gefallen könnten? Zum Beispiel die Wärme des Sperma zu spüren? Oder hättest du dabei gern eine aktive Rolle? Wie könnte Intimität mit dazu kommen? Wie kann das "sich füreinander interessieren" seinen Platz finden?
Du beschreibst, dass du die Erfahrung gemacht hast, dass Pornografie Sexualität und Intimität verhindert. Was meinst du damit? Denn so wie du schreibst, lösen gewisse Fantasien bei dir Ablehnung aus und gewisse nicht? Hängt es damit zusammen, dass gewisse einem Porno entsprungen sind? Geht es dabei mehr um eine Angst wegen der Herkunft der Fantasie oder geht es um die Fantasie an sich?
Denn alle sexuellen Fantasien sind normal. Denn alles, was wir erleben oder sehen, kann zu einer sexuellen Fantasie werden. Auch wenn es darin gar nicht um Sex geht. In sexuellen Fantasien können die verrücktesten Bilder auftauchen und Dinge passieren, die man in der Wirklichkeit nicht machen möchte oder kann. Das ist das gleiche wie bei Träumen. Aber eigentlich bereichern sexuelle Fantasien Sexualität. Daher ist es eine gute Idee, wenn du dich freundlich für sie interessierst, statt sie abzuwerten.
Natürlich sind die Fantasien beeinflusst von dem, was wir erleben und welche Eindrücke wir haben. Und natürlich gibt es da auch viele Praktiken, welche man selber nicht machen möchte, auch wenn eine Partnerperson das gerne hätte. Gerade wenn es um eigene Grenzen und Werte geht. Denn ja, die Ejakulation auf Körperteile von Frauen ist ein Bild, welches durch die Pornoindustrie viel mehr Verbreitung gefunden hat als früher. Aber unabhängig vom Porno ist es etwas, was dein Freund erregend findet.
Warum spielt es für dich eine Rolle, weshalb er das erregend findet? Eine spannende Frage wäre darum, weshalb er es möchte. Geht es ihm darum, dich zu erniedrigen? Geht es um den Anblick von Sperma auf Körperteilen? Oder welcher Aspekt ist es genau? Denn wenn du vielleicht seine genauen Gründe nachvollziehen kannst, macht dir die Fantasie weniger Angst. Vielleicht aber kann dieses Gespräch dazu führen, dass du sie immer noch ablehnst. Auch das ist in Ordnung!
Deine letzte Frage dreht sich darum, wie du besser mit dieser Angst umgehen kannst. Der erste Schritt ist es, herauszufinden, was genau dir Angst macht. Ist es der Wunsch? Der Mensch? Das System? Die Pornoindustrie? Oder was genau? Denn je unkonkreter, desto schwerer ist es, darauf eine Antwort zu geben. Falls du konkreter werden möchtest und gerne Hilfe dabei hättest, dann schreib uns nochmals und gib diese Fragenummer an.
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Frage Nr. 38768 von 09.09.2024
Liebes Lilli-Team,
mir geht es im Moment nicht gut. Ich habe im Moment mit vielen Veränderungen zu kämpfen. In der Vergangenheit hatte ich auch immer mal wieder kleinere depressive Phasen.
In der Vergangenheit hatte ich schon häufiger mit Ängsten zu tun. Diese Angst drehte sich bei mir darum, dass mit mir etwas nicht in Ordnung sein könnte (Hypochondrie). U.a. auch, dass mit meiner Sexualität oder psychischen Gesundheit etwas nicht stimmen könnte. Ich bin seit einiger mit meiner Freundin zusammen, mit der ich eigentlich sehr glücklich bin. Unser Sexualleben ist auch sehr gut.
Manchmal habe ich aber eben doch die Angst, dass etwas nicht stimmen könnte. Dann geht es um die Angst, dass mich Bilder von Gewalt oder von Kindern erregen könnten. Zuletzt gab es eine Situation, in der ich das Gefühl hatte, bei solchen Bildern erregt zu sein. Ich weiß zwar dass das keine richtige sexuelle Erregung war. Erregt bin ich insbesondere in Gegenwart meiner Freundin oder beim Anblick schöner Frauen. Aber wahrscheinlich vor lauter Angst und Anspannung habe ich in dieser Situation dann mastubiert, um diese Anspannung loszuwerden. Ich habe auf eurer Seite gelernt, dass sexuelle Fantasien nicht immer etwas mit der Realität zu tun haben müssen. Und dass ggf. sogar sexuelle Erregung in Situationen auftreten kann, in denen man diese überhaupt nicht haben will. Ich bin aber dennoch irgendwie unsicher und frage mich, ob mit meiner Sexualität alles in Ordnung ist. Ich stelle mir furchtbare Fragen: Was ist, wenn etwas nicht stimmt? Was ist, wenn du pädophile Neigungen hast? Und dich dann niemand mehr liebt? In diesem Gedankenkreis bin ich momentan gefangen.
Unsere Antwort
Ich bin beeindruckt, wie gut du dich selbst beobachten und reflektieren kannst. Du hast völlig recht: Du bist da in einem Angstkreislauf gefangen.
Sexuelle Erregung ist ein Reflex, der durch alles Mögliche ausgelöst werden kann. Das kannst du nicht bewusst steuern. Dass etwas bei dir den Erregungsreflex auslöst, heisst noch lange nicht, dass dich das sexuell tatsächlich interessiert. Denn der sexuelle Erregungsreflex reagiert potenziell auf alles, was das Gehirn irgendwann mal als „sexuell relevant“ abgespeichert hat. Zum Beispiel nackte Haut oder auch nur Worte wie „Sex“ oder „Vagina“. Und wie gesagt, nur weil ein Teil deines Gehirns das als relevant einstuft, heisst das nicht, dass du es auch interessant findest. Zudem kann der Erregungsreflex, wie du selbst ja richtig sagst, auch durch Angst und Anspannung ausgelöst werden. Oder auch dadurch, dass du die ganze Zeit ängstlich beobachtest, ob du erregt wirst – das scheint bei dir so gewesen zu sein. Falls auch Fantasien bei dir eine Rolle spielen, lies gern nochmal unseren Text dazu und die darin verlinkten Texte.
Den Erregungsreflex kannst du also nicht kontrollieren, aber dein Verhalten schon. Ich würde dir empfehlen, in solchen Situationen nicht zu masturbieren, sondern das erstmal möglichst gelassen hinzunehmen. Sag dir „Ah, da meldet sich gerade der Erregungsreflex. Das hat aber nichts zu bedeuten.“ Mach dann am besten eine Atemübung, zum Beispiel tiefes Bauchatmen. Zähl dabei beim Einatmen bis 4 und beim Ausatmen bis 7. Das beruhigt dich. Und falls du dann immer noch angespannt bist, bau diese Anspannung anders ab. Bewegung eignet sich dafür meist am besten. Renn ein bisschen auf der Stelle oder noch besser, geh raus und lauf eine Runde um den Block.
Nochmal zusammengefasst: Von dem, was du schreibst, denke ich, dass mit deiner Sexualität alles in Ordnung ist. Gedanken und Körperreaktionen können wir oft nicht kontrollieren, das ist ganz normal. Am Ende zählt ohnehin dein Verhalten. Dein Problem liegt bei deiner Angst, nicht bei deiner Sexualität. Du schreibst, dass du häufiger Angst und Depression erlebst. Ich empfehle dir sehr, dir dafür professionelle Hilfe zu holen. Du musst das nicht einfach aushalten. Genau dafür sind Psychotherapeut*innen da und sie könnten dir sehr wahrscheinlich ziemlich schnell helfen.
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